Sonntag, 27. Januar 2013

Dredd 3D – UK-Import (Blu Ray)



Dredd 3D – UK-Import ohne dt. Ton (Blu Ray)

Story (3 P):
Dredd is back. Mr. I Am The Law has returned.
Beinahe 20 Jahre hat es gedauert bis uns Hollywood einen neuen Judge präsentiert.
Hat sich das Warten gelohnt? Bedingt.
Stellt man beide Filme nebeneinander wird relativ schnell klar, dass der alte Dredd in fast allen Belangen ein besserer Film ist. Das alte Design ist besser, der Film wirkt größer, die Kameraarbeit ist um Längen besser, als beim neuen Film, Stallone und insbesondere seine Stimme (auch wenn man ihn die halbe Zeit nicht versteht) wirkt rauer und brutaler, die Action ist abwechslungsreicher und bietet viel mehr, die dämlichen aber genialen One-Liner sind häufiger vertreten und der Musikscore ist auch besser. In einer Sache hat der neue Dredd aber ganz klar die Nase vorn – Rob Schneider ist nicht mehr dabei. Auch ist die Action wesentlich brutaler und es wird zum Teil richtig gesplattert, leider hat das Blut einen zu hellen Ton.
Kommen wir nun zum eigentlichen Film. Wer The Raid gesehen hat oder wer sich nur versucht hat durch das indonesische Debakel zu quälen, wird feststellen, dass der neue Dredd von der Story her beinahe zu 100% identisch ist. Dass diese beim indonesischen Stinker schon kaum der Rede wert war und dessen kleinstes Problem darstellte soll auch Dredd nicht weiter angelastet werden, jedoch stellt sich auch beim Hollywood-Actioner in Bezug aufs Setting relativ schnell Ernüchterung ein und Eintönigkeit tritt auf. Zum Glück wird der Zuschauer aber nicht noch zusätzlich mit eintöniger, sich immer wiederholender Action und Prügeleien gelangweilt, sondern Dredd geht hier in die Vollen, ballert sich mit einer Unmenge an verschiedenen Knarren (oder besser gesagt Munitionen) durch seine Gegner, bricht ein paar Knochen und haut zwei, drei coole Sprüche raus. Der Gewaltgrad erreicht hin und wieder sehr kreative Spitzen und wird dazu noch von ein paar extrem stylischen Slow-Motion-Aufnahmen begleitet. Ansonsten ist hier cinematographisch eher eine Nullnummer angesagt. Die Wahl der Kamera lässt alles sehr gekünstelt aussehen, sorgt öfters für ein richtig schlechtes Bild und zu keiner Zeit kommt der Zuschauer ins Staunen (abgesehen von den Zeitlupensequenzen) oder erfreut sich an anspruchsvollen Einstellungen, Schwenks oder Fahrten. Schauspielerisch ist alles auf druchschnittlichem Niveau, kein Totalausfall, aber auch nichts Erwähnenswertes - Karl Urban kann als Akteur genauso glänzen, wie Tom Hardy als Bane (nämlich garnicht).
Also…Hirn aus, dem Gorehound und den niederen Instinkten freien Lauf gelassen, die Anlage aufgedreht und „Ab damit!“. Dredd ist garantiert kein Meilenstein im Actionkino, auch keins im Genre der Comicverfilmungen und auch ist er weit davon entfernt künstlerisch oder filmisch anspruchsvoll oder innovativ zu sein, Spaß macht er trotzdem.

Bild (2 D) (2,5 P):
Sehr durchwachsenes Bild, äußerst künstlich und anscheinend mit einer billigen HD-Kamera geschossen. Hinzu kommt ein nicht allzu künstlerisch wertvoller, visueller Stil mit zum Teil extrem überzeichneten Farben und einer auffallend punktuellen Beleuchtung. All dies führt dazu, dass das Bild die meiste Zeit eher billig wirkt und dank der schlechten Kamera fällt die Qualität in dunklen Szenen öfters stark ab, es schleicht sich Schlierenbildung ein, die Farben wirken verwaschen, Einstellungen verkrisseln hin und wieder extrem und der Schärfegrad geht in den Keller. In diesen Momenten ist man geneigt die Leinwand anzuschreien und kann nur mit dem Kopf schütteln.
Aber es gibt auch ordentliche Zeiten und zum Glück überwiegen diese und können somit die Blu Ray vor einem bildtechnischen Totalausfall retten. Zwar ist das Bild so gut wie nie wirklich sehr gut, die Farbgebung und die Beleuchtung sorgen für ein fast durchgehend unnatürliches Schimmern, aber die Schärfe kann meistens überzeugen und sorgt insbesondere in Nah- und Außenaufnahmen für eine gute bis sehr gute Tiefenwirkung und präsentiert Oberflächen, wie Hautporen und Textilien makellos.

