Donnerstag, 22. November 2012

Mimic -Special Edition (Blu Ray)

Mimic -Special Edition (Blu Ray)

Story (4,5 P):
Guillermo del Toro´s erster Abstieg in die Kanalisation hört auf den Namen Mimic und ist ein sehr düsterer und spannender Creature-Horror-Film mit dichter Atmosphäre, einem großartigen Cast, interessanter Grundstory und vielen netten Einfällen.
Ein, zwei Logikfehler schleichen sich allerdings auch ein.
ACHTUNG SPOILER! Die Tatsache, dass der kleine autistische Junge von den Insekten nicht angegriffen wird, da er ihre Geräusche imitieren kann, ist leider dezent blödsinnig; werden doch schließlich alle Anderen angegriffen und getötet, wenn sie nicht zu mindestens artengleiche Pheromone ausschütten, wie es zum Ende des Films hin erklärt wird und sich die Überlebenden diese Tatsache zu Nutzen machen. Auch glaube ich nicht so recht, dass die Kreaturen auf Menschengröße anwachsen und innerhalb der ersten halben Stunde, zum Teil menschliche und intellektuelle Handlungen vollführen. Das eine Kreatur in ein Labor einbricht, ein neuentdeckte kleine Ausgabe seiner Art stiehlt, heimlich still und leise wieder verschwindet und ansonsten keiner Fliege was zu leide tut, erscheint mir auch etwas an den Haaren herbeigezogen. SPOILER ENDE.
Den Spaß verderben diese Dinge Einem zum Glück nicht und Mimic kann somit fast auf gesamter Linie überzeugen. Einen nicht zu verachtenden Beitrag hierzu leisten die großartigen Schauspieler, allen voran Giancarlo Giannini (Casino Royale, Quantum Trost, Hannibal, Man On Fire, u.a.) und Mira Sorvino, sowie viele andere bekannte Gesichter. Die Effekte sind zum Teil CGI und nichts Besonderes, wirken aber dank der Dunkelheit besser, als sie es im Endeffekt sind, zum anderen Teil handelt es sich aber auch um mechanische Puppen, die wesentlich besser aussehen und in Nahaufnahmen verwendet werden, wenn keine komplexen Bewegungen von Nöten waren.
Wer dieses kleine Juwel noch nicht kennt und Lust auf einen atmosphärischen Höllentrip durch Kanalisationen mit etwas Ekelfaktor und interessanten Kreaturen hat, sollte sich den Film nicht entgehen lassen und zuschlagen.

Bild (3,5 P):
Ich kann verstehen, wenn das Bild einigen Leuten nicht gefallen sollte und habe auch etwas mit mir gerungen aufgerundete vier Punkte zu geben. Eine große Schwäche hat die BD und das ist der schlechte bis mittelmäßige Schwarzwert, der für mittleren bis stärkeren Detailverlust in dunklen Bereichen sorgt und somit das Bild ganz klar von einer voll verdienten, guten Wertung abhält. Jedoch muss man auch erkennen, dass der Film ohnehin große Flächen des Bildes in Dunkelheit taucht, in denen nichts zu sehen wäre und das Einzige was anhand des Schwarzwertes verloren geht ist eine Tiefenwirkung.
Die erleuchteten Bereiche des Bildes sind überraschend scharf und detailreich und fördern besonders schön, diverse Texturen zu Tage. Dies ist ganz klar die Stärke des Bildes und sorgt dafür, dass die BD wirklich gut schaubar ist und unerwartet viele (!) gute Momente hat, die sogar zum Teil (!) eine solide Plastizität erzeugen können.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Fokusarbeit, die fast durchgehend sehr gut ist und kaum für weiche und verschwommene Einstellungen sorgt. Einzig die Aufnahmen, die CGI beinhalten sind deutlich weicher und fallen auf besseres DVD Niveau ab. Desweiteren herrscht ein fast ständiges, schönes Filmkorn, welches sich bis auf ein paar wenige Male nicht störend in den Vordergrund drängt. Diese Momente sehen nicht gut aus, sind zum Glück aber schnell wieder vorbei.
Im Gesamten bin ich mit der Qualität zufrieden, die BD macht Spaß zu schauen und es wäre wünschenswert, wenn alle kultigen 90er Jahre B-Movies, zu mindestens eine solche Qualität hätten.

Sound (Engl. MA-Audio) (5 P):
Hier wurde sich hörbar ins Zeug gelegt einen sehr guten 7.1 Mix zu basteln und es ist auf ganzer Linie gelungen. Der Sound bietet eine Menge an sehr guten Surroundeffekten mit beeindruckender Stereoseparation und viel Räumlichkeit, sowie Klangvolumen. In den hallenden Gängen der Kanalisation gibt es immer wieder Echo oder kleine, feine Umgebungsgeräusche, wie Wind, tropfendes Wasser oder entferntes Zug-Gedonner auf die Ohren.
Zwei besonders gut gelungene Sequenzen mit einem sehr kräftigen, präzisen Tiefenbass gibt es auch. Dies wäre einmal in Minute 9-10, in der ein chinesischer Priester auf einem Dach von einer Kreatur getötet wird und hierfür durch eine feste Stahltür brechen muss. Ein anderes Mal wird bei Arbeiten in einem Klärwerk (oder so was ähnlichen) ein Kadaver aus dem Wasser gefischt, da die Überreste den Generator oder die Turbine (fragt mich nicht!) lahmgelegt haben.
Hinzu kommt eine sehr gute Dialogwiedergabe und fertig ist der Hörgenuss par excellence. Einen minimalen Wermutstropfen gibt es jedoch. Die Gesamtlautstärke ist etwas zu leise geraten. Man muss also etwas weiter aufdrehen, um in den Mix in vollen Zügen zu genießen.

Extras (4 P):
Director´s Cut und Kinofassung, diverse Featurettes und ein Making Of, Vorwort vom Regisseur, entfallene und alternative Szenen, Audiokommentar, Gag Reel, Storyboards und Trailer.

4,5 von 5 - Story
3,5 von 5 - Bild
5,0 von 5 - Sound
4,0 von 5 - Extras

Player:
Sony PlayStation 3

Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray:
Mimic -Special Edition (Blu Ray)


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