Story/Film (1,5 P):
Wow… schon wieder so Einer.
Pseudo-intellektuelles, möchtegern-philosophisches, träges Epos, dass
seine banale Story möglichst oft wiederholend und wirr vorträgt und außer gut
dabei auszusehen im Grunde genommen garnichts auf die Reihe bekommt.
Alle, die der Meinung sind, dass hier ein fantastischer Genre-Mix
vorliegt muss ich ernsthaft fragen, ob wir denselben Film gesehen haben. In
allererster Linie ist es ein Drama. Lediglich die Kulisse ändert sich und sonst
nichts – bitte aufwachen!!!
Die Story ist so banal, dass es fast weh tut und könnte eigentlich auch
aus der Feder von Mel Gibson stammen. Freiheit & Befreiung (seiner Selbst,
von Dritten, in Form von Ausbrechen aus gesellschaftlichen Normen,…) domieren
alles und werden mit etwas „Ewigen Kreislauf Des Lebens/Wiedergeburt“ verfeinert
und zu Tode geritten. Die Wachowski-typische, heldenhafte Befreier-Rolle darf
selbstverständlich auch nicht fehlen und wird kindergartengerecht mit einem
Kometen in Muttermalform symbolisiert - kein
Scheiss! Harry Potter lässt grüßen!
Jede einzelne Episode dreht sich im Wesentlichen um genau das Selbe und
drei Stunden hätten langweiliger kaum voranschreiten können. Das Pacing ist
furchtbar, immer wenn eine der Kurzgeschichten gerade anfängt interessant zu werden
und etwas Fahrt aufnimmt kommt ein SCHNITT und weg ist der Drive. Jede Episode
wird gefühlte 100 Mal unterbrochen, manchmal sogar im Minutentakt, um die
Parallelen zu den anderen Geschichten nochmals zu verdeutlichen - es hätte ja
sein können, dass Jemand im Publikum versucht sich den Film interessant zu
saufen und die Hälfte bereits wieder vergessen hat…
Wenn denn dann doch mal etwas passiert, ist das Geschehen auffallend
inspirationslos und spannungsarm inszeniert. Zum Großteil liegt dies einfach an
den sehr vorhersehbaren Episoden, deren Ausgang aufgrund der „Kreislauf des
Lebens/Wiedergeburt“-Thematik keinerlei Überraschungen bereithält.
Ist all dies noch nicht Grund genug enttäuscht zu sein, bekommt man
obendrein zum Teil billige CGI-Animationen vorgesetzt (die Flutwelle), der Weichzeichner
in den Gesichtern der Zukunftspersonen ist zum Kotzen und die Maskenarbeit
schwankt zwischen „sehr gut“ und „über alle Maßen lachhaft“. So wird doch
tatsächliche die konstant langweilig agierende Halle Berry zu einer Weissen
umgeschminkt, der chinesischen Protagonistin, die chinesischer kaum aussehen
könnte, ergeht es nicht besser und Hugo Weaving darf als Krankenschwester herum
hüpfen… da waren selbst Willem Dafoe in „Der Blutige Pfad Gottes“ & Kurt
Russell in „Tango & Cash“, als Prostituierte realistischer. Ja ja ja… ich
weiss… „Der Kreislauf Des Lebens“ und die „Wiedergeburt“… ändert aber nichts an
der Tatsache, dass es SCHEISSE aussieht.
Cloud Atlas ist ein Paradebeispiel für das Sprichwort „Viele Köche
verderben den Brei“. Drei an sich gute Regisseure werkelten an diesem
Mammutwerk herum, rausgekommen ist ein nett anzuschauender, aber völlig
armseelig dahingezimmertes Stück Film, frei von Spannung, guter Story oder tatsächlichem
Intellekt – nicht wirklich dumm, aber beim besten Willen auch nicht
anspruchsvoll.
P.S. Dass der Film eine 12er-Freigabe bekommen hat ist ein weiteres Indiz dafür, dass die Institution "FSK" aller Voraussicht nach aus ausschließlich käuflichen Bürokraten besteht. Cloud Atlas hat einige sehr brutale und überraschend blutige Szenen zu bieten, jedoch steckt öffentliches, deutsches Geld in der Produktion und "schwups" werden alle nur erdenklichen Augen zugedrückt und es gibt eine lukrative Altersfreigabe.
P.S. Dass der Film eine 12er-Freigabe bekommen hat ist ein weiteres Indiz dafür, dass die Institution "FSK" aller Voraussicht nach aus ausschließlich käuflichen Bürokraten besteht. Cloud Atlas hat einige sehr brutale und überraschend blutige Szenen zu bieten, jedoch steckt öffentliches, deutsches Geld in der Produktion und "schwups" werden alle nur erdenklichen Augen zugedrückt und es gibt eine lukrative Altersfreigabe.
Bild (4,5 P):
Sehr hochwertiges Bild, welches satte, kräftige Farben, einen guten
Schwarzwert und gelungene Tiefenwirkung besitzt. Das minimale Rauschen verleiht
dem Film das Filmische, jedoch fallen hin und wieder ein paar Einstellungen
auf, in denen das Rauschen auffallend in den Vordergrund drängt. Diese Momente
sind aber sehr schnell wieder vorbei. Der Schwarzwert ist nicht ganz optimal (Jammern
auf sehr hohem Niveau) und es kommt in dunklen Szenen vereinzelnd zu einem ganz
leichten Detailverlust.
