Samstag, 2. Februar 2013

Das Weisse Band (Blu Ray)


 
Story (1 P):
Wow… so viele Preise, so viele Auszeichnungen, so viele gute Worte und so viele überschwängliche Kritiken und dann so viele sinnlose Aneinanderreihungen zusammenhangloser Szenen ohne einen richtigen Anfang, ohne Mittelteil und vorallem ohne Ende, verschont von jeglicher Spannung und Aufklärung und frei von Höhepunkten und Emotionen – ganz toll. 

Dafür dauert dieses Scheusal aber auch nur 144 Minuten, die dank nichtvorhandenem Pacing auch in Windeseile vergehen.
Okay… jetzt mal ehrlich. Was war denn das??? Das war Nichts. Ein Furz im Wind hat mehr Aussagekraft. Diverse Kritiken sprechen von einem schonungslosen Portrait von Bösartigkeit. Ich hab´s nicht gesehen, dieses Portrait von Bösartigkeit. Ja, viele Personen, sogar die meisten waren nicht ganz normal. Jedoch wirkte es auf mich eher wie ein Portrait einer kleinen Dorfgemeinschaft vor 100 Jahren, die stark im Glauben, Traditionen und Geschlechterrollen verankert ist.
Dass da hin und wieder mal die Hand ausrutscht, jemand Selbstmord begeht, jemand Anderes fremd geht, die Kinder körperlich gezüchtigt werden, ein Pfarrer und Vater sehr emotionslos oder christlich fragwürdig agiert, erscheint mir eher ein Umstand der Zeit oder einfach menschlich zu sein. Auch dass ein Kind vom Vater missbraucht wird und dieser gleichzeitig ein Verhältnis zu seiner Gehilfin hat ist aus heutiger Sicht leider nicht außergewöhnlich Bösartiges, selbstverständlich verabscheuungswürdig und in allen Belangen falsch, aber aus filmischer Sicht nicht mehr schockierend. Die ganzen mysteriösen Unfälle ereignen sich, ohne dass es eine Aufklärung gibt – was soll das? Somit können einige davon in der Tat nur Unfälle gewesen sein, ein paar andere widerum gehen aufs Konto von Wem-Auch-Immer.
Ich will die Taten nicht herunterspielen oder gut heissen, aber sein wir mal ehrlich; was ist Großartiges passiert? Jemand ist vom Pferd gefallen, aber nicht gestorben oder hat bleibende Schäden davon getragen. Jemand hat den Arsch ganz gewaltig versohlt bekommen, ist aber „Oh Wunder“ auch nicht dran gestorben. Jemand wurde in den Teich geschmissen und ist nass geworden. Jemand hat den Kohl geköpft – nicht den Ex-Kanzler. Ein Vogel wurde getötet – das ist schon bei den Simpsons passiert. Jemand wurde ganz gewaltig verdroschen und hat beinahe das Augenlicht verloren – ist er gestorben oder erblindet? Man weiss es nicht. Jemand ist bei einem Unfall im Sägewerk gestorben. Die Person scheint irgendwo eingebrochen zu sein und hat den Sturz nicht überlebt – Mord? Der Zuschauer wird es nie erfahren. 
Vor 100 Jahren ging es einfach etwas herber und schlichtweg anders zu. In meiner Kindheit gab´s bei Kämpfen unter Kids auch mal eins auf die Schnauze oder jemand ist im Teich gelandet… 

Fazit: Gute Schauspieler, authentisches Design und gute Kameraarbeit, sonst nichts. Keine Story, somit auch kein Storytelling, Pacing, Spannung oder Unterhaltungswert, nichts wirklich Schockierendes oder Neues, nur wenig Ausdruck an Emotionen der Charaktere und keine beim Betrachter, keine Auflösung - garnichts.
Da kann ich auch meiner Waschmaschine deim Schleudern zusehen.

