Diese Blu Ray bietet neben der ungeschnittenen
Unrated Fassung auch die geschnittene R-Rated Version in HD.
Story/Film (4 P):
Bride Of Re-Animator ist die Fortsetzung zu
Re-Animator und hat, wie es der Name schon verrät ein paar offensichtliche
Anleihen von Bride Of Frankenstein, bleibt seinem Vorgänger und dessen Stil
jedoch treu und macht einfach Spaß. Vielleicht nicht ganz so viel Spaß, wie das
Erstlingswerk, denn die Erzählstruktur ist hin und wieder etwas holprig, Dr.
Herbert West hat einfach nicht ganz so viele kultige Auftritte und Sprüche in
den Mund gelegt bekommen und die Haupt-Nebenhandlung um Dr. Hill´s
Racheversuch wird von einer anderen Nebenhandlungen um einen schnüffelnden
Polizisten und dessen Zwist mit seiner (Noch-)Frau in den Hintergrund gedrängt, aber der Film weiss im Gesamten zu gefallen
und brennt innerhalb der letzten 20 Minuten einen makabres, skurriles Gore-Effektfeuerwerk
ab, wie kaum ein anderer Streifen des Genres.
Basierend auf einer der beliebten, neuen Theorien des
Onkel Doktors, dass Leben in jeder Zelle steckt, wird in Bride Of Re-Animator
nicht (nur) versucht ganze Körper frisch oder weniger frisch Verstorbener zu
reanimieren, nein, hier wird Körperteil-Mikado gespielt und alles zusammen
geklebt, verschraubt und verwurschelt was gerade so in die Finger fällt. So
entstehen wilde Kreationen, wie ein Armbein, eine Fingeraugenspinnenhand oder
eben die Braut höchstpersönlich; zusammengesetzt aus nur den erlesensten
Zutaten menschlicher Überreste. So auch dem Herzen der holden Megan aus Teil 1,
welche all den Spuk nicht überlebt hat.
Acht Monate nach dem Vorfall an der Miskatonic
Universitätsklinik kehren Dr. West und Dr. Caine zurück, wurden komischerweise
mit offenen Armen empfangen und gehen ihrem neuen Hobby, o.g.
Körperteil-Mikado, nach. Dr. West ist wie immer locker, flockig drauf und hat
die Zeit seines Lebens, wohingegen Dr. Caine alles etwas zu persönlich nimmt.
Eine weitere holde Blondheit wird eingeführt, Dr. Caine darf sich der Hingabe
dieser Barbusigkeit erfreuen, Dr. West wehrt unliebsamen, nächtlichen Besuch
mit Macheten ab, bastelt vor sich hin und da der Keller ihres gemeinsamen Forschungsheimes an das benachbarte
Mausoleum angrenzt, gehen dem guten Herbert auch nie die Ersatzteile aus.
Der kopflose Dr. Hill darf zu späterer Stunde auch
wieder sein Unwesen treiben und wenn zu guter Letzt alles über den „unschuldigen“
Protagonisten hereinbricht, gibt´s für den Zuschauer kein Halten mehr.
Bild (3,5 P):
War ich vom Bild von Re-Animator noch regelrecht
begeistert und habe ggfs. etwas großzügig bewertet, finde ich das von Bride Of
Re-Animator nicht wirklich gut. Zwar gelungen und für einen älteren Film dieser
Machart durchaus ansehnlich, aber im Gesamten zu durchwachsen mit zu vielen,
einzelnen Kleinigkeiten und ein paar durchgehenden Schwächen, so dass ich nicht
mehr als 3,5 Punkte geben kann.
Bei einem ganz schnellen und nicht wirklich
umfangreichen Vergleich mit dem Vorgänger, muss ich jedoch sagen, dass die
Qualität sehr ähnlich ist und ich, wie bereits erwähnt, evtl. von dieser beim Tippen des Reviews zu Re-Animator etwas geblendet war und die Wertung
unterbewusst beschönigt habe. Eine zweite Sichtung in wahrscheinlich naher
Zukunft wird Aufschluss darüber bringen.
Es ist zum Teil recht durchwachsen und schwankhaft,
wirkt aber dank der satten Farben und dem sauberen Bild weitestgehend stabil.
Einmal konnte ich vertikale Risse, bzw. Ausbesserungen sehen; dies sollte aber
nicht weiter beachtet werden, denn das Bild wurde in Bezug auf Beschädigungen
und Schmutzpartikel wunderschön restauriert. Auch die Unrated-Szenen sind
gekonnt integriert, fallen qualitativ nur ganz leicht ab und sollten
allerhöchsten Kennern des Films oder Zuschauern mit Adleraugen auffallen.
Der Schärfegrad, sowie die Feindetailzeichnung
schwanken leider zu auffällig hin und her. In manchen Nahaufnahmen wird ein
nahezu perfektes Bild mit beeindruckender Detailzeichnung und Schärfe
präsentiert, in anderen wiederum treten leichtere bis stärkere Fokusfehler in
Erscheinung und trüben den Spaß.
Die Kornstruktur wurde zu 100% erhalten. Das wird die einen freuen, die anderen aber auch ärgern, denn das Korn ist stellenweise
sehr deutlich sichtbar und zwischendurch drängt es sich auch mal für ein paar
kurze Einstellungen in Vordergrund.
