Region A Blu Ray - läuft nicht auf deutschen BD-Playern !!
Diese
Ausgabe enthält beide Versionen (Farbfassung & S/W) in
HD.
Vorwort:
Ich habe bereits vor einiger Zeit ein Review zu diesem
fantastischen Film geschrieben. Dieses findet ihr hier.
Vielleicht geht aus den alten Zeilen mein Unmut über
die deutsche VÖ nicht so deutlich hervor, wie es nach Sichtung der Fall war.
Die deutsche Blu Ray von Arthouse ist meines Erachtens
nicht zu gebrauchen. Zum einen liegt nur die kolorierte Fassung in HD vor, die
S/W Version hat leider nur SD-Auflösung. Zu allem Ärger ist der Zuschauer gezwungen
die SD Auflösung zu schauen, wenn er denn den Film in seinem originalen
Soundtrack, dem Klavierspiel hören, bzw. sehen möchte. Die hochauflösende,
kolorierte Version bietet nur (!) den verfälschenden Soundtrack von AIR in
Master Audio. Das Klavierspiel ist bei der HD-Version NICHT anwählbar.
Schlichtweg eine Katastrophe!
Nach Sichtung der amerikanischen Blu Ray muss ich nun leider feststellen, dass auch der US-Import bei der kolorierten Version nur (!) den Air-Soundtrack besitzt.
Als hätte man die deutsche Ausgabe aber damit nicht
schon genügend gegen die Wand gefahren, stinkt die Arthouse-Blu Ray auch in
Bezug auf ihre Extras gegen die amerikanische Ausgabe gewaltig ab.
Zugegebenermaßen ist meine „alte“ Wertung mit 2 Punkten arg streng, denn die
einstündige Doku ist sehr gut und interessant und rechtfertigt alleine eine
bessere Wertung (2,5 – 3 Punkte), jedoch hat der US-Import mit seinen
zusätzlichen zwei Kurzfilmen von Méliès aus den Jahren 1898 und 1907 abermals
deutlich die Nase vorn.
So kann man unterm Strich sagen, wird der deutsche
Konsument mal wieder verarscht, benachteiligt und mit einer minderwertigen
Ausgabe eines genialen Klassikers abgespeist. Wer eine dem Film gegenüber
würdige, ja hervorragende Blu Ray Ausgabe besitzen möchte, muss mal wieder über
den Tellerrand schauen und sich aus dem Ausland sein Sehvergnügen importieren.
Story/Film (5 P):
Geniales, kreatives, wegweisendes und wunderschön
inszeniertes Sci-Fi-Fantasy-Abenteuer aus dem Jahre 1902 von Georges Méliès.
Die Reise Zum Mond ist ein ca. 15-minütiger Stummfilmklassiker basierend auf
Jules Verne´s Kurzgeschichte „Von der Erde zum Mond“.
Mit hervorragenden Kostümen und einem wunderschönen
Bühnenbild ausgestattet, zelebriert der Meister, der Ur-Vater der
Specialeffects, George Méliès, eine traumhafte Reise zum Mond und zurück und
lässt die Reisenden dabei auf so manche Überraschung stoßen. Fremde Welten,
eine Flora, wie man sie noch nie gesehen hat, außerirdische Ureinwohner und und
und… Le Voyage Dans La Lune kann fast als Avatar seiner Zeit und vielleicht das
erste Creature-Feature der Filmgeschichte verstanden werden.
Fazit: Ein Meisterwerk, das man gesehen haben sollte.
Bild (3 P):
Vorab muss ich sagen, hätte die Restauration und deren
Aufwand alleine 5 Punkte verdient. Ich habe schon so manches Special zu
Restaurationen gesehen und wer denkt, dass die von Metropolis die
aufwändigste der Gegenwart war, revidiert seine Meinung nach Sichtung der ca.
einstündig Dokumentation, welche unter den Extras zu finden ist und sich die
letzten 10-15 Minuten dem
Restaurationsprozess der kolorierten Version widmet.
Farbfassung (3 P): aufgerundete 3 Punkte.
Aber wie bereits beim Review zur deutschen Ausgabe
geschrieben, muss man den Tatsachen auch irgendwann ins Auge blicken und die
rosa-rote Brille absetzen.
Beschädigungen wurden auf beeindruckende Art und Weise
ausgebessert, jedoch sorgen diese Ausbesserungen und die handkolorierten Farben für deutlich
verwaschene Konturen und das Bild wirkt sehr unruhig. Der Schärfegrad und die
Detailzeichnung sind akzeptabel und der Kontrast geht in Ordnung, wirkt aber
etwas schwach, wenn man ihn mit der S/W-Fassung vergleicht.
S/W Version (3,5 P):
Das Bild der S/W-Fassung ist besser!
