Mittwoch, 22. Januar 2014

RoboCop (remastered) – US-Import (Blu Ray)



RoboCop (remastered) – US-Import mit dt. Ton (Blu Ray)

Der Film ist 100% ungeschnitten und liegt hier im Unrated Director´s Cut vor. Die Kinoversion ist nicht vertreten.

Diese BD ist code-free und läuft somit auch auf Region B Playern!

Vorwort:
Vor einiger Zeit habe ich bereits ein Review zum „alten“ UK-Import dieses Kultklassikers geschrieben. Dieses findet ihr hier.
Selbstverständlich muss man sagen, ist RoboCop kein perfekter Film (gibt es so etwas überhaupt?), wahrscheinlich ist er noch nicht einmal als sehr gut, geschweige denn als gut zu betrachten… zu mindestens wenn es um Meinung von so genannten Fachleuten geht.
Meine, zugegeben nicht ganz objektive Meinung, sieht folgendermaßen aus:

Story/Film (5 P):
„Dead or alive… you´re coming with me!”

Der Cyborg-Cop mit der Überknarre, die für extra große, extra blutige Durchschüsse sorgt, hat´s einfach drauf.

Wunderbar überzeichnet, nicht nur in seiner Gewaltdarstellung, lieferte Paul Verhoeven 1987 ein Sci-Fi-Action-Kino vom Feinsten ab. Er nahm ein paar etablierte Schauspieler damaliger Zeit (Nancy Allen und Ronny Cox) und steckte sie in untypische Rollen, engagierte Rob Bottin (The Thing, Total Recall u.a.) für die Effekte, packte Peter Weller ins RoboCop-Kostüm, streute seine heutzutage charakteristischen, satirischen Gewaltausbrüche und Fernseheinspielungen ein, ließ Basil Polidouris (u.a. Conan) einen großartigen Score schreiben, schüttelte alles einmal kräftig durch und fertig war RoboCop.

Selbstverständlich ist RoboCop in allen Belangen überdreht. Die Story ist irgendwie hirnrissig, die Schauspieler portraitieren ihre comichaften Figuren mit sehr viel Leidenschaft, die Dialoge sind wunderbar übertrieben und die Action hätte blutiger kaum ausfallen können… ABER… es passt alles zusammen, es wirkt stimmig und wird dank der 80er Jahre und Paul Verhoeven´s Können, den großartigen Effekten, der Kamera und dem Stil und den unterhaltsamen Schauspielleistungen, die so überzeichnet sie auch seien mögen dennoch großartig sind, wunderbar und äußert unterhaltsam zusammen gehalten.

Kaum ein anderer Film besitzt so viele verschiedene Bösewichte, wie RoboCop. Seien es die „Haie“ im Unternehmen, wie Dick Jones oder Bob Morton, oder aber die Psychopathen alias Clarence Boddicker oder Leon Nash, der Zuschauer bekommt eine breitgefächerte Auswahl an Gegenspielern, die einerseits hassenswert, aber andererseits auch einfach unterhaltsam sind.

„Your move, creep!“


Des Weiteren darf man eine Sache nicht vergessen. Eine Sache, die RoboCop von vielen Genrevertretern deutlich abhebt. Seine gekonnt verpackten Satireanleihen und seine Gesellschaftskritik. Seien es die 80er mit ihren karrieregeilen, koksenden Yuppies, die in diesem Falle wortwörtlich über Leichen gehen. Seien es Anspielungen auf die Privatisierungen staatlicher Institutionen, die somit völlig zweckentfremdet werden und welche auch heutzutage noch aktuell sind. Sei es das „Made In America“, das „Bigger Is Better“, diese amerikanische Tradition, die gekonnt verarscht wird; man achte auf den Namen des Luxusautos – 6000 SUX = GOOD SUCKS. Oder aber die Menschwerdung der Maschine (oder umgekehrt), wie es bereits in Fritz Lang´s Metropolis u.a. zur Sprache kam.

RoboCop bietet viel mehr, als nur Krach Bumm, Blut und Körperteile und kultige Dialoge.

Das Storytelling ist wunderbar durchdacht, das Pacing hervorragend und die drei Akte werden gekonnt mit den bereits erwähnten Nachrichtensendungen, die sehr geschickt ein entsprechendes Bild der Zukunft in kürzester Zeit malen, eingerahmt. Das Skript bietet die Grundlage für all dies, behandelt neben den kritischen Themen auch klassische und vor allem zeitlose Themen, die den Film auch nach ca. 30 Jahren aktuell erscheinen lassen und ihn eben nicht nur zu einem Werk der 80er Jahre „verkommen“ lassen.

„Come quietly or there´ll be trouble!“


Wenn doch nur einer auf Peter Weller alias RoboCop gehört hätte… dann hätte der Zuschauer relativ wenig Spaß gehabt.
So kann man nur abschließend sagen: "Zurück gelehnt, angeschaut und abgefeiert." RoboCop is in the house… oder in der Koksfabrik und macht das was er am besten kann… Leichen produzieren.


P.S. Paul Verhoeven´s Verbeugung vor der „Maschinenwerdung“ in Form eines Metroplis-angehauchten Kostüms, seinem amerikanischen Jesus, ist und bleibt ein zeitloser Kultklassiker in allen Belangen und ein wunderbar unterhaltsames Stück Pop-Kultur.

Bild (4,5 P):
„They´ll fix you… they´ll fix everything.”

Ich persönlich gebe dem Bild sogar eine aufgerundete Höchstwertung; so beeindruckt und so fantastisch aufbereitet finde ich die Bildqualität.

Zuerst spreche ich die unschönen Dinge an, sage aber auch direkt, dass diese in ihrer Gesamtheit verschwindend gering oder im Quellmaterial zu finden sind und RoboCop wahrscheinlich nie besser aussehen wird. Es ist kein Hochglanzbild, frei von Filmkorn und glattgebügelt für die neue Fast´n´Furious-Generation. Nein! Zum Glück nicht! Diese 4K-Restauration ist frei von hässlichen Nachschärfungen, den damit öfters einhergehenden Doppelkonturen, es wurde kein Edge Enhancement eingesetzt, Anti-Rauschfilter sieht man zu keiner Zeit und die Farben sind natürlich. Es ist ein sehr natürliches, aber auch sehr hochwertiges Bild.

Ach ja… die unschönen Dinge. Die Fernseheinspielungen sehen grottig aus, sahen immer grottig aus, liegen sowieso nicht in HD vor und dies muss man einfach akzeptieren – basta. Das geht nur bedingt negativ in die Wertung ein. Des Weiteren ist die Robo-View mit ihrem stärkeren Interlacing selbstverständlich auch keine Augenweide und die nachträglich eingefügten Director´s Cut-Szenen und Effektaufnahmen (Matte-Paintings und/oder Rückprojektion) fallen in ihrer Qualität leicht ab. ABER… das war´s eigentlich auch schon. UND… die Unrated Szenen, sowie die Effektaufnahmen fallen nicht drastisch ab, liegen im Gesamten immer noch auf einem soliden Niveau und können sich für das was sie sind durchaus sehen lassen.


Kommen wir also nun zum Guten. Was schreib ich da?!?! Kommen wir nun also zum Fantastischen. Die 4K-Kur hat Wunder gewirkt. Das Bild schwankt zwischen sehr gut und referenzwürdig und fällt allerhöchstens während ein paar ganz wenigen Close-Ups im Dunklen leicht ab, in denen der Schwarzwert weniger hervorragend durchzeichnet ist, als er es den Rest des Films über ist, und hier ein paar Bildbereiche verschluckt.

Verglichen mit der alten Auflage ist das Bild in allen (!) Belangen qualitativ deutlich gestiegen. Die Farben sind kräftig, natürlich, sehr stabil, haben das 80er-Flair und sehen perfekt (!) aus. Der Schwarzwert ist die meiste Zeit über nicht minder superb und erlaubt bis auf ein paar ganz wenige Ausnahmen eine sehr gute Durchzeichnung. Es herrscht ein starker, aber nie überzeichneter Kontrast und dank des sehr guten Schärfegrads und einer erstklassigen Feindetailzeichnung, welche auch nicht während Halbdistanz- und Distanzaufnahmen schwächelt, besitzt das Bild eine gelungene Tiefenwirkung.
Ich übertreibe hier wirklich nicht! Wer Filme aus den 80er Jahren kennt, den Stil von Paul Verhoeven, bzw. Jost Vacano (Kameramann) mag, wird begeistert seien.

