Montag, 19. August 2013

Shootout / Bullet To The Head (Blu Ray)



Story/Film (1 P):
Walter Downhill, wie der gute Walter Hill ab sofort genannt wird, liefert mit Shootout einen extrem langweiligen, einfallslosen, actionarmen und über alle Maßen schlecht gestalteten und handwerklich (vorallem kameratechnisch) miesen Film ab.
Die Story ist so neu, wie Stallone alt ist, die Sprüche und alle Dialoge reihen sich perfekt ein, die Action ist billig dahingezimmert, die Shoot Outs leidlich blutig und die Schauspielkunst glänzt durch Abwesenheit.
Nichts weiss zu überzeugen oder zu begeistern, einzig der Endfight ist hablbwegs ertragbar und Stallone´s Leinwandpräsenz hält den Film soweit über Wasser, dass anstelle der Stopp-Taste der schnelle Vorlauf gewählt wird.

Fazit: Wer keinen Anspruch an sein Actionkino stellt, wem ein paar billige Ballereien mit etwas Blut ausreichen, wer denkt, dass Stallone alleine ein Garant für ein großartiges Actionspektakel darstellt, wer Dialoge als notwendiges Übel ansieht, der Meinung ist, dass eine Kamera so lange sie filmt, ihre Aufgabe erfüllt und wer die Story um den Killer-Mit-Prinzipien-Und-Den-Cop-Mit-Prinzipien-Der-Seine-Ansicht-Ändert für was ganz Tolles hält, was immer wieder erzählt werden kann, ohne das es langweilig wird, DEM sei dieser Film wärmstens ans Herz gelegt.

Bullet To the Head steht einem Film wie Stolen in nichts nach.


„Und Sly, was treibst du so?" „ Halt´s Maul und trink! Vielleicht schaffen wir´s ja so viel so saufen, dass wir unsere Teilnahme an diesem Stinker komplett vergessen und behaupten können, dass wir unzurechnungsfähig waren.“

P.S. Und wenn ich Jason Momoa sehe muss ich unweigerlich an eine Mischung aus Fleischberg und Äffchen denken, dem man irgendwie beigebracht hat, Gesichtausdrücke zu imitieren – immer wieder gut zum Lachen, das komische Etwas…

P.P.S. Den Gesichtsausdruck, den Stallone auf dem Cover der deutschen Blu Ray hat, hatte ich bereits nach 30 Minuten...

Bild (2,5 P):
Wow… was für eine mittlere Katastrophe.
Wenn nicht zwischendurch immer wieder ein paar gute Nahaufnahmen dabei wären oder die wenigen, hellen Szenen nicht überzeugen würden, läge hier richtiger Dreck vor.
Das Bild ist extrem schwankhaft und generell viel (!) zu dunkel. Ich glaube nicht, dass dies so Absicht war, sondern die Umsetzung auf Blu Ray missglückt ist.
Das Bild ist die meiste Zeit so dunkel, dass es kaum eine nennenswerte Durchzeichnung besitzt, viele Details untergehen und im Gesamten zu weich wirkt. Hinzu kommen auffällige Fokusfehler, deutlicher Einsatz von Edge Enhancement sorgt stellenweise für Einstellungen, die einer Upscale-DVD gleichkommen, es rauscht ab und zu etwas zu stark und hin und wieder kommt es zu leichten Bewegungsunschärfen.
Gut ausgeleuchtete Bildbereiche und die meisten Nahaufnahmen sind jedoch schön anzusehen, besitzen eine gute bis sehr gute Detailzeichnung und es tritt in diesen Momenten auch leichte Tiefenwirkung auf.

Sound (Engl. DTS-HD HR) (3,5 P):
Solider bis guter Action-Mix, der sogar sehr gut beginnt und eine tolle Stereoseparation und Klangfülle an den Tag legt, nach kurzer Zeit jedoch zum Actioneinheitsbrei verkommt und hin und wieder einen leichten Bass hervorzaubert.
Die Effekte sind präzise und die Dialogwiedergabe gut, Stallone jedoch gewohnt schwer zu verstehen dank seiner Nuschel-Testosteron-Stimme. Der Sound weiss zu gefallen, aber nicht zu begeistern.

Extras (2 P):
Interviews (über 40 Minuten), Behind The Scenes (ca. 12 Minuten), eine 9-minütige Featurette und Trailer.


1,0 von 5 - Story   
2,5 von 5 - Bild 
3,5 von 5 - Sound
2,0 von 5 - Extras

41% Gesamtwertung

Player:
Playstation 3
 
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Shootout


4 Kommentare:

  1. Mahlzeit,
    also ich muss sagen, dass mich Shootout auch ziemlich enttäuscht hat, obwohl der Trailer doch viel versprechend aussah, ist hier der eine Punkt in deiner Bewertung gerechtfertigt. Die Action war lahm, die "dummen" Sprüche waren größenteils wirklich dumm und ich habe mich doch von den durchschnittlich guten Bewertungen blenden lassen.
    Von den drei Action-Ikonen Sly, Bruce und Arnie (mit denen ich quasi groß geworden bin) hat nur Arnie in seinem neuesten Film Last Stand bei mir für gute Unterhaltung gesorgt. Die Hard 5 war alles, aber kein Die Hard... Naja, meine Hoffnung geht jetzt zum nächsten großen Klassentreffen in Expendables 3 :-)

    Allerdings fand ich get the gringo in Relation zu den ganzen anderen Neuerscheinungen wie jetzt Shootout oder Oblivion usw. doch gut unterhaltsam und du gehst mMn mit dem Film und deinen 1,5 Pkt zu hart ins Gericht. Ja, der Knast ist viel zu übertrieben dargestellt, aber ich meine schon, dass solche Gefängnisse (gerade in Mexiko) existieren, allerdings nicht in solchem Ausmaß, wie es in dem Film gezeigt wird. Ich pers. mag Mel Gibson und ich fand ihn auch als gringo schlitzohrig überzeugend. Gut, vielleicht kommen bei solchen Filmen dann doch die persönlichen Vorlieben / Geschmäcker zur Geltung und ich weiss jetzt auch nicht wieviel ein halber Punkt mehr (