Tom
Yum Goong / The Protector – US-Import ohne dt. Ton (Blu Ray)
Diese BD bietet die ungeschnittene, thailändische
Langfassung, sowie die geschnittene R-Rated Version in HD.
Diese BD ist code-free und läuft
somit auch auf Region B Playern!
Story/Film (1,5 P):
So kann man sich täuschen… Dass Tom Yum Goong kein
begnadeter Martial-Arts-Actioner ist, war mir seit der ersten Sichtung bekannt.
Jedoch war ich von den zugegebenermaßen wegweisenden und atemberaubenden
Stunts, Choreographien und Fights doch arg geblendet. Versteht mich nicht
falsch, Tom Yum Goong oder auch The Protector genannt, hat seine Momente und diese
sind auch einmalig und wissen den Film im gewissen Maße am Leben zu erhalten,
der gesamte Rest ist allerdings ein ziemlich dilettantischer Flickenteppich.
Die Story ist im Grunde super-simpel, wird aber mit
irgendeinem „Polit“-Verschwörungsscheiss dermaßen künstlich aufgebläht, so dass
selbst die Drehbuchautoren irgendwann die Lust und den Faden verloren haben und
alles irgendwie im Nirgendwo verläuft. Aufgrund dessen ist das Storytelling
lächerlich unschlüssig und das Pacing eine ziemliche Katastrophe. Außer dass
Tony Jaa seinem Elefantenbruder hinterherjagt und dabei mehr Knochen bricht und
gegen mehr Männer in schwarzen Anzügen kämpft, als Neo in Matrix Reloaded,
bekommt der Zuschauer eigentlich nichts mit.
In diese überladene Erzählstruktur mischen sich noch
so manch völlig unglaubwürdigen Szenenaufbauten (z.B. der Aufbau bevor es zum
Kloster-Wasser-Fight kommt), die handwerklich an Szenenübergänge aus dem
horizontalen Filmgewerbe erinnern. Die schauspielerische Leistung liegt
ungefähr auf demselben Niveau, manche Schnitte sind selten dämlich gesetzt und
wenn die Action mehr seien will, als perfektes Martial Arts Geprügel, geht
dieses auch in die Hose (Bootsverfolgungsjagd in Thailand).
Tom Yum Goong aka The Protector beschützt, wie es der
amerikanische Titel bereits verrät, vor so ziemlich allem; vor Story, vor
Können, vor durchgehender Unterhaltung und vor jeglicher Nachvollziehbarkeit und
Logik. Auch sein Original Titel, der ein thailändisches Suppen-Rezept ist,
passt außerordentlich gut, denn Tom Yum Goong als Film, ist ebenfalls ein
billiges, aber komischerweise dennoch schmackhaftes Süppchen mit viel Gemüse.
Tony Jaa beweist zwar mit diesem Werk, dass er ein
begnadeter Martial Arts Künstler ist, mehr Drehungen in der Luft hinlegen kann
als jeder Kunstflieger und immer mit dem Fuß den Zinken des Anderen trifft, von
dem man ausgeht, dass er vorbei schwingt, schauspielerisch kann er jedoch
genauso viel wie der Zinken, der zertrümmert wurde und der Film im Grunde genommen
gar nichts. The Protector ist ein maues, löchriges Tony Jaa Werbefilmchen, das
nur in den Kampfszenen begeistern kann. Wem das ausreicht, kann beherzt
zugreifen.
Bild (2 P):
Anfänglich kann das Bild überzeugen und als gut
betrachtet werden. In den zahlreichen Außenaufnahmen herrscht eine tolle
Farbwiedergabe, der Schärfegrad und die Detailzeichnung sind ebenfalls gut und
der Kontrast gelungen. Die Kornstruktur drängt sich nicht in den Vordergrund
und das Bild wirkt überraschend filmisch.
Im weiteren Verlauf baut das Bild jedoch immer weiter
ab, so dass selbst die anfänglich guten Momente, die Gesamtwertung nicht mehr
retten können. Die Bildrandunschärfen, welche anfänglich noch in den
Landschaftsaufnahmen ein paradiesisches Gefühl vermitteln konnten, wirken im
Großstadtdschungel Sydney vollkommen deplatziert und stören.
Des Weiteren drängt sich das Hintergrundrauschen immer
öfter in den Vordergrund, verhält sich gerne dazu noch unruhig, frisst Details
und sorgt für so manche Schlierenbildung. Das geht hin und wieder so weit, das
man das Bild kaum noch schauen kann (Kloster-Wasser-Fight).
Der Schärfegrad und die Detailzeichnung nehmen immer
weiter ab, in dunkleren und geschlossenen Räumen fällt die Qualität abermals
deutlich ab und zum Ende fällt verstärkt der Einsatz von Antirauschfiltern auf,
welche ihre eigenen Verschlimmbesserungsmerkmale hervorrufen.
Die thailändische Extended, bzw. Langfassung liegt
leider nur in einem Dolby Digital 5.1-Mix vor, welcher ein Paradebeispiel für
das Können, aber meistens eher für das Unvermögen von einer Dolby Digital Spur
steht.
Können dahingehend, dass der 5.1-Mix gut in der Lage
ist die Surroundeffekte zu transportieren und stellenweise sogar einen den
Umständen und Limitationen entsprechend soliden Bass hervorbringt.
Unvermögen dahingehend, dass der gesamte Rest nicht
passt. Soll heissen die Balance ist dürftig, denn die Dialogwiedergabe ist
konstant zu leise und da das Englisch und dessen Aussprache durch die
thailändischen Darsteller so unvorstellbar miserabel ist, kann man eigentlich
kaum bis nichts verstehen. Zum Glück gibt´s die UTs.
Wirklich schlecht wird der Sound aber, in den
actionlastigen Momenten, wenn Musik, Surroundeffekte und Bass zusammen kommen. Hier
sackt alles in sich zusammen, die Musik versteckt sich, die Surroundeffekte
wirken sehr undifferenziert und präzisionslos und der Bass wartet ab bis alles
vorbei ist und denkt sich dann „jetzt kann ich´s auch bleiben lassen“. Das
Klangspektrum ist beschämend, Räumlichkeit entsteht nur, wenn Surroundeffekte
eintreten und keine ausgesprochene Action herrscht und Feinheiten, die für
entsprechenden raumfüllenden Klang sorgen, vermisst man ständig.
Extras (3 P):
Es gibt wie bereits beide Versionen des Films in HD.
Der Rest ist eher belanglos. Als sei der Film nicht schon Tony Jaa Werbefilm
genug, gibt´s noch ein paar, weitestgehend unspektakuläre, echte Werbefilmchen
(ca. 2 Minuten, ein uninteressantes Making Of (ca. 7 Minuten), Deleted scenes
und ein Special zu den Stunts (ca. 15 Minuten).
1,0 von 5 - Story
2,0 von 5 - Bild
1,5 von 5 - Sound
3,0 von 5 - Extras
36% Gesamtwertung
38% technische Umsetzung
Player:
Playstation 3
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: The Protector – US-Import
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