Total Recall – Remake (Blu Ray)
Story
(2,0 P):
Eins vorab: Ich habe den Extended Cut geschaut und ein paar der Schwächen, die diese Fassung hat wird die Kinofassung nicht aufweisen, jedoch wage ich zu bezweifeln, dass dies den Film sonderlich besser oder gar gut macht. Eins dieser Probleme ist die Tatsache, dass der Film zu gestreckt wirkt, sowie das dämliche Ende mit dem Tatoo. Dieses ist nichts weiter, als ein billiger Mindfuck, der keinerlei Intelligenz besitzt und nicht mal annähernd mit dem Ende des Originals verglichen werden kann. Alle, die dieses Ende als toll bezeichnen, sei ans Herz gelegt, einmal etwas näher darüber nachzudenken.
Eins vorab: Ich habe den Extended Cut geschaut und ein paar der Schwächen, die diese Fassung hat wird die Kinofassung nicht aufweisen, jedoch wage ich zu bezweifeln, dass dies den Film sonderlich besser oder gar gut macht. Eins dieser Probleme ist die Tatsache, dass der Film zu gestreckt wirkt, sowie das dämliche Ende mit dem Tatoo. Dieses ist nichts weiter, als ein billiger Mindfuck, der keinerlei Intelligenz besitzt und nicht mal annähernd mit dem Ende des Originals verglichen werden kann. Alle, die dieses Ende als toll bezeichnen, sei ans Herz gelegt, einmal etwas näher darüber nachzudenken.
Desweiteren
muss ich gestehen, dass ich die Kurzgeschichte von Philip K. Dick „We Remember
It For You Wholesale“ leider nicht gelesen habe, es jedoch bekannt ist, dass
das Arnie-Original viele eigene Ideen mitgebracht hat und sich nicht allzu akkurat
an das Buch hält. Aufgrund dessen habe ich dem Remake eine gewisse
Daseinsberechtigung eingeräumt und die Hoffnung gehegt, dass der Streifen ein
Mindestmaß an Eigenständigkeit mitbringt und sich so als Remake trotzdem
behaupten kann. Offensichtlich ist dies nicht geglückt.
Weshalb
der Versuch kräftig in die Hose gegangen ist erfahrt ihr nun.
Total
Recall aus dem Jahr 2012 macht neben vielen Kleinigkeiten eine essentielle Sache
vollkommen verkehrt. Die Prämisse und Ausgangssituation bei Rekall, die den
gesamten Verlauf des Films vorgibt und die Möglichkeit aufzeigen sollte, dass
alles nur eine Erinnerung ist wird beim Remake ordentlich verbockt. Zwar wird
erwähnt, dass Quaid unter bestimmten Voraussetzungen einen Hirnschaden nehmen und er evtl. für beide Parteien arbeiten/spionieren könne, aber die geniale Zusammenfassung des gesamten Storyverlaufs wie im
Original, wird zu keiner Zeit angespielt oder erwähnt. Damit ist gemeint, dass
im Verhoeven Klassiker Folgendes bei Rekall erzählt wird („…Sie befreien den
Mars…am Ende sind Sie der Held der Revolution…Sie bekommen die Frau…“. Außerdem
werden weitere Andeutungen in Form der Alien-Artefakte gemacht, der Zuschauer
bekommt das Gesicht von Melina zu sehen, etc.).
Diese
simple, aber geniale Vorgehensweise im Original, welche für den intelligenten
Mindfuck gen Ende des Films sorgt wird im Remake nicht berücksichtigt und lässt
den gesamten Film uninteressant und leicht blöde dastehen. Hier muss ich mich
ernsthaft Fragen, was das sollte. Es wird so viel aus dem Original geklaut oder
übernommen, aber das Eine, dieses essentielle Etwas, was den Film ausmacht wird
links liegen gelassen. Furchtbar dumm, meine Herren!