Zwar fallen direkt recht viele vertikale Risse, bzw.
Ausbesserungen und Schmutzpartikel auf, wie sie bei der Farbfassung nicht
auftreten, jedoch ist der Schärfegrad und die Detailzeichnung spürbar besser,
der Kontrast ist ebenfalls gestiegen, das Bild besitzt eine bessere
Durchzeichnung und es wirkt wesentlich
ruhiger.
Aus meiner Sicht, ist die S/W-Fassung klar der
aufwändig restaurierten Farbfassung vorzuziehen.
P.S. Beide Version (koloriert und S/W) liegen in HD
vor.
Sound (4 P):
Farbfassung (MA-Audio 5.1) (4,5 P):Zunächst muss ich direkt erwähnen, dass die kolorierte Version nur (!) mit dem verfremdeten Air-Soundtrack in Master Audio 5.1 zu sehen, bzw. hören ist. Das Original Pianospiel ist hier nicht anwählbar.
Der 5.1-Mix, abgesehen davon, dass er dem Film eine
komplett andere Note verleiht und ich nicht verstehen kann, wieso man der
Farbversion nicht auch das Klavierspiel verliehen hat, weiss komplett zu
überzeugen. Dieser von Air beigesteuerte Soundtrack besticht durch eine sehr feine,
dynamische und raumfüllenden Klangkulisse, wie er im Grunde genommen kaum besser klingen könnte.
S/W Version (LPCM 2.0) (4 P):
Die S/W-Fassung bietet wesentlich mehr Möglichkeiten.
Die einzig vernünftige, ist meines Erachtens allerdings nur der in LPCM
vorliegende 2.0 Track der originalen Klavierspiels.
Dieses ist fein, stabil,
glasklar, besitzt ebenfalls eine tolle Dynamik, kann aber nicht so raumfüllend und
druckvoll aufspielen, wie man es von anderen, perfekten 2.0-Tracks eventuell
gewohnt ist, oder besser gesagt, es schon gehört hat. Dennoch muss sich das
Klavierspiel nicht verstecken.
Die S/W-Fassung bietet noch
zwei weitere Audio-Optionen. Einmal einen mit Dialogen versehenen 2.0 LPCM
Track, welcher bereits 1903 in Amerika entstanden ist und schlichtweg gesagt
eine Katastrophe ist. Nicht qualitativ, hier lässt sich nichts dran aussetzen,
denn die Dialoge sind stets sehr gut verständlich, sondern die Tatsache, dass
die USA die Dreistigkeit besessen haben einen wunderbaren klassischen
Soundtrack mit dämlichen Dialogen zu zerstören.
Des Weiteren gibt es noch
eine Art Audiokommentar von George Méliès, der wohl auf irgendwelchen Notizen
oder dergleichen basiert und von irgendjemand gesprochen wird. Sorry, aber hier
habe ich mich nicht weiter schlau gemacht. Ich habe kurz reingehört und es
hatte den Anschein, dass irgendjemand einfach nur das Geschehen auf der Leinwand
nacherzählt.
Extras (4 P):
Achtung! Die S/W-Fassung
ist unter den Extras zu finden. Diese wird von mir (man mag es mir verzeihen)
nicht in die Wertung der Extras aufgenommen, da ich auf diese bereits unter „Bild“
und „Sound“ gesondert und detailliert eingegangen bin und diese die jeweiligen
Wertung entsprechend beeinflusst haben.
Das Herzstück der
Specialfeatures ist wahrscheinlich die sehr gute, unterhaltsame und
interessante Dokumentation The Extraordinary Voyage in HD aus dem Jahre 2011.
Diese bietet viele Hintergrundinformationen zu Mélès´ Werken, dessen Leben und
der Restauration des Klassikers A Trip To The Moon. Außerdem wird die Doku mit
vielen Ausschnitten oder evtl. ganzen Kurzfilmen von Méliès verfeinert und
bietet somit zusätzlichen Schauwert.
Neben dieser
hervorragenden Doku gibt es auch zwei weitere Kurzfilme in HD und guter
Qualität zu bestaunen. Als
da wären The Astronomer's Dream (von 1898; Dauer ca. 3 Minuten) und The Eclipse
or The Courtship of the Sun and the Moon (von 1907; Dauer ca. 9 Minuten). Des Weiteren besitzt diese Ausgabe ein 24-seitiges Booklet und ein
Interview mit Air.
Zusätzlich gibt es den Film auch noch auf einer gesonderten DVD.
5,0 von 5 - Story
3,0 von 5 - Bild
4,0 von 5 - Sound
4,0 von 5 - Extras
82% Gesamtwertung
70% technische Umsetzung
Player:
Panasonic DMP-BD 605
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: A Trip To The Moon – US-Import
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