Wie bereits erwähnt herrscht eine Kornstruktur. Diese ist natürlich, nicht aufdringlich, verhält sich zu 99% Prozent sehr ruhig, kann aber szenenbedingt leicht variieren und dementsprechend mal mehr, mal weniger deutlich wahrgenommen werden. 



Ach ja,… Schmutzpartikel oder Beschädigungen sind mir keine aufgefallen.

P.S. Das Bild spielt in der Oberliga und kann mit den 4K-Restaurationen vergleichbarer Filme, wie The Terminator und Total Recall locker mithalten!

Sound (Engl. MA-Audio) (4,5 P):
„I Like it!“

Auch der Sound macht eine hervorragende Figur. Und hier muss ich zugeben, dass ich dem 5.1-Mix der alten Ausgabe nicht gerecht geworden bin. Ich war bei Sichtung dieser BD regelrecht begeistert, war sogar der Meinung, dass man dem Sound ein Upgrade verpasst habe, musste aber beim direkten Vergleich feststellen, dass dies nicht der Fall ist. Der Mix ist identisch mit dem der ersten BD-Veröffentlichung.
Das Review findet ihr hier.

Folgende Zeilen sind aus diesem kopiert:
„Überraschend lebendiger und einfallsreicher Surroundsound für einen Film aus den 80ern. Man darf hier kein Effektgewitter oder faszinierende Präzision erwarten, aber für das was der Film ist und aus welcher Zeit er kommt, wurde hier ein guter Upmix produziert. Leider mangelt es am Bass, welcher nur ganz dezent in Erscheinung treten darf, aber die Dialogwiedergabe ist gut und die Filmmusik bringt sich nett ein, wird nicht verschluckt und kann bei Zeiten ein gutes räumliches Klangfeld schaffen. Die dargebotenen Effekte bieten zum Teil sehr schöne Umgebungsgeräusche (Polizeirevier und/oder Stahlwerk), wie Stimmen im Off, Tippen einer Scheibmaschine, tropfendes Wasser, knarzende Stahlträger u.a. und weisen hin und wieder sogar eine leichte Stereoseparation vor. Den actionlastigen Effekten fehlt es zwar am letzten Wumms, jedoch schlagen desöfteren immer wieder ein paar Kugeln neben und hinter der Couch ein und lassen das Geschehen somit entsprechend räumlich erscheinen.“


Diesen Zeilen stimme ich im Prinzip zu, jedoch muss ich sagen, dass die Präzision stellenweise wirklich, wirklich gut ist, die Stereoseparationen nicht nur leicht, sondern ebenfalls (stellenweise) sehr gut durchdacht und lebendig erscheinen (beispielsweise: Musik während der Diskoszene und der Schießerei in der verschwenderischen Koksfabrik), die Balance hervorragend ist und Dynamik in einem ordentlichen Maße gegeben ist.

Wie dem auch sei… der Mix hätte durchaus etwas druckvoller erscheinen können, der Bass während den dargebotenen Explosionen ist zwar vorhanden, kann aber nur bedingt überzeugen und zwei, drei Szenen hätten mehr Surroundaktivität gebrauchen können.
Trotzdem… der Upmix ist sehr gut, hochwertig, bietet einige ausgezeichnete Effekte, kann überraschend präzise und raumfüllend seien, die Dialogwiedergabe ist sehr gut und die Filmmusik sauber und fein.

P.S. Der deutsche Track liegt in 5.1 DTS vor.

Extras (4,5 P):
„I´ll buy that for a dollar!“

Abgeschlossen wird diese Neuauflage von einer Vielzahl an durch und durch gelungenen und vor allem sehr unterhaltsamen Extras.
Es gibt den bereits bekannten Audiokommentar von Paul Verhoeven, sowie ältere DVD-Features. Neben besagtem Audiokommentar befinden sich folgende Extras auf der Scheibe.

Flesh and Steel: The Making of RoboCop von 2001 (ca. 35 Minuten)
Shooting RoboCop von 1987 (ca.8 Minuten)
Making RoboCop von 1987 (ca. 8 Minuten)
The Boardroom: Storyboards mit Kommentar von Animator Phil Tippett (ca. 6 Minuten)
4 Deleted Scenes (ca. 3 Minuten)
Trailer
TV-Spots
Easter Eggs



Neu sind folgende, sehr interessante und empfehlenswerte Specialfeatures:

Q&A with the Filmmakers von 2012 (ca. 45 Minuten).
Hier werden nicht nur ein paar sehr informative Fakten zum Film preisgegeben, es werden auch einige schöne Fanfragen beantwortet. Anwesend sind bei dieser Q&A Session Paul Verhoeven, Peter Weller, Nancy Allen, Jon Davison, Ed Neumaier, Michael Miner, sowie Phil Tippett.