Sound (Engl. MA-Audio) (4,5 P):
Der Sound ist zweifelsohne das Beste an Dredd. Hier wird geballert und explodiert was das Zeug nur hält. Die Projektile sind knackig und schlagen dicht neben den Ohren ein, die Explosionen rütteln die Bude und alle Nachbarn durch, schütteln den Putz von der Wand und der Bass tut sein Übriges dazu bei sich im nahen Umfeld unbeliebt zu machen. Dieser begleitet nicht nur die Action, sondern sorgt auch musikalisch begleitend öfters für ein wohliges Wummern. Mir kam es so vor, als ob die Dialogwiedergabe hin und wieder etwas lauter hätte sein können und auch die Innovation des gesamten Mixes ist durch das eintönige Setting etwas eingeschränkt – somit vergebe ich keine volle Punktzahl. Ansonsten passt die Balance und der Mix zeigt fast durchgehend was in ihm steckt. Action-Krawall-Kost par excellence.

Die US-Scheibe hat einen 7.1-Mix spendiert bekommen, die UK Blu Ray leider nur einen 5.1-Mix.

Extras (2 P):
Diese schauen nach mehr aus, als sie es tatsächlich sind. Alle Videofeatures sind sehr kurz gehalten und schaffen es nicht auf eine anständige Lauflänge.



3,0 von 5 - Story 
2,5 von 5 - Bild 
4,5 von 5 - Sound
2,0 von 5 - Extras

Player:
Sony PlayStation 3

Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Dredd 3D – UK-Import


6 Kommentare:

  1. Freut mich, dass du dich für alles opferst.

    Da wir bei Total Recall so übereinstimmen, spare ich mir den neuen Dredd.
    Einfach nur Action interessiert mich nicht mehr so richtig.

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  2. Für nen Männer-Bier-Abend und heiteres Gegröhle ist der Filme allemal zu gebrauchen. Am besten du schaust mal wieder in TR vorbei, bevor ich auswandere und irgendwo in der Sonne anzutreffen bin und wir ziehen ihn uns gemeinsam rein.

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  3. Äh... da wäre ich ja dann dafür das zu verbinden. Ich komm ich dahin wo die Sonne scheint und wenn sie dann spät abends untergeht, ist ja immer noch Zeit für Dredd.

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  4. Baller-Action satt: wer bisher mit den eher jugendgerechten Comic-Filmen Marke "Spider-Man" und "Hellboy" nur wenig anfangen konnte, dürfte sich im düsteren Universum eines "Dredd" offensichtlich wohlfühlen. Hier wird auf Tiefgründigkeit, Charakterentwicklung und Spannung weitestgehend verzichtet und ein Baller-Event der Extraklasse verbraten. Da spritzt das Blut und da zerfetzen Körperteile, ganz zur Freude des erwachsenen Filmfreundes, der mit den zwar wortkargen, aber umso zynischeren Floskeln "Dredds" so seinen absurden Spaß haben dürfte. Umso unverständlicher, dass sich diese originalgetreuer Comic-Verfilmung kaum an den internationalen Kinokassen durchsetzen könnte. "Dredd" dürfte somit als waschechter Kinoflop des Filmjahres 2012 gelten und so schnell keine Fortsetzung spendiert bekommen - absolut schade.
    Wir haben uns unglaublich kurzweilig unterhalten gefühlt, sodass wir den Film uneingeschränkt empfehlen können. Auf jeden Fall, der bessere "Raid" ;-)

    Fazit: 8/10 Punkte

    Eine umfangreiche Besprechung ist aktuell auf dem Filmchecker-Blog nachzulesen!

    http://filmchecker.wordpress.com/2013/04/17/filmreview-dredd-2012/

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  5. @Filmchecker-Tom: zur Info - eine Fortsetzung soll kommen. Ich kann zwar nicht mehr sagen, wo ich das gehört/gelesen habe, aber es schien eine zuverlässige Quelle gewesen zu sein. Ansonsten hätte ich es bereits vergessen.

    Stimme euren Ansichten im Grunde genommen zu, besonders dass es sich hier um den besseren "Raid" handelt, jedoch gehört für mich auch im Actiongenre ein gewisses Maß an Charakterzeichnung oder Spannung zum Grundgerüst und darf in einem wirklich guten Film nicht fehlen. Denke dies ist auch der Hauptgrund, wieso Dredd eben ein Flop und kein Erfolg wurde. Daher finde ich 8/10 oder 4/5 etwas hoch gegriffen, aber was soll´s... die niederen Instinkte wurden angesprochen und der Film konnte unterhalten; besser als viele andere Filme in letzter Zeit.

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