Dr. Mabuse, Der Spieler – UK-Import mit dt. Texttafeln
(Blu Ray)
Story/Film (4 P):
Fritz Lang´s Stummfilm Epos „Dr. Mabuse, Der Spieler“ aus dem Jahre 1922 läuft gerade einmal 271 Minuten und ist somit äußerst kurzweilig geraten. Okay, Spaß beiseite. Trotz seiner nicht zu verachtenden Laufzeit von ca. 4,5 Stunden schafft es der Film nahezu durchgehend zu unterhalten. Im etwas zu ausschweifenden Mittelteil treten jedoch ein paar leichte Hänger auf und die sehr komplexe Geschichte entfaltet sich behäbig. Die ausgezeichneten Charaktere, deren Schicksale und persönlichen Dramen, die hervorragende Schauspielleistung von Rudolf Klein-Rogge alias Dr. Mabuse und die fantastisch stimmungsvolle, ja, perfekte Musikbegleitung, sowie die tollen Aufnahmen und Kulissen, vermögen es über so manche Schwäche in der Erzählstruktur hinweg zu helfen und stellen u.a. die Highlights dieses frühen, salopp gesagten „Gangster-Epos“ dar.
Fritz Lang´s Stummfilm Epos „Dr. Mabuse, Der Spieler“ aus dem Jahre 1922 läuft gerade einmal 271 Minuten und ist somit äußerst kurzweilig geraten. Okay, Spaß beiseite. Trotz seiner nicht zu verachtenden Laufzeit von ca. 4,5 Stunden schafft es der Film nahezu durchgehend zu unterhalten. Im etwas zu ausschweifenden Mittelteil treten jedoch ein paar leichte Hänger auf und die sehr komplexe Geschichte entfaltet sich behäbig. Die ausgezeichneten Charaktere, deren Schicksale und persönlichen Dramen, die hervorragende Schauspielleistung von Rudolf Klein-Rogge alias Dr. Mabuse und die fantastisch stimmungsvolle, ja, perfekte Musikbegleitung, sowie die tollen Aufnahmen und Kulissen, vermögen es über so manche Schwäche in der Erzählstruktur hinweg zu helfen und stellen u.a. die Highlights dieses frühen, salopp gesagten „Gangster-Epos“ dar.
„Salopp gesagt“, denn Dr. Mabuse ist mehr als nur ein
spannender und umfangreicher Gangster-Thriller und Katz-und-Maus-Spiel zwischen
einem der bekanntesten und ruchlosesten Verbrecher der Filmgeschichte und einem
energischen Staatsanwalt. Dr. Mabuse ist zum Großteil ein Abbild der
Nachkriegszeit des Ersten Weltkrieges und der frühen Weimarer Republik mit all
ihrem Pomp und krassen Gegensätzen. Der Film portraitiert das Spiel um Macht
und Besitztum, hält dem Publikum den Spiegel vor und zeigt auf, wie teils
rücksichtslos mit den Schicksalen der Menschen umgegangen wird und was das Ende
aller Machtgier ist.
Hierzu dient Dr. Mabuse, ein kriminelles Genie, am
Rande des Wahnsinns, mit der Fähigkeit ausgestattet durch pure Willenskraft
Menschen und deren Handlungen zu beeinflussen und mit dem Talent in immer neuen
Masken unentdeckt zu bleiben. Er nimmt sich was er will, wann er es will, gegen
den Willen seiner Mitmenschen. Er beeinflusst die Börse, zockt abends in
dekadenten Spielhöllen und verrauchten Hinterzimmern der Republik mit seinen
ahnungslosen Opfern um deren Vermögen und ist dem ermittelnden Staatsanwalt
immer einen Schritt voraus, bis…
… bis die holde Weiblichkeit ins Spiel kommt und alles
durcheinander wirft.
Fazit: Für Freunde intelligenter Unterhaltung, die
nicht vor einer beachtlichen Spielzeit, Schwarz-Weiss- und Stummfilm
zurückschrecken. Ein Wegbereiter für alle nur erdenklichen
Gangsterfilme/thriller, in denen es um Manipulation und auch um ausschweifende
Masterpläne geht. Dr. Mabuse, ein Wolf im Schafspelz mit der Gier nach Macht,
dem Willen alles zu erreichen und einem der niedrigsten Motive schlechthin –
weil er es kann. Es sind die Taten und deren Umsetzung, die Mabuse liebt, das
Ergebnis scheint zweitrangig. Der Weg ist das Ziel.
P.S. Ihr werdet vielleicht lachen, aber aktuelle
Filme, wie beispielsweise The Dark Knight und deren Bösewichte, wie der Joker
und andere wunderbar überzeichnete Fieslinge mit Charisma und Anziehungskraft
und selbst Scarface scheinen hier zum Teil ihre Wurzeln zu haben.
Bild (4 P):
Das Bild wurde auf einem Originalnegativ und einem
Exportnegativ basierend, mit einer 2K-Abtastung restauriert, fehlende Szenen
wurden anhand einer anderen Quelle, einer Art Sicherheitskopie ergänzt und
ebenfalls in 2K abgetastet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Wobei die
Bilder basierend auf dem Originalnegativ und dem Exportnegativ deutlich besser
aussehen, zum Glück auch quantitativ überwiegen und Dr. Mabuse auf BD aus
gefühlten 90-95% eben dieser Bildquellen besteht.
Es fällt mir etwas schwer die Bildqualität zu
beschreiben, da sie zum Teil sehr wechselhaft seien kann; das Bildformat, wie
beispielsweise bei Metropolis oder Phantom Of The Opera, ändert sich nicht.
Öfters ist die Bildqualität berauschend gut, besitzt trotz ihrer ausgebesserten
Beschädigungen und leichten Schmutzpartikeln eine hervorragende Durchzeichnung,
einen perfekten Schwarzwert, eine sehr schöne Detailzeichnung, den
dazugehörigen Schärfegrad und eine natürliche Kornstruktur; diese Momente können
als referenzwürdig betrachtet werden - wenn es um Filme aus den 20er Jahren geht.
Allerdings kann man fast durchgehend ein Bildflackern
ausmachen, welches mal sehr, sehr schwach, ein anderes Mal etwas stärker
ausgeprägt seien kann. Auch die Kornstruktur ändert sich hin und wieder und
kann zum Teil arg grobkörnig und dominant erscheinen. Der Schärfegrad ist
ebenfalls nicht immer optimal und teilweise, im Gesamten aber selten, treten
starke Fokusfehler auf. Entsprechend nimmt die Detailzeichnung zu und ab.
Während ein paar ganz seltenen Einstellungen sind die Beschädigungen und
Schmutzpartikel auch so auffallend, dass der Eindruck entsteht, dass kaum bis
gar nicht restauriert wurde. All dies klingt vernichtend; keine Frage. Zum
Glück halten sich diese unschönen Dinge in ihrer Gesamtzahl und anhaltenden
Dauer in Grenzen, fallen zwar störend auf, nehmen aber nie Überhand. Des
Weiteren treten o.g. Dinge praktisch nie gebündelt zusammen ein, sondern getrennt
voneinander, so dass es nie zu einem Totalausfall kommt.
Das Bildmaterial basierend auf der „Sicherheitskopie“
zeichnet sich durch viele vertikale Beschädigungen und einen herabgesetzten
Schärfe-, sowie Detailgrad aus.
Sound (Musik LPCM) (5 P):
Es gibt einen Track und dieser liegt in 2.0 LPCM vor.
Aufgrund seiner Stereospur ist die Musik zwar weniger räumlich, als die
Musikwiedergabe in Metropolis oder Phantom Of The Opera, aber nicht minder
genial, ausgezeichnet, fabelhaft, atemberaubend,…
Dank einer perfekt ausbalancierten und feinen (und
generell einmaligen) Musikuntermalung, die überraschenderweise aus wenig
Instrumenten besteht und fast schon als Kammermusik mit fantastischen
Variationen und Themen/Motiven beschrieben werden kann, mangelt es dem Sound
nicht an Druck, feinen Nuancen, einem ausgezeichneten Klangspektrum und
Raumfülle, wie man sie nur selten zu Gehör bekommt.
Im Gegensatz zu anderen Werken Fritz Langs´, zu denen
Gottfried Huppertz (u.a. Metropolis und Die Nibelungen) die Filmmusik komponierte, gibt
es keine Originalfilmmusik zu Dr. Mabuse, Der Spieler; hier wurde nichts
überliefert. Und so nahm sich Aljoscha Zimmermann der großen, fast schon
überwältigenden Aufgabe an und komponierte meiner Meinung nach eine der besten
Filmmusiken der Geschichte. Die Kompositionen sind einmalig, passen perfekt zum
Film und der Stimmungslage, es werden geniale Themen in den unterschiedlichsten
Variationen gespielt, es wird ein Drive generiert, wie er besser nicht seien
könnte und alles passt perfekt zusammen. Hier lohnt es sich auf alle Fälle,
dass ca. 15-minütige Special zu schauen.
P.S. Puristen werden aufschreien, ich sage und/oder empfehle es dennoch. Wer es gerne räumlicher haben möchte, kann mit Pro Logic II Music nichts verkehrt machen. Der künstliche Upmix beraubt den Sound weder an Präzision oder anderer ausgezeichneter Eigenschaften - Geschmackssache.
Extras (3,5 P):
Der Film ist auf zwei BDs aufgeteilt. Auf der ersten BD gibt es den ersten Teil des Audiokommentars von David Kalat, auf der zweiten Scheibe eben den zweiten Teil, sowie ein paar sehenswerte Videofeatures. Als da wären „Mabuse's Music“, „Norbert Jacques“ und „Mabuse's Motives“, die zusammen ca. 1 Stunde laufen, einige tolle Interviews bereit halten und einem sehr guten und aufschlussreichen Making Of gleich kommen.
Der Film ist auf zwei BDs aufgeteilt. Auf der ersten BD gibt es den ersten Teil des Audiokommentars von David Kalat, auf der zweiten Scheibe eben den zweiten Teil, sowie ein paar sehenswerte Videofeatures. Als da wären „Mabuse's Music“, „Norbert Jacques“ und „Mabuse's Motives“, die zusammen ca. 1 Stunde laufen, einige tolle Interviews bereit halten und einem sehr guten und aufschlussreichen Making Of gleich kommen.
Des Weiteren besitzt diese BD-Ausgabe ein 32 Seiten
starkes Booklet.
4,0 von 5 - Story
4,0 von 5 - Bild
5,0 von 5 - Sound
3,5 von 5 - Extras
83% Gesamtwertung
87% technische Umsetzung
5,0 von 5 - Sound
3,5 von 5 - Extras
83% Gesamtwertung
87% technische Umsetzung
Player:
Playstation 3
Playstation 3
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Dr. Mabuse, Der Spieler – UK-Import
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