The
Jacket – FR-Import ohne dt. Ton (Blu Ray)
Story/Film (5 P):
Für all diejenigen, die sich fragen, was denn ein sehr
guter Film für Mr. Stone ist, dem sei schlicht und einfach The Jacket genannt.
The Jacket ist einer dieser wenigen Filme, die einen
fantastisch guten Genremix darstellen. Einerseits ein toller
Science-Fiction-Film, wobei jedoch das Fiction deutlich überwiegt und Science eher abwesend ist, andererseits
aber auch ein sehr gutes Familien- und Liebesdrama und insgesamt mit stark
ausgeprägten Thrillerelementen versetzt, ist dieser Geheimtipp ein tolles,
evtl. sogar einmaliges Filmerlebnis, welches in allen Teilaspekten herausragend
ist.
In die Story des Films will ich im Grunde genommen gar
nicht abtauchen oder großartig etwas zu schreiben, denn keinesfalls möchte ich
hier nur im Geringsten spoilern. Eins sei jedoch gesagt. Sie ist spannend, die
einzelnen Aspekte (Drama, Fiction, Thriller) sind ausgezeichnet ineinander
verwoben, das Storytelling ist hervorragend, die Haupt- und Nebenhandlungen
entfalten sich ständig sowie logisch weiter und greifen gekonnt ineinander und der Spannungsbogen steigt
entsprechend mit. The Jacket ist meiner Meinung nach ein Paradebeispiel für ein
perfektes Storytelling und ein superbes Pacing. Die Charakterzeichnungen sind
nicht minder gut gelungen und die Entscheidungen der glaubwürdigen und
authentischen Figuren sind nachvollziehbar. Da stört es keinesfalls, dass so
mancher Charakter keine ausgesprochen auffällige Wandlung oder Entwicklung
durchläuft.
Adrian Brody, Kiera Knightley, Kris Kristofferson,
Daniel Craig und andere bekannte Gesichter zeigen was „Schauspiel“ bedeutet und
lassen viele ihrer Arbeitskollegen in aktuellen Filmen, wie blutige Anfänger
dastehen. Man muss aber auch einfach sagen, dass das Skript entsprechend viel
hergibt und der Regisseur ein tolles Gespür aufbringt und seinen Schauspielern
und deren Figuren Platz zum Atmen lässt.
In einen tollen visuellen Stil getaucht und mit einer
schönen musikalischen Untermalung begleitet, zieht The Jacket den Zuschauer in
seinen Bann, fesselt in emotional an seine Figuren, bietet tolle
Spannungsmomente und ausgezeichnetes Drama und hält das Publikum so ständig und
aufmerksam bei der Sache, ohne dabei alles erklären zu wollen oder zu müssen;
gerade dies macht den Reiz des Films aus. Wenn man sich drauf einlässt, wird
man bestens unterhalten.
Bild (4 P):
Lange habe ich mit mir gerungen. Aufgerundete 4,5 oder
doch „nur“ 4…!?!? Wie bei manchem anderen Film tendiere ich lieber dazu, die
Erwartungen etwas zu drosseln, so dass der potentielle Käufer im Nachherein
eher positiv überrascht wird. So auch im Falle von dem französischen Import von
The Jacket.
Über weite Strecken ist das Bild hervorragend.
Besonders die vielen Nahaufnahmen bieten bestes HD-Niveau und sind ganz klar
Referenzmaterial. Diese Momente/Einstellungen besitzen eine atemberaubend gute
Detailzeichnung.
Aufgrund des visuellen Stils und der entsprechenden
Beleuchtung erscheinen die Farben hin und wieder leicht wechselhaft. Mal sind die
Szenen bewusst kühl, mal wärmer gehalten und durch einen erhöhten Kontrast oder
wechselhafte Beleuchtung entsprechend angepasst. Dies kann dazu führen, dass
das leichte und natürliche Filmkorn mal stärker, mal schwächer wahrnehmbar (!)
ist. Dies beeinflusst ebenfalls die Detailzeichnung, welche in Halbdistanz- und
Distanzaufnahmen etwas abfallen kann, aber nicht muss und es auch nicht ständig
tut. Es gibt neben den sehr guten Nahaufnahmen auch sehr viele ausgezeichnete
Distanzaufnahmen.
Das Wechselhafteste was jedem auffallen sollte, ist
der Schwarzwert. Ich will nicht sagen, dass dieser schwach oder schlecht ist,
in manchen Einstellungen, in denen nur eine minimale und schummrige Beleuchtung
herrscht, verliert er jedoch etwas an Stärke und wirkt weniger gut
differenziert, in anderen Einstellungen wiederum, die vielen neueren Filmen
Probleme bereiten, ist der Schwarzwert dann genial ausgearbeitet, wunderbar
differenziert und kräftig. Im Gesamten lässt sich sagen, leistet sich der
Schwarzwert zwar Abfälle, aber keine Totalausfälle. In hellen Momenten ist er
hervorragend und sorgt für einen starken Kontrast, in dunklen Szenen wirkt das
Bild allerdings öfters flach. Trotz dieser unschönen Sache wird die
Detailzeichnung und der Schärfegrad nicht allzu sehr beeinträchtigt, so dass das
Bild in den „schlechten“ Einstellungen immer noch als „solide“ bezeichnet
werden kann.
Oben genannte Dinge stören mich im Gesamten weniger
und kommen auch nicht allzu häufig vor, so dass ich bis dato ganz klar
„aufgerundete 4,5 Punkte“ vergeben hätte. Folgende Dinge stören mich jedoch
ernsthaft. Es gibt zwei, drei Einstellungen, in denen Kiera Knightley´s Stirn mit
Weichzeichnern bearbeitet wurde, die Gruppentherapie-Szene erscheint ebenfalls
leicht nachkorrigiert und weniger detailreich und ist dazu öfters noch dezent aus dem
Fokus geraten und eine kurze (!) Einstellung Kris Kristoffersons´ zu Beginn des Films
aus einer herauf blickenden Einstellung, wirkt als habe man sie mit Edge
Enhancement und Weichzeichnern stark überarbeitet.
Fazit: Es ist ein leicht wechselhaftes Bild mit ein
paar Schwächen und die Nachbearbeitung, so sehr sie sich auch zurückhält und so
selten und so kurz wie sie auch auftaucht, stört einfach. Dennoch hat das Bild
die meiste Zeit eine gute bis sehr gute Qualität und das Detailreichtum und der
Schärfegrad wissen öfters regelrecht zu begeistern.
Sound (Engl. MA-Audio) (4,5 P):
Zur Info: Es gibt nur französische Untertitel. Diese
sind ausblendbar!
Der englische 5.1-Track ist durch und durch gelungen
und hochwertig. Es herrscht eine dichte Soundkulisse mit einer feinen
Filmmusikwiedergabe und einigen Surroundeffekten, welche sich den Schnitten,
bzw. Szenenübergängen anpassen. Im Gesamten erscheint der Mix eher frontlastig,
da der Film relativ dialoglastig ist, jedoch sind die eingeworfenen und herausgearbeiteten
Effekte allesamt sehr präzise, besitzen schöne Stereoseparationen und einen
gewissen Druck in Form eines gelungenen Basses. Des Weiteren kann man ein paar
nette, subtile Umgebungsgeräusche auf der Haben-Seite verbuchen und The Jacket
kann trotz seiner verhältnismäßig eingeschränkten Kulisse im Soundbereich
absolut überzeugen.
Die Dialogwiedergabe ist gut, aufgrund von Flüstern
und schauspielbedingtem Nuscheln kann es jedoch seien, dass ein paar Dialoge
schwerer zu verstehen sind.
Die Balance und Dynamik ist sehr gut und The Jacket
bietet mit seinem MA-Audio-Track ein wirklich tolles und gelungenes
Sounderlebnis.
Extras (2 P):
In Punkto Extras bekommt man leider recht wenig
geboten.
Es gibt ein ca. 30-minütiges Making Of (inkl. Deleted
Scenes), ein ca. 10-minütiges Feature zu den Spezialeffekten und Trailer. Alle
Extras haben feste französische Untertitel.
5,0 von 5 - Story
4,0 von 5 - Bild
4,5 von 5 - Sound
2,0 von 5 - Extras
86% Gesamtwertung
80% technische Umsetzung
Player:
Playstation 3
4,5 von 5 - Sound
2,0 von 5 - Extras
86% Gesamtwertung
80% technische Umsetzung
Player:
Playstation 3
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: The Jacket – FR-Import
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