Story (4 P):
Mit Abstand der von der Technik her beeindruckenste Stop-Motion-Film aller
Zeiten. Was hier dahingehend geleistet wurde sollte mit allen nur erdenklichen
Preisen ausgezeichnet werden. Mehr Details, flüssigere Bewegungen und mehr
Gesichtsausdrücke gab es noch nie und selten waren sie in ein innovativeres
Design verpackt, als es bei Paranorman der Fall ist (unbedingt die Extras
anschauen!).
Die Story ist gut, hat sehr viele Tribute an alte Kult-Klassiker des
Slasher- und Zombiegenres zu bieten und offeriert eine Menge cooler und liebenswürdiger
Figuren. Musikalisch wurde hier ebenfalls öfters Tribut ans Genre gezollt und
es stellt sich recht schnell die Frage inwiefern ein junges Publikum all dies
mitbekommt oder ob man sich Gedanken machen sollte, wenn ein junges
Familienmitglied plötzlich auf die Leinwand zeigt und sagt „Das war die Musik
von Halloween!“ Egal…das überlasse ich Jedem selbst. Jedoch ist dies eine
Sache, an der sich so mancher Zuschauer stören wird. Paranorman ist KEIN Film
für kleine Kinder, dafür ist er zu schaurig, aber auch nicht NUR für Erwachsene,
dafür ist er im Gesamten zu harmlos und vorhersehbar und die Zwölfjährigen (der
Film hat FSK 12) werden widerum die Homagen nicht verstehen, dafür aber nicht
von ein paar Clichés (siehe nächster Abschnitt) gelangweilt werden.
Wie es sich fürs entsprechende Genre gehört, hat der Film ein paar Clichés, wie z.B. nagellack-fixierte Cheerleader-Schwester,
dicker, aber netter Nerd, der Emo-Bully, Muskelprotz-Großer-Bruder,
verständnisloser Vater, schrulliger Onkel und selbstverständlich langsame und
trottelige Zombies. Schön ist es, das der Streifen in den meisten Fällen diese
Stereotypen mit einem Augenzwinkern präsentiert und in vielen Fällen einen sehr
innovative und witzigen Twist bereithält, damit Clichés nicht einfach nur
Clichés bleiben, sondern doch frisch und spaßig rüberkommen.
In allen Fällen gelingt dies leider nicht und besonders im Mittelteil
hat Paranorman ein paar Mühen zu überzeugen und den zuvor erlangten Drive
aufrecht zu erhalten. Hier hätte ich mir mehr abgedrehte Situationskomik à la „Ausflug
mit Zombie in der Familienkutsche“ gewünscht – ihr werdet wissen was ich meine,
wenn ihr den Film gesehen habt.
Davon mal abgesehen gibt es eigentlich nichts zu meckern. Paranorman
ist witzig, frisch, innovativ, hat ein geniales Design, nette Figuren,
fantastische Technik, gelungene Tribute, viel Herz, eine klassische Geschichte,
startet langsam aber emotional, hinkt etwas im Mittelteil, dreht zum Ende nochmals
kräftig auf und endet mit einem effektgeladenen Paukenschlag, etwas
melancholisch aber mit einem Happy End.
Ein richtiges Zielpublikum zu finden wird Paranroman schwer haben,
offene und junggebliebene Geister mit Freude am Horrorgenre, die Kreativität zu
schätzen wissen, sollten jedoch gut unterhalten werden.
Bild (2D) (5 P):
Einwandfrei! Wie bei den meisten oder vielleicht allen Stop-Motion-Filmen
gibt es auch hier nichts zu kritisieren. HD-Feeling durch und durch, super
scharf und starke Farben.
Sound (Engl. MA-Audio) (4 P):
Zu Beginn ist Paranorman auffallend verhalten, bietet kaum Effekte, ist
sehr frontlastig, hat aber eine sehr gute Dialogwiedergabe und der Score sitzt
wie eine Eins. Im späteren Verlauf nehmen die rückwärtigen Effekte und auch die
Räumlichkeit zu und gipfeln sich in einem fast spektakulären Showdown, der mit
einer guten Portion Bass gesegnet ist. Leider ist der Mix durchgehend etwas zu
leise geraten – dreht man halt weiter auf…
Erste Hälfte 3,5 Punkte, danach 4,5 Punkte, macht einen Durchschnitt
von 4 Punkten.
Extras (3 P):
Sehr interessantes Making Of, ein paar kürzere Webisodes (oder so was Ähnliches),
Audiokommentar und etwas Kleinkram.
4,0 von 5 - Story
5,0 von 5 - Bild
4,0 von 5 - Sound
3,0 von 5 - Extras
Player:
Sony PlayStation 3
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Paranorman - 3D
Sony PlayStation 3
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Paranorman - 3D
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