Story/Film (2 P):
Wie kann man einen offensichtlich und gewollt schlechten Film rezensieren und auf Filmschwächen rumreiten ohne dabei selbst als völlig bedeppert dazustehen?
Wie kann man einen offensichtlich und gewollt schlechten Film rezensieren und auf Filmschwächen rumreiten ohne dabei selbst als völlig bedeppert dazustehen?
Kann man einer Grindhouse-Trash-Granate vorwerfen zu überladen
zu seien? Kann man ihr ankreiden einfallslose Dialoge zu besitzen?
Ich weiss es nicht. Ich werde es aber dennoch versuchen.
Machete Kills von Robert Rodriguez erweist sich als
ziemlich vorhersehbarer und weitestgehend einfallsloser Grindhouse-Stinker, der
mit seinen ca. 100 Minuten gut und gerne 20 Minuten zu lang ist.
Vorhersehbar dahingehend, dass der Film außer seinem
wunderbar blöden und schrägen Ende, welches jedoch auf Machete Kills Again… In
Space vertagt wird, nicht viel Neues oder extrem Wildes präsentiert. Irgendwie
kennt man alles aus vorherigen Rodriguez-Filmen, die Dialoge erscheinen öfters
von Sin City geklaut zu seien, die musikalische Untermalung ist für einen Film
eben jenes Regisseurs beschämend langweilig und die Kills sind oft ätzend,
einige wiederum sehr cool und völligst abgedreht, aber nach Gore-Granaten wie Planet Terror wirklich dilettantisch und billiger, als es selbst das Grindhouse-Genre
erlauben würde.
Hinzu kommen die unzähligen, auffallend erzwungenen Cameos
und selbstzweckbehafteten Actionsequenzen, die immer und immer wieder
eingestreut werden, die den Film ausbremsen, unnötig in die Länge ziehen und
keinerlei Substanz oder Können aufweisen.
Erst ab der zweiten Hälfte, wenn Mel Gibson ins Spiel
kommt, Mut beweist sich selbst zu verarschen und der Film stellenweise Platz
zum Atmen hat, wird all der kunterbunte Erwachsenen-Comic-Quark etwas
ausgereifter und interessanter und es herrscht endlich so etwas, dass man
Pacing nennen könnte. Bis dahin wirkt alles, als habe Joel Schumacher zu Batman
& Robin Zeiten versucht, ein Grindhouse-Machete-Projekt auf die Beine zu stellen.
Leider bleibt dem Zuschauer nach einer gestreckten halben
Unendlichkeit der aufgesetzten und erzwungenen Coolness, das eigentliche Ende,
der große Showdown verwehrt, lediglich Machete im Astronauten-Outfit ruft einen
ungemeinen Lacher hervor, und Machete Kills ist unterm Strich wirklich schlecht…
und das selbst in einem Genre, dass sich kaum an irgendwelche Regeln oder einen guten Geschmack halten muss und im
Grunde genommen schlecht seien will. So gibt es nun auch nur 2 Pünktchen… ein
armseliges Ergebnis für das Grindhouse-Genre.
Hätte ich den Film nicht nach Genre bewertet, sondern „objektiv“,
wären es deutlich weniger geworden.
P.S. Da war sogar der
erste Teil besser… und der war schon nichts Besonderes und auch nicht gut.
Planet Terror bleibt ungeschlagen und selbst der Troma-lastige Hobo With A
Shotgun ist durchaus besser, weil wilder, bekloppter, blutiger, trashiger und
noch überzeichneter.
P.P.S. Machete geh´
nach Hause… oder flieg ins All und zeig endlich, dass du was drauf hast!
40% trashiger Spaßfaktor (auch wenn´s Machete nicht gefällt)
40% trashiger Spaßfaktor (auch wenn´s Machete nicht gefällt)
Also ich kann mich noch dran erinnern, dass ich - durch Schauen des zunächst als Pseudo-Trailer angedachten Clips "Machete" vorm Beginn von "Planet Terror" - ziemlich begeistert im Vorfeld und ziemlich enttäuscht nach dem ersten Teil war.
AntwortenLöschenDer Nachfolger hat mir jetzt um ein Vielfaches besser gefallen und die absichtlich schlechten CGI-Effekte und manchmal fast zwanghaft inszenierten Gore-Action-Momente mit einem dermaßen steifen Danny Trejo empfand ich zusammen mit einem genialen Mel Gibson und den vielen Cameos als interessanten und unterhaltsamen Kurzweil.
Ich freu' mich auf den dritten und hoffe, dass Machete auch da draußen viel Anerkennung findet. Solche überspitzt abgedrehten Filme sollten nicht die Minderheit bleiben. ;)
Dann schau dir den 76er King Kong an ;-)
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