Solaris (1972) – Criterion Collection – US-Import
ohne dt. Ton (Blu Ray)
Region A Blu Ray - läuft nicht auf deutschen BD-Playern !!
Story/Film (2,5 P):
Ich stelle hier nicht den Film dem Buch gegenüber, arbeite nicht die
Unterschiede heraus oder benenne wieso das Eine nicht zum Anderen passt, denn
dies wäre ein Vergleich von Äpfeln und Birnen und in sich vollkommen dämlich.
Ein Wissenschaftler/Psychologe reist auf eine Weltraumstation, um herauszufinden wieso die Besatzung verrückt geworden ist. 1972, 30 Jahre später mit George Clooney oder aus unzähligen anderen Filmen... Solaris´ Prämisse ist heutzutage nichts Besonderes mehr.
Solaris aus dem Jahre 1972 wird von vielen als Meilenstein der Filmgeschichte
angesehen. Vor über 40 Jahren mag Tarkovsky´s Werk innovativer und
intelligenter gewirkt haben, als es heutzutage der Fall ist… und als es auch
wirklich ist. Das Publikum war damals wesentlich einfacher zu beeindrucken und schnell
war ein verwirrend dargestellter, überlanger Film etwas „künstlerisch
wertvolles“, das den „Horizont von ach so vielen Personen einfach übersteigt“.
Solaris versucht eine Story zu erzählen, die im Grunde genommen recht
einfach ist, dennoch aber intelligente Denkanstöße bietet. Jedoch gelingt es
dem Film nicht diese nachvollziehbar herauszuarbeiten. Lieber bedient sich
Solaris (vorallem zum Ende hin) der Taktik, grundlegende, philosophische Fragen
zu stellen, die man aus der siebten Klasse des Ethikunterrichts kennt und vieles mit Art-House-Filmerei zu würzen. So schafft es Solaris
zwar eine stimmige Atmosphäre zu generieren, die von tollen und zum Teil
einfallsreichen Bildern und Kamerafahrten getragen wird, eine wirkliche (!)
Aussage, alles entscheidende Frage und/oder Antwort wird allerdings nicht
geliefert oder geht im Art-House-Gequarke unter.
Etwas Philosophie hier, ein bißchen Art-House Bebilderung dort, zwei,
drei Themen, die zu Tode geritten, aber nicht wirklich aufgelöst werden, ein
Ende, das weniger überraschend ist, als man es gerne zugeben möchte und ein
gewaltiger Anteil „Denk dir deinen eigenen Kram, alles ist richtig und trotzdem
falsch“ und fertig ist Solaris.
"Och menno... dann geh´ ich halt eben wieder heim." |
Fazit: Kult – nein. Meilenstein der Filmgeschichte – unverständlicher Weise
ja. Mehr Fiction, als Science und
Mystery, als Philosophie mit Kernaussage.
Für Fiction- und Art House-Fans garantiert interessanter und besser,
als für die breite Masse. Aber dennoch nicht wirklich gut.
P.S. Beschwingliche und epische
Science-Fiction Szenen, Weltall und Effektaufnahmen darf man genauso wenig
erwarten, wie ausschweifende Sets. Solaris ist über weite Strecken schon fast
ein Kammerspiel, zwar schön in Szenen gesetzt, aber im Mittelteil träge und bei
Weitem nicht so berauschend, wie viele versuchen den Film zu verkaufen.166
Minuten, die nicht wie im Fluge vergehen.
Bild (3,5 P):
Zweifelsohne wurde hier eine tolle Restaurationsarbeit geleistet. Jedoch
macht so manches Ausgangsmaterial eine wirklich gute Wertung unmöglich. So auch
im Falle von Solaris. Beinahe durchgehend sieht man bearbeitete Risse (vertikale
Streifen) und Ausbesserungen aller Art. Dies kann hin und wieder auch zu einem Einsatz,
von etwas zu starken Filtern führen, die verwendet wurden, wenn das Bild stark
verrauscht oder unscharf war. Dass in solchen Momenten Doppelkonturen und stehendes
Korn auftauchen, sollte niemanden verwundern; schön anzusehen ist´s dennoch
nicht.
Dies, die auffälligen, ausgemerzten Beschädigungen und die Tatsache,
dass der Schärfegrad nicht immer der beste ist und gerne mal dezent absackt,
lassen leider keine gute Wertung zu.
Aber das Bild ist dennoch gut schaubar. Die Farben sind meistens natürlich und
kräftig und auch die Sequenzen, die in ihrem gesamten Farbton angepasst wurden,
weisen eine tolle Differenzierung auf. Der Schwarzwert ist gut, hätte in ein
paar wenigen Einstellungen aber auch besser ausgearbeitet sein können und der
Kontrast ist leichtwechselhaft.
Der Schärfegrad ist meistens gut, fällt ab und zu jedoch leicht ab, in
Nahaufnahmen tritt fast jedes noch so kleine Detail zu Tage und das Bild
besitzt eine natürliche Kornstruktur. Das Filmkorn kann während ein paar kurzen
Passagen etwas unruhig erscheinen, wurde in zwei, drei Einstellungen leicht mit
Filtern unterdrückt, so dass es auffällt und drängt sich ganz, ganz selten für
ein paar Sekunden (im Gesamten kaum der Rede wert) leicht in den Vordergrund.
Sound (Russisch LPCM mit engl.
UTs/ausblendbar) (3 P):
1.0 Mono. Auch wenn er aus Russland kommt, im Jahre 1972 sollte
wenigstens 2.0 drin gewesen sein. Der Monotrack ist sauber, stabil und die
Dialogwiedergabe kräftig und stets veständlich (wenn man Russisch spricht). Das
wars aber dann auch schon.
Die Dialoge erscheinen im Vergleich zum Rest dezent zu laut,
so dass die Musik und die Nebengräusche untergehen.
Klangvolumen, feine Nuancen oder ähnliches darf man nicht
erwarten.
Extras (4 P):
Criterion hat einiges an Extras bereitgestellt, jedoch sind das meiste
Interviews. Zu Wort kommen die Schauspielerin Natalya Bondarchuk (33 min,
1080i), Kameramann Vadim Yusov (34 min, 1080i), Produktionsdesigner Mikhail
Romadin (17 min, 1080i) und Komponist Eduard Artemyev (22 min, 1080i).
Des
Weiteren gibt´s ca. 25 Minuten geschnittene und alternative Szenen, eine
fünfminütige TV-Dokumentation zu Stanislav Lem (Author des Romans „Solaris“, der beide Filme (1972 & 2002) ziemlich Kacke findet),
einen Audiokommentar von Vida Johnson und Graham Petrie, sowie ein Booklet.
Alle Extras haben zuschaltbare engl. UTs.
3,0 von 5 - Story
3,5 von 5 - Bild
3,0 von 5 - Sound
4,0 von 5 - Extras
61% Gesamtwertung
Player:
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Solaris (1972) – Criterion Collection – US-Import
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