Hinzu
kommen Actionsequenzen, die nicht richtig zünden wollen und oft unnötig
gestreckt wirken und die offensichtliche Kopie aller (!) Szenen aus dem
Original, die lediglich in ein anderes visuelles Design gesteckt wurden und mit
leidlich differenzierten Dialogen ausgestattet wurden, so dass der Zuschauer
sich die ganze Zeit denkt „Ach ja…das ist jetzt die Szenen, in der…“. Wer hier
von einer tatsächlichen Neuinterpretation spricht und nicht erkennt, dass im
Grunde genommen alles bis auf vielleicht zwei, drei Ideen einfach nur
übernommen und anders eingepackt wurde, sei eine dringende Neusichtung des
Originals nahegelegt. Ein weiteres Indiz für eben dieses, ist die Tatsache, dass
absolut keine Spannung aufkommt, denn man weiss zu 100% was als nächstes passieren wird *gähn*
Besonders
schlecht ist die Szene, in der Quaid überredet werden soll sein Vorhaben
aufzugeben, da er in Wirklichkeit bei Rekall sitzt und alles nur eine schizoide
Embolie (oder so ähnlich) und Einbildung ist- wie gut war diese Szene im
Original…?!?! Simpel, aber wirkungsvoll und das Ende mit der dem Schweißtropfen
einfach super. Und was bekommt man im Remake? Eine extrem in die Länge gezogene
Szene, in der sich alle Dialoge wiederholen, aufgrund des o.g Fehlers bei
Rekall und mieser Erzählweise nicht zündet und ein Ende bietet, das so dämlich
und unlogisch ist, dass man es als Beleidigung auffassen muss. Mal ehrlich…die
auf die Tränendrüse drückende Jessica Biel ist die Erklärung, dass alles real
ist??? Hab´ ich irgendwas verpasst, gab´s da eine vorausgegangene Erklärung?
Eine
weitere Beleidigung ist die grottenschlechte Sterbeszene von Bill Nighy. Diese
ist so furchtbar daneben, dass der Eindruck entsteht, dass sich der gute und
wertgeschätze Mr. Nighy an Mme Cottilard´s Sterebszene aus The Dark Knight
Rises orientiert hat – ich musste lauthals lachen und mehrmals zurücksspulen.
Auf tragische Weise war diese Szene noch die innovativste und
abwechslungereicheste im gesamten Film.
Zum
Ende hin häufen sich noch ein paar extreme Dämlichkeiten, wie z. B. der
Außenaufstieg an der Kapsel, die durch die Erde rast. Ich bin kein
Mathegenie, aber ein Gefährt, dass den Weg durch die Erde innerhalb von 17
Minuten zurücklegt ist verdammt schnell unterwegs, nicht einfach nur schnell, nein…eher
im Bereich „wahnsinnige Geschwindigkeit“. Wie kann man denn bitteschön an so
etwas in voller Fahrt, außen entlang hoch klettern??? Bei all der übertriebenen
Action, die man aber als gegeben hinnehmen kann, ist diese Sequenz jedoch
vollkommen dümmlich und keine Sau kann das gut heissen. Jedes Kindergartenkind
würde sich schlapp lachen, wenn es dies sehen würde.
Außerdem
ist die Figur des Cohaagen und seine schauspielerische Umsetzung ebenfalls
daneben, kann einen Vergleich mit Ronny Cox zu keiner Sekunde stand halten,
gute One-Liner gibt es vielleicht zwei im gesamten Film, der Gewaltgrad ist
kindgerecht auf ein Minimum heruntergeschraubt und selbst einer 16er Freigabe
nicht würdig.
Abschließend
muss man sagen, dass Total Recall zwar visuell nett anzuschauen ist, jedoch
auch hier eine offensichtliche Mixtur aus Blade Runner und dem Spiel Deus Ex ist,
ein paar gute Ideen hat, diese aber nicht entsprechend umsetzt, die Intelligenz, das Charisma
und die Essenz vom Original nicht mal annähernd einfängt, gestreckt wirkt, zu
viele überflüssige Dialoge besitzt, viele Motive einzelner Personen unstimmig
und wirr erscheinen, o.g. grobe Fehler aufweist und eine klare Beleidigung für
Fans der Originals darstellt.
