Story/Film (2 P):
Vorab sei gesagt „Ich liebe Dystopien“ oder verquere Utopie-Filme. Und hier
liegt auch schon einer der zwei größten Schwachpunkte von Metropia begraben.
Wenn man Klassiker und Filme, wie 1984, Brazil, Equilibrium, A Scanner Darkly,
u.v.m. gesehen hat und „Big Brother Is Watching You“ nicht für einen
Werbespruch von RTL II für ihr dämliches TV-Format hält, dem wird alles in
Metropia sehr vertraut vorkommen.
Nun könnte man argumentieren „Besser gut geklaut, als
schlecht selbst erfunden“. Das stimmt irgendwo, bringt uns aber zum zweiten
großen Kritikpunkt. Metropia ist völlig überladen und dabei noch träge, denn
gut und gerne 60-70% des Films strecken diesen nur und es entsteht der
Eindruck, man habe einen Kurzfilm auf Spielfilmlänge aufgebläht. Fast jede
Szene wirkt künstlich in die Länge gezogen, viele sind vollkommen überflüssig, eine
Charakterzeichnung wird nur vorgegaukelt und die Story ist sehr überschaubar.
Diese wird aber ständig von eben unnötigen Sequenzen und Szenen ausgebremst und
es kommt keinerlei Drive in den Film. Versteht mich nicht falsch. Es gibt Filme
mit einem langsamen Pacing und wenig Dialogen, die aber dennoch hervorragend
unterhalten und fesseln (bestes Beispiel ist 2001 von Kubrick), Metropia ist
aber einfach nur träge.
Was jedoch positiv erwähnt werden muss, ist das tolle
und innovativere Design, der Look des Films. Dieses entschädigt für so manche
Schwäche und die ständigen Hänger. Auch die musikalische Aufbereitung weiss zu
gefallen und da der Film von der Story her kein Totalausfall ist, eben nur
nichts Innovatives oder wirklich Neues bietet, bekommt er seine 2 Pünktchen.
Eine Empfehlung kann ich nun wirklich nicht
aussprechen. Design- und Dystopie-Freunde oder Film-Neulinge, die sich im Genre
noch nicht allzu sehr auskennen, können unter Umständen noch etwas finden was
sie unterhält. Unterm Strich bleibt Metropia aber trotzdem ein Griff ins graue,
triste Klo.
P.S. Es wäre evtl. ein ganz guter bis besserer Kurzfilm aus Metropia entstanden...
Bild (3,5 P):
Ich will zunächst erwähnen, dass höchstwahrscheinlich die gleich folgenden Kritikpunkte bewusste Aspekte des gewollten Looks sind, wie dem auch sei zeichnen sie das Bild öfters auffallend weich und kontrastarm.
Ich will zunächst erwähnen, dass höchstwahrscheinlich die gleich folgenden Kritikpunkte bewusste Aspekte des gewollten Looks sind, wie dem auch sei zeichnen sie das Bild öfters auffallend weich und kontrastarm.
Metropia ist nahezu ein S/W-Film, vereinzelnde Farbelemente
werden extrem abgeschwächt dennoch eingebaut. Nicht nur die tatsächlichen Farben
wirken sehr blass, auch der Schwarzwert kommt über akzeptables Mittelmaß nie
hinaus. Dies und das größtenteils schwache Weiss, welches konstant beige ist,
sorgen für einen schwachen Kontrast und ein sehr flaches Bild.
Die Detailzeichnung variiert stärker, erreicht in
Close-Ups sehr gute Werte, wirkt in Distanz- und Halbdistanzaufnahmen aber öfters
abwesend. Der Schärfegrad ist jedoch konstant sehr gut.
Und so schleichen sich zwischendurch immer wieder Einstellungen ein, die kaum differenziert erscheinen und in denen man fast erraten muss, was im Hintergrund zu sehen seien soll. Da der Film jedoch generell ein sehr düsteres, verrauchtes und nebliges Design besitzt und entsprechendes Feeling generiert, will ich all dies nicht zu streng bewerten.
Uneingeschränkter Kritikpunkt allerdings ist die
auffallend starke Stufenbildung im Farbbereich bei einigen Auf- und Abblenden.
Des Weiteren scheint das Bild in zwei, drei kurzen Szenen falsch „beschnitten“
zu seien, so dass ein weißer Streifen am äußeren linken, vertikalen Rand zu
sehen ist.
Sound (Engl. MA-Audio) (4,5 P):
Der englische O-Ton liegt in 5.1 vor, die deutsche
Synchro im 7.1.
Der Sound weiss wirklich zu gefallen und die
Highlights, die größtenteils in Form einer sehr feinen, wunderbar
differenzierten und raumfüllenden Filmmusik zu finden sind, erschaffen eine
tolle Stimmung in eben diesen Momenten.
Zusätzlich treten ein paar sehr gute Surroundeffekte innerhalb
der düsteren und beklemmenden Metro in Erscheinung, die eine tolle Soundkulisse
schaffen. Dies sind beispielsweise Stimmen aus dem Off oder aus dem
Hintergrund, vorbeidonnernde Züge, Schritte auf dem Boden oder ein dezenter
Hall im Allgemeinen.
Die Dialogwiedergabe ist wie erwartet sehr gut,
Dynamik ist ausreichend vorhanden und die Balance gelungen, beim großen
Showdown scheint es aber zu leichten Übersteuerungen im tiefen Bereich zu
kommen.
Extras (1,5 P):
Entfallene Szenen (2 Minuten), ein Interview mit
Sprecher Alexander Skarsgard (14 Minuten), ein 12-minütiges Feature aus dem
Animationsstudio, ein 5-minütiger Kurzfilm, Trailer und 2 Minuten Aufnahmen zu
den Sprachaufnahmen.
2,0 von 5 - Story
3,5 von 5 - Bild
4,5 von 5 - Sound
1,5 von 5 - Extras
58% Gesamtwertung
74% technische Umsetzung
Player:
Playstation 3
4,5 von 5 - Sound
1,5 von 5 - Extras
58% Gesamtwertung
74% technische Umsetzung
Player:
Playstation 3
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Metropia (Steelbook)
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