Donnerstag, 2. Januar 2014

20 Million Miles To Earth – US-Import (Blu Ray)



20 Million Miles To Earth – US-Import ohne dt. Ton (Blu Ray)

Diese BD ist code-free und läuft somit auch auf Region B Playern!

Story/Film (3 P):
50er Jahre Sci-Fi-Monster-Movie, wie es im Buche steht.
Ein von der Venus eingeschlepptes Monster wächst aufgrund der Erdatmosphäre stetig weiter und schlägt in den Straßen von Sizilien alles kurz und klein was ihm in den Weg kommt. Auf seinem Weg nach Rom und zu seinem Showdown im Colosseum darf es gegen Elefanten kämpfen und ganze Brücken zerstören. Natürlich darf das Militär und seine Kriegsmaschinerie auch nicht fehlen, eine aufgesetzte und wenig glaubwürdige Liebesanbändelung zwischen unserem stereotypen, blonden Herohelden und einer angehenden Ärztin interessiert eigentlich niemanden und der Film bietet neben Clichés eigentlich nur eine wirklich gute Sache – die Animationen vom Stop Motion König Ray Harryhausen, welcher 2013 leider verstarb.

Die Effekte sind einsame Spitze und begeistern heutzutage, wie damals gleichermaßen; zu mindestens, wenn man Fan älterer Monsterfilme ist und sich am Charme der 50er erfreuen kann. Wenn das auf den Zuschauer zutrifft, wird dieser seine helle Freude haben und mit einem breiten Grinsen das im Grunde genommen eintönige Geschehen auf der Leinwand verfolgen. Zum Ende hin werden schwere Geschütze aufgefahren, das Militär ballert aus allen Rohren und plötzlich ist der Film vorbei, das Monster tot, obwohl es angeblich nahezu unzerstörbar ist… viel Logik sucht man hier vergeblich, aber darauf kommt es nun wirklich nicht an.

Fazit: Nicht gut, aber dank seines Charmes und den hervorragenden Animationen dennoch stets unterhaltsam.

P.S. Und wieso Italien? Vor dessen Küste ist das Raumschiff, welches auf dem Heimweg von der Venus war eben nun mal notgewassert. Außerdem kann der Film so noch ein paar schön schräge italienische Stereotypen verbraten…

Bild (3,5 P):
Aufgerundete 3,5 Punkte.
Das Bild liegt einmal im originalen S/W und einmal in nachkolorierter Farbe vor. Beide Versionen wissen zu gefallen und haben ihre Stärken, aber auch ihre Schwächen. Am nostalgischen Feeling ändert auch die Farbe nichts.
Mit dem Angle-Button lässt sich während des Films beinahe nahtlos zwischen S/W und Farbe hin und her schalten.

Das Bild weiss in seiner Gesamtheit zu gefallen.
Der Schärfegrad ist durchgehend gut, die Detailzeichnung variiert jedoch etwas. In manchen Nahaufnahmen weiss diese wirklich zu gefallen, die Stop Motion Szenen sind alle sehr schön anzusehen, jedoch tritt das Filmkorn öfters etwas stärker auf und drängt sich hin und wieder leicht in den Vordergrund. In diesen Momenten hat man, irgendwo verständlicher Weise, etwas Antirauschfilter angewandt, um das Korn unter Kontrolle zu halten. Dass ist die meiste Zeit auch geglückt, die natürliche Kornstruktur wurde erhalten, Bewegungen verschmieren nicht, jedoch kommt es zu leicht wachsigen Gesichtern. Wenn man in Farbe schaut fällt dies stärker auf, als in der S/W Fassung.



Ich will ausdrücklich sagen, dass der Einsatz dieser Filter zwar auffallen mag, aber weniger störend erscheint, als bei manch anderen Filmen. Außerdem kommen diese Tools nicht durchgehend zum Einsatz, sondern allem Anschein nach nur in einzelnen Extremsituationen und werden dann auch „nur“ auf die Gesichter angewandt. Frisuren sind beispielsweise weiterhin als teilweise sehr fein zu erkennen und einzelne Haare sind deutlich sichtbar. Es kann aber auch am Nachkolorierungsprozess liegen, der evtl. aufgrund der Natur seiner Dinge Farben etwas flächendeckender aufträgt, als es eine direkte Aufzeichnung in Farbe tun würde.

Wie dem auch sei. Oben genannter Negativpunkt und das ab und zu stärker auftretende Korn lassen sich gut verschmerzen. Öfters als man es erwarten mag, erweist sich das Bild als sehr detailreich und es werden viele kleine Feinheiten preisgegeben und die Texturen diverser Gegenstände und Textilien kommen gut zur Geltung.

Die nachkolorierten Farben wurden von Ray Harryhausen „abgesegnet“ und die Farb- sowie die S/W-Fassung lassen sich als „Originale“ verstehen.
Den Vorteil, den die kolorierte Version bietet, ist ein etwas stärkerer Kontrast und leichte Plastizität. Die Farben sind mit Vorsicht aufgetragen, sind überraschend aufwendig differenziert und lassen eine Nachkolorierung eher erahnen, als direkt darauf schließen.

Der Schwarzwert weiss zu gefallen, es herrscht eine gute Durchzeichnung, die eigentlich nur vom Filmkorn hin und wieder beeinflusst wird und das Bild ist sauber und wurde allem Anschein nach von vielen Verunreinigungen befreit. Selten, und damit meine ich sehr selten, treten jedoch ein paar kleinere Schmutzpartikel auf und Ausbesserungshinweise lassen sich erkennen. Das Bild wirkt stabil, allerdings kann es hin und wieder zu einem ganz leichten Flackern kommen, welches in der Farbversion etwas deutlicher wahrnehmbar ist.




Fazit: Wechselhaft mit ein paar Schwächen und einer teils stärkeren Kornstruktur, aber genauso vielen tollen Momenten und hin und wieder schönen Detailzeichnung.


Sound (Engl. Dolby True HD) (3,5 P):
Der Sound liegt in einem 5.1-Upmix vor, der überraschend stark ist. Es herrscht kein Effektfeuerwerk, aber ab und zu bringen sich ein paar sehr nette Effekte ein und sorgen für eine räumliche Klangkulisse.
Die Präzision und Aufsplittung der Effekte lassen natürlich zu wünschen übrig, für einen Upmix jedoch wissen diese wirklich zu gefallen und wirken zum Glück auch nicht aufgesetzt und erzwungen, sondern passen ins Geschehen. Etwas Bass darf sich sogar auch entfalten.
Die Dialogwiedergabe ist sauber und gut verständlich, die Filmmusik ebenfalls und hin und wieder spielt sie etwas (!) kräftiger auf. Die Balance ist gut, Dynamik herrscht etwas, der Upmix erscheint mit viel Sorgfalt umgesetzt und auch wenn dieser meistens frontlastig ist, hat er seine gut gelungenen Surroundmomente.



Extras (4 P):
20 Million Miles From Earth hat einige tolle Specialfeatures zu bieten.
Zunächst sei nochmals erwähnt, dass man den Film jeder Zeit auf Farbe, bzw.S/W umschalten kann. Es gibt einen Audiokommentar mit Ray Harryhausen, Dennis Muren und Phil Tippett! Des Weiteren gibt es eine ca. 30-minütige Erinnerungs-Doku zum Film (eine Art Making Of), Tim Burton führt ein ca. 30-minütiges Interview mit Ray Harryhausen, es gibt ein 10-minütiges Feature zum Kolorierungsprozess, ein ca. 20-minütiges Interview mit Joan Taylor und ein knapp 25-minütiges Videofeature zur Filmmusik.


3,0 von 5 - Story   
3,5 von 5 - Bild 
3,5 von 5 - Sound
4,0 von 5 - Extras

66% Gesamtwertung

69% technische Umsetzung

Player:
Playstation 3
 
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: 20 Million Miles To Earth – US-Import aus der Ray Harryhausen Collection


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen