Sonntag, 21. April 2013

Sag Niemals Nie (Blu Ray)


Story/Film (4 P):
Beinahe 20 Jahre nach „Thunderball“ und 12 Jahre nach seinem letzten „offiziellen“ Bond kehrt Sean Connery als Doppel-Null-Agent in diesem Remake des 1965 entstandenen „Thunderball“ zurück und macht eine überraschend gute Figur und einen eindeutig frischeren Eindruck, als Roger Moore zu dieser Zeit.
Bekam das Publikum mit den Roger Moore Filmen immer mehr dämlichen Klamauk geboten, geht „Sag Niemals Nie“ einen anderen Weg. Zwar gibt James auch in diesem Film seine typischen Sprüche zum  Besten und ein paar Dämlichkeiten und Albernheiten sind zu verzeichnen, aber es wirkt alles charmant und nicht kindisch.
Betrachtet man die Action muss neidlos eingestanden werden, dass sich diese in keinster Weise hinter den Bondfilmen des Eon Produktionsstudios verstecken muss – die Tigerhai-Sequenz ist atemberaubend und fantastisch gefilmt. Nicht minder beeindruckend sind die klassischen Schauplätze, wie z.B. Monaco und die Bahamas und der Showdown fällt gewohnt bombastisch aus.
Die Story ist selbstverständlich aus „Thunderball“ bekannt und alles wirkt entsprechend bekannt. Aber sein wir mal ehrlich… Welcher frühere Bond unterscheidet sich schon großartig von seinem Nachfolger bzw. Vorgänger? Es ist doch irgendwie immer das Selbe. „Bond muss die Welt retten. Ein Bösewicht hat ein paar Atombomben oder einen Laser, mit dessen Hilfe er die Welt erpresst und diese gleichzeitig zerstören möchte.“ Daher unterscheidet sich auch „Never Say Never Again“ nicht großartig von irgendwelchen anderen Bond-Abenteuern, ähnelt „Thunderball“ vielleicht etwas mehr als „Octopussy“ in Bezug auf die Story, aber im Gesamten macht „Sag Niemals Nie“ einen überraschend frischen und eigenständigen Eindruck und ist eher als eine Neuinterpretation des Originals von 1965 zu verstehen, als ein ideenloses Remake.
Aber es ist nicht alles Gold was glänzt. Der Anfang des Films wirkt etwas gestreckt und ein paar Logikfehler sind generell nicht von der Hand zu weisen. Vermisst habe ich auch die Bond-typischen Titel-Sequenz und einen guten (!) Titelsong. 
Viel mehr kann und will man dem Film eigentlich nicht ankreiden, denn „Sag Niemals Nie“ weiss durchgehend zu unterhalten, bietet sehr gute Action, schöne Locations, Gadgets, Luxusyachten, Haie und eine atemberaubende Kim Basinger als Bondgirl.
Was will man mehr? Genau. Nichts!

Bild (4,5 P):
Aufgerundete 4,5 Punkte!
Zunächst das Schlechte. Die ersten 5 Minuten sehen mit Verlaub gesagt Kacke aus und liegen auf einem besseren DVD-Niveau. Zum Glück bessert sich das Bild danach von Grund auf.
Die Grundschärfe und die Feindetailwiedergabe liegen fast durchgehend auf einem guten bis sehr guten Level, die Farben sind kräftig und natürlich, es herrscht ein leichtes, natürliches Filmkorn, das sich angenehm im Hintergrund aufhält, der Schwarzwert ist sehr gut, das Bild wirkt in sich stabil und sauber und öfters, als man es erwarten würde tritt eine schöne Tiefenwirkung ein. Ein paar Schmutzpartikel sind dennoch zu verzeichnen.
Eine Grundsanierung und aufwendige Restauration des Masters ist aber offensichtlich. Ich kann nicht verstehen, wie diverse andere Leute der Meinung sein können, dass hier eine schlampige Arbeit geleistet wurde, denn für einen 30-jährigen Film ist das Bild hochwertig und beinahe als sehr gut zu bezeichnen.
Ein paar seltene Fokusfehler mindern den Spaß nur minimal und die gleißende Beleuchtung, welche für leichte Doppelkonturen und einen „himmlichen“ Schein in wenigen Einstellungen sorgt, kann als Stilmittel verstanden werden.
Ich kann nicht sagen, ob „Never Say Never Again“ eine 4K-Überarbeitung genossen hat. Hin und wieder entsteht der Eindruck, dass eben dies geschehen ist, kurz darauf kann sich aber auch eine schlechte Einstellung einschleichen, die deutlich in allen Belangen abstinkt.
Die wenigen, wirklich miesen Momente halten sich arg in Grenzen, hin und wieder gibt es sogar makellose Referenzqualität zu bestaunen. Diese Bond Blu Ray erscheint zwar etwas (!) wankelmütig, im Gesamten aber durchaus gut und hochwertig.

Gegen „Moonraker“, „Goldfinger“ und „You Only Live Twice” kommt die BD nicht an – keine Frage. Qualitativ besser, als jede (!) Brosnan-Bond Blu Ray ist die Scheibe von „Sag Niemals Nie“ aber eindeutig!

Sound (Engl. MA-Audio) (3,5 P):
Der 5.1-Mix hinterässt einen soliden, aber verbesserungswürdigen Eindruck.
Die Dialogwiedergabe ist für einen älteren Film gut, wirkt jedoch etwas dumpf, ist dafür aber stabil und stets verständlich. Die Balance von Musik, Effekten und Dialogen ist einwandfrei. Der Score spielt gelegentlich gekonnt auf und auch ein paar Surroundeffekte dürfen sich über die rückwärtigen Kanäle bemerkbar machen. Deren Aktivität und Präzision hält sich aber in Grenzen. Die Basseinlagen sind rar gesät und fallem verhalten aus.

Extras (2 P):
Audiokommentar, Making Of (16 Minuten), zwei kurze Videofeatures von insgesamt ca. 20 Minuten und Trailer.

P.S. Die Blu Ray gibt es momentan in der 4für3-Aktion bei Müller für entsprechende 7,50€. Jeder Bond-Fan sollte zuschlagen und nicht enttäuscht werden.


4,0 von 5 - Story 
4,5 von 5 - Bild 
3,5 von 5 - Sound
2,0 von 5 - Extras

76% Gesamtwertung

Player:
Sony PlayStation 3

Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Sag Niemals Nie



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