Bild (4 P):
Schwarz-Weiss-Film, von daher kann man zu den Farben wenig sagen, jedoch sieht man dem Bild seinen an sich sehr guten Schwarzwert an, denn in vielen Einstellungen stellt sich ein hervorragender Kontrast ein und das Bild wirkt sehr plastisch  - in dunklen Passagen geht der Schwarzwert allerdings etwas in die Knie, verschluckt Details und das Bild verrauscht hin und wieder stärker. Die Schärfe ist meistens sehr gut und gibt keinen Anlass zur Kritik.

Sound (Dt. MA-Audio) (2,5 P):
Verzeihung, meine Damen und Herren, aber wo ist da bitte 5.1? Okay… ich glaube während des Scheunenfeuers mal ein paar leichte Andeutungen von Effekten über die Rears ganz dezent wahrgenommen zu haben, ansonsten ist bei Das Weisse Band eher 3.0 angesagt. Soll heissen sehr frontlastig, mit Dialogen meistens über den Center und einer gelegentlich netten Stereoseparation diverser Umgebungsgeräusche. Räumlichkeit, vermisst man genau wie die Story.

Extras (3 P):
Nicht geschaut und daher wertfreie 3 Punkte.

Wer dieses "Meisterwerk" auf BD besitzen möchte hat nun die einmalige Gelegenheit mein Exemplar zu gewinnen. Schreib einfach einen Kommentar, wieso gerade Du diesen Film haben möchtest. Der beste Kommentar gewinnt - dieser kann selten dämlich, intelligent, witzig, blöde, sinnentleert oder was weiss ich sein. Die objektive Entscheidung obliegt alleine mir. Da man anonymen Kommentaren im Nachherein keine eindeutige Adresse zuordnen kann, können nur Follower teilnehmen. Verschickt wird weltweit!!!

Einsendeschluss: Bis zur nächsten 1-Punkte-Bewertung

P.S. Mitteilung der Adresse erfolgt über einen weiteren Kommentar, welcher von mir logischer Weise nicht frei gegeben und nach Erhalt gelöscht wird.

1,0 von 5 - Story 
4,0 von 5 - Bild 
2,5 von 5 - Sound
3,0 von 5 - Extras

Player:
Sony PlayStation 3

Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Das Weisse Band

7 Kommentare:

  1. So Junge, dat Ding gehört dann wohl mir :-)

    "Das weiße Band" ist in meinen Augen ein Film der seine Anziehungskraft aus den stimmugsvollen Bildern bezieht.
    Es geht dabei weniger darum eine fesselnde Story zu entwickeln sondern den Zuschauer durch eine eindringliche Geschichtsstunde in den Bann zu ziehen.

    Mit dem Ausblick auf die nähere Zukunft der Protagonisten, läuft mir schon sowas wie ein Schauer über den Rücken, wenn etwas klarer wird wie aus strengen Erziehung im Kaiserreich, eine gefolgsame Generation wird, die ab 1933 mit Hurra einem Weltenbrandentfacher folgt.

    Und über die Schauspielerleitung brauch ich ja nichts sagen.

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  2. @ a b: Stimmungsvolle Bilder: na ja...die waren okay, aber auch nichts Weltbewegendes.
    Eindringliche Geschichtsstunde: "Geschichtsstunde" ja, "eindringlich" nicht wirklich in meinen Augen.
    Desweiteren denke ich auch, dass eine strenge Erziehung in dieser Form nicht repräsentativ für Deutschland war, sondern eher für die damailige Zeit. Insofern steht dies auch in keinster Weise in irgendeinem Zusammenhang mit den darauffolgenden geschichtlichen Ereignissen in Deutschland - absoluter Humbug, sorry!

    Nur zum Verständnis: Waren das nun die Zeilen "Wieso gerade Du den Film haben möchtest"? oder einfach eine Kritik zu meinen Worten?
    Wenn ja, dann hast du anscheinend den "intelligenten" Weg gewählt. Schade, ich mag es nämlich zu lachen und sonderlich amüsiert haben mich deine Zeilen nicht ;-)

    Aber wenn niemand anderes etwas schreibt hast du sehr gute Chancen zu gewinnen *haha* Du darfst aber auch gerne noch einen Versuch abfeuern...