Der
Film kann allerhöchstens bei Personen ankommen, die das Original und die Story nicht kennen
und sich einfach visuell zudröhnen wollen ohne dabei Wert auf ein gutes Pacing,
spektakuläre Action, ansprechende Charaktere oder durchdachtes Storytelling legen. Dies ist auch der einzige Grund, wieso
ich dem Film noch (!) 2 Punkte gebe. Für mich persönlich nicht mehr, als 1 Punkt
wert - wenn überhaupt.
Bild
(4 P):
Auch
beim Bild habe ich mir mehr versprochen. Für einen neuen Film weist das Bild
eine fast durchgehende Unschärfe auf und wurde offensichtlich nachträglich
weichgebügelt. Nahaufnahmen sind zwar meistens auf einem Top-Niveau, der Rest kann
jedoch nicht wirklich als sehr gut betrachtet werden und so kommt es zum Teil zu
deutlichem Detailverlust in dunklen Bereichen und Verlust der Schärfe. Auch
tendieren die Farben aufgrund des starken Colorgradings dazu, hin und wieder
etwas schwammig zu wirken. Die ein oder andere Doppelkontur und Unschärfe
aufgrund schlechter Fokusarbeit schleicht sich auch noch ein und somit muss man
klar sagen, dass das Bild für eine ganz aktuelle Produktion etwas enttäuscht
Sound (Engl. True HD) (4,5 P):
Der
Sound ist das Beste an dieser BD. Das Dolby True HD liefert eine fast sehr gute
Arbeit ab, hat eine sehr klare und saubere Dialogwiedergabe, die Effekte sind
zahlreich, innovativ, präzise, bieten einen teils sehr kräftigen und dynamischen
Bass und haben eine gute Stereoseparation spendiert bekommen und die Balance
zwischen Filmmusik, Dialogen und Effekten ist sehr gut. Jedoch fällt es auf,
dass bei fast allen Actioneinlagen, der Lautstärkepegel angepasst wird und
entsprechend Dynamik flöten geht.
Tonaussetzer
sind zu vermeiden, wenn der Sound als Linear PCM vom Player an den Reciever
weitergeleitet wird.
Extras (3 P):
Nicht
geschaut und daher wertfreie 3 Punkte.
P.S.
Es befindet sich ebenfalls die Kinoversion mit an Bord. Hier wäre ich um ein
paar Kommentare dankbar, die evtl. die Unterschiede/Verbesserungen/Verschlimmerungen
gegenüber der Extended Version benennen, da ich keinerlei Intension habe diesen
Stinker nochmals zu schauen.
P.P.S. Total Recall, total rektal, total für´n Arsch!
P.P.S. Total Recall, total rektal, total für´n Arsch!
2,0 von 5 - Story
4,0 von 5 - Bild
4,5 von 5 - Sound4,0 von 5 - Bild
3,0 von 5 - Extras
Player:
Sony PlayStation 3
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Total Recall - Remake
Sony PlayStation 3
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Total Recall - Remake
Hab die Kritik bewusst bisher nicht gelesen.
AntwortenLöschenDen Kinogang hab ich zwar noch boykottieren können aber eben passierte was ich schon lange geahnt hab: ich hab den Film sehen müssen.
Meine Meinung kann ich kurz zusammenfassen: ich stimme mit jeder deiner verfassten Zeilen überein und hatte scheinbar Szene für Szene die gleichen Gedanken :-)
Werde mir so schnell wie möglich die Arnie Version reinziehen.
Kommt da auch noch ein BlueRay Review? Würde mich intessieren ob sich die Anschaffung lohnt wenn man die DVD schon hat
@ a b: freut mich, dass wir übereinstimmen. ein review zur ultimate rekall edition des arnie klassikers habe ich schon vor langer zeit online gestellt.
AntwortenLöschenhier der link:
http://mr-stone-movies.blogspot.de/2012/11/total-recall-ultimate-rekall-edition.html
Sehr gut. Hab auch gerade oben links die Suchfunktion entdeckt. Da hätt ich mir die Frage sparen können.
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