Freitag, 15. Februar 2013

Das Reich Der Sonne – UK-Import (Blu Ray)



Das Reich Der Sonne – UK-Import mit dt. Ton (Blu Ray)

Story (0,5 P):
Aua! Mein Kopf tut immer noch weh. Empire Of The Sun ist ein unglaublicher, oberflächlicher Mainstream-Mist ohne Gefühl, Spannung oder wirklichen Schauwerten – sogar noch schlechter als Warhorse. Und das will was heissen.

Die eingentliche Story eines Jungen, der 1941 bei der japanischen Besatzung Chinas in Shanghai von seinen Eltern getrennt wird, ab diesem Zeitpunkt bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs um sein Überleben kämpfen muss und als Gefangener durch Lager geschleust wird, bietet viel Potential. Leider gelingt es Mr. Spielberg nur bis zur Trennung von den Eltern den Film packend und interessant zu gestalten. Danach geht es im Sturzflug bergab und knapp eine Stunde vor Ende verschellt dieses flügellose Vehikel krachend am Boden.
Ich weiss was der Film erzählen möchte und inwiefern der geneigte Verfechter von Das Reich Der Sonne auf eine tolle Charakterentwicklung des Jungen (gespielt von Christian Bale), aufgrund dessen Suche nach Zugehörigkeit und seinem Überlebenskampf abzielen und den Film damit gut heissen möchte, aber es tut mir leid meine Damen und Herren; es kommt nicht beim Zuschauer an!!! Es ist zu platt und dämlich!

Christian Bale´s Schauspielkunst mag ja heutzutage sehr gut sein, damals war sie es keinesfalls. Jim/Jamie ist einfach nur nervtötend, plappert ohne Unterlass und 80% seiner Dialoge bringt er schreiend oder plärrend rüber – es ist kaum zu ertragen! So kommt keine Sympathie auf, die emotionale Bindung zum Zuschauer besteht eher aus Unverständnis und dem Drang dem Balg etwas zu Kauen in den Mund zu stopfen, damit er einfach mal die Klappe hält oder man wünscht sich ein paar Bomben herbei, die das Gejaule übertönen. Zu blöde, wenn das die Hauptfigur ist. Somit kann der Film nur verlieren.
Aber es wird noch besser. Die amerikanischen Kriegsgefangenen sind extrem unsympathisch, benehmen sich mehr als nur verachtenswert (John Malkovich) und das Publikum hat ein durchgehend unangnehmes Gefühl bei Screentime dieser Charaktere. Schön zu sehen ist die Entwicklung des Jungen der auf Teufel komm raus zu dieser auserwählten Clique gehören möchte und nachdem der sein Leben für diese Weicheier riskiert hat, auch schön brav mit patriotischer Fanfarenmusik in die heiligen Hallen deren Kriegsgefangenenbude aufgenommen wird. Genau diese Szene war es, die den Film für mich mit einem gewaltigen Knall und unter Beifall ins Aus befördert hat.

Es ist mir relativ egal, ob am Ende evtl. eine aufgesetzte Läuterung der Amis erfolgt, die Figur von John Malkovich etwas Heroisches und Aufopferndes an den Tag legt. Wenn ein Film bis dato dermaßen penetrant nervig und über weite Strecke einfallslos war, eine unpassende und dämliche Hauptfigur besitzt, kaum Spannung aufkommen lässt, ein unterschwellig moralisch falsches Gefühl verbreitet ohne dies selbst zu erkennen und anscheinend als richtig empfindet und zu guter Letzt mit Fanfarengeheul einen, mit einer Zigarre im Mund steckenden und mit einer Ray Ban ausstaffierten Jungen als Helden portraitiert (und dann noch knapp eine Stunde Film übrig ist), fällt bei mir der Hammer.

Okay…habe zu Ende gespult und muss feststellen, dass der Film genauso endet, wie man es sich vorstellt.
Irgendwann taucht John Malkovich nochmal auf und macht irgendetwas, was wohl als gut und läuternd betrachtet werden soll oder auch einfach nur heroisch ist; egal die Musik wird´s schon richten…
Danach wird nochmals kräftig auf die Tränen- und Patriotendrüse gedrückt und unserer armer, kleiner Bubi, der die ganze Zeit fröhlich und abenteuerlustig umhergesprungen ist, darf wenn seine Eltern ihn finden schön lethargisch in die Kamera glotzen *kotz*

Meine Güte?!?! Was ein Dreck! Was für ein unglaublicher Mist!
Was bietet dieser Film also nun unterm Strich? Ein paar toll gefilmte Massenszene vor realistischer Kulisse und natürlich (tief Luft geholt) einen wie oben beschriebenen Jungen mit einer krankhaften Obsession zu Flugzeugen, die keinerlei Daseinsberechtigung hat, welcher urplötzlich auch fließend Japanisch sprechen kann, ohne dass er es zuvor in irgendeiner Szenen gelernt hat, keinen einzigen Sympathieträger, unpassende Musik, dämliche Dialoge, clichéhafte Szenen, kaum Spannung, pathetische und moralisch verwerfliche Gefühle, ein miserables Storytelling und furchtbares Pacing.

Ich wünsche „Viel Spaß!“

Bild (4,5 P):
Das Bild ist zweifelsohne noch das Beste am Film und auch an der Blu Ray. Hier lässt sich eigentlich nicht viel beanstanden, im Grunde genommen kann man es nur loben.
Das Bild ist wunderbar mit perfekten, natürlichen Farben ausgestattet und bietet eine gute und schöne Schärfe, die nicht übertrieben ist. Was soll das jetzt heissen, „übertrieben“? Naja…das Bild ist nicht künstlich nachgeschärft oder mit einem extremen, überhöhten Kontrast ausgestattet. Es wirkt durch und druch natürlich mitsamt einem minimalen Korn und einem guten, aber nicht optimalen Schwarzwert. HD-Feeling ist konstant gegeben, Tiefenwirkung auch, ein paar wenige, schlecht fokusierte Einstellungen fallen nicht weiter ins Gewicht und Empire Of The Sun sieht für sein Alter gut, fast sogar sehr gut aus.

Sound (Engl. MA-Audio) (4 P):
Okay… der Sound kann auch als gut bezeichnet werden. Die Dialogwiedergabe ist astrein, und auch wenn sich der Mix eher auf die Front verlagert und weniger räumlich erscheint, kann diese mit schöner Stereoseparation und feinen Details überzeugen. Die Filmmusik von John Williams entfaltet sich hin und wieder sehr kräftig und schwebt schön im Raum mit und ab und zu darf sich der Bass ebenfalls kräftig einbringen.

Extras (3 P):
Nicht geschaut und daher wertfreie 3 Punkte.


0,5 von 5 - Story 
4,5 von 5 - Bild 
4,0 von 5 - Sound
3,0 von 5 - Extras

Player:
Sony PlayStation 3

Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Das Reich Der Sonne – UK-Import


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