Story/Film (2 P):
The Great And Powerful; so heisst es im Original. “Great“ wohl eher nur auf die Bildqualität bezogen und „Powerful“, wenn man den Sound berücksichtigt.
Sam
Raimi liefert mit seinem neuesten Werk leider ein ziemlich langweiliges
Effektspektakel ab, dass zwar hin und wieder die Handschrift des Regisseurs
trägt und in diesen wenigen, kurzen Momenten auch gut ist, im Gesamten
allerdings an seiner Oberflächlichkeit zu Grunde geht… daran konnte auch Bruce
Campbell´s Gastauftritt nichts ändern.
Das
größte Problem von Oz The Great And Powerful sind seine fehlbesetzten Parts.
Nahezu jeder Charakter scheint aufgesetzt zu sein und die Schauspieler scheinen
nicht so richtig zu wissen was sie tun sollen. Es ist ja nicht so, dass die
Figuren eine ungemeine Tiefe besitzen oder oscarreife Darstellungen erfordern,
jedoch bedarf es Gespür und einem gewissen Charisma, eben solche fiktiven, überzeichneten
und in diesem Falle auch furchtbar flachen 08/15-Persönlichkeiten zu verkörpern. Weder Rachel Weisz,
James Franco, noch Mila Kunis oder Michelle Williams besitzen dieses Gespür
oder haben das passende Timing im Blut (zumindestens nicht in diesem Film), um
die gelegentlichen, durchaus guten und witzigen Dialoge vorzutragen. Als
Zuschauer merkt man, dass eben jene Szenen hätten gut werden können, an der
Darbietung jedoch scheitern.
Hinzu
kommt eine Märchenwelt, die zwar kunterbunt und schön designt ist, der es jedoch an Details und Erklärungen mangelt,
als dass man darin abtauchen könnte. Es fühlt sich alles zu oberflächlich und
lieblos an. Ein paar übergroße Blumen und ein paar Kreaturen da, ein Schloss
und ein kleines Dorf dort, ein paar Berge und ein Wasserfall hier und schon
haben wir unsere „fantastische Welt von Oz“… das scheinen sich die Designer
gedacht zu haben. Nach Filmen, wie Herr Der Ringe, Avatar & Star Wars muss
man dahingehend etwas tiefer in den Kreativ-Pott greifen, um das Publikum zu
fesseln. Ausnahme ist das Porzellanmädchen, welches das Highlight des Films
ist.
Viele
neumodische, aber dennoch Standard-Kamerafahrten aus Herr Der Ringe kopiert und Musik von Danny Elfman, der
leider auch nichts Neues mehr schreibt, lullen den Betrachter ein und entlassen
diesen nach über 2 Stunden müde und unbeeindruckt in Richtung Bett.
Fazit:
Eher was für die ganz jungen Zuschauer, die sich von all den Farben, Figuren
und Masken beeindrucken lassen.
P.S.
Auch „Oz“ zählt leider zu dieser Art von Filmen, die es versuchen durch
exzessiven Gebrauch von billigen 3D Pop-Out Effekten den Zuschauer zu
unterhalten. Szenen, in denen ein paar Speere, Goldmünzen, beflügelte Affen und
anderes Getier dem Betrachter ins Gesicht fliegen, nur damit dem Betrachter
etwas ins Gesicht fliegt, sind so aufgesetzt und oberflächlich, wie der gesamte
Film und können höchstens 3D Fetischisten, als wirkliche Filmfreunde
begeistern.
Und ja, das kann man auch schreiben und kritisieren, wenn man NUR in 2D geschaut hat; schließlich sind entsprechende Szenen und Einstellungen offensichtlich und es bedarf keiner 3D Technik, um zu erkennen um was es sich handelt.
Und ja, das kann man auch schreiben und kritisieren, wenn man NUR in 2D geschaut hat; schließlich sind entsprechende Szenen und Einstellungen offensichtlich und es bedarf keiner 3D Technik, um zu erkennen um was es sich handelt.
Bild (5 P):
Aufgerundete
5 Punkte.
Kommen
wir nun also zum Great in The Great And Powerful; das Bild.
Trotz
kleinerer Mängel muss man dem Bild eine sehr hochwertige Qualität zusprechen,
die über weite Strecken ungeschönte Referenzqualität hervorzaubert. Extrem
kräftige, perfekt differenzierte Farben und ein sehr guter Schwarzwert sorgen
für einen Bombenkontrast und sehr gute Tiefenwirkung. Es herrscht kein
Rauschen, was so manchen Personen wahrscheinlich sehr gut gefällt, auf mich
persönlich wirkt das Bild jedoch etwas zu künstlich, zu plastik-artig.
Der
Schärfegrad, sowie die dazugehörige Detailzeichnung sind sehr gut, allerdings
gibt es hin und wieder Momente, die ein paar minimal (!) weichere Einstellungen
vorweisen. Auf mich hat es gewirkt, als ob die Effekte nicht immer 100% ausgearbeitet waren oder ein zu glattes,
weiches Design hatten. Außerdem fallen Weichzeichner in den Gesichtern des
weiblichen Casts auf, was jedoch nicht an einer schlechten Überarbeitung,
sondern einfach am visuellen Stil des Films liegt.
Sound (Engl. MA-Audio) (4,5 P):
Kommen
wir nun also zum „Powerful“.
Der
O-Ton liegt in einem 7.1-Mix vor, der sich nicht, wie so manch anderer, neuerer
Mix seiner Zeit, versucht selbst zu zensieren und Klangspitzen absägt oder den
Bass drosselt, wenn´s ans Eingemachte geht. Es geht ab, und zwar so richtig!
Die
Effekte sind zahlreich, besitzen eine sehr gute Stereoseparation und Präzision,
sind jedoch weniger abwechslungsreich, als ich es erwartet hatte. Der Bass
schlägt öfters brachial zu oder wummert wohlig mit und erzeugt das notwendige
Extra, um sich in der Nachbarschaft beliebt zu machen. Die Balance ist sehr
gut, die Dialoge stets verständlich und wenn es drauf ankommt, vermag es der
Sound den gesamten Raum zu füllen und eine tolle akustische Atmosphäre zu
erschaffen.
Extras (3 P):
Ca.
70 Minuten an Extras, die einem relativ ausführlichen Making Of gleichkommen.
2,0 von 5 - Story
5,0 von 5 - Bild
4,5 von 5 - Sound
3,0 von 5 - Extras
69 % Gesamtwertung
Player:
Playstation 3
4,5 von 5 - Sound
3,0 von 5 - Extras
69 % Gesamtwertung
Player:
Playstation 3
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Die fantastische Welt von Oz (2D)
den möchte ich mir auf alle fälle auch noch ansehen :)
AntwortenLöschenWäre cool, wenn du unseren Filmblog mal besuchst:
http://newworldofmovies.blogspot.de
werde gleich mal vorbeischauen. kann von OZ aber nur abraten!
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