The Expendables 2 – UK-Import ohne dt. Ton (Blu Ray)
Story (2,5 P + 0,5 P “Arnie-Bonus”)
Okay…es
gibt ein paar gute und wenige sehr gute Actionfilme und es gibt sehr viele schlechte. The
Expendables 2 ist weder das eine noch das andere. Bei Zeiten ist er verdammt
cool, rockt ohne Ende und hinterlässt einen entsprechend guten Eindruck.
Besonders der Anfang ist hier zu erwähnen. Dieser ist so übertrieben, herrlich
selbstironisch, blutig, bescheuert und hat den ersten Schwarzenegger-Auftritt
im Gepäck, so dass diese 10-15 Minuten im Flug vergehen und in einer nach der
anderen Explosion geradewegs verdampfen.
Danach
verliert der Film, genau wie sein Vorgänger stark an Dampft und dümpelt
auffallend viel vor sich hin. Zwar gibt es immer wieder ein paar solide, aber
auch nicht umwerfende Actionszenen zu sehen, so dass der Zuschauer bei der
Stange gehalten wird. Die Highlights in dieser Zeit sind zweifelsohne die
fantastisch schrägen Auftritte von Van Damme, sowie die Anspielungen und
Homagen an Klassiker à la Total Recall, The Terminator, Chuck Norris´
Kultstatus, Dolph Lundgren´s Universitäts Studium, etc.
Leider
muss man sagen, können diese wenigen, sehr guten Szenen oder Dialoge nicht über
die zum Teil auffällig schlechten Szenenentwicklungen und das im gesamten
miserable Storytelling hinwegtäuschen. Besonders zum Ende hin wirkt alles
extrem gehackstückt und wie mit einer Machete und Tesa-Film zusammengeschnitten.
Auf Anschlussfehler, Filmfehler, Logiklöcher und andere Dämlichkeiten oder
überflüssige Elemente (und davon gibt es sehr, sehr viele), die den Erzählfluss
stören gehe ich an dieser Stelle nicht ausführlich ein. Dass man bei einem Film,
wie Expendables 1 und 2 nicht auf Realismus hoffen oder auf viele Dummheiten
achten sollte ist selbstverständlich, jedoch erwarte ich auch hier, dass ein
Mindestmaß an logischem, flüssigem Auffbau und Szenenwechseln gegeben ist – mit Schrecken
muss man feststellen, dass wohl Einiges auf dem Boden des Schneideraums
gelandet ist, welches besser mit ein paar überflüssigen Szenen von Liam Hemsworth
ausgetauscht worden wäre.
Aber
es gibt ja noch das Ende. Hier dreht Expendables 2 wieder gewaltig auf, Arnie
und Bruce legen ein Smart-Massaker sondersgleichen aufs Parkett, dumme
One-Liner werden im Sekundentakt rausgehauen, Chuck Norris ballert auch noch
ein paar Mal in die Runde, Lundgren stöhnt wieder „Maggots“ und Stallone und
Van Damme prügeln sich oldscholl die Scheisse auf dem Leib – so soll es sein,
dann kann man auch über die nur mittelmäßig inszenierte Action hinwegsehen.
Fazit:
Sehr durchwachsener Actionfilm mit zum Teil recht derben und blutigen Momenten,
einem genialen Anfang, sehr schwachem Mittelteil, brachialem Ende, fantastisch
aufgelegten Altstars, ohne die der Film mehr oder minder für die Tonne wäre und
einem durch Abwesenheit glänzenden Jet Li – ich habe die ganze Zeit drauf
gewartet, dass der kleine Mann zum Ende nochmals ordentlich zulangt; schade!
Nicht
besser als der erste Teil, aber auch nicht wirklich schlechter.
Bild
(2,5 P):
Eins
vorab. Ich bin kein Kornhasser und mag ein entsprechend natürliches oder auch
raues Bild, aber Expendables 2 ist schon eine klare Enttäuschung.
Das
Bild hat seine guten bis sehr guten Momente, da brauchen wir uns nichts
vormachen. Der Schwarzwert ist sehr gut und zum Teil wird eine fast perfekte
Schärfe geboten und es stellt sich entsprechende Plastizität ein. Hier sind
nicht nur Nahaufnahmen gemeint, auch viele Halbtotalen und Einstellungen aus
der Distanz können super sein.
Die
Farben sind schwer zu beschreiben. Es wurde recht viel mit Colorgrading
gearbeitet, so dass alles recht kühl und blau wirkt. Über sehr vielen (!) Szenen
schwebt ein auffallend starkes Rauschen, welches öfters noch mit einem feinen
Staub oder Nebel in der Luft verschlimmert wird. In diesen Momenten macht das
Bild einfach keinen Spaß. Hinzu kommt die Tatsache, dass sich öfters (!)
schlecht fokusierte Einstellungen samt Doppelkonturen einschleichen und das an sich
ordentliche Bild unscharf und weich zeichnen. Und als Krönung der Abscheusslichkeiten
wurden doch tatsächlich noch ungefähr ein halbes Dutzend Mal Rauschunterdrückungsfilter
und Weichzeichner verwendet, welche deutlich sichtbar Gesichter verfremden.
Die
Eröffnungssequenz ist sehr schön zu schauen, das Unheil nimmt ab der Barszene
seinen Lauf und die Anzahl der guten Einstellungen nimmt zum Ende hin immer
weiter ab.
Fazit:
Sehr durchwachsenes Bild. Kornhasser werden im Dreieck springen und die BD
verfluchen, aber auch andere Personen, die sich in solchen Dingen als tolerant bezeichnen,
werden an ihre Grenzen stoßen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es auch nur eine
Person gibt, die dem Bild eine gute Qualität attestieren würde.
Sound
(Engl. MA-Audio) (4 P):
Es
handelt sich hier um einen 7.1 Mix, der an sich nicht viel verkehrt macht und
als wirklich gut betrachtet werden kann. Es fehlt in meinen Augen aber einfach
etwas an Abwechslung, Räumlichkeit durch Umgebungsgeräusche und dem letzten
Aha-Erlebnis, welches meiner Meinung nach zu einem 7.1 Mix gehört.
Versteht
mich nicht falsch. Es kracht an allen Ecken und Enden, die Präzision ist super,
die Balance ebenfalls gut, der Tiefenbass hat ordentlich zu tun, die Nachbarn
werden wieder Beschwerdebriefe schreiben und die Dialogwiedergabe
ist astrein.
Es
fehlt einfach die letzte Würze.
Extras
(2,5 P):
Audiokommentar,
Gag Reel, Deleted Scenes und zwei Videofeatures mit einer Gesamtlauflänge von
ca. 35 Minuten.
3,0 von 5 - Story
2,5 von 5 - Bild
4,0 von 5 - Sound2,5 von 5 - Bild
2,5 von 5 - Extras
Player:
Sony PlayStation 3
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: The Expendables 2 – UK-Import
Sony PlayStation 3
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: The Expendables 2 – UK-Import
Also ich bin selten so gut unterhalten aus dem Kino gekommen wir hier.
AntwortenLöschenRealismus hin oder her, eher wenig Logik hier und da? War mir Wurscht.
Das hier war Tom und Jerry für Erwachsene.
Teil 2 macht alles besser was in Teil 1 fad war.
(Abgesehen von Lundgrens "Warnschuss").
Hier wird quasi in jeder Szene mit dem einem Auge gezwinkert und dem 80-90er Actionkino gehuldigt.
Hemmungslose Überteibungen an der Grenze zur Parodie. Herrlich.
Hier darf man nur den Unterhaltungswert betrachten.
Das sind bei mir mal mindestens 4P.