Freitag, 8. Februar 2013

Savages – Extended Cut (Blu Ray)


Story (4 P):
Schön zu sehen, dass wenigstens Oliver Stone sein Handwerk nicht verlernt hat.
Ich will garnicht allzu viel über den Film erzählen; man sollte ihn sich einfach anschauen.
Was bekommt man geboten?
Einen meiner Meinung nach sehr guten Drogenkriegs-Thriller mit genialem und vielseitigem Konfliktpotential und schöner, klassischer Charakterentwicklung, super aufgelegten Stars, einem fantastischen Soundtrack, zum Teil wunderschönen Bildern, gelungenen Dialogen, gutem Pacing und hin und wieder polarisierenden Gewaltdarstellungen.
Wie viele seiner Genrekollegen startet auch Savages recht verhalten, hat einige Szenen, deren Verlauf man entweder hervorsagen konnte oder in dieser Form erwartet hat, einige andere sind wiederum sehr einfallsreich und überraschen, aber egal wie neu oder altbacken sie auch für jeden Einzelnen im Endeffekt sein mögen, sie wirken frisch und irgendwie anders. Einen Großteil trägt die Dreierbeziehung der Hauptcharaktere dazu bei, die für Hollywood in dieser Form ungewöhnlich ist, aber auch die Story an sich wirkt aufgrund ihrer zahlreichen, gelungenen und aussagekräftigen Nebenfiguren besser und wie bereits gesagt frischer, als viele andere Filme dieser Art.
Alle Schauspieler haben mir sehr gut gefallen (sogar Taylor Kitsch), aber allen voran Benicio Del Toro, der seiner generell etwas kranken Ader freien Lauf lassen konnte ohne dabei über die Stränge zu schlagen. Egal wie abgedreht die Charaktere sein mögen, egal was für eine hanebüchende Aktion von ihnen losgetreten wird, aufgrund der Erzählweise, der Schauspielkunst und Dialoge glaubt man es einfach.
Savages startet mit einem locker leichten, naiven, lässigen Gefühl à la Blow, würzt es mit etwas True Romance, versetzt den Mittelteil mit ein paar Clichés aus Drogenkartellfilmen und Oliver Stone´s Natural Born Killers (besonders in Bezug auf ein paar Kameraeinstellungen) und hält den Spannungsbogen straff, das Konfliktpotential interessant, seine Marschrichtung fest im Auge und startet zu einem souveränen Showdown. Dieser ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber passt.

Es ist ein Oliver Stone Film! Er ist mal übertrieben, mal plakativ, mal zynisch, mal kritisch, mal realistisch, im Gesamten aber nicht als realistisch zu betrachten.
Ich bin mir sicher diverse Leute werden sich am Ende stören - ich hätte mir auch ein anderes gewünscht. Manch Einer wird mit den Dialogen nichts anfangen können oder sich an ein paar Formulierung stören. Auch wird es den ein oder anderen geben, der die Story als unrealistisch oder an den Haaren herbeigezogen empfindet oder die Figuren zum Teil als abgedreht und unglaubwürdig.
Wenn man sich aber Filme wie z.B. The Doors, Natural Born Killers oder U-Turn von Oliver Stone anschaut, wird man sehr schnell feststellen, dass Savages viele Gemeinsamkeiten vorweist und vom Feeling und Ton zum Teil sehr ähnlich ist.
 
Ehrlich gesagt habe ich zunächst mit nichts Besonderem gerechnet, war zu Beginn des Films sogar sehr müde…
141 Minuten sind im wahrsten Sinne des Wortes verflogen, mir war zu keiner Minute langweilig, ein Blick auf die Uhr ist nie erfolgt und Savages konnte durchweg hervorragend unterhalten.

P.S. Oliver Stone´s kleiner Cameo und die Anspielung auf Wallstreet fand ich nebenbei auch sehr erheiternd.

Bild (4,5 P):
In meinen Augen eine sehr gute Qualität. Ab und zu schaltet das Bild zwar auf schwarz-weiss und verkörnt in diesen Momenten stärker, dies ist jedoch ganz klar Stilmittel (wie in Natural Born Killers auch), passt immer zur Szene, nimmt nie Überhand und stört nicht.  In ein paar wenigen dunklen Szenen fällt der Schwarzwert etwas (!!!) ab, liegt aber ansonsten immer auf sehr hohem Niveau und dank der starken Farben (öfters überzeichnet und nachkorrigiert) und brillanten Schärfe herrscht eine durchgehend fantastische Tiefenwirkung. Die wenigen etwas aus dem Fokus geratenen Einstellungen sind gewollt und werden nicht negativ gewertet.

Sound (Engl. MA-Audio) (4,5 P):
Wie beim Bild gibt es eigentlich nichts zu beanstanden. Die Dialogwiedergabe ist astrein, der Mix hat eine super Räumlichkeit und die actionlastigen Szenen bringen Wumms und Bass mit. Auch hier präsentiert sich der Film sehr frisch und legt eine schöne Stimmung an den Tag. Besonders positiv sind mir die extrem präzisen und sehr feinen Klangspitzen während den zahlreichen Songs aufgefallen, in denen der Mix ein sehr, sehr breites Volumen entfächert und sich herrlich im Heimkino ausdehnt.

Extras (2,5 P):
Deleted Scenes, Audiokommentar und ein Making Of von etwas mehr als einer Halbenstunde.


4,5 von 5 - Story 
5,0 von 5 - Bild 
5,0 von 5 - Sound
2,5 von 5 - Extras
82% Gesamtwertung

Player:
Sony PlayStation 3

Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Savages – Extended Cut


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