Villains of Old Detroit (ca. 15 Minuten). Interviews und Anekdoten von u.a. Kurtwood Smith und Ronny Cox.

Special Effects: Then and Now (ca. 20 Minuten). Eine tolle Featurette zu den damailgen Effekten und deren Umsetzung.

RoboCop: Creating a Legend (ca. 20 Minuten). Ebenfalls sehr interessant. Hier wird u.a. näher auf den Anzug und Peter Weller´s Performance eingegangen.



5,0 von 5 - Story   
4,5 von 5 - Bild 
4,5 von 5 - Sound
4,5 von 5 - Extras

94% Gesamtwertung

90% technische Umsetzung

Player:
Playstation 3
 
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Robocop (remastered) – US-Import



10 Kommentare:

  1. Gerade bestellt. Umgerecht 7€ + 4 Versand :-) echt günstig.Versand dauert aber bis 32 Tage :-)

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    1. Sauwa! Sehr gute Entscheidung. Ich hatte das Shipping und sogar Global Piority für lau bekommen und das ganz hat nur 2 Tage gedauert. Der Amazon Customer Service ist nämlich das Letzte, verarscht seine Kunden und will alles, aber nicht helfen. Da ist mir irgendwann mal die Hutschnur gerissen, ich habe richtig auf die Kacke gehauen und einen Tag später stand bei meiner Bestellung der Versand mit 0,00 USD drin und war auf Global Priority aufgestockt... mich hat der Spaß im Endeffekt 5,85€ gekostet...
      Zu deiner Beruhigung. Es dauert in der Regel 10-20 Tage; nur sehr selten länger!

      Wünsche viel Spaß mit dieser genialen VÖ!

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  2. Wie es der Zufall will gibts inzwischen einen Honest Trailer

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    1. http://www.youtube.com/watch?v=pGemfKLV1JA
      sau gut! Genau so iset!

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  3. Ich muss mich nochmal zu Wort melden. Habe den Fehler begangen und bin auf die größte und bekannteste deutsche Internetseite gegangen, wenn´s ums Thema Blu Ray geht. Eine Seite, deren Rezensenten sich ihr Wohlwollen gerne auch entlohnen lassen und deren User zum Großteil noch dümmer und unwissender sind, als Nordkoreaner, wenn´s um Außenpolitik und Wirtschaftswachstum geht.

    Wenn man dort Reviews liest, deren Verfasser doch allem Ernst nach der Meinung sind, dass hier in Bezug auf die Bildqualität noch viel (!) Luft nach oben ist und ein 4K-Scan nicht ersichtlich wäre, muss man Albert Einstein für seine zeitlose Weitsicht danken. „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ Wie Recht der gute Mann hat...

    Immer wieder schade, wenn kognitiv arg eingeschränkte Menschen mit offensichtlicher Sehschwäche versuchen Dinge zu beschreiben, für die sie einfach nicht geeignet sind. Keine Ahnung, aber zu allem ´ne Meinung...

    P.S. Freue mich schon auf die ersten Volldeppen, die versuchen werden meine obigen Zeilen gegen mich zu verwenden.

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  4. Oje, du hast "NK" geschrieben, jetzt wird auf jeden Fall der ein oder andere Geheimdienst hier mitlesen.
    Schau mal schnell, dass du Olympus has Fallen aufwertest, das besänftigt die Kollegen vielleicht :-)

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    1. hahaha...
      Olympus Has Fallen... der ist doch als Trashgranate ein absoluter Meilenstein; besser geht`s kaum!

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  5. Hi,
    ist diese Version identisch mit der Version die am 31.01.2014 hierzulande erschienen ist? (Directors Cut)

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    1. Ja! In Bezug auf die Bild- und Tonqualität, sowie die Extras unterscheiden sich die Versionen nicht.
      Die deutsche Ausgabe kann ein Wendecover besitzen und die englische und auch die französische sind glaube ich im Steelbook erschienen. Qualitativ sind aber diese ebenfalls identisch mit dem US-Import.
      Hoffe, ich konnte helfen.

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    2. ja! vielen dank.

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