Story/Film (1 P):
Die Nacht der Vogelscheuche oder auch Dark Night Of The Scarecrow ist ein Klassiker, ein Kultfilm, der Wegweiser aller Vogelscheuchen-Horror-Filme, ein von Kritikern geschätzter Streifen, ein… „ach was soll´s…?!?! Der Film ist scheisse! So. Jetzt iset raus.“
Wäre der Film nicht von 1981, sondern von 1961, wäre er zwar immer noch
nicht gut, spannend, akzeptabel, unterhaltsam oder würde gute
Schauspielleistungen zeigen, aber es wäre eine Erklärung.
Eine Erklärung dafür, wieso die Machart so auffallend altbacken ist.
Statische Kameraeinstellungen, simple Schwenks und einfache Zooms beherrschen
das Geschehen. Dies lässt zwar Nostalgie und Flair aufkommen, Spannung bleibt
aber großzügig aus. Außerdem wirkt das Gezeigte in Farbe unpassend und
gegensätzlich. Die Nacht Der Vogelscheuche wäre besser in schwarz/weiss gedreht
worden.
Eine Erklärung dafür, wieso der Film so furchtbar blutlos ist.
Der Streifen ist ab 18 Jahren. Ha Ha Ha! Bei einer Neuprüfung
heutzutage wäre ungeschnitten eine FSK 12 Freigabe durchaus realistisch. Außer
ein paar blutiger Einschüsse innerhalb der ersten 20 Minuten und blutverschmierter
Hände und einem Mund in den letzten 5 Minuten, gibt es nichts zu sehen –
garnichts!
Eine Erklärung dafür, wieso alle Schauspieler herrlich hölzern bis überzeichnend
agieren.
In den 50er/60er Jahren wurde anders geschauspielert. Das ist okay.
Wenn man aber 1981 sowas abliefert, muss man sich Kritik gefallen lassen. Aber
einer sticht besonders schlecht hervor. Larry „Darkman“ Drake portraitiert
einen geistig zurückgebliebenen Erwachsenen (ich muss jetzt noch lachen…).
Diese Leistung ist mit Abstand das Lächerlichste, was ich jemals gesehen habe.
Schaut euch die ersten 15 Minuten an und sagt mir, dass ihr nicht laut gelacht
habt – ihr bekommt die Blu Ray geschenkt. Stopp! Besser! Macht ein Video auf
dem man euch sehen kann, wie ihr die erste Viertelstunde des Films schaut ohne
zu Lachen oder zu Grinsen, schickt mir einen Link und ich schicke euch die Blu
Ray - egal wo hin.
Dark Night Of The Scarecrow
läuft 96 Minuten. Die ersten 5 Minuten muss man sich erstmal in den
farbenfrohen 60er-Jahre-Schwarz-Weiss-Film einfinden, der in den 80er Jahren
entstanden ist. Danach ist man pausenlos über Larry Drake am Lachen und wird
unterhalten bis er abgeknallt wird. Zu diesem Zeitpunkt ist man schön im Flair
der frühen Monsterfilme der 50er/60er gefangen, obwohl kein Monster erscheint.
Nun wartet man… und wartet… und wartet… und wartet… und wartet… und NICHTS
passiert. Zu keiner (!) Zeit passiert irgendetwas – NICHTS, GARNICHTS! Die
Nacht Der Vogelscheuche entpuppt sich schnell als Vogelseuche.
Der Film versucht „geschickt“ mit der menschlichen Psyche und dem Thema
„Einbildung / Wahnvorstellung“ zu spielen, zeigt auf wie „gekonnt“ sich manch
menschlicher Charakter zum Killer entwickelt und glaubt doch ernsthaft all das
spannend, interessant und unterhaltsam umzusetzen… es ist einfach nur peinlich
und extrem ermüdend! Es kauft dem Film niemad ab. Er heisst „Die Nacht Der
Vogelscheuche“!!! Alles deutet darauf hin, dass eine Vogelscheuche die Morde
(die man übrigends NIE sieht) begeht, es gibt Millionen Andeutungen eben dafür,
zu keiner Zeit entstehen wirkliche Zweifel, dass es nicht so ist, ABER… man
sieht NICHTS, GARNICHTS. Die letzte Stunde ist man nur noch angeödet, schaut
alle zwei Minuten auf die Uhr, ist verleitet die Vorlauftaste zu drücken,
stöhnt lauthals vor sich her und sinkt langsam, aber sicher in ein Wachkoma.
Bis zu dem Showdown.
In den letzten 5 Minuten schüttelt man den Staub und die Spinnenfäden
von seiner Schulter, reckt und streckt sich, bekommt ein einigermaßen gutes
Ende präsentiert, in dem (wer hätte es gedacht?) nun endlich die Vogelseuche
persönlich erscheint, diese sich auch bewegt und somit den Beweis liefert, dass
es sich um eine mordende Vogelseuche handelt.
