Samstag, 29. Dezember 2012

Starship Troopers – UK-Import (Blu Ray)



Starship Troopers – UK-Import ohne dt. Ton (Blu Ray)

Story (4,5 P):
Paul Verhoeven´s Starship Troopers schlägt im Grunde genommen in die selbe satirische Kerbe, wie sein Meisterwerk Robocop und bedient sich selbiger Stilmittel, wie z. B. überzeichnete Gewaltdarstellungen und humoristische Nachrichteneinspielungen. Im Gegensatz zu Robocop bekommt jedoch dieses Mal das gesamte Militär und die amerikanische Außenpolitik ihr Fett weg und wird im Verlaufe des Films sogar mit nationalsozialistischem Design (Uniformen) parodiert. Somit ist es nicht allzu verwunderlich, dass sich der Film in Amerika keiner großen Beliebtheit erfreuen konnte und von vielen Kritikern regelrecht in der Luft zerrissen wurde – Humor ist, wenn man trotzdem lacht.
Das Ken-und-Barbie-Casting in Bezug auf die Hauptakteure ist in meinen Auge eine weitere Satire auf das amerikanische Schönheitsideal, in dem alles Puppenhafte vergöttert wird und passt perfekt zu den recht kindischen Protagonisten, deren Motivationsgründe und Handlungen während des Films auf schöne, subtile Art und Weise in Frage gestellt werden.
All dies ist in eine Sci-Fi-Kriegs-Geschichte verpackt, wurde mit zum Teil sehr deftigen Effekten, dämlichen, aber satirischen und öfters coolen Dialogen und Monologen gefüllt und mit sehr viel Action gewürzt. Der 2006 verstorbene Basil Poledouris (u.a. Conan und Robocop) durfte erneut einen großartigen Score beisteuern, Clancy „The Kurgan“ Brown und Michael „The Fuckface“ Ironside haben sehr passende und geniale Nebenrollen verpasst bekommen, Gary Busey hat anstelle seiner selbst, seinen Sohn geschickt und hier und da erkennt man andere „alte“ Bekannte.
Das Erzähltempo ist sehr gut, die CGI-Effekte für damalige Zeit okay, die handgemachten immer noch State-Of-The-Art, jedoch gibt es hin und wieder ein paar Film- oder Logikfehler, insbesondere auf die köperlichen Fähigkeiten der Soldaten, welche man zwar ebenfalls als Satire-Stilmittel abschreiben kann, mich jedoch stören und ich dafür einen halben Punkt abziehe und Starship Troopers „nur“ 4,5 Punkte bekommt.

Info am Rande: Auch Starship Troopers wurde im Vorfeld für ein R-Rating geschnitten und kann sich somit zu weiteren Klassikern, wie z. B. Total Recall, Robocop, Desperado und vielen anderen gesellen. Wurde bei Desperado noch das komplette Ende weg geschnitten, Total Recall in ca. 5 Szenen zensiert und Robocop, wie bekannt entschärft, traf es bei Starship Troopers lediglich eine 1-sekündige Enthauptung eines Soldaten durch einen fliegenden Bug. Den Sinn dahinter werde ich wohl nie verstehen. Bei einer, wie in Starship Troopers großzügigen Menge an Zerstückelungen, wäre eine explizite Enthauptung auch nicht weiter aufgefallen oder hätte den Film sonderlich brutaler wirken lassen.

Bild (4 P):
Vom visuellen Stil erinnert Starship Troopers mit seinem kühlen Look, etwas blassen Farben und natürlichem Filmkorn ebenfalls an Robocop, die Qualität der BD jedoch lässt sich am besten mit der der Rekall Edition von Total Recall vergleichen.
Die Schärfe ist besonders während den zahlreichen Nahaufnahmen sehr gut bis fantastisch und spuckt die ein oder andere referenzwürdige Einstellung aus (z.B. Close-Up von Rico auf Planet P in der Funkzentrale kurz bevor das Rettungsshuttle kommt), jedoch kommt es öfters vor, dass das ansonsten leichte Filmkorn etwas stärker auftritt und die Schärfe auf ein „nur“ gutes Niveau sinkt. Drei, vier Mal fällt die Qualität allerdings stark ab und hält sich für ein paar wenige Sekunden auf DVD-Niveau auf (das Innere eines Soldatentransports während der ersten Invasion/Kampfhandlung oder im Cockpit des Rettungsshuttles nachdem Dizzy gestorben ist).
Der Schwarzwert ist gut bis sehr gut, die Farben wie bereits geschrieben etwas kühler aber dennoch schön anzuschauen und dank der generell guten Schärfe und Detailzeichnung herrscht meistens eine solide bis gute Teifenwirkung.

Sound (Engl. MA-Audio) (4,5 P):
Für einen Film von nunmehr knapp über 15 Jahren, ist der Mix erstaunlich präzise, surroundlastig und bietet einen ordentlichen Tiefenbass und gelungene Räumlichkeit, sowie ein schönes Klangvolumen. Auch die Dialogwiedergabe muss sich zu keiner Zeit verstecken und ist stets gut verständlich. Mit aktuellen Produktionen kann sich der Mix in Sachen Klangspektrum, Räumlichkeit und Präzision jedoch nicht ganz messen, ist allerdings für sein Alter absolut hochwertig und lässt kaum Spielraum nach oben.
Es rockt, es kracht, es wummert und scheppert und macht viel Spaß!

Extras (3 P):
Identisch mit denen der DVD-Veröffentlichung. Interessanter Durchschnitt.


4,5 von 5 - Story
4,0 von 5 - Bild 
4,5 von 5 - Sound
3,0 von 5 - Extras

Player:
Sony PlayStation 3

Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Starship Troopers – UK-Import


2 Kommentare:

  1. ST ist einer meiner Lieblings-SciFi's. Tolle Mischung aus Action und Satire. Nur eines ärgert mich jedesmal, wenn ich den Film ansehe. Die armen Soldaten werden von den Bugs in Massen dahingemetzelt, und wenn einer mal so nahe an einen Bug kommt, dass er ihm in die "Achillesferse" schießen kann, muss er mindestens zwei Magazine hineinleeren, bis das Biest mal etwas merkt. Bei dem technischen Aufwand, den die Allianz sonst treibt, wären ein paar doofe Explosivgeschosse doch Peanuts!

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    1. da hast du absolut recht. dafür kommen die explosionsgeschosse am ende, direkt vor dem abspann. Aber weisst du was bei deinem gedankengang falsch ist oder besser gesagt, was helfen kann über dein persönliches ärgernis hinweg zu helfen?
      da der film eine satire ist und die amerikaner ja bekannter maßen nicht die hellsten sind und schnelles schalten nicht unbedingt deren stärke ist, kann man die zeit bis die explosivgeschosse "erfunden/verwendet" werden auch einfach als "lange leitung der amis" satirisch betrachten, dann passt´s wieder ;-)

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