Master and Commander –
UK-Import ohne dt. Ton (Blu Ray)
Story (4,5 P):
Master and Commander ist ein ganz rarer Vertreter eines noch selteneren
Genres. Wenn es um Abenteuerfilme zur See geht, die sich nicht um Piraten oder
Monster drehen, sondern ernste Themen behandeln, herrscht Flaute in Hollywood.
Hier fällt mir nur noch Meuterei Auf Der Bounty ein - und der ist von 1962.
Master And Commander dreht sich um eine wochenlange Verfolgungsjagd/Duell
zwischen einem britischen und einem überlegenen französischen Kriegsschiff,
dessen Gegenwart kriegsentscheidend sein könnte. Das Hauptaugenmerk liegt
selbstverständlich auf der englischen Seite, der Besatzung und deren Captain,
gespielt von Russel Crowe, welcher abermals eine Paraderolle für sich
verzeichnen kann.
Der gesamte Cast ist perfekt besetzt, liefert eine mehr als gute Performance
ab, die Dialoge wirken authentisch, die Figuren ebenfalls und es gibt auffallend
wenig Stereotypen. Hinzu kommt ein fantastisches, bis ins Kleinste stimmige
Setting, detailverliebte Kostüme, eine fabelhafte Musik und zum Teil
atemberaubende Actionsequenzen, die aufgrund einer sehr guten Charaterzeichnung
extrem vieler Crewmitglieder entsprechend nervenaufreibend sind.
Das Einzige was man meiner Meinung nach Master And Commander ankreiden
könnte ist die Tatsache, dass der Mittelteil etwas wenig Action bietet (dafür
aber mit vielen schönen Charakterszenen aufwartet) und das Kriegsgeschehen im
Gesamten ein kleines bißchen romantisiert wurde. „Romantisiert“ dahingehend,
dass für die brachialen Gefechte auffallend wenig Tote/Verletzungen gezeigt
werden und Operationen geschönt
dargestellt werden; so gibt es die z.B. schnellste und kindgerechteste
Amputation der Filmgeschichte zu sehen.
Der Film wurde für 10 Oscars nominiert (Bester Film, Beste Kamera,
Beste Kostüme, Beste Regie, Bester Sound, Beste Visuelle Effekte, Bester
Soundmix, Beste Dekoration (Art-Direction), Bester Soundschnitt & Bester
Schnitt.), gewonnen hat er zwei für die Beste Kamera und Bester Soundschnitt.
Es war das Jahr von Herr Der Ringe - Die Rückkehr des Königs, welcher insgesamt
11 Goldjungen abgestaubt hat…
Bild (2,5 P):
Oscar für die Beste Kamera und dann so eine Bildqualität. Da kann man
nur mit dem Kopf schütteln.
Eins möchte ich vorab gesagt haben, damit nach der Beschreibung
(insbesondere der vielen negativen Seiten) nicht die Frage aufkommt, wieso das
Bild denn immer noch mit 2,5 Punkten bewertet wird.
Das Bild ist bis auf ein paar wenige Ausnahmen, die tatsächlich nur auf
DVD-Qualität liegen, stets HD, die meiste Zeit liegt es auf drei Punkten, hin
und wieder sind ein paar Passagen auf gutem Niveau dabei und ganz selten (so
selten, wie es auf DVD-Level fällt) gibt es Einstellungen nahe der Referenz.
Im Gesamten hat die BD mit etwas blassen Farben und einem dunklen Bild
zu kämpfen. Das Dunkle kann durch die natürliche Beleuchtung herrühren und die
blassen Farben lassen sich mit dem leichten Nebel und Qualm erklären, die in
vielen Szenen herrschen. Aber besonders in ein paar Nahaufnahmen ist schnell
ersichtlich, dass die Hauttöne zum Teil stark reduziert wurden und generell
eine etwas kühle, triste Atmosphäre vorherrscht.
Der Schwarzwert ist nur mittelmäßig und sorgt öfters (besonders unter
Deck) für mittelstarken, flächendeckenden Detailverlust.
Auch die Schärfe ist alles andere als konstant und in manchen Szenen
erreicht sie kein befriedigendes Niveau, jedoch sind diese Momente nie von
allzu langer Dauer und die meiste Zeit lässt sich der Schärfegrad als „Durchschnittlich
bis Gut“ bezeichnen. Wenn man auf Texturen achtet, wie z.B. die Strohhüte,
Taue, Schnüre, Uniformen, etc. fallen sehr schöne Details auf.
Es lässt sich über den ganzen Film kein genaues Schema erkennen, nachdem
die Schärfe handelt oder welche Faktoren Auswirkungen haben. Nahaufnahmen,
Distanzshots, Halbtotalen, Tageslichtaufnahmen, Szenen unter Deck,
Einstellungen im Nebel, etc. können mal gut, mal schlecht aussehen.
Desweiteren gibt es ein leichtes, natürliches Korn, das jedoch hin und
wieder etwas unruhig erscheinen kann und in ein, zwei sehr kurzen Einstellungen
macht sich dieses auch störend bemerkbar und drängt in den Vordergrund.
Die BD ist noch schaubar und hat viele gute Momente. Nur ist es sehr
schade, dass ein Film, der für die große Leinwand gemacht wurde, über einen
Beamer nicht sonderlich beeindruckend rüberkommt. Wenn die Möglichkeit besteht
sollte die BD über einen Pioneer oder Panasonic Plasma geschaut werden, der
nicht größer ist als 50 Zoll.
Sound (Engl. MA-Audio) (5 P):
So enttäuschend die Bildqualität auch sein mag, so beeindruckend ist
der Sound. Hier stimmt im Grunde genommen alles. Die Dialogwiedergabe ist gut
und verständlich, die Filmmusik schön ausbalanciert und räumlich und die
Anzahl, Verwendung, Aufteilung und Qualität der Effekte ist atemberaubend,
markerschütternd und extrem präzise.
In ruhigen Szenen unter Deck knarzt es ohne Unterlass, die Wellen
schlagen gegen den Rumpf, Irgendetwas polltert durch die Gegend und ein Deck
weiter oben hört man die restliche Besatzung rumlaufen.
Während Feuergefechten bricht die Hölle los. Die eigenen vier Wände
zerbersten, Kanonenkugel schlagen durch zum Nachbarn, das Kissen wird zum
Steuerrad, das Fußbänkchen mutiert zum Bug und die gesamte Couch ist des
Heimkinofanatikers Kriegsschiff, welches durch meterhohe Wellen bricht während
einem selbst die Gicht ins Gesicht fegt und Explosionen die Hände zittern
lassen – herrlich! Mittendrin, statt nur dabei.
Extras (1,5 P):
Leider wurde das lange, mehrteilige Making Of, welches es bei der
Doppel DVD gab, nicht übernommen. So bekommt man nur ein paar Deleted Scenes
und irgendwelchen Trivia-Dreck zu sehen – schade.
4,5 von 5 - Story
2,5 von 5 - Bild
5,0 von 5 - Sound
1,5 von 5 - Extras
Player:
Sony PlayStation 3
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Master and Commander – UK-Import
Sony PlayStation 3
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Master and Commander – UK-Import
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