Story/Film (4 P):
Ich bin kein ausgesprochener Star Trek-Fan. Ich kümmer mich nicht darum
was in den „alten“ Filmen gewesen ist, ob es dahingehend Diskrepanzen gibt oder
ob der ein oder andere Charakter etwas sagt oder macht was aus
Die-Hard-Fan-Ansicht „garnicht geht“.
Als Kind und Jugendlicher habe ich die Next Generation leidlich
verfolgt, hatte meinen Spaß und finde die Serie immer noch gut. Jedoch habe ich
keine Ahnung davon, wer mit wem ein Bündnis hat, wann was wo und wieso genau
passiert ist, was mit den neuen Filmen in Verbindung stehen könnte und und und…
Völlig frei von Erwartungen habe ich mich damals auf J.J. Abrams
Neuinterpretation eingelassen und hatte eine ganze Menge Spaß.
Unter diesen Voraussetzungen ist Star Trek: Into Darkness eine wirklich
gelungene Fortsetzung. Schon lange hat mich ein neuer Film nicht mehr so gut
unterhalten, wie es der neue Star Trek über seine gesamte Spielzeit von 132
Minuten getan hat.
Hänger gibt es erstaunlicher Weise keinen einzigen, die im vergangenen
Star Trek neu interpretierten Figuren bleiben sich treu, jeder Charakter hat
seine Daseinsberechtigung und genügend Screentime, der Film ist in sich stimmig
und schlüssig, die Dialoge sind fantastisch, wirken frisch und besitzen perfekt
getimte Punchlines und die Umsetzung in Bezug auf Effekte, Design, CGI und
Action, sowie der Filmmusik ist genial.
ABER… jajaja; immer das „aber“. J.J. Abrams´ Star Trek Erstlingswerk
gefiel noch ein Stückchen besser. Dieser wirkte dramatischer und aufgrund
Spocks Geschichte um dessen Verlust seines Heimatplanten und seiner Mutter auch
persönlicher und epischer.
Ähnlich wie im „ersten“ Film konzentriert sich der Großteil der
Charakterszenen und –entwicklung auf Kirk und Spock, spielt perfekt mit deren
Stärken und Schwächen und treibt deren Beziehung gekonnt voran. Die restlichen
Figuren bleiben abgesehen vom Bösewicht etwas blass, wurden aber im letzten
Film bereits vorgestellt, ins neue Star Trek Universum eingeführt und können
nun ihre Stärken ausspielen. Dies findet größtenteils in Form von
maßgeschneiderten und intelligenten Witzen statt. Evtl. nehmen die Späße
minimal Überhand und rauben somit mancher dramatischen Szene etwas die
Ernsthaftigkeit; das mag sein, gefallen hat es mir dennoch. Die Grundstimmung
von Into Darkness erschien mir etwas leichter, als die des Vorgängers.
Fans von Simon Pegg werden es dem Film jedoch sehr, sehr schnell
verzeihen. Und Fans von 80er-Kult-Ikonen kommen ebenfalls voll auf ihre Kosten,
das steht fest. Peter „Robocop“ Weller is back – atemberaubend, kultig und mit
vielen tollen Sprüchen ausgestattet, legt der charismatisch ausschauende
Darsteller ein Comeback auf der großen Leinwand hin, wie es sonst nur
Schauspieler in Tarantino-Filmen schaffen.
Ich habe nur das „… or there´ll be trouble“ vermisst und ich wäre
aufgestanden und hätte applaudiert.
Storytechnisch leistet sich Into Darkness keine Patzer. Die erzählte
Geschichte ist interessant und in sich stimmig, jedoch weniger persönlich, als
im Vorgänger. Zu Beginn erscheint sie sehr geradlinig, weiss aber dennoch zu
gefallen und zu unterhalten. Im weiteren Verlauf gewinnt diese an Fahrt und
Dramaturgie, die Action kommt nicht zu kurz und kann den Zuschauer durchgehend
fesseln, allerdings sind die Twist und Turns und Rettungen in letzter Sekunde
etwas konstruiert und aufgrund vorausgegangener Szenen ersichtlich und weniger
überraschend, als es die Macher gerne hätten – aber wenigstens sind sie nicht
an allen Haaren herbeigezogen.