Der Schärfegrad ist bis auf wenige Ausnahmen einwandfrei und im
Gesamten präsentiert sich Cloud Atlas beinahe makellos mit bestem HD-Feeling.
Sound (Engl. MA-Audio) (4 P):
Die erste Hälfte präsentiert sich überaus effektarm. Zwar stimmt die
Balance und die Feindetails in Bezug auf die eintönige Filmmusik sind gut
gelungen, aber etwas mehr Räumlichkeit wäre durchaus drin gewesen. Im weiteren
Verlauf steigert es sich auffallend, Szenen unter Deck bieten beispielsweise eine
super Klangkulisse und die Actionpassagen trumpfen mit guter Surroundaktivität
auf. ABER der Tiefenbass und die notwendige Portion Wumms gehen am Publikum
weiträumig vorbei.
Auch erscheint es mir, dass die Dialogwiedergabe hätte knackiger und
präziser sein können. Es wird so viel in verschiedenen Dialekten gesprochen,
dass eine 180%ige Dialogwiedergabe von Nöten ist, alles zu verstehen. Vieles wirkt
dezent vernuschelt und ist schwer zu verstehen.
Die deutschen Untertitel sind ausblendbar. Es gibt keine in Englisch.
Extras (2 P):
Überraschend wenige Extras. Ein kurzes Making Of, ein noch kürzeres
Premieren-Special und Trailer.
1,5 von 5 - Story
4,5 von 5 - Bild
4,0 von 5 - Sound
2,0 von 5 - Extras
59% Gesamtwertung
Player:
Sony PlayStation 3
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Cloud Atlas - Verleihversion
4,5 von 5 - Bild
4,0 von 5 - Sound
2,0 von 5 - Extras
59% Gesamtwertung
Player:
Sony PlayStation 3
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Cloud Atlas - Verleihversion
Hallo Herr E. Stein,
AntwortenLöschendurch ein Amazonkommentar bin ich auf diesen Beitrag aufmerksam geworden.
Den Film habe ich damals mit meiner Freundin im Kino angeschaut, da die Vorschau durchaus vielversprechend klang. Nach den ersten 60 Minuten des Filmes machte sich jedoch auch bei uns eine herbe Enttäuschung breit. Aus "Gähnen" wurde ein leichtes Schnarchen. Nachdem wir den Film nach gefühlten 6 Stunden verlassen hatten und versuchten (wie nach jedem Film) die Story zu erörtern, viel uns nichts anderes ein als "und wie hast du geschlafen?"
Im Bekanntenkreis wurde mir gerne gesagt, dass ich wohl nicht ausreichend Intelligenz und Verständnis für den Film besitze. Gut, dann sollten wir wohl das aktuelle Studium abbrechen und ebenso Eisverkäufer werden...
Endlich lese ich eine Rezension, die meine Freundin und mich nicht an unserer Intelligenz zweifeln lässt.
Kurzum, ist der Film in seiner Idee nett. Die Umsetzung ist einfach zu schwach. Zudem ist der Streifen viel zu lang. Die "Message" hätte der Regisseur auch gerne in einen 30 Minuten Kurzfilm packen können. Schüler der 11. Klasse Deutsch LK schaffen dies ja auch.
Nun studiere ich dank Ihnen doch noch weiter, da ich entdeckt habe, dass Eis verkaufen doch nicht zur nötigen Intelligenz für diesen Film führt.
@Bujaka: Vielen Dank für den Kommentar. Einer der wenigen, die mich positiv & herzlichst gut unterhalten haben.
AntwortenLöschenEs freut mich, dass ich Ihr Studium retten konnte und Sie sich nicht einen schlechten italienischen Akzent aneigenen müssen, damit das Trinkgeld beim Eisverkaufen passt und Sie eine steile Karriere in der Eiscreme-Mafia ansterben können.
Ich würde mir auch bei weiteren Filmen, bei denen Ihre Meinung stark divergent zu denen Ihrer Bekannten ist, keine großen Gedanken machen. Ohne Ihren Bekannten zu nahe treten zu wollen, vertrete ich aber die Meinung, dass die Dummen niemals aussterben werden, das Volk sich gerne blenden lässt und die Mehrheit der Menschheit bestimmt nicht aus kognitiv starken Persönlichkeiten besteht. Die Welt, so wie sie ist, ist der beste Beweis dafür!
Ich hoffe es hat Ihnen hier gefallen und Sie verfassen weitere Kommentare zu grandiosen Meisterwerken der Filmgeschichte. Vielleicht mit lustigen Anekdoten über Schuhverkäufer oder Politessen...?!?!?
Habs nicht lassen können und wollte mir selbst ein Bild machen... hätte es besser gelassen. Ich kann allem oben geschriebenen nur zustimmen.
AntwortenLöschenMieses Tempo durch die vielen Unterbrechungen, pseudo-philosophisch, zu ambitioniert, fad umgesetzt.
Wenn ein 3 Stunden Film nach 45 Minuten noch keinen Sinn macht, danm wirds zuviel. Da hilft nur eins:
Raus mit der Scheibe und was verlässlich Gutes rein.
Ich kenn das... manchmal will man es einfach selbst gesehen haben :-D
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