Das Ende ist einerseits gelungen, andererseits macht es den Film im Nachhinein
nochmals schlechter. Die Vogelseuche bewegt sich zwar, es ist aber vollkommen
unspektakulär. Und wieso hat man das Stroh-Männlein nicht schon früher
verwendet? Wollte man Spannung erzeugen? Das ist ganz klar in die Hose
gegangen. Das Mädchen, dass eine „wichtige“ Rolle im Film hat, will on top einfach
nicht die Schnauze halten und das Gesprochene während den letzten 20 Sekunden
sorgt für zusätzliches, lautes Gelächter.
Fazit: Ein Kultfilm ohne Kultpotential, ein Horrorfilm ohne Spannung,
ein Vogelscheuchenfilm ohne Vogelscheuche, ein Film aus den 60ern, der in den
80ern enstanden ist, ein Film ab 18 ohne ab 18 zu sein… einfach nur Scheisse!!!
Scheisse mit etwas Flair und unfreiwillig komischen, peinlichen Momenten!
Bild (4,5 P):
Es handelt sich bei dem Film um ein TV-Movie, daher liegt das Bild im
4:3 Format vor.
Die Bildqualität ist fantastisch und sehr hochwertig. Selten habe ich
ein so klares, sauberes und vorallem scharfes und detailreiches Bild gesehen,
wie es hier präsentiert wird. Lange Zeit wollte ich sogar 5 Punkte geben,
jedoch sind die dunklen Szenen etwas schwächer, es tritt leichter Detailverlust
auf und ab und zu verkörnen sie etwas stärker. Außer dieser Tatsache und ein
paar leichten Fokusfehlern, die sich minimal in der zweiten Hälfte häufen,
liegt mit dieser Blu Ray Referenzmaterial vor.
Der Schärfegrad ist stellenweise atemberaubend, Nahaufnahmen sind
unglaublich gut und bieten bestes HD-Feeling. Die Farben sind kräftig, stabil
und schön differenziert, es herrscht ein leichtes, natürliches Filmkorn, der
Kontrast ist super und Tiefenwirkung ist stets gegeben.
Sound (Engl. PCM) (2 P):
Aufgerundete 2 Punkt für diesen 5.1 Mix. Der Stereosound ist sogar noch schlechter.
So schön das Bild auch ausschaut, so schlecht hört sich der Streifen
an.
Miserable Dialogwiedergabe. Die Hälfte ist nicht zu verstehen; dumpf,
schwankend, in die Ferne gerückt und kraftlos und unpräzise.
Ein paar gute Umgebungsgeräusche und eine passable Klangkulisse für die
Filmmusik sind zu verzeichnen, aber sonst auch nichts. Der Schweinegrunz-Effekt in der zweiten Hälfte des Films ist allem Anschein nach auf den
verkehrten hinteren Kanal gelegt und wirkt entsprechend deplaziert.
Im Gesamten zu kraftlos, unpräzise, schwankend,…
Extras (3 P):
30 Minuten Making Of,
Interviews, Audiokommentar und Trailer.
1,0 von 5 - Story
4,5 von 5 - Bild
2,0 von 5 - Sound
3,0 von 5 - Extras
48% Gesamtwertung
Player:
Sony PlayStation 3
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Die Nacht Der Vogelscheuche
4,5 von 5 - Bild
2,0 von 5 - Sound
3,0 von 5 - Extras
48% Gesamtwertung
Player:
Sony PlayStation 3
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Die Nacht Der Vogelscheuche
Auch hierfür kann ich mich nur entschuldigen :-).
AntwortenLöschenAber ich hab dich ja gewarnt.
Da fällt mir auf: "Wegweiser aller Vogelscheuchen Filme". Kennst du noch einen Vogelscheuchen Film?
Der Wegweiser ist meiner Meinung nach eher der, dass das Genre anschließend eingestampft wurde.
Du willst mehr??? Kein Problem!!!
AntwortenLöschenMessengers 2 von 2009 http://www.imdb.com/title/tt1299653/?ref_=sr_6
Scarecrows von 1988 http://www.imdb.com/title/tt0096046/?ref_=sr_4
Night Of The Scarecrow von 1995 http://www.imdb.com/title/tt0113982/?ref_=sr_4
Scarecrow Slayer von 2004 http://www.imdb.com/title/tt0353984/?ref_=fn_al_tt_4
Und da gibt´s bestimmt noch mehr...
Entschuldigung ist angenommen ;-) aber schau Du dir die Schlaftablette von "Requiem For A Killer" an, dann sind wir quitt.