Damon Lindelof, von dem ich kein Fan bin, scheint sich zurückgehalten
zu haben oder wurde einfach durch J.J. Abrams und das Team gedrosselt. Ich kann
somit lindelof´sche Entwarnung geben!!!
Kurz möchte ich noch auf die Kameraarbeit zu sprechen kommen. Es
herrscht weniger Lenseflare, als im „ersten“ Teil, dafür sind die
Fokusunschärfen nach wie vor vertreten; zum Teil sehr stark – schade. Der
visuelle Stil ist somit nahezu unverändert und konnte seine Mängel (Fokusfehler
und leichte Doppelkonturen aufgrund des Lenseflare) nicht ausmerzen.
Fazit: Tolles und äußerst unterhaltsames Sci-Fi-Abenteuer mit einer
soliden Story, fantastischen und liebenswerten Figuren, viel Witz und Charme,
superber Action, klasse Dialogen, bombastischer Musik, perfekten Effekten,
brachialem Sound und zackigem Pacing – und Peter Weller! Wer den Vorgänger
mochte wird mit diesem Teil auch seine Freude haben.
P.S. Ich schwanke immer noch
zwischen 4 und 4,5 Punkten und werde mir die Freiheit rausnehmen, zum Blu Ray
Review nach Erscheinen der blauen Scheibe und erneuter Sichtung diesen
Spektakels die Punktevergabe ggbfs. zu ändern.
DAS waren meine Zeilen nach dem Kinobesuch. Und ich muss sagen, dass
ich auch nach erneuter Sichtung nichts daran zu ändern habe… bis auf:
„…sind die Fokusunschärfen nach wie vor vertreten; zum Teil sehr stark…“
- es schien am Kino gelegen zu haben. Der Fokus des Projektors muss minimal
verstellt gewesen sein, da das gesamte Bild damals weicher gewirkt hat, als es nun auf Blu Ray aussieht. Zwar treten Fokusfehler und –unschärfen auf, als "sehr
stark" würde ich sie jedoch nicht mehr bezeichnen.
Des Weiteren seien noch ein paar Logikfehler (besonders zum Ende hin)
erwähnt, die jedoch im Actiongetöse untergehen. Im Showdown heisst es eher „Hirn
aus“ und „Herz an, Augen und Ohren offen und Spaß haben“.
Bild (4,5 P):
Lenseflare, aufgrund dessen hin und wieder leichte bis
deutliche Doppelkonturen und ein paar Unschärfen, übersaturierte, öfters künstliche Farben, zu
Beginn unnatürliche Hauttöne, überdrehter Kontrast… das ist der Look, den J.J.
Abrams bereits für sein Star Trek Erstlingswerk etabliert hat, an welchem er
festhält und welcher weitestgehend bei der Bewertung außen vor bleibt.
So bleiben neben o.g. Dingen, die dem ein oder anderen nicht
gefallen werden, nur wenig übrig was „wirklich“ kritisiert werden kann.
Da wären zum Einen ein paar sehr wenige Szenen, in denen sich ein
leicht unruhiges Hintergrundrauschen breit macht und ein paar wenige
Nahaufnahmen, in denen selbiges unter Verwendungen von leichten Rauschfiltern
versucht wurde zu unterdrücken. Aufgrund des überdrehten Kontrasts ist der
Schwarzwert zwar oft bombastisch stark, leider etwas weniger gut differenziert
und verschluckt gerne ein paar Details.
Trotz seiner leichten Mängel und des gewöhnungsbedürftigen
Looks mit deutlich überzeichneten Farben, weiss der Film sehr gut zu gefallen.
Besonders die fantastische Schärfe und feine Detailzeichnung, die die
atemberaubenden Kulissen und noch so feine Texturen, Fältchen, etc. hervorragend
zu Tage fördern, können beinahe die gesamte Zeit über begeistern und sorgen für
gute Tiefenwirkung.
Fazit: Nahezu identisch mit dem Bild des ersten Teils von
J.J. Abrams.
Sound (Engl. True HD) (5 P):
Hier geht´s ab. 7.1 wie es im Buche steht. Der Mix ist
fantastisch, besitzt eine ausgesprochen gute Dynamik und Balance, satte,
verständliche Dialoge, einen raumfüllenden Score und Surroundeffekte, die für so
manche Überraschung und klirrendes Geschirr im Schrank sorgen.
Wenn die Enterprise auf Warp-Speed schaltet, schaltet der
Subwoofer auf Höchstleistung, schlägt einmal kurz präzise zu, lässt es leicht
nachwummern und der Zuschauer darf feinen Sternenstaub schlucken – immer wieder
eine wahre Freude. Aber nicht nur diese Momente wissen zu begeistern. Der Film
bietet viel Action und beinahe unzählige Möglichkeiten diese akustisch und mit
innovativen Effekten aufzubereiten und Star Trek: Into Darkness weiss wie es
geht. Stets präzise, knackig, mit einer sehr guten Portion Bass, tollen Feinheiten
und einer superben Stereoseparation gesegnet, fasert, lasert, explodiert und
pompöst sich der neue Star Trek seine ca. 130 Minuten zu einem Finale der Marke
„Big Bada-Boom“ entlang und weiss durchgehend zu begeistern.
P.S. Hier merkt man
wieder wie beschissen so manches Kino abgemischt ist. Für den O-Ton war ich
damals gezwungen ein Cinemaxx aufzusuchen und wurde, wie so oft von einem Sound
überrascht, der wohl von einem Praktikanten abgemischt wurde, der den lieben
langen Tag nur „Wir brauchen Bass, Bass…“ auf seinen dämlichen Ohren brummen
hatte. Das Ergebnis war ein auffallend dumpfes und dezent eintöniges Klangbild,
das Feinheiten vermissen ließ und eine leicht vernuschelte Dialogwiedergabe
aufwies – so viel nur am Rande.
Extras (2,5 P):
2 Punkte für die regulären Extras, die aus einem ca.
40-minütigen Making Of in HD bestehen, das in mehrere Teile aufgesplittet ist.
0,5 Punkte für die Tatsache, dass das Steelbook wirklich gut aussieht und ein
Booklet mit Filmfakten bereithält. Dass der Film auf DVD beiliegt, sollte im
Grunde keinen Blu Ray Nutzer weiter interessieren, erwähnen tue ich es trotzdem
einfach mal.
4,0 von 5 - Story
4,5 von 5 - Bild
5,0 von 5 - Sound
2,5 von 5 - Extras
84% Gesamtwertung
Player:
Playstation 3
5,0 von 5 - Sound
2,5 von 5 - Extras
84% Gesamtwertung
Player:
Playstation 3
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Star Trek: Into Darkness – Steelbook
Honest Trailer zum Film nicht vergessen.
AntwortenLöschen"Boooobs"
Naja... oft liege ich ja mit deren Meinung auf einer Wellenlänge. Hin und wieder (so auch bei diesem Star Trek Honest Trailer) werde ich das Gefühl aber nicht los, dass oft einfach zerrissen werden muss, damit man wieder ein paar Klicks mehr hat.
LöschenHier wird sich wirklich an Kleinigkeiten aufgehangen, ein, zwei Dinge werden aus dem Zusammenhang gerissen und als unlogisch darsgestellt, was es im Film nun wirklich nicht ist und es wird nach "Fehlern" gesucht. Glaube hier waren ein paar Star Trek Trolle am Werk, die die alten Filme vergöttern und nicht sehen, dass die zum Teil auch absoluter Käse und Mist waren.
Nee, nicht so streng sein. Ich glaub das ist einfach nicht ganz ernst gemeint. Die ziehen doch über alle her.
AntwortenLöschenHab nach deinem Review auch wieder Lust auf den Film bekommen, nach dem ich den Vorgänger nicht so toll fand und ich auch überhaupt kein "Treki" bin und noch nie auch nur einen der alten Filme gesehen habe, geschweige denn irgendeine Serie.
So, Film gesehen. Wummst ganz nett, der Schurke ist cool, O'Hura wieder ziemlich hieß. Der Rest war mir ziemlich wurscht. 3 Punkte. So wie Teil 1.
AntwortenLöschenO'Hura alleine wird nicht reichen, dass ich den dritten Teil auch noch sehen will .-)
Naja... drei Punkte. Das ist immer nich besser, als das meiste was so heutzutage rauskommt...
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