Mimic -Special Edition (Blu Ray)
Story (4,5 P):
Guillermo del
Toro´s erster Abstieg in die Kanalisation hört auf den Namen Mimic und
ist ein sehr düsterer und spannender Creature-Horror-Film mit dichter
Atmosphäre, einem großartigen Cast, interessanter Grundstory und vielen
netten Einfällen.
Ein, zwei Logikfehler schleichen sich allerdings auch ein.
ACHTUNG
SPOILER! Die Tatsache, dass der kleine autistische Junge von den
Insekten nicht angegriffen wird, da er ihre Geräusche imitieren kann,
ist leider dezent blödsinnig; werden doch schließlich alle Anderen
angegriffen und getötet, wenn sie nicht zu mindestens artengleiche
Pheromone ausschütten, wie es zum Ende des Films hin erklärt wird und
sich die Überlebenden diese Tatsache zu Nutzen machen. Auch glaube ich
nicht so recht, dass die Kreaturen auf Menschengröße anwachsen und
innerhalb der ersten halben Stunde, zum Teil menschliche und
intellektuelle Handlungen vollführen. Das eine Kreatur in ein Labor
einbricht, ein neuentdeckte kleine Ausgabe seiner Art stiehlt, heimlich
still und leise wieder verschwindet und ansonsten keiner Fliege was zu
leide tut, erscheint mir auch etwas an den Haaren herbeigezogen. SPOILER
ENDE.
Den Spaß verderben diese Dinge Einem zum Glück nicht und Mimic
kann somit fast auf gesamter Linie überzeugen. Einen nicht zu
verachtenden Beitrag hierzu leisten die großartigen Schauspieler, allen
voran Giancarlo Giannini (Casino Royale, Quantum Trost, Hannibal, Man On
Fire, u.a.) und Mira Sorvino, sowie viele andere bekannte Gesichter.
Die Effekte sind zum Teil CGI und nichts Besonderes, wirken aber dank
der Dunkelheit besser, als sie es im Endeffekt sind, zum anderen Teil
handelt es sich aber auch um mechanische Puppen, die wesentlich besser
aussehen und in Nahaufnahmen verwendet werden, wenn keine komplexen
Bewegungen von Nöten waren.
Wer dieses kleine Juwel noch nicht kennt
und Lust auf einen atmosphärischen Höllentrip durch Kanalisationen mit
etwas Ekelfaktor und interessanten Kreaturen hat, sollte sich den Film
nicht entgehen lassen und zuschlagen.
Bild (3,5 P):
Ich kann
verstehen, wenn das Bild einigen Leuten nicht gefallen sollte und habe
auch etwas mit mir gerungen aufgerundete vier Punkte zu geben. Eine
große Schwäche hat die BD und das ist der schlechte bis mittelmäßige
Schwarzwert, der für mittleren bis stärkeren Detailverlust in dunklen
Bereichen sorgt und somit das Bild ganz klar von einer voll verdienten,
guten Wertung abhält. Jedoch muss man auch erkennen, dass der Film
ohnehin große Flächen des Bildes in Dunkelheit taucht, in denen nichts
zu sehen wäre und das Einzige was anhand des Schwarzwertes verloren geht
ist eine Tiefenwirkung.
Die erleuchteten Bereiche des Bildes sind
überraschend scharf und detailreich und fördern besonders schön, diverse
Texturen zu Tage. Dies ist ganz klar die Stärke des Bildes und sorgt
dafür, dass die BD wirklich gut schaubar ist und unerwartet viele (!)
gute Momente hat, die sogar zum Teil (!) eine solide Plastizität
erzeugen können.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Fokusarbeit, die fast
durchgehend sehr gut ist und kaum für weiche und verschwommene
Einstellungen sorgt. Einzig die Aufnahmen, die CGI beinhalten sind
deutlich weicher und fallen auf besseres DVD Niveau ab. Desweiteren
herrscht ein fast ständiges, schönes Filmkorn, welches sich bis auf ein
paar wenige Male nicht störend in den Vordergrund drängt. Diese Momente
sehen nicht gut aus, sind zum Glück aber schnell wieder vorbei.
Im
Gesamten bin ich mit der Qualität zufrieden, die BD macht Spaß zu
schauen und es wäre wünschenswert, wenn alle kultigen 90er Jahre
B-Movies, zu mindestens eine solche Qualität hätten.
Sound (Engl. MA-Audio) (5 P):
Hier
wurde sich hörbar ins Zeug gelegt einen sehr guten 7.1 Mix zu basteln
und es ist auf ganzer Linie gelungen. Der Sound bietet eine Menge an
sehr guten Surroundeffekten mit beeindruckender Stereoseparation und
viel Räumlichkeit, sowie Klangvolumen. In den hallenden Gängen der
Kanalisation gibt es immer wieder Echo oder kleine, feine
Umgebungsgeräusche, wie Wind, tropfendes Wasser oder entferntes
Zug-Gedonner auf die Ohren.
Zwei besonders gut gelungene Sequenzen
mit einem sehr kräftigen, präzisen Tiefenbass gibt es auch. Dies wäre
einmal in Minute 9-10, in der ein chinesischer Priester auf einem Dach
von einer Kreatur getötet wird und hierfür durch eine feste Stahltür
brechen muss. Ein anderes Mal wird bei Arbeiten in einem Klärwerk (oder
so was ähnlichen) ein Kadaver aus dem Wasser gefischt, da die Überreste
den Generator oder die Turbine (fragt mich nicht!) lahmgelegt haben.
Hinzu
kommt eine sehr gute Dialogwiedergabe und fertig ist der Hörgenuss par
excellence. Einen minimalen Wermutstropfen gibt es jedoch. Die
Gesamtlautstärke ist etwas zu leise geraten. Man muss also etwas weiter
aufdrehen, um in den Mix in vollen Zügen zu genießen.
Extras (4 P):
Director´s
Cut und Kinofassung, diverse Featurettes und ein Making Of, Vorwort vom
Regisseur, entfallene und alternative Szenen, Audiokommentar, Gag Reel,
Storyboards und Trailer.
4,5 von 5 - Story
3,5 von 5 - Bild
5,0 von 5 - Sound
4,0 von 5 - Extras
Player:
Sony PlayStation 3
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray:
Mimic -Special Edition (Blu Ray)
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