Das Störendste ist jedoch
die Tatsache, dass Bride Of Re-Animator so dunkel ist und der Schwarzwert nicht
sonderlich differenziert erscheint. So werden viele und große Bildbereiche ins
Dunkel getaucht und jegliche Informationen in eben diesen Bereichen gehen
verloren. Hin und wieder kann der Schwarzwert auch seine Tiefe nicht ganz
halten und driftet leicht ins Grau ab; dies ist jedoch sehr selten und fällt
nicht wirklich störend auf.
In den wenigen
Tageslichteinstellungen herrscht allerdings ein hervorragender Kontrast, die Details sehen öfters hervorragend aus und es entsteht sogar eine gute Tiefenwirkung.
Genau wie bei Re-Animator
auch, sind die Farben kräftig, tendieren jedoch dazu etwas zu rötlich zu
erscheinen und so sieht vor allem so
manche Krankenhausbeschilderung unnatürlich aus. In den Gesichtern zeigt sich nur
ein ganz, ganz leichter Hang zum Rötlichen.
Abschließend lässt sich
sagen, dass die Umsetzung trotz alledem gelungen ist und der Film auch auf
großer Leinwand Spaß macht. Der Einsatz von
irgendwelchen Filtern, die das Bild etwas klarer und/oder schärfer zeichnen,
wurde hier mit höchster Sorgfalt und einem perfekten Maß betrieben und sorgt
ausschließlich für eine Verbesserung des Bildes. Schmierige Bewegungen,
stehendes Filmkorn, hässliche Doppelkonturen und/oder wachsige Gesichter treten
zu keiner Zeit auf.
P.S. Die Vorgeschichte im Feldlazarette hat mit vielen Schwächen zu
kämpfen. Mit Einsetzen des Vorspanns klart das Bild deutlich auf.
Sound (Engl. LPCM) (2,5 P):
Mit Wohlwollen aufgerundete 2,5 Punkte.
Ich bewerte hier nicht die Arbeit, die in die
Restauration des Sounds gewandert ist, sondern lediglich das Ergebnis.
Und das ist leider unterdurchschnittlich.
Nicht die Tatsache, dass die Fortsetzung des
Kultklassikers nur in Stereo vorliegt, sondern die Tatsache, dass der Sound
allerhöchstens als akzeptabel bezeichnet werden kann, macht die schlechte Wertung aus.
Das Schlimmste und stets auffällig, ist das fast durchgehende Hintergrundrauschen, welches immer (!) zu hören ist, wenn gesprochen wird oder wenn überhaupt etwas Soundtechnisches stattfindet. In diesen Momenten (also immer) hat man das Gefühl, als würde eine leise, aber feine Snare-Drum den Ton begleiten. Dies führt zu Verzerrungen mancher Tonhöhen, die Dialoge sind öfters schlecht(er) verständlich, welche hin und wieder auch in ihrer Lautstäke deutlich schwanken und der gesamte Sound leidet teils stark darunter. Des Weiteren muss man sagen ist das Klangfeld arg eingeschränkt, Feinheiten oder ein weites Klangspektrum sind nicht auszumachen, die Balance ist dürftig und die Dynamik schwach. Der Sound wirkt über weite Strecken auffallend dumpf und präzisionslos.
Fazit: Trotz all der Mühe, dennoch eine klare
Enttäuschung.
P.S. Der deutsche Ton bietet in seiner MA-Audio 5.1-Spur ein deutlich
besseres Klangfeld. Allerdings ist die Synchro dank ihrer dämlichen Sprecher halt
voll Scheisse und zu gar nichts zu gebrauchen.
Extras (4 P):
Das Mediabook von Bride Of Re-Animator wartet mit ein paar
innovativen Extras auf, leider liegt das Making Of nur in einer schlechten
SD-Auflösung vor und kommt eher einer Behind-The-Scenes-Featurette gleich, als
ein wirkliches Making Of in hochwertiger, dokumentarischer Form zu seien.
Des Weiteren gibt es ein ca. 70-minütiges Hörspiel (Dark Adventure Radio Theatre präsentiert) „Herbert West – Reanimator“,
einen ca. 90-minütigen Podcast „120 Jahre Lovecraft“, zwei Audiokommentare
(einmal der Hauptdarsteller und einmal der Crew und des Regisseurs), sowie
Trailer und ein recht interessantes Booklet.
Die Unrated Version und die R-Rated Version liegen auf
jeweils einer BD vor und unterscheiden sich qualitativ nicht. Die Unrated
Version befindet sich ebenfalls auf einer separaten DVD.
Außerdem befinden sich eine Handvoll Karten
zu einem Re-Animator Rollenspiel an Bord; wer´s braucht…
4,0 von 5 - Story
3,5 von 5 - Bild
2,5 von 5 - Sound
4,0 von 5 - Extras
70% Gesamtwertung
61% technische Umsetzung
2,5 von 5 - Sound
4,0 von 5 - Extras
70% Gesamtwertung
61% technische Umsetzung
Player:
Playstation 3
Playstation 3
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Bride Of Re-Animator – Mediabook
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen