Story/Film (1,5 P):
Wow! Was für eine trantütige Schnarchgranate, was für
eine Schlaftablette der ereignislosen Art…
Shadow Dancer mag an sich ja ein recht ambitionierter
Versuch gewesen seien und die ersten 10 Minuten waren durchaus sehr gut und
spannend umgesetzt. Im weiteren Verlauf verliert der Film aber leider an Fahrt
und an Können, das Skript wird vorhersehbar, die Dialoge werden langweilig, es
passiert eigentlich nichts und wenn dann doch mal etwas passiert, ist´s
entweder eine Abwandlung einer zuvor bereits gesehenen oder angedeuteten Szene
oder schlicht und einfach dumm. Es ist kaum zu glauben, welch grobe Schnitzer
sich der Film erlaubt oder offensichtliche Logikfehler aufgrund Unvermögens des
Regisseurs oder des Cutters entstehen.
Ich spreche hier explizit von einer Szene. ACHTUNG
SPOILER. Während eines Attentatsversuches, in den unsere Protagonisten verstrickt
ist, kommen urplötzlich aus allen Ecken Polizisten gesprungen, Sirenen heulen
auf und Einsatzwagen kommen angerast. Unsere zermürbte, knöcherne Jammer-Mama
hüpft mir nichts dir nichts ins erstbeste offene Eigenheim der angrenzenden
Nachbarschaft, dreht sich dreimal schwungvoll im Kreis, zieht den Schritt etwas
an, hüpft weiter durch den Garten ihres unfreiwilligen Gastgebers (mittlerweile
auch unmaskiert) und schreitet energischen Ganges gen Freiheit. Die
Einsatzkräfte haben sich entmaterialisiert, zur Tea-Time in der schockierten
Nachbarschaft eingemietet oder ziehen es vor durch Abwesenheit zu glänzen, was
nach dem beherzten Einschreiten 5 Sekunden zuvor einfach völlig dämlich
erscheint.
Und wie oft unsere Protagonisten sich mit den blödesten Ausreden der Welt aus der Schlinge ziehen kann, verstehe wer will. Die IRA wird´s auch nicht beantworten können... SPOILER
ENDE.
Viel mehr gibt´s eigentlich auch gar nicht zu
berichten. Das zwischenmenschliche Drama ist öde, das Skript langweilig, die
gesamte Story und die Prämisse sind löchrig, wie ein Schweizer Käse und auch
wenn schauspielerisch einiges Gutes geboten wird, stinkt Shadow Dancer doch
ziemlich ab und darf weiterhin in den staubigen Schatten der Videothekenregale
sein tänzelndes Dasein fristen, bis ein beherzter Bediensteter diese
Gammel-Gurke artgerecht entsorgt.
Bild (2,5 P):
Auch beim Bild macht der Film seinem Namen alle Ehre.
Vielleicht sollte man „shadow“ jedoch durch „grainy fog“ ersetzen, um den
Tatsachen gerechter zu werden, denn nahezu ausnahmslos hat der Zuschauer das
Gefühl durch eine trübe, leicht verkörnte Suppe zu blicken. Die Ausleuchtung
ist einfach nur "komisch", die Farben wirken blass und das Bild im gesamten
leicht überstrahlt, der Schärfegrad und die Detailzeichnung liegen nur auf
einem soliden Level und Schwarzwert gleicht eher einem Grauwert. Auch in extremen
Close-Ups oder hell erleuchteten Tageslichtszenen erklimmt das Bild dieser BD
kein sehr gutes Niveau, erreicht allerhöchstens hier und da vereinzelnd gute
Einstellungen und zu keiner Zeit herrscht auch nur ein Hauch an Plastizität.
Da es jedoch zu keiner Zeit zu drastisch
unterdurchschnittlichen Einstellungen kommt und man immer noch von HD
sprechen kann (nur eben keinem gelungenen), lassen sich noch gerade so 2,5
Punkte vergeben – akzeptabel bis hin und wieder solide, aber immer hässlich.
Sound (Engl. MA-Audio) (3,5 P):
Aufgerundete 3,5 Punkte.
Schon traurig, wenn eine geschönte 3,5 Punkte-Wertung im Soundbereich das Beste an einer Blu Ray ist…
Schon traurig, wenn eine geschönte 3,5 Punkte-Wertung im Soundbereich das Beste an einer Blu Ray ist…
Der 5.1-Mix von Shadow Dancer ist unspektakulär und
auch für einen ruhigen Film zu keiner Zeit sehr gut. Während einzelner, kurzer
Szenen erklimmt der Mix hin und wieder (und das ist sehr, sehr selten) ein
gutes Niveau und präsentiert eine Hauch an Räumlichkeit und ein paar ganz
wenige, subtile Umgebungsgeräusche, die meiste Zeit über jedoch kann er außer
einer guten Balance, einer generellen Frontlastigkeit und einer guten, aber
dennoch schwer verständlichen Dialogwiedergabe aufgrund des Akzents, nichts
bieten.
Präzision und Dynamik sind zwar gegeben, aber der Mix
hat kaum Passagen um dahingehend zu punkten und hinterlässt einen genauso öden
Eindruck, wie der Film selbst und passt fast perfekt zum tristen und nebligen
Bild.
Extras (1,5 P):
Audiokommentar mit Regisseur James Marsh und Autor Tom
Bradby, Trailer und ein kurzes, blödes Making Of.
1,5 von 5 - Story
2,5 von 5 - Bild
3,5 von 5 - Sound
1,5 von 5 - Extras
43% Gesamtwertung
54% technische Umsetzung
3,5 von 5 - Sound
1,5 von 5 - Extras
43% Gesamtwertung
54% technische Umsetzung
Player:
Playstation 3
Playstation 3
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Shadow Dancer
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