Sam Neill spielt die Hauptrolle in diesem H.P. Lovecraft angehauchten
Horrorwerk, in dem ein kettenrauchender Privatdetektiv vor den Fall seines
Lebens gestellt wird. Auf seiner Suche nach einem vermissten Horrorschriftsteller
begibt er sich immer weiter in die Fänge und die Mächte des Wahnsinns, in die
Hände von Lovecraft & Co. und Welten voller Erscheinungen und Surrealismus,
welche mit ein paar tollen Masken der KNB Effects Group aufwarten und im
Gesamten als gelungen betrachtet werden können.
Besonders die Stimmung des Films weiss zu gefallen. Oftmals abgedreht,
verstörend und unwirklich, bahnt sich der Film einem genialen Ende entgegen,
schafft es aber im Mittelteil nicht gänzlich zu überzeugen. Ein paar kleinere
Hänger und praktisch belanglose Szenen schleichen sich ein und stellenweise
erscheinen Horrorfilm-typische Stilmittel und Ideen als altbekannt und sind in
der Tat für das Jahr 1994 zu ausgelutscht - Mächte Des Wahnsinns fühlt sich
eher nach späten 80ern, als frühen 90ern
an. Aber es gibt auch Momente, die das genaue Gegenteil von „ausgelutscht“ sind
und herrlich kreativ und durchaus intelligent eingebaut wurden. Insbesondere
die letzten 15-20 Minuten sind regelrecht genial, bieten tolle Twists,
Aha-Momente und der Zuschauer darf gespannt sein, wie und ob alles Realität ist
oder nicht vielleicht wer weiss ich was denn sein könnte hätte haste nicht
gesehen aus den Augen aus dem Sinn…?!?!
Schauspielerisch geht alles in Ordnung, Sam Neill macht eine gute Figur und
kann vollends überzeugen, Jürgen Prochnow ist wie immer bester Dinge und kommt
aus dem Grinsen nicht mehr heraus, allerdings gibt es ein, zwei Nebenfiguren,
die allerhöchstens eine solide Performance abliefern.
Die Filmmusik ist Carpenter-typisch öfters etwas unpassend (der Halloween
Score war wohl nur Glückssache), fällt bis auf den Vorspann aber nicht wirklich
störend ins Gewicht.
Fazit: Etwas durchwachsenes 90er-Jahre-Horrorwerk, das jedoch dank seines
superben Endes aus der Masse heraussticht und verdienter Maßen bereits als
Klassiker bezeichnet wird.
Bild (4,5 P):
Aufgerundete 4,5 Punkte.
Das Bild dieser Blu Ray ist hochwertig, über weite Strecken sogar sehr
hochwertig und präsentiert öfters ungeschönte Referenzqualität. Der Schärfegrad
sowie die Detailzeichnung sind besonders während Nahaufnahmen fantastisch. Der
Schwarzwert ist kräftig, gleichzeitig allerdings auch sehr gut differenziert
und erlaubt meistens eine sehr gute Durchzeichnung. Die Farben sind natürlich,
haben evtl. einen ganz leichten, kaum wahrnehmbaren Hang zum Rötlichen und
sorgen in Verbindung mit dem Schwarzwert für einen teils sehr guten Kontrast.
Das natürliche Filmkorn wurde zum Glück nicht bearbeitet. Das Bild wirkt
authentisch, das Korn hält sich immer schön im Hintergrund und es herrscht eine
solide bis gute Plastizität.
Leider sind ein paar Einstellungen aus der Distanz und/oder Halbdistanz
etwas weicher, der Fokus kann während wenigen Momenten nicht ganz
überzeugen und aufgrund von Verwendung einer dezenten Fischaugenlinse kommt es
hin und wieder zu leichten Bildrandunschärfen.
Sound (Engl. MA-Audio) (4
P):
In The Mouth Of Madness trumpft mit einem überraschend starken, dynamischen
und effektlastigen 5.1-Mix auf. In Bezug darauf lassen sich eigentlich nur gute
Dinge nennen. Die Effekte sind zahlreich, präzise, besitzen tolle Stereoseparationen
und erzeugen ein gelungenes und breitgefächertes Klangfeld. Der Tiefenbass
kommt auch nicht zu kurz, jedoch schlägt er nie extreme Tiefen an oder langt im
Bruchteil einer Sekunde allesvernichtend zu, sondern brodelt und/oder „dröhnt“
gekonnt im Gesamten mit und untermauert
den teils aggressiven Mix. Über weite Strecken dienen die Surroundkanäle aber
dazu den Score zu entfalten und hin und wieder ein paar subtile
Umgebungsgeräusche gekonnt einzubringen.
ABER… die Dialogwiedergabe ist teilweise zu leise, so dass spontan,
szenenabhängig nachkorrigiert werden muss. Das ist leider dezent störend und
vermasselt den ansonsten sehr guten Soundmix.
Extras (1 P):
Audiokommentar und Trailer.
3,5 von 5 - Story
4,5 von 5 - Bild
4,0 von 5 - Sound
1,0 von 5 - Extras
72% Gesamtwertung
Player:
Playstation 3
4,0 von 5 - Sound
1,0 von 5 - Extras
72% Gesamtwertung
Player:
Playstation 3
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Die Mächte Des Wahnsinns
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