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  3. Ich mag den Film eben und nehme ihn ernst, deswegen hab ich nix Lustiges einbauen können. Mir fällt auch jetzt nichts Humorvolles ein um meine Chancen auf den Gewinn zu vergrößern.
    Also MUSS ich dich durch meine scheinbar überlegene Intelligenz überzeugen. :-)

    Ich versuche aber sobald wie möglich irgendwo einen lustigen, wahrscheinlich hämischen, Kommentar zu schreiben.

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  4. Das weiße Band ist für mich ein exzellenter Horrorfilm, denn für mich war es eindeutig (und ich glaube auch der Lehrer hat es erkannt), daß die von Dir genannten Unfälle und Mißhandlungen von den Kindern ausgeführt wurden. Diese erweisen sich als emotional und seelisch verkrüppelte Monster, weil sie die bigotten Lehren ihrer Eltern (oder vor allen dingen des Pfarrers) wortwörtlich verinnerlichen und Abweichungen völlig erbarmungslos bestrafen. Mich gruselt nur daran zu denken, was diese Generation dann zwanzig Jahre später an Greueltaten umgesetzt hat.

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  5. @Equinox1969: Auch wenn es sich in dem obigen Review evtl. nicht so anhört, mir war schon klar wer für die "Unfälle" verantwortlich war.
    Das eine Dorf und die, wie du es so schön genannt hast, bigotten Lehren der Eltern repräsentativ für eine ganze Nation zeigen und als Erklärung für spätere Greueltaten aufzuführen, ist meiner Ansicht nach aber für einen Regisseur an Dummheit kaum zu überbieten - und genau dies tut Das Weisse Band; man achte auf das allererste Voice-Over innerhalb der ersten Minuten.
    Wie bereits in einem anderen Kommentar geschrieben bin ich der Meinung, dass eine strenge Erziehung in dieser Form nicht repräsentativ für Deutschland war, sondern eher für die damailige Zeit. Insofern steht dies auch in keinster Weise in irgendeinem Zusammenhang mit den darauffolgenden geschichtlichen Ereignissen in Deutschland - absoluter Humbug, sorry!

    Aber... wie dem auch sei. Wenn dir der Film gefallen hat, umso besser. Dann waren es für dich keine 144 Minuten verschwendete Zeit. Waren es 144? Irgendwie glaube ich mich an diese Zahl zu erinnern...

    Für mich ist Das Weisse Band ein in fast allen Belangen schlechter Film und von seiner Aussage unfassbar blöde.

    Wenn ich ihn nicht schon los wäre, würde ich ihn dir schicken.

    Aber danke für dein Kommentar und deine Ansicht.

    Grüße

    Mr. Stone

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    1. Ich denke nicht, daß Michael Haneke mit diesem Dorf ganz Deutschland charakterisieren wollte, das wäre auch extremst albern und tatsächlich verblödend und gefährlich. Dagegen scheint es ihm schon darum zu gehen, bestimmte Mechanismen der Gewalt und Ausgrenzung aufzuzeigen und wie sich diese Tendenzen vererben und verselbständigen.

      Ich empfinde die Erziehungsmethoden, zB Festbinden im Bett, damit die heranwachsenden Jungen nicht in Versuchung geraten, bewußt oder unbewußt Hand anzulegen, schon extrem. Daß es solche Erziehungsmethoden bis fast in die Gegenwart hinein gab, ist mir auch mehr als klar. Interessant übrigens hier ein Ausschnitt aus 49th Parallel, der sich auch mit Erziehung beschäftigt http://youtu.be/OdTILENaYXw.

      Vielen lieben Dank für das Angebot, aber Das weiße Band gehört auch für mich nicht zu den Filmen, die ich mir unbedingt häufiger angucken muß. Da reichen sicherlich die Wiederholungen im Fernsehen. 49th Parallel dagegen gehört zu den Filmen, die ich auf DVD besitze ;)!

      Liebe Grüße,

      Daniela

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