Freitag, 10. Januar 2014

Halloween – 35th Anniversary Edition – US-Import (Blu Ray)



Halloween – 35th Anniversary Edition – US-Import ohne dt. Ton (Blu Ray)          

Region A Blu Ray - läuft nicht auf deutschen BD-Playern !!
Es handelt sich hier um die ungeschnittene R-Rated Kinoversion.

Story/Film (4,5 P):
Halloween ist nicht nur die Geburtsstunde von Michael Myers, sondern auch die vom Slasherfilm im Allgemeinen. Es ist ein Klassiker im Horrorgenre, wie es sie nicht viele gibt und ein durchaus guter Film.
Wie es sich für einen Kultklassiker gehört, gibt es einige ikonische Kameraeinstellungen, Dialoge und Szenen zu bestaunen, die in die Filmgeschichte eingegangen sind und seitdem munter kopiert werden oder denen ehrerbietig Tribut gezollt wird. Aus dem hervorragenden Cast stechen besonders Donald Pleasence als Doctor Loomis und die Screamqueen Jamie Lee Curtis hervor. Aber der heimliche Star, vielleicht auch gar nicht so heimlich, da augenscheinlich (oder besser gesagt ohrenscheinlich) einmalig und perfekt eingebaut, ist die Filmmusik, die einem Geniestreich gleichkommt. Ähnlich simpel, wie von Jaws (okay, nicht ganz so simpel), genauso wirkungsvoll und unheimlich, sorgt diese für perfekte Gruselstimmung, zieht den Puls an und zählt zu den bekanntesten Scores der Filmgeschichte.

Wenn man es sich mal genau überlegt, ist nahezu alles Kult oder zu Entstehungszeit des Films einmalig gewesen. Angefangen beim Genre, über die kameratechnische Umsetzung, die einmalige Filmmusik, den Killer, der personifizierte Tod Michael Myers bis hin zu den Kills und Spannungsmomenten, sowie den passenden Dialogen.

Des Weiteren muss erwähnt werden, dass der Film im Laufe der Zeit erstaunlich wenig Federn gelassen hat und auch heutzutage noch in allen Belangen begeistern kann. Zwar mag der Blut- und Gewaltgrad nicht an aktuelle Produktionen heran kommen und weniger schockieren, dafür bügelt dies Halloween mit einer einzigartigen Atmosphäre aus. Zur damaligen Zeit waren die gezeigten Tötungen unschuldiger Teenager allerdings genauso schockierend, wie es der ein oder andere explizite Film heutzutage ist.
Ein weiterer Pluspunkt den der erste Halloween vielen seiner Nachfolger und Genrevertreter voraus hat, sind dessen Figuren. Diese benehmen sich (abgesehen vom Finale) erstaunlich authentisch und weniger blöde, als man es heute aufgetischt bekommen würde. Damit ist gemeint, dass das potentielle Opfer bei einem vermeindlichen, unheimlichen Geräusch nicht blinkslinks in den Tod, nach draußen oder dem Geräusch hinterher läuft, sondern anders, eben natürlich reagiert.

Zum Finale jedoch glänzt Jamie Lee Curtis´ Charakter nicht gerade durch bahnbrechende Intelligenz und generiert durch ihr unentschlossenes Verhalten öfters dramaturgische Spannungsspitzen, die separat betrachtet einwandfrei umgesetzt sind, im Storyverlauf und in Bezug auf Realismus allerdings etwas dämlich wirken. Dies und ein, zwei Gruselszenen im Mittelteil bei Tageslicht, die sich vom Prinzip her nur wiederholen, so gut sie auch seien mögen, sind die einzigen Kritikpunkte, die dem Gesamtwerk jedoch kaum schaden.



Muss ich echt noch was zur eigentlichen Story sagen? Kennt etwa irgendjemand da draußen Halloween noch nicht? Hat jemand noch nicht von Michael Myers und Haddonfield gehört?

Okay. Nach dem Michael Myers als kleines Kind seine Schwester an Halloween abgestochen hat und dafür in die Geschlossene Anstalt gewandert ist, gelingt es ihm aus dieser 15 Jahre später auszubrechen. Nun kehrt er in seine Heimat Haddonfield zurück und bringt den Tod in die Stadt. Als potentielle Opfer hat sich Michael Myers die angrenzende Nachbarschaft um sein Elternhaus ausgesucht und so gelangt eine Clique um die babysittende Jamie Lee Curtis in Lebensgefahr. Gejagt von der Polizei und seinem ehemaligen Psychiater Dr. Loomis, schleicht Michael Myers nachts durch fremde Wohnzimmer und meuchelt munter Teenager ab.

P.S. Ein Klassiker, der unzählige und immer schlechter werdende Fortsetzungen nach sich gezogen hat. Halloween II, der  direkt ans Ende von Teil 1 anknüpft, ist bereits weniger intelligent, aber eine der stärkeren Fortsetzungen und sollte direkt im Anschluss gesichtet werden. Was ich auch getan habe… Bewertung des US-Imports (Collector´s Edition) folgt.

Bild (5 P):
Aufgerundete 5 Punkte.
Wow! So sollen 4K Restaurationen aussehen! Ich bin begeistert und spreche die aufgerundete Höchstwertung aus. Einziger Kritikpunkt den ich habe sind ein paar Fokusunschärfen gen Ende des Films, die man logischer Weise nicht ausbessern konnte, ganz leichte Unschärfen zum Bildrand hin, die in ein paar Einstellungen aufgrund der damals verwendeten Linse entstehen und hin und wieder der leichte, aber bemerkbare Detailverlust bei dunklen Szenen. Diese Punkte mögen in ihrer Gesamtheit evtl. den Eindruck erwecken, dass Bild habe arge Schwierigkeiten, dem ist jedoch nicht so. Viel zu selten lassen sich die angesprochenen Dinge wirklich bemängeln, die Anzahl der betroffenen Einstellungen ist sehr gering, dauern nie wirklich lange an, einiges liegt in der damaligen Machart begraben und kann im Grunde genommen kaum negativ gewertet werden und die atemberaubenden, referenzwürdigen und beeindruckenden Momente, aus denen das Bild größtenteils besteht überwiegen dermaßen, dass ein „richtiger“ Punktabzug unverhältnismäßig streng wäre.



Halloween wird wahrscheinlich nie besser aussehen, hat noch nie so gut ausgesehen und muss praktisch als Referenztitel für Restaurationsarbeit betrachtet werden.

Das Bild ist sehr sauber, wurde von allen nur erdenklichen Verschmutzungen bereinigt (ein kleines Haar hat sich aber dennoch eingeschlichen), die sehr feine, nie störende Kornstruktur wurde perfekt erhalten, der Schwarzwert ist meistens einsame Spitze und verschluckt nur Bildbereiche, die er verschlucken soll und erlaubt selbst in vielen dunklen Einstellungen eine perfekte (!) Feindetailzeichnung. Die Farben sind nicht minder perfekt, immer natürlich, der beliebte Rot- oder Blaustich hat sich nicht eingeschlichen und es herrscht ein guter bis sehr guter Kontrast.
Zwei, drei Mal fällt jedoch auf, dass das Filmkorn im Dunklen versucht hervorzubrechen, sehr schön im Zaun gehalten wurde, dies jedoch einen ganz leichten Einfluss auf den Schwarzwert hatte und dieser minimal heller erscheint – kaum der Rede wert.

Der Schärfegrad ist sehr gut, wird nur von o.g. seltenen Fokusfehlern und leichten Bildrandunschärfen etwas negativ beeinträchtigt und die Feindetailzeichnung ist überwältigend. Anders kann man es kaum sagen. Wenn doch die Filme heutzutage so gut aussehen würden…?!?!
Das Bild ist oft (!) so detailreich und so scharf und besitzt eine so hervorragende Durchzeichnung, dass allerbestes HD-Feeling und eine Plastizität entsteht, wie man sie kaum aus aktuellen Produktionen kennt.

P.S. Im gesamten Film ist mir nur eine Einstellung aufgefallen, die „schlechter“ ausschaut. Es handelt sich hier um von links nach rechts, langsam vorbeifahrende Autos, die mit einem langsamen Kameraschwenk von links nach rechts eingefangen wurden.

Sound (Engl. True HD) (5 P):
Aufgerundete 5 Punkte.
Halloween hat einen 7.1 Upmix spendiert bekommen, der sich hinter der Bildqualität nicht verstecken muss. Man bekommt deutlich mehr, als man erwarten würde.
Besonders hervorragend und das Highlight des Mixes ist die Aufbereitung der genialen, weltbekannten Filmmusik von John Carpenter. Extrem fein, mit einer tollen Dynamik und einem weiten Klangspektrum gesegnet, spielt der Score immer wieder so beeindruckend und räumlich auf, dass man förmlich applaudieren mag.



Zwischenzeitlich, besonders während des Unwetters zu Beginn der Films, gibt es ein paar schön herausgearbeitete, aber niemals aufdringliche Surroundeffekte, die ich für meinen Teil nicht erwartet hatte.
Die meiste Zeit über erscheint der Mix jedoch frontlastig und nutzt seine Surroundkanäle eher um die musikalische Untermalung möglichst breitgefächert zu gestalten. Die Ausnutzung der Front ist jedoch sehr gelungen. Die Dialogwiedergabe ist stets sehr gut verständlich und lässt nur zu Beginn etwas das Alter durchscheinen, zu Übersteuerungen kommt es nur ganz selten, hier sei der erste Schrei der Screamqueen Jamie Lee Curtis genannt.

Fazit: Die gesamte Präsentation ist stabil und überraschend präzise, sehr gut ausbalanciert und ausgewogen, Dynamik ist vorhanden und gefällt zum Teil außerordentlich gut, ein paar wenige Effekte gibt es ebenfalls, die Musik ist atemberaubend gut aufbereitet worden und die Dialoge sind immer verständlich.

Extras (3,5 P):
Auch die Extras können sich sehen lassen, sind aber in ihrer Anzahl eher überschaubar. Es befinden sich auf der Scheibe ein neuer Audiokommentar von John Carpenter und Jamie Lee Curtis, der für dieses Release entstanden ist und eine einstündige Dokumentation namens The Night She Came Home!!. Des Weiteren gibt´s noch das Feature On Location: 25 Years Later, in dem die Drehorte besucht werden und 10 Minuten TV Version Footage, sowie Trailer, TV Spots, Radio Spots und ein schön gestaltetes Booklet.



4,5 von 5 - Story 
5,0 von 5 - Bild 
5,0 von 5 - Sound
3,5 von 5 - Extras

91% Gesamtwertung

93% technische Umsetzung

Player:
Panasonic DMP-BD 605

Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Halloween – 35th Anniversary Edition – US-Import



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