Halloween – 35th
Anniversary Edition – US-Import ohne dt. Ton (Blu Ray)
Region A Blu Ray - läuft nicht auf deutschen BD-Playern !!
Es handelt sich hier um die ungeschnittene R-Rated
Kinoversion.
Story/Film (4,5 P):
Wie es sich für einen Kultklassiker gehört, gibt es einige ikonische
Kameraeinstellungen, Dialoge und Szenen zu bestaunen, die in die Filmgeschichte
eingegangen sind und seitdem munter kopiert werden oder denen ehrerbietig
Tribut gezollt wird. Aus dem hervorragenden Cast stechen besonders Donald
Pleasence als Doctor Loomis und die Screamqueen Jamie Lee Curtis hervor. Aber
der heimliche Star, vielleicht auch gar nicht so heimlich, da augenscheinlich
(oder besser gesagt ohrenscheinlich) einmalig und perfekt eingebaut, ist die Filmmusik,
die einem Geniestreich gleichkommt. Ähnlich simpel, wie von Jaws (okay, nicht
ganz so simpel), genauso wirkungsvoll und unheimlich, sorgt diese für perfekte
Gruselstimmung, zieht den Puls an und zählt zu den bekanntesten Scores der
Filmgeschichte.
Wenn man es sich mal genau überlegt, ist nahezu alles Kult oder zu
Entstehungszeit des Films einmalig gewesen. Angefangen beim Genre, über die
kameratechnische Umsetzung, die einmalige Filmmusik, den Killer, der
personifizierte Tod Michael Myers bis hin zu den Kills und Spannungsmomenten,
sowie den passenden Dialogen.
Des Weiteren muss erwähnt werden, dass der Film im Laufe der Zeit
erstaunlich wenig Federn gelassen hat und auch heutzutage noch in allen
Belangen begeistern kann. Zwar mag der Blut- und Gewaltgrad nicht an aktuelle
Produktionen heran kommen und weniger schockieren, dafür bügelt dies Halloween
mit einer einzigartigen Atmosphäre aus. Zur damaligen Zeit waren die gezeigten
Tötungen unschuldiger Teenager allerdings genauso schockierend, wie es der ein
oder andere explizite Film heutzutage ist.
Ein weiterer Pluspunkt den der erste Halloween vielen seiner Nachfolger
und Genrevertreter voraus hat, sind dessen Figuren. Diese benehmen sich
(abgesehen vom Finale) erstaunlich authentisch und weniger blöde, als man es
heute aufgetischt bekommen würde. Damit ist gemeint, dass das potentielle Opfer
bei einem vermeindlichen, unheimlichen Geräusch nicht blinkslinks in den Tod,
nach draußen oder dem Geräusch hinterher läuft, sondern anders, eben natürlich
reagiert.
Zum Finale jedoch glänzt Jamie Lee Curtis´ Charakter nicht gerade durch
bahnbrechende Intelligenz und generiert durch ihr unentschlossenes Verhalten
öfters dramaturgische Spannungsspitzen, die separat betrachtet einwandfrei
umgesetzt sind, im Storyverlauf und in Bezug auf Realismus allerdings etwas
dämlich wirken. Dies und ein, zwei Gruselszenen im Mittelteil bei Tageslicht,
die sich vom Prinzip her nur wiederholen, so gut sie auch seien mögen, sind die
einzigen Kritikpunkte, die dem Gesamtwerk jedoch kaum schaden.
Muss ich echt noch was zur eigentlichen Story sagen? Kennt etwa
irgendjemand da draußen Halloween noch nicht? Hat jemand noch nicht von Michael
Myers und Haddonfield gehört?
Okay. Nach dem Michael Myers als kleines Kind seine Schwester an Halloween
abgestochen hat und dafür in die Geschlossene Anstalt gewandert ist, gelingt es
ihm aus dieser 15 Jahre später auszubrechen. Nun kehrt er in seine Heimat
Haddonfield zurück und bringt den Tod in die Stadt. Als potentielle Opfer hat
sich Michael Myers die angrenzende Nachbarschaft um sein Elternhaus ausgesucht
und so gelangt eine Clique um die babysittende Jamie Lee Curtis in
Lebensgefahr. Gejagt von der Polizei und seinem ehemaligen Psychiater Dr.
Loomis, schleicht Michael Myers nachts durch fremde Wohnzimmer und meuchelt
munter Teenager ab.
P.S. Ein Klassiker, der unzählige und immer schlechter werdende
Fortsetzungen nach sich gezogen hat. Halloween II, der direkt ans Ende von Teil 1 anknüpft, ist
bereits weniger intelligent, aber eine der stärkeren Fortsetzungen und sollte
direkt im Anschluss gesichtet werden. Was ich auch getan habe… Bewertung des
US-Imports (Collector´s Edition) folgt.
Bild (5 P):
Aufgerundete 5 Punkte.
Aufgerundete 5 Punkte.
Wow! So sollen 4K Restaurationen aussehen! Ich bin begeistert und spreche
die aufgerundete Höchstwertung aus. Einziger Kritikpunkt den ich habe sind ein
paar Fokusunschärfen gen Ende des Films, die man logischer Weise nicht
ausbessern konnte, ganz leichte Unschärfen zum Bildrand hin, die in ein paar
Einstellungen aufgrund der damals verwendeten Linse entstehen und hin und
wieder der leichte, aber bemerkbare Detailverlust bei dunklen Szenen. Diese
Punkte mögen in ihrer Gesamtheit evtl. den Eindruck erwecken, dass Bild habe
arge Schwierigkeiten, dem ist jedoch nicht so. Viel zu selten lassen sich die
angesprochenen Dinge wirklich bemängeln, die Anzahl der betroffenen
Einstellungen ist sehr gering, dauern nie wirklich lange an, einiges liegt in
der damaligen Machart begraben und kann im Grunde genommen kaum negativ gewertet
werden und die atemberaubenden, referenzwürdigen und beeindruckenden Momente,
aus denen das Bild größtenteils besteht überwiegen dermaßen, dass ein
„richtiger“ Punktabzug unverhältnismäßig streng wäre.
Halloween wird wahrscheinlich nie besser aussehen, hat noch nie so gut
ausgesehen und muss praktisch als Referenztitel für Restaurationsarbeit
betrachtet werden.
Das Bild ist sehr sauber, wurde von allen nur erdenklichen Verschmutzungen
bereinigt (ein kleines Haar hat sich aber dennoch eingeschlichen), die sehr
feine, nie störende Kornstruktur wurde perfekt erhalten, der Schwarzwert ist
meistens einsame Spitze und verschluckt nur Bildbereiche, die er verschlucken
soll und erlaubt selbst in vielen dunklen Einstellungen eine perfekte (!)
Feindetailzeichnung. Die Farben sind nicht minder perfekt, immer natürlich, der
beliebte Rot- oder Blaustich hat sich nicht eingeschlichen und es herrscht ein
guter bis sehr guter Kontrast.
Zwei, drei Mal fällt jedoch auf, dass das Filmkorn im Dunklen versucht
hervorzubrechen, sehr schön im Zaun gehalten wurde, dies jedoch einen ganz
leichten Einfluss auf den Schwarzwert hatte und dieser minimal heller erscheint
– kaum der Rede wert.
Der Schärfegrad ist sehr gut, wird nur von o.g. seltenen Fokusfehlern und
leichten Bildrandunschärfen etwas negativ beeinträchtigt und die
Feindetailzeichnung ist überwältigend. Anders kann man es kaum sagen. Wenn doch
die Filme heutzutage so gut aussehen würden…?!?!
Das Bild ist oft (!) so detailreich und so scharf und besitzt eine so
hervorragende Durchzeichnung, dass allerbestes HD-Feeling und eine Plastizität
entsteht, wie man sie kaum aus aktuellen Produktionen kennt.
P.S. Im gesamten Film ist mir nur eine Einstellung aufgefallen, die
„schlechter“ ausschaut. Es handelt sich hier um von links nach rechts, langsam
vorbeifahrende Autos, die mit einem langsamen Kameraschwenk von links nach
rechts eingefangen wurden.
Sound (Engl. True HD) (5 P):
Aufgerundete 5 Punkte.
Aufgerundete 5 Punkte.
Halloween hat einen 7.1 Upmix spendiert bekommen, der sich hinter der
Bildqualität nicht verstecken muss. Man bekommt deutlich mehr, als man erwarten
würde.
Besonders hervorragend und das Highlight des Mixes ist die Aufbereitung der
genialen, weltbekannten Filmmusik von John Carpenter. Extrem fein, mit einer
tollen Dynamik und einem weiten Klangspektrum gesegnet, spielt der Score immer
wieder so beeindruckend und räumlich auf, dass man förmlich applaudieren mag.
Zwischenzeitlich, besonders während des Unwetters zu Beginn der Films, gibt
es ein paar schön herausgearbeitete, aber niemals aufdringliche
Surroundeffekte, die ich für meinen Teil nicht erwartet hatte.
Die meiste Zeit über erscheint der
Mix jedoch frontlastig und nutzt seine Surroundkanäle eher um die musikalische
Untermalung möglichst breitgefächert zu gestalten. Die Ausnutzung der Front ist
jedoch sehr gelungen. Die Dialogwiedergabe ist stets sehr gut verständlich und
lässt nur zu Beginn etwas das Alter durchscheinen, zu Übersteuerungen kommt es
nur ganz selten, hier sei der erste Schrei der Screamqueen Jamie Lee Curtis
genannt.
Fazit: Die gesamte Präsentation ist stabil und überraschend präzise, sehr
gut ausbalanciert und ausgewogen, Dynamik ist vorhanden und gefällt zum Teil
außerordentlich gut, ein paar wenige Effekte gibt es ebenfalls, die Musik
ist atemberaubend gut aufbereitet worden und die Dialoge sind immer verständlich.
Extras (3,5 P):
Auch die Extras können sich sehen lassen, sind aber in ihrer Anzahl eher
überschaubar. Es befinden sich auf der Scheibe ein neuer Audiokommentar von
John Carpenter und Jamie Lee Curtis, der für dieses Release entstanden ist und
eine einstündige Dokumentation namens The Night She Came Home!!. Des Weiteren gibt´s noch das Feature On
Location: 25 Years Later, in dem die Drehorte besucht werden und 10 Minuten TV
Version Footage, sowie Trailer, TV Spots, Radio Spots und ein schön gestaltetes
Booklet.
4,5 von 5 - Story
5,0 von 5 - Bild
5,0 von 5 - Sound
3,5 von 5 - Extras
91% Gesamtwertung
93% technische Umsetzung
Player:
Panasonic DMP-BD 605
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Halloween – 35th Anniversary Edition – US-Import
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