Dienstag, 21. Januar 2014

The Jacket – FR-Import (Blu Ray)



The Jacket – FR-Import ohne dt. Ton (Blu Ray)

Story/Film (5 P):
Für all diejenigen, die sich fragen, was denn ein sehr guter Film für Mr. Stone ist, dem sei schlicht und einfach The Jacket genannt.

The Jacket ist einer dieser wenigen Filme, die einen fantastisch guten Genremix darstellen. Einerseits ein toller Science-Fiction-Film, wobei jedoch das Fiction deutlich überwiegt und Science eher abwesend ist, andererseits aber auch ein sehr gutes Familien- und Liebesdrama und insgesamt mit stark ausgeprägten Thrillerelementen versetzt, ist dieser Geheimtipp ein tolles, evtl. sogar einmaliges Filmerlebnis, welches in allen Teilaspekten herausragend ist.

In die Story des Films will ich im Grunde genommen gar nicht abtauchen oder großartig etwas zu schreiben, denn keinesfalls möchte ich hier nur im Geringsten spoilern. Eins sei jedoch gesagt. Sie ist spannend, die einzelnen Aspekte (Drama, Fiction, Thriller) sind ausgezeichnet ineinander verwoben, das Storytelling ist hervorragend, die Haupt- und Nebenhandlungen entfalten sich ständig sowie logisch weiter und greifen gekonnt ineinander und der Spannungsbogen steigt entsprechend mit. The Jacket ist meiner Meinung nach ein Paradebeispiel für ein perfektes Storytelling und ein superbes Pacing. Die Charakterzeichnungen sind nicht minder gut gelungen und die Entscheidungen der glaubwürdigen und authentischen Figuren sind nachvollziehbar. Da stört es keinesfalls, dass so mancher Charakter keine ausgesprochen auffällige Wandlung oder Entwicklung durchläuft.

Adrian Brody, Kiera Knightley, Kris Kristofferson, Daniel Craig und andere bekannte Gesichter zeigen was „Schauspiel“ bedeutet und lassen viele ihrer Arbeitskollegen in aktuellen Filmen, wie blutige Anfänger dastehen. Man muss aber auch einfach sagen, dass das Skript entsprechend viel hergibt und der Regisseur ein tolles Gespür aufbringt und seinen Schauspielern und deren Figuren Platz zum Atmen lässt.



In einen tollen visuellen Stil getaucht und mit einer schönen musikalischen Untermalung begleitet, zieht The Jacket den Zuschauer in seinen Bann, fesselt in emotional an seine Figuren, bietet tolle Spannungsmomente und ausgezeichnetes Drama und hält das Publikum so ständig und aufmerksam bei der Sache, ohne dabei alles erklären zu wollen oder zu müssen; gerade dies macht den Reiz des Films aus. Wenn man sich drauf einlässt, wird man bestens unterhalten.

Bild (4 P):
Lange habe ich mit mir gerungen. Aufgerundete 4,5 oder doch „nur“ 4…!?!? Wie bei manchem anderen Film tendiere ich lieber dazu, die Erwartungen etwas zu drosseln, so dass der potentielle Käufer im Nachherein eher positiv überrascht wird. So auch im Falle von dem französischen Import von The Jacket.

Über weite Strecken ist das Bild hervorragend. Besonders die vielen Nahaufnahmen bieten bestes HD-Niveau und sind ganz klar Referenzmaterial. Diese Momente/Einstellungen besitzen eine atemberaubend gute Detailzeichnung.
Aufgrund des visuellen Stils und der entsprechenden Beleuchtung erscheinen die Farben hin und wieder leicht wechselhaft. Mal sind die Szenen bewusst kühl, mal wärmer gehalten und durch einen erhöhten Kontrast oder wechselhafte Beleuchtung entsprechend angepasst. Dies kann dazu führen, dass das leichte und natürliche Filmkorn mal stärker, mal schwächer wahrnehmbar (!) ist. Dies beeinflusst ebenfalls die Detailzeichnung, welche in Halbdistanz- und Distanzaufnahmen etwas abfallen kann, aber nicht muss und es auch nicht ständig tut. Es gibt neben den sehr guten Nahaufnahmen auch sehr viele ausgezeichnete Distanzaufnahmen.



Das Wechselhafteste was jedem auffallen sollte, ist der Schwarzwert. Ich will nicht sagen, dass dieser schwach oder schlecht ist, in manchen Einstellungen, in denen nur eine minimale und schummrige Beleuchtung herrscht, verliert er jedoch etwas an Stärke und wirkt weniger gut differenziert, in anderen Einstellungen wiederum, die vielen neueren Filmen Probleme bereiten, ist der Schwarzwert dann genial ausgearbeitet, wunderbar differenziert und kräftig. Im Gesamten lässt sich sagen, leistet sich der Schwarzwert zwar Abfälle, aber keine Totalausfälle. In hellen Momenten ist er hervorragend und sorgt für einen starken Kontrast, in dunklen Szenen wirkt das Bild allerdings öfters flach. Trotz dieser unschönen Sache wird die Detailzeichnung und der Schärfegrad nicht allzu sehr beeinträchtigt, so dass das Bild in den „schlechten“ Einstellungen immer noch als „solide“ bezeichnet werden kann.

Oben genannte Dinge stören mich im Gesamten weniger und kommen auch nicht allzu häufig vor, so dass ich bis dato ganz klar „aufgerundete 4,5 Punkte“ vergeben hätte. Folgende Dinge stören mich jedoch ernsthaft. Es gibt zwei, drei Einstellungen, in denen Kiera Knightley´s Stirn mit Weichzeichnern bearbeitet wurde, die Gruppentherapie-Szene erscheint ebenfalls leicht nachkorrigiert und weniger detailreich und ist dazu öfters noch dezent aus dem Fokus geraten und eine kurze (!) Einstellung Kris Kristoffersons´ zu Beginn des Films aus einer herauf blickenden Einstellung, wirkt als habe man sie mit Edge Enhancement und Weichzeichnern stark überarbeitet.



Fazit: Es ist ein leicht wechselhaftes Bild mit ein paar Schwächen und die Nachbearbeitung, so sehr sie sich auch zurückhält und so selten und so kurz wie sie auch auftaucht, stört einfach. Dennoch hat das Bild die meiste Zeit eine gute bis sehr gute Qualität und das Detailreichtum und der Schärfegrad wissen öfters regelrecht zu begeistern.

Sound (Engl. MA-Audio) (4,5 P):
Zur Info: Es gibt nur französische Untertitel. Diese sind ausblendbar!

Der englische 5.1-Track ist durch und durch gelungen und hochwertig. Es herrscht eine dichte Soundkulisse mit einer feinen Filmmusikwiedergabe und einigen Surroundeffekten, welche sich den Schnitten, bzw. Szenenübergängen anpassen. Im Gesamten erscheint der Mix eher frontlastig, da der Film relativ dialoglastig ist, jedoch sind die eingeworfenen und herausgearbeiteten Effekte allesamt sehr präzise, besitzen schöne Stereoseparationen und einen gewissen Druck in Form eines gelungenen Basses. Des Weiteren kann man ein paar nette, subtile Umgebungsgeräusche auf der Haben-Seite verbuchen und The Jacket kann trotz seiner verhältnismäßig eingeschränkten Kulisse im Soundbereich absolut überzeugen.

Die Dialogwiedergabe ist gut, aufgrund von Flüstern und schauspielbedingtem Nuscheln kann es jedoch seien, dass ein paar Dialoge schwerer zu verstehen sind.
Die Balance und Dynamik ist sehr gut und The Jacket bietet mit seinem MA-Audio-Track ein wirklich tolles und gelungenes Sounderlebnis.



Extras (2 P):
In Punkto Extras bekommt man leider recht wenig geboten.
Es gibt ein ca. 30-minütiges Making Of (inkl. Deleted Scenes), ein ca. 10-minütiges Feature zu den Spezialeffekten und Trailer. Alle Extras haben feste französische Untertitel.



5,0 von 5 - Story   
4,0 von 5 - Bild 
4,5 von 5 - Sound
2,0 von 5 - Extras

86% Gesamtwertung

80% technische Umsetzung

Player:
Playstation 3
 
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: The Jacket – FR-Import


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