Dredd 3D – UK-Import
ohne dt. Ton (Blu Ray)
Story (3 P):
Dredd is back. Mr. I
Am The Law has returned.
Beinahe 20 Jahre hat es gedauert bis uns Hollywood einen neuen Judge
präsentiert.
Hat sich das Warten gelohnt? Bedingt.
Stellt man beide Filme nebeneinander wird relativ schnell klar, dass
der alte Dredd in fast allen Belangen ein besserer Film ist. Das alte Design
ist besser, der Film wirkt größer, die Kameraarbeit ist um Längen besser,
als beim neuen Film, Stallone und insbesondere seine Stimme (auch wenn man ihn
die halbe Zeit nicht versteht) wirkt rauer und brutaler, die Action ist
abwechslungsreicher und bietet viel mehr, die dämlichen aber genialen One-Liner
sind häufiger vertreten und der Musikscore ist auch besser. In einer Sache hat
der neue Dredd aber ganz klar die Nase vorn – Rob Schneider ist nicht mehr
dabei. Auch ist die Action wesentlich brutaler und es wird zum Teil richtig
gesplattert, leider hat das Blut einen zu hellen Ton.
Kommen wir nun zum eigentlichen Film. Wer The Raid gesehen hat oder wer
sich nur versucht hat durch das indonesische Debakel zu quälen, wird
feststellen, dass der neue Dredd von der Story her beinahe zu 100% identisch
ist. Dass diese beim indonesischen Stinker schon kaum der Rede wert war und
dessen kleinstes Problem darstellte soll auch Dredd nicht weiter angelastet
werden, jedoch stellt sich auch beim Hollywood-Actioner in Bezug aufs Setting
relativ schnell Ernüchterung ein und Eintönigkeit tritt auf. Zum Glück wird der
Zuschauer aber nicht noch zusätzlich mit eintöniger, sich immer wiederholender
Action und Prügeleien gelangweilt, sondern Dredd geht hier in die Vollen,
ballert sich mit einer Unmenge an verschiedenen Knarren (oder besser gesagt
Munitionen) durch seine Gegner, bricht ein paar Knochen und haut zwei, drei coole
Sprüche raus. Der Gewaltgrad erreicht hin und wieder sehr kreative
Spitzen und wird dazu noch von ein paar extrem stylischen Slow-Motion-Aufnahmen
begleitet. Ansonsten ist hier cinematographisch eher eine Nullnummer angesagt.
Die Wahl der Kamera lässt alles sehr gekünstelt aussehen, sorgt öfters für ein
richtig schlechtes Bild und zu keiner Zeit kommt der Zuschauer ins Staunen
(abgesehen von den Zeitlupensequenzen) oder erfreut sich an anspruchsvollen Einstellungen,
Schwenks oder Fahrten. Schauspielerisch ist alles auf druchschnittlichem
Niveau, kein Totalausfall, aber auch nichts Erwähnenswertes - Karl Urban kann
als Akteur genauso glänzen, wie Tom Hardy als Bane (nämlich garnicht).
Also…Hirn aus, dem Gorehound und den niederen Instinkten freien Lauf
gelassen, die Anlage aufgedreht und „Ab damit!“. Dredd ist garantiert kein
Meilenstein im Actionkino, auch keins im Genre der Comicverfilmungen und auch ist
er weit davon entfernt künstlerisch oder filmisch anspruchsvoll oder innovativ
zu sein, Spaß macht er trotzdem.
Bild (2 D) (2,5 P):
Sehr durchwachsenes Bild, äußerst künstlich und anscheinend mit einer
billigen HD-Kamera geschossen. Hinzu kommt ein nicht allzu künstlerisch
wertvoller, visueller Stil mit zum Teil extrem überzeichneten Farben und einer
auffallend punktuellen Beleuchtung. All dies führt dazu, dass das Bild die
meiste Zeit eher billig wirkt und dank der schlechten Kamera fällt die Qualität
in dunklen Szenen öfters stark ab, es schleicht sich Schlierenbildung ein, die
Farben wirken verwaschen, Einstellungen verkrisseln hin und wieder extrem und
der Schärfegrad geht in den Keller. In diesen Momenten ist man geneigt die
Leinwand anzuschreien und kann nur mit dem Kopf schütteln.
Aber es gibt auch ordentliche Zeiten und zum Glück überwiegen diese und
können somit die Blu Ray vor einem bildtechnischen Totalausfall retten. Zwar
ist das Bild so gut wie nie wirklich sehr gut, die Farbgebung und die
Beleuchtung sorgen für ein fast durchgehend unnatürliches Schimmern, aber die Schärfe
kann meistens überzeugen und sorgt insbesondere in Nah- und Außenaufnahmen für
eine gute bis sehr gute Tiefenwirkung und präsentiert Oberflächen, wie Hautporen
und Textilien makellos.
Sound (Engl. MA-Audio) (4,5 P):
Der Sound ist zweifelsohne das Beste an Dredd. Hier wird geballert und
explodiert was das Zeug nur hält. Die Projektile sind knackig und schlagen
dicht neben den Ohren ein, die Explosionen rütteln die Bude und alle Nachbarn
durch, schütteln den Putz von der Wand und der Bass tut sein Übriges dazu bei
sich im nahen Umfeld unbeliebt zu machen. Dieser begleitet nicht nur die
Action, sondern sorgt auch musikalisch begleitend öfters für ein wohliges
Wummern. Mir kam es so vor, als ob die Dialogwiedergabe hin und wieder etwas
lauter hätte sein können und auch die Innovation des gesamten Mixes ist durch
das eintönige Setting etwas eingeschränkt – somit vergebe ich keine volle
Punktzahl. Ansonsten passt die Balance und der Mix zeigt fast durchgehend was
in ihm steckt. Action-Krawall-Kost par excellence.
Die US-Scheibe hat einen 7.1-Mix spendiert bekommen, die UK Blu Ray leider nur einen 5.1-Mix.
Extras (2 P):
Diese schauen nach mehr aus, als sie es tatsächlich sind. Alle
Videofeatures sind sehr kurz gehalten und schaffen es nicht auf eine anständige
Lauflänge.
3,0 von 5 - Story
2,5 von 5 - Bild
4,5 von 5 - Sound
2,0 von 5 - Extras
Player:
Sony PlayStation 3
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Dredd 3D – UK-Import
Sony PlayStation 3
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Dredd 3D – UK-Import
Freut mich, dass du dich für alles opferst.
AntwortenLöschenDa wir bei Total Recall so übereinstimmen, spare ich mir den neuen Dredd.
Einfach nur Action interessiert mich nicht mehr so richtig.
Für nen Männer-Bier-Abend und heiteres Gegröhle ist der Filme allemal zu gebrauchen. Am besten du schaust mal wieder in TR vorbei, bevor ich auswandere und irgendwo in der Sonne anzutreffen bin und wir ziehen ihn uns gemeinsam rein.
AntwortenLöschenÄh... da wäre ich ja dann dafür das zu verbinden. Ich komm ich dahin wo die Sonne scheint und wenn sie dann spät abends untergeht, ist ja immer noch Zeit für Dredd.
AntwortenLöschenoder so... auch gut!
AntwortenLöschenBaller-Action satt: wer bisher mit den eher jugendgerechten Comic-Filmen Marke "Spider-Man" und "Hellboy" nur wenig anfangen konnte, dürfte sich im düsteren Universum eines "Dredd" offensichtlich wohlfühlen. Hier wird auf Tiefgründigkeit, Charakterentwicklung und Spannung weitestgehend verzichtet und ein Baller-Event der Extraklasse verbraten. Da spritzt das Blut und da zerfetzen Körperteile, ganz zur Freude des erwachsenen Filmfreundes, der mit den zwar wortkargen, aber umso zynischeren Floskeln "Dredds" so seinen absurden Spaß haben dürfte. Umso unverständlicher, dass sich diese originalgetreuer Comic-Verfilmung kaum an den internationalen Kinokassen durchsetzen könnte. "Dredd" dürfte somit als waschechter Kinoflop des Filmjahres 2012 gelten und so schnell keine Fortsetzung spendiert bekommen - absolut schade.
AntwortenLöschenWir haben uns unglaublich kurzweilig unterhalten gefühlt, sodass wir den Film uneingeschränkt empfehlen können. Auf jeden Fall, der bessere "Raid" ;-)
Fazit: 8/10 Punkte
Eine umfangreiche Besprechung ist aktuell auf dem Filmchecker-Blog nachzulesen!
http://filmchecker.wordpress.com/2013/04/17/filmreview-dredd-2012/
@Filmchecker-Tom: zur Info - eine Fortsetzung soll kommen. Ich kann zwar nicht mehr sagen, wo ich das gehört/gelesen habe, aber es schien eine zuverlässige Quelle gewesen zu sein. Ansonsten hätte ich es bereits vergessen.
AntwortenLöschenStimme euren Ansichten im Grunde genommen zu, besonders dass es sich hier um den besseren "Raid" handelt, jedoch gehört für mich auch im Actiongenre ein gewisses Maß an Charakterzeichnung oder Spannung zum Grundgerüst und darf in einem wirklich guten Film nicht fehlen. Denke dies ist auch der Hauptgrund, wieso Dredd eben ein Flop und kein Erfolg wurde. Daher finde ich 8/10 oder 4/5 etwas hoch gegriffen, aber was soll´s... die niederen Instinkte wurden angesprochen und der Film konnte unterhalten; besser als viele andere Filme in letzter Zeit.