Story/Film (4,5 P):
Abermals unter Zuhilfenahme einer Kurzgeschichte von
Philipp K. Dick (u.a. storytechnisch "verantwortlich" für Filme, wie Total
Tecall, A Scanner Darkly, Blade Runner, The Adjustment Bureau, Next, Screamers
und Paycheck) hat sich Hollywood an einem intelligenten Sci-Fi-Thriller
versucht und… siehe da, es hat geklappt. Steven Spielberg höchstpersönlich nahm
sich dem Stoff des mittlerweile verstorbenen Kultautors an, verpflichtete
Weltstars wie Tom Cruise, Colin Farrell und Max von Sydow, aber auch Peter Stormare
in einer tollen Nebenrolle und zeigt mit Minority Report, dass er das
Filmemachen nicht verlernt hat; zu mindestens bis zu diesem Zeitpunkt…
Minority Report spielt in einer nicht näher bestimmten
Zukunft, in der es eine technische Errungenschaft ermöglicht, Morde zu sehen
bevor sie ausgeübt werden. Unfehlbar und immer im Recht wurde eine
Sonderkommission namens Pre-Crime aus dem Boden gestampft, die eben jene
Verbrechen stoppt, bevor sie die Realität einholt. Aus dieser Sonderkommission
wird nun einer (Tom Cruise, wer hätte das gedacht?) vom Jäger zum Gejagten,
geht auf Vergangenheitsbewältigung und bahnt sich seinen Weg durch die Orson
Wells´che Zukunft mit etwas Big Brother Is Watching You und vielen kleinen
genialen Ideen, wie dem Sick-Stick, einer bassigen Schallpistole, Jetpacks für
Polizisten oder gigantischen Highways und einem triefenden Peter Stormare.
Der Film wirft durchaus tolle Fragen auf, insbesondere
dahingehend wie weit Verbrechensbekämpfung gehen darf, ob eine persönliche Zukunft
immer in Stein gemeisselt ist, auch wenn man sie im Vorfeld kennt und
geht kritisch, fast schon satirisch mit dem Thema Überwachungsstaat um. Aber
ein paar andere Fragen sollte man sich besser nicht stellen. In Bezug auf seine
Story erscheint Minority Report sehr durchdacht, allerdings ist er es nur bedingt;
ich denke es liegt mal wieder im Auge des Betrachters.
ACHTUNG SPOILER. Ob und in wie fern es logisch seien
kann, dass Tom Cruise erst mit Bekanntwerden seiner „mörderischen Zukunft“ die
Story lostritt und den Grund (hier: den angeblichen Mörder seines Sohns)
aufspürt, auf den er eben nie aufmerksam geworden wäre, wenn die Pre-Cogs ihm
nicht die Hinweise gegeben hätten, darüber darf hitzig diskutiert werden. Für
mich ist es einer dieser typischen Philipp K. Dick´schen Mindfucks, der einerseits
unlogisch erscheint, aber irgendwie auch intelligent einem die
Hirnwindungen verzwirbeln kann.
Wieso Tom Cruise allerdings in die Falle gelockt wird
und zum Mörder gemacht werden soll, bleibt vollkommen offen. Alles war Friede
Freude Eierkuchen, er hat seinen Boss und Mentor keiner Straftat bezichtigt
oder im Ansatz verdächtigt... Konnte Lamar gespielt von Max von Sydow in die
Zukunft schauen? Wusste er, dass Tom Cruise ihm auf die Schliche kommt? Aber
wenn ja, woher wusste er es? Wusste er es, weil die Pre-Cogs einen Mord gesehen
haben, in dem Lamar Atherton tötet? Wenn ja, dann ist das eine Erklärung. Aber
wieso hat niemand sonst diesen Mord gesehen, der auch nie im Film erwähnt wird,
der aber die einzige Erklärung wäre…?! SPOILER ENDE.
Bild (5 P):
Aufgerundete 5 Punkt.
Das Bild ist fantastisch. Zwar aufgrund seiner Machart
hin und wieder etwas überbelichtet/mit etwas Lenseflare versehen und leicht
verkörnt, aber das ist der visuelle Stil und er steht dem Film sehr gut.
Außerdem drängt sich das Filmkorn/Rauschen nie in den Vordergrund und
vernichtet überraschender Weise auch keine Details. Der Schärfegrad, sowie die
Detailzeichnung sind fantastisch, bringen jede Pore und jedes Haar ans
Tageslicht und dank eines sehr guten Schwarzwertes und eines guten Kontrastes
herrscht über weite Strecken eine tolle Plastizität. Die Farben sind stabil,
jedoch sehr kühl gehalten und untersaturiert, können Szenen bedingt aber auch
ins Warme umschlagen.
Sound (Engl. MA-Audio) (5 P):
Soundtechnisch kann Minority Report auf ganzer Linie überzeugen. Es wird kein Effektgewitter abgefackelt, so viel muss erwähnt werden. Jedoch zeigt der Mix in Actionsequenzen eine bemerkenswerte Wandlungsfähigkeit. In eben diesen Passagen öffnet der Mix seine Pforten, die Surroundeffekte, die bis dato eher subtiler Natur waren, können schlagartig und sehr präzise samt LFE-Unterstützung für tollen Actionkino-Genuss sorgen und den Adrenalinlevel pushen. Besonders die ausgiebige Flucht von Tom Cruise über die die Autodächer, durch die Fabrikanlage und die Jetpack-Prügelei haben eine extrem gelungene Sound- und Klangkulisse zu bieten.
Soundtechnisch kann Minority Report auf ganzer Linie überzeugen. Es wird kein Effektgewitter abgefackelt, so viel muss erwähnt werden. Jedoch zeigt der Mix in Actionsequenzen eine bemerkenswerte Wandlungsfähigkeit. In eben diesen Passagen öffnet der Mix seine Pforten, die Surroundeffekte, die bis dato eher subtiler Natur waren, können schlagartig und sehr präzise samt LFE-Unterstützung für tollen Actionkino-Genuss sorgen und den Adrenalinlevel pushen. Besonders die ausgiebige Flucht von Tom Cruise über die die Autodächer, durch die Fabrikanlage und die Jetpack-Prügelei haben eine extrem gelungene Sound- und Klangkulisse zu bieten.
Wenn es nicht gerade ordentlich rappelt, kann Minority
Report mit vielen, zum Teil sehr feinen Klangspitzen und subtilen Umgebungsgeräuschen
punkten oder aber den tollen Score über die rückwärtigen Kanäle raumfüllend
wiedergeben.
Die Dialogwiedergabe ist astrein und gibt keinen Grund
zum Meckern. Sie ist stabil, präzise und stets verständlich.
Extras (4,5 P):
Es befinden sich knapp 3 Stunden an Extras auf der
Scheibe. Das meiste davon sind Videofeatures, die insgesamt ein sehr
ausführliches Bild/Making Of ergeben.
Im Genauen sind folgende Extras vertreten: Ein
interaktiver Ratgeber für Minority Report, In der Welt von Precrime, Philip K.
Dick, Steven Spielberg und Minority Report, Minority Report: Realisierung der
Zukunft, Minority Report: Requisiten der Zukunft, Highlights aus Minority
Report: Vom Set, Die Hoverpack-Sequenz, Die Autofabrik-Sequenz, Minority
Report: Werbung der Zukunft, Prävisualisierungssequenzen, Die Flucht mit der
Magnetschienenbahn, Von der Geschichte auf die Leinwand, Minority Report im
Detail, Die Stunts von Minority Report, ILM und Minority Report, Abschlussbericht:
Steven Spielberg & Tom Cruise, Produktionsentwürfe: Galerie, Storyboard-Sequenzen
& Trailer.
4,5 von 5 - Story
5,0 von 5 - Bild
5,0 von 5 - Sound
4,5 von 5 - Extras
94% Gesamtwertung
Player:
Playstation 3
5,0 von 5 - Sound
4,5 von 5 - Extras
94% Gesamtwertung
Player:
Playstation 3
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Minority Report (Digipack)
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