Story/Film (3 P):
Vielleicht liegt´s am ganzen Dreck der letzten Monate,
vielleicht aber auch daran, dass ich generell ein Faible für Endzeitszenarien
und auch Zombies habe, aber World War Z konnte mich trotz seiner klassischen
Katastrophenfilm-Herkunft durchweg unterhalten.
Ließ Emmerich die Welt einmal mit Aliens fast
untergehen (Independence Day), einander mal unter Eis versinken (The Day After
Tomorrow), ein anderes Mal wiederum im Meer versinken (2012) und Michael Bay
beschwörte einen gigantischen Felsbrocken herauf und pulverisierte ganze Städte
(Armageddon), so nutzt Marc Foster den Zombie-Hype und lässt
Abermillionen an Untoten, vom Affen gebissen, Mund-voran durch die Weltgeschichte springen und alles verputzen was sich Ihnen in den Weg stellt.
Das Gute an WWZ ist seine gelungene Grundstimmung und
ein paar Spannungsmomente, die hervorragend ins Zombiegenre passen und dieses
dahingehend würdig vertreten; vor allem der Anfang und das Ende sei hier kurz
erwähnt, welche fast anti-klimatisch zum Rest des Films stehen. Aber auch die epischen
Katastrophenszenarien im Mittelteil können sich sehen lassen und bieten
ansehnliches Krach-Bumm.
Allerdings fiebert der Zuschauer dann doch nicht so
viel mit Brad Pitt´s Figur mit, wie man es unter Umständen während
kompromisslosen Zombiefilmen mit dem ein oder anderen Charakter tut, da ein
frühzeitiges Ableben der einzigen Hauptperson so unwahrscheinlich ist, wie eine
Senkung der Benzinpreise. Wirklich tragisch oder filmschädigend ist dies jedoch
nicht. Da es neben Brad Pitt allerdings keinen anderen Schauspieler gibt, der
eine Figur spielt, die wirklich relevant ist, ist der Rest der Menschheit
potentielles Zombiefutter und wird vom Film auch wie welches behandelt. Soll
heissen, die Rübe wird zwei, drei Mal vor die Linse gehalten und wenn man dann
noch am Leben ist, taucht man unter Garantie auch nicht mehr auf. „Danke und
Tschüß“
Manch Einer wird sich an den sogenannten Zombies stören,
das steht außer Frage. Schnell, super agil, mit Froschschenkeln ausgestattet,
hüpfen, springen, laufen und beissen die gierigen Mäuler in alles was bei Eins nicht
im Hubschrauber, Flugzeug oder auf dem Heimweg ist. Zunächst geht der Film das Thema Zombie
relativ geschickt an und hält sich mit einer Stellungnahme, ob es Zombies oder
Infizierte sind zurück – zum Ende gibt´s die Auflösung und der Weltkrieg
(World War) Z(ombie) startet durch. Der Film spielt eher während des Ausbruchs
und den Anfängen eines „Krieges“, nicht während der „Schlachten“. Dies kommt in
den letzten zwei Minuten und lässt ein Sequel sehr wahrscheinlich erscheinen.
Kurz zur Story und dem Aufbau: Hier liegt die
Schwäche des Films begraben, welche nicht reanimiert dem Zuschauer Adrenalinschübe
verpasst, sondern fast dumm und extrem konstruiert in den Schoß fällt. Wie mein
bester Kollege es so schön beschrieben hat, gleicht World War Z vom Aufbau dem
bekannten Zombie-Shooter Left 4 Dead und anderen genre-ähnlichen Spielen. Auf seiner Suche nach einem Heilmittel gegen
die Zombieplage jettet Brad Pitt rund um den Globus, nur um vom einer Katastrophe
zur nächsten zu gelangen, die auch immer brav auf ihn wartet, damit er nichts
verpasst. An jedem neuen Ort (Safehouse) gibt´s einen weiteren Brotkrumen, ein
neues stereotypisches Zwischenmissionsziel sozusagen, sowie ein Upgrade in Form
eines temporären Gefährten, einer Waffe, eines Gadget o.ä., daraufhin bricht die
Hölle los und es wird sich zum nächsten Safehouse durch Clichés geballert, wo
alles wieder von vorne anfängt. Nebenbei gibt´s irgendwo noch eine Familie, die
jammernd aber dennoch tapfer und völlig belanglos rumschwirrt und… tja… „da“
ist.
Was den Gorefaktor angeht sei erwähnt, dass WWZ nun
unter Garantie keine alteingesessenen Gorehounds beeindrucken und bestimmt
keinen Blumentopf gewinnen wird. Die „extended“ Version bietet aber einen
moderaten Gewaltgrad mit CGI-Blut aufgepeppt, in dem sich das meiste, aber
nicht Alles im Off abspielt oder das Explizite in der Masse untergeht. Die
Masken der Zombies gehen in Ordnung, es gibt drei, vier „Hero“-Make-Ups, der
Rest ist Standard, nicht zu krass ausgeschmückt und FSK 16 tauglich.
So viele Zeilen und Blabla… kommen wir zum
Fazit: Katastrophen-Zombiefilm mit viel Krach-Bumm und
CGI sowie mittelmäßigem Gewaltgrad und gelungener Stimmung, dafür aber nach billigem,
konstruierten, sich ständig wiederholendem Schema, Brad Pitt und extra viel Z. Besser als
man es erwartet, zu mindestens wenn man den letzten Mist erwartet, aber auch
nicht wirklich gut. Keine Beleidigung, kein Meisterwerk, einfach nur solide
Popcorn-Unterhaltung.
Bild (4,5 P):
Aufgerundete 4,5 Punkte.
Es handelt sich um ein stabiles und hochwertiges Bild
an dem es kaum etwas auszusetzen gibt. Allerdings sind der Schärfegrad, sowie
die Detailzeichnung im Gesamten nicht optimal. Aufgrund seines etwas tristen
Looks, den dezent herunter gedrehten Farben und dem erdigen Tonus ist der
Kontrast nur gut, weniger kräftig, als man es von den meisten neuen Filmen
erwartet und gewohnt ist, und viele Szenen die im Halbdunklen spielen wirken
etwas weicher, als Tageslichtaufnahmen. Details werden zwar gut preisgegeben,
aber nur Close-Ups erreichen einen referenzwürdigen Level.
Der Schwarzwert ist gelungen, gut differenziert, es
herrscht hin und wieder ein ganz leichtes, natürliches Rauschen im Hintergrund,
welches nie störend ist und das Bild kann sich sehen lassen.
Sound (Engl. MA-Audio) (4,5 P):
Aufgerundete 4,5 Punkte.
Der englische 7.1-Mix kann kräftig zulangen und einen
gewaltigen Tiefenbass entfachen; was er auch öfters tut. Die Action ist gut in
Szene gesetzt, die rückwärtigen Lautsprecher haben einiges zu tun, die Effekte
besitzen eine tolle Stereoseparation und auch die gelungene Filmmusik entfaltet
sich ab und zu und spielt raumfüllend auf.
Allerdings sind die präsentierten Effektorgien in sich
nicht sonderlich abwechslungsreich und wiederholen sich aufgrund des
einfallslosen Konzeptes des Films. Auch schleichen sich ein, zwei Szenen ein,
in denen man sich als Zuschauer fragt, wieso beispielsweise ein Hubschrauber
verhältnismäßig kraftlos, fünf Zentimeter vor der Kamera niedergeht, eine
Granate jedoch eine markerschütternde Explosion im Wohnzimmer entfacht, bei der
sich die Couch fast vom Fleck bewegt.
Ansonsten kann man sich eigentlich nicht beschweren. Die Action rockt größtenteils, die Dialogwiedergabe ist gut verständlich, die Musik entfaltet sich hin und wieder, die Balance ist ausgewogen und die 8 Kanäle tun ihr bestes um den Raum in eine Schlachtfeld zu verwandeln.
Extras (2 P):
Eine vierteilige Making Of Dokumentation mit einer
Lauflänge von ca. 40 Minuten, sowie zwei weitere Videofeatures von zusammen ca.
15 Minuten.
3,0 von 5 - Story
4,5 von 5 - Bild
4,5 von 5 - Sound
2,0 von 5 - Extras
71% Gesamtwertung
Player:
Playstation 3
4,5 von 5 - Sound
2,0 von 5 - Extras
71% Gesamtwertung
Player:
Playstation 3
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: World War Z (2 D)
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