Freitag, 7. März 2014

Tom Yum Goong / The Protector – US-Import (Blu Ray)



Tom Yum Goong / The Protector – US-Import ohne dt. Ton (Blu Ray)

Diese BD bietet die ungeschnittene, thailändische Langfassung, sowie die geschnittene R-Rated Version in HD.

Diese BD ist code-free und läuft somit auch auf Region B Playern!

Story/Film (1,5 P):
So kann man sich täuschen… Dass Tom Yum Goong kein begnadeter Martial-Arts-Actioner ist, war mir seit der ersten Sichtung bekannt. Jedoch war ich von den zugegebenermaßen wegweisenden und atemberaubenden Stunts, Choreographien und Fights doch arg geblendet. Versteht mich nicht falsch, Tom Yum Goong oder auch The Protector genannt, hat seine Momente und diese sind auch einmalig und wissen den Film im gewissen Maße am Leben zu erhalten, der gesamte Rest ist allerdings ein ziemlich dilettantischer Flickenteppich.

Die Story ist im Grunde super-simpel, wird aber mit irgendeinem „Polit“-Verschwörungsscheiss dermaßen künstlich aufgebläht, so dass selbst die Drehbuchautoren irgendwann die Lust und den Faden verloren haben und alles irgendwie im Nirgendwo verläuft. Aufgrund dessen ist das Storytelling lächerlich unschlüssig und das Pacing eine ziemliche Katastrophe. Außer dass Tony Jaa seinem Elefantenbruder hinterherjagt und dabei mehr Knochen bricht und gegen mehr Männer in schwarzen Anzügen kämpft, als Neo in Matrix Reloaded, bekommt der Zuschauer eigentlich nichts mit.

In diese überladene Erzählstruktur mischen sich noch so manch völlig unglaubwürdigen Szenenaufbauten (z.B. der Aufbau bevor es zum Kloster-Wasser-Fight kommt), die handwerklich an Szenenübergänge aus dem horizontalen Filmgewerbe erinnern. Die schauspielerische Leistung liegt ungefähr auf demselben Niveau, manche Schnitte sind selten dämlich gesetzt und wenn die Action mehr seien will, als perfektes Martial Arts Geprügel, geht dieses auch in die Hose (Bootsverfolgungsjagd in Thailand).

Tom Yum Goong aka The Protector beschützt, wie es der amerikanische Titel bereits verrät, vor so ziemlich allem; vor Story, vor Können, vor durchgehender Unterhaltung und vor jeglicher Nachvollziehbarkeit und Logik. Auch sein Original Titel, der ein thailändisches Suppen-Rezept ist, passt außerordentlich gut, denn Tom Yum Goong als Film, ist ebenfalls ein billiges, aber komischerweise dennoch schmackhaftes Süppchen mit viel Gemüse.



Tony Jaa beweist zwar mit diesem Werk, dass er ein begnadeter Martial Arts Künstler ist, mehr Drehungen in der Luft hinlegen kann als jeder Kunstflieger und immer mit dem Fuß den Zinken des Anderen trifft, von dem man ausgeht, dass er vorbei schwingt, schauspielerisch kann er jedoch genauso viel wie der Zinken, der zertrümmert wurde und der Film im Grunde genommen gar nichts. The Protector ist ein maues, löchriges Tony Jaa Werbefilmchen, das nur in den Kampfszenen begeistern kann. Wem das ausreicht, kann beherzt zugreifen.

Bild (2 P):
Anfänglich kann das Bild überzeugen und als gut betrachtet werden. In den zahlreichen Außenaufnahmen herrscht eine tolle Farbwiedergabe, der Schärfegrad und die Detailzeichnung sind ebenfalls gut und der Kontrast gelungen. Die Kornstruktur drängt sich nicht in den Vordergrund und das Bild wirkt überraschend filmisch.

Im weiteren Verlauf baut das Bild jedoch immer weiter ab, so dass selbst die anfänglich guten Momente, die Gesamtwertung nicht mehr retten können. Die Bildrandunschärfen, welche anfänglich noch in den Landschaftsaufnahmen ein paradiesisches Gefühl vermitteln konnten, wirken im Großstadtdschungel Sydney vollkommen deplatziert und stören.
Des Weiteren drängt sich das Hintergrundrauschen immer öfter in den Vordergrund, verhält sich gerne dazu noch unruhig, frisst Details und sorgt für so manche Schlierenbildung. Das geht hin und wieder so weit, das man das Bild kaum noch schauen kann (Kloster-Wasser-Fight).

Der Schärfegrad und die Detailzeichnung nehmen immer weiter ab, in dunkleren und geschlossenen Räumen fällt die Qualität abermals deutlich ab und zum Ende fällt verstärkt der Einsatz von Antirauschfiltern auf, welche ihre eigenen Verschlimmbesserungsmerkmale hervorrufen. 



Sound (Thai. Dolby Digital mit engl. UTs/ausblendbar) (1,5 P):
Die thailändische Extended, bzw. Langfassung liegt leider nur in einem Dolby Digital 5.1-Mix vor, welcher ein Paradebeispiel für das Können, aber meistens eher für das Unvermögen von einer Dolby Digital Spur steht.
Können dahingehend, dass der 5.1-Mix gut in der Lage ist die Surroundeffekte zu transportieren und stellenweise sogar einen den Umständen und Limitationen entsprechend soliden Bass hervorbringt.
Unvermögen dahingehend, dass der gesamte Rest nicht passt. Soll heissen die Balance ist dürftig, denn die Dialogwiedergabe ist konstant zu leise und da das Englisch und dessen Aussprache durch die thailändischen Darsteller so unvorstellbar miserabel ist, kann man eigentlich kaum bis nichts verstehen. Zum Glück gibt´s die UTs.

Wirklich schlecht wird der Sound aber, in den actionlastigen Momenten, wenn Musik, Surroundeffekte und Bass zusammen kommen. Hier sackt alles in sich zusammen, die Musik versteckt sich, die Surroundeffekte wirken sehr undifferenziert und präzisionslos und der Bass wartet ab bis alles vorbei ist und denkt sich dann „jetzt kann ich´s auch bleiben lassen“. Das Klangspektrum ist beschämend, Räumlichkeit entsteht nur, wenn Surroundeffekte eintreten und keine ausgesprochene Action herrscht und Feinheiten, die für entsprechenden raumfüllenden Klang sorgen, vermisst man ständig.



Extras (3 P):
Es gibt wie bereits beide Versionen des Films in HD. Der Rest ist eher belanglos. Als sei der Film nicht schon Tony Jaa Werbefilm genug, gibt´s noch ein paar, weitestgehend unspektakuläre, echte Werbefilmchen (ca. 2 Minuten, ein uninteressantes Making Of (ca. 7 Minuten), Deleted scenes und ein Special zu den Stunts (ca. 15 Minuten).


1,0 von 5 - Story   
2,0 von 5 - Bild 
1,5 von 5 - Sound
3,0 von 5 - Extras

36% Gesamtwertung

38% technische Umsetzung

Player:
Playstation 3

 
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: The Protector – US-Import


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen