Dienstag, 14. Januar 2014

Machete Kills (Film)






Story/Film (2 P):
Wie kann man einen offensichtlich und gewollt schlechten Film rezensieren und auf Filmschwächen rumreiten ohne dabei selbst als völlig bedeppert dazustehen?
Kann man einer Grindhouse-Trash-Granate vorwerfen zu überladen zu seien? Kann man ihr ankreiden einfallslose Dialoge zu besitzen?

Ich weiss es nicht. Ich werde es aber dennoch versuchen.

Machete Kills von Robert Rodriguez erweist sich als ziemlich vorhersehbarer und weitestgehend einfallsloser Grindhouse-Stinker, der mit seinen ca. 100 Minuten gut und gerne 20 Minuten zu lang ist.
Vorhersehbar dahingehend, dass der Film außer seinem wunderbar blöden und schrägen Ende, welches jedoch auf Machete Kills Again… In Space vertagt wird, nicht viel Neues oder extrem Wildes präsentiert. Irgendwie kennt man alles aus vorherigen Rodriguez-Filmen, die Dialoge erscheinen öfters von Sin City geklaut zu seien, die musikalische Untermalung ist für einen Film eben jenes Regisseurs beschämend langweilig und die Kills sind oft ätzend, einige wiederum sehr cool und völligst abgedreht, aber nach Gore-Granaten wie Planet Terror wirklich dilettantisch und billiger, als es selbst das Grindhouse-Genre erlauben würde.

Hinzu kommen die unzähligen, auffallend erzwungenen Cameos und selbstzweckbehafteten Actionsequenzen, die immer und immer wieder eingestreut werden, die den Film ausbremsen, unnötig in die Länge ziehen und keinerlei Substanz oder Können aufweisen.

Erst ab der zweiten Hälfte, wenn Mel Gibson ins Spiel kommt, Mut beweist sich selbst zu verarschen und der Film stellenweise Platz zum Atmen hat, wird all der kunterbunte Erwachsenen-Comic-Quark etwas ausgereifter und interessanter und es herrscht endlich so etwas, dass man Pacing nennen könnte. Bis dahin wirkt alles, als habe Joel Schumacher zu Batman & Robin Zeiten versucht, ein Grindhouse-Machete-Projekt auf die Beine zu stellen.

Leider bleibt dem Zuschauer nach einer gestreckten halben Unendlichkeit der aufgesetzten und erzwungenen Coolness, das eigentliche Ende, der große Showdown verwehrt, lediglich Machete im Astronauten-Outfit ruft einen ungemeinen Lacher hervor, und Machete Kills ist unterm Strich wirklich schlecht… und das selbst in einem Genre, dass sich kaum an irgendwelche Regeln oder einen guten Geschmack halten muss und im Grunde genommen schlecht seien will. So gibt es nun auch nur 2 Pünktchen… ein armseliges Ergebnis für das Grindhouse-Genre.
Hätte ich den Film nicht nach Genre bewertet, sondern „objektiv“, wären es deutlich weniger geworden.



P.S. Da war sogar der erste Teil besser… und der war schon nichts Besonderes und auch nicht gut. Planet Terror bleibt ungeschlagen und selbst der Troma-lastige Hobo With A Shotgun ist durchaus besser, weil wilder, bekloppter, blutiger, trashiger und noch überzeichneter.

P.P.S. Machete geh´ nach Hause… oder flieg ins All und zeig endlich, dass du was drauf hast!

40% trashiger Spaßfaktor (auch wenn´s Machete nicht gefällt)

2 Kommentare:

  1. Also ich kann mich noch dran erinnern, dass ich - durch Schauen des zunächst als Pseudo-Trailer angedachten Clips "Machete" vorm Beginn von "Planet Terror" - ziemlich begeistert im Vorfeld und ziemlich enttäuscht nach dem ersten Teil war.

    Der Nachfolger hat mir jetzt um ein Vielfaches besser gefallen und die absichtlich schlechten CGI-Effekte und manchmal fast zwanghaft inszenierten Gore-Action-Momente mit einem dermaßen steifen Danny Trejo empfand ich zusammen mit einem genialen Mel Gibson und den vielen Cameos als interessanten und unterhaltsamen Kurzweil.

    Ich freu' mich auf den dritten und hoffe, dass Machete auch da draußen viel Anerkennung findet. Solche überspitzt abgedrehten Filme sollten nicht die Minderheit bleiben. ;)

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