Story/Film (2,5 P):
Dass Michael Bay auch gute Filme drehen kann, hat er mit
Bad Boys I + II unter Beweis gestellt. Beide Filme sind erstklassige
Actionfilme und aus dem Genre nicht mehr wegzudenken. Auch sein
Weltuntergangsszenario Armageddon überzeugt dank seines Casts, welcher mit Witz
und Charme über die teilweise pathetische Inszenierung hinwegtrösten kann.
Jedoch hat der gute Herr Bucht auch ein paar unvergesslich
behinderte Filmchen abgelegt und seine ständige Pornorisierung aller
Einstellungen geht irgendwann tierisch auf die Nerven. Pearl Harbor darf mit
Fug und Recht als schlimmstes Machwerk von Herrn Bay betrachtet werden und
zählt in meinen Augen zu den dümmsten Filmen in der Geschichte der Menschheit.
Seine Transformers-Reihe ist nicht wirklich viel besser und verdient ebenfalls
Spott und Häme den ganzen Tag, bis ans Ende aller Tage.
Nun versucht sich Michael Bay an einer skurrilen
Gangster-Komödie. Und es hätte durchaus etwas werden können, hätte Herr Bay
sich Mühe gegeben und das "Kleine 1x1 des Storytellings" damals in der Schule
nicht geschwänzt.
Pain & Gain ist unheimlich behäbig. Nach 60 Minuten
habe ich auf den Showdown spekuliert, da meine innere Uhr mir gesagt hat, dass
der Film bereits gut und gerne 90 Minuten auf dem Buckel hat. Ich sollte mich
geirrt haben. Weitere 60 Minuten waren von Nöten die gesamte Geschichte mit all
seinen unnötigen und belanglosen Sideplots abzuhandeln.
Die ersten 20 Minuten des Films hätte man sich getrost
schenken können, das ständige Gelaber aus dem Off, das dazu dient die gewollt
dummen Ideen und Gedanken des Hauptcharakters einzufangen, gehen nach kurzer
Zeit auf die Nerven und die Michael Bay-typischen Schnittauflagen lassen keine
Ruhe in den Film kommen. Sein 360 Grad Trailershot und die Bad Boys II
Rundfahrt durch getrennte Zimmer wurden auch bei Pain & Pain verwendet und
zeigen auf, dass die technische Umsetzung zwar Eyecandy ist, aber nach der
Pornorisierungsformel Herrn Buchts umgesetzt und herunter gespult wurde.
Basierend auf echten Begebenheiten, die allem Anschein in
der Tat so erschreckend dumm und dämlich geplant und noch blöder umgesetzt
wurden, und die drei relativ hirnlosen Bodybuilder-Hauptcharaktere (Dwayne
Johnson, Mark Wahlberg & Anthony Mackie) stehen im Mittelpunkt des Films.
Versetzt mit Körperkult-Satire, einer netten Verarsche auf die amerikanischen
Selbstmotivations-Veranstaltungen, sowie den amerikanischen Traum und leider viel zu vielen Sideplots rast,
stolpert und schleicht der Film dahin; es gelingt ihm einfach nicht eine
richtige Formel zu finden und wirkt stark zusammengeschustert.
Hin und wieder kann der Film durchaus sehr gut unterhalten.
Die 90er Jahre sind stellenweise herrlich peinlich in Form von Haargel und
Jeans eingefangen, die kriminellen Taten des Trios um an Geld, Ruhm und
Reichtum zu gelangen, sind wunderbar blöde und besitzen ab und zu ein gutes
Gespür für Witz und Satire und sorgen für ein paar Brüller und der Soundtrack weiss
ebenfalls zu gefallen. Schauspielerisch ist zwar einiges dezent überzeichnet,
Overacting tritt zum Glück aber nicht auf, da es alles ins Gesamtbild passt. Den leicht minderbemittelten
Bodybuildern verzeiht man gerne ein entsprechend blödes Verhalten und dämliche
Ausdrucksweise.
Lange Rede, kurzer Sinn.
Pain & Gain ist weder wirklich schlecht, noch gut. Er
hat allerdings ein sehr bescheidenes Storytelling, aufgrund von viel
Beilagensalat, seine Kameraarbeit ist hipp und cool und die Schnitte oft
nervig. Die guten Momente sind allerdings wirklich gut, Spaß und Witz ist
vorhanden, die Geschichte und viele Situationen sind eigentlich auch recht
unterhaltsam und äußerst skurril und die Darsteller, so blöde ihre Figuren auch sind,
wissen zu unterhalten und zu gefallen.
Bild (5 P):
Aufgerundete 5 Punkte.
Aufgerundete 5 Punkte.
Im Grunde genommen kann man nichts am Bild von Pain & Gain
aussetzen. Geht man jedoch auf Fehlersuche, so könnte man, so mache ich es
jetzt, den kräftigen Schwarzwert dafür verantwortlich machen, dass es zu einem
ganz leichten Detailverlust in dunklen Bildbereichen kommen kann.
Die starken, dezent überzeichneten Farben und der
kräftige Schwarzwert sorgen für einen superben Kontrast und die Detailzeichnung
kann sich ebenfalls sehen lassen. Die Farben wirken trotz ihrer leichten
Überzeichnung immer natürlich, es kommt außer während der gewollten,
farbkorrigierten Momenten, zu keinem Rot- oder Blaustich und das gesamte Bild
wirkt sehr filmisch. Der Schärfegrad ist auch hervorragend und es herrscht über
weite Strecken eine sehr gute Plastizität.
Pain & Gain hat mit dieser Blu Ray eine hervorragende Bildqualität spendiert bekommen.
Sound (Engl. True
HD) (4,5 P):
Aufgerundete 4,5 Punkte.
So kräftig der Soundtrack auch aufspielen kann, so gut die
Dialogwiedergabe auch ist, so fein die Surroundeffekte auch sind, der 7.1-Mix
hat mich nicht aus den Socken gehauen – es passiert einfach zu wenig. Kräftig
aufspielende Songtitel kommen einfach zu selten vor und die Surroundmomente
sind in ihrer Gesamtheit zu eintönig, nicht abwechslungsreich genug und das
bißchen Action, das der Film bietet hinterlässt keinen bleibenden Eindruck.
Ja… die Balance ist hervorragend, die Dynamik schön verspielt, der Mix weist ein sehr gutes Klangspektrum auf, der gesamte Sound erscheint präzise, fein und sehr gut abgemischt und die Filmmusik vermag es sich gekonnt zu entfalten und das gesamte Heimkino zu füllen. Dennoch ist der Sound „nur“ gut mit… einem Hang zum Sehr Guten.
Extras (2,5 P):
Es sind acht Videofeatures auf der Scheibe vertreten, die
wenn man sie zusammenzählt auf ca. 60 Minuten kommen. Die Features werfen einen
Blick auf die Charaktere, ihre Darsteller, Michael Bay und seine
Herangehensweise an verhältnismäßig „kleine“ Filme und können in ihrer
Gesamtheit als eine Art Making Of verstanden werden.
2,5 von 5 - Story
5,0 von 5 - Bild
4,5 von 5 - Sound
2,5 von 5 - Extras
71% Gesamtwertung
87% technische Umsetzung
4,5 von 5 - Sound
2,5 von 5 - Extras
71% Gesamtwertung
87% technische Umsetzung
Player:
Playstation 3
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Pain & Gain
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen