Story/Film (4 P):
Takeshi Kitano – in Japan während den 70er Jahren als
Comedian bekannt und gefeiert, erlangte der Regisseur, Schauspieler, Dichter,
Autor, TV- und Radiomoderator und Maler in Deutschland in den 90 Jahren etwas
TV-Ruhm mit seiner Gameshow Takeshi´s Castle. Im Westen ist und bleibt Takeshi
am bekanntesten dank seiner Filme und Auftritte in diversen Streifen, oft als
„Yakuza oder Krimineller mit dem Herz am rechten Fleck“. Hana-Bi, Sonatine,
Boiling Point und Violent Cop stellen nur ein paar Höhepunkte seiner Laufbahn
dar, bevor er mit Brother einen etwas anderen Yakuza-Film ablieferte.
Auf der einen Seite ist Brother ein klassischer Yakuzafilm
mit abgesäbelten Fingern und Ehrenselbstmord, sowie einer Story um Hochmut und
Fall, andererseits ist Brother aber auch eine Cultureclash-Komödie der blutigen
Art und handelt vom Zusammenhalt und dem Ehrgefühl, welches man seinem Bruder,
seinem Nächsten gegenüber hat. In seinem japanisch-amerikanischen Crossover
Yakuza-Thriller lässt Kitano, sich in der Hauptrolle als knallharter Gangster
der japanischen Unterwelt, notgedrungen in Amerika auf seinen Bruder treffen,
der dort ein kleinkriminelles Dasein mit seinen leicht peinlichen
Gangster-Niggas (u.a. Omar Epps) fristet.
Schnell nimmt Kitano/Yamamoto die Zügel in die Hand
und befördert die kleine Gangster-Clique an die Spitze der kriminellen
Nahrungskette und so einige andere überraschend blutig in die ewigen Jagdgründe,
bis die italienische Mafia sich ins Spiel bringt…
Brother besticht kameratechnisch durch seine ruhigen Schwenks, oft statischen Einstellungen und überlegten Zooms. Eine
stimmungsvolle, melancholische Musik verleiht dem Film eine ruhige und
nachdenkliche Natur, die immer wieder urplötzlich
von Kitano´s typischen Gewaltausbrüchen zerrissen wird und stylistisch gerne
mal über die Stränge schlägt.
Bild (3,5 P):
Das Bild dieses aufwändig gestalteten Mediabooks ist etwas durchwachsen, im Gesamten aber fast gut, bietet einige sehr gute Einstellungen und ein paar referenzwürdige Close-Ups, kann die Qualität in engen und schummrig beleuchteten Räumen jedoch nicht halten und das Filmkorn kann in vier, fünf Einstellungen in großflächigen Bildbereichen unruhig erscheinen.
Das Bild dieses aufwändig gestalteten Mediabooks ist etwas durchwachsen, im Gesamten aber fast gut, bietet einige sehr gute Einstellungen und ein paar referenzwürdige Close-Ups, kann die Qualität in engen und schummrig beleuchteten Räumen jedoch nicht halten und das Filmkorn kann in vier, fünf Einstellungen in großflächigen Bildbereichen unruhig erscheinen.
Außerdem gibt es zwei, drei kurze Passagen, in denen
die Farben schwanken (dies liegt aber am Ausgangsmaterial/der Ausleuchtung) und
der Schwarzwert, so gut er die meiste Zeit über auch ist, verschluckt hin und
wieder ein paar Details und erscheint gen Ende, während einer kurzen Szene
verwaschen und gräulich. Ein paar leichte, nicht weiter störende
Verschmutzungen lassen sich ebenfalls erblicken.
Das klingt nun alles sehr negativ und das wäre es
auch, wenn das Bild überwiegend mit diesen Schwächen zu kämpfen hätte. Das ist
aber zum Glück nicht der Fall. Selbst in schwächeren Momenten liegt das Bild
immer noch auf einem akzeptablen bis befriedigenden Niveau, wirklich
katastrophale Einstellungen gibt es nicht.
Die meiste Zeit über kann die BD überzeugen. Die
Farben erscheinen bis auf ein paar wenige und kurze Einstellungen sehr
natürlich und gut differenziert, das leichte, natürliche Filmkorn steht dem Bild
sehr gut, eine künstliche, hässliche Nachbearbeitung in Form irgendwelcher
Rauschfilter oder Nachschärfen ist ausgeblieben und die natürliche Schärfe,
sowie die Detailzeichnung wissen zu gefallen und ab und zu sogar zu begeistern.
Einen Bildvergleich zwischen DVD und Blu Ray findet ihr hier.
Sound (Engl. DTS) (4 P):
Hier muss ich ein Machtwort sprechen und
verstoße sogar gegen meine Prinzipien, dass DTS nicht mehr als 2 Pünktchen
verdient haben kann. Nun schon das zweite Mal (auch The Texas Chainsaw Massacre
weiss trotz DTS zu überzeugen).
Zunächst muss erwähnt werden, dass es
sich bei dem Track um einen Japanisch/Englisch-Track handelt.
Wenn jemand ausschließlich im O-Ton
schaut und bei „exotischen“ Sprachen auf Untertitel angewiesen ist, ist dieser
einer wahrscheinlich recht stinkig auf die Coverangabe und die Info, dass es angeblich
nur deutsche Untertitel gibt und diese dann auch alle Dialoge begleiten und
nicht nur das japanische Wort. Aber zum Glück hat Capelight auch englische UTs
auf die BD gebrannt, welche nur die japanischen Dialoge begleiten und während
dem Englischen nicht erscheinen – sehr schön! Wieso man das aber nicht auf dem
Backcover erwähnt und wieso diese nur über die Fernbedienung anwählbar sind,
bleibt ein Rätsel, das selbst Capelight wahrscheinlich nicht beantworten kann.
Der Sound kann mit einer sauberen
Dialogwiedergabe überzeugen, punktet mit seiner feinen Filmmusikwiedergabe, die
sich ab und zu ausgewogen ausbreiten kann, begeistert aber mit den brachialen
Schussgeräuschen, die mit extra viel Wumms und Bass ausgestattet, große Löcher über
die rückwärtigen Kanäle in die Wände reissen, durch die man sich direkt
persönlich beim Nachbarn entschuldigen kann – toll!
Trotz der Tatsache, dass man NUR einen 5.1-DTS
Track serviert bekommt, wenn man im O-Ton schauen möchte (Deutsch hat Master
Audio spendiert bekommen), ist das Sounderlebnis gut und bietet einige
Überraschungen. Auch Stereoseparationen sind gut ausgeprägt und wissen zu
gefallen.
Extras (3 P):
Ein 24-seitiges Booklet, Videofeature
"Scenes by the Sea" (eine Doku über Kitanos Werke mit einer Lauflänge
von ca. 50 min.), ein Interview mit Takeshi Kitano (ca. 15 Minuten), das
lächerlichste Making Of der Filmgeschichte mit einer bombastischen Länge von 2
Minuten, sowie diverse Trailer.
4,0 von 5 - Story
3,5 von 5 - Bild
4,0 von 5 - Sound
3,0 von 5 - Extras
75% Gesamtwertung
Player:
Playstation 3
3,0 von 5 - Extras
75% Gesamtwertung
Player:
Playstation 3
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Brother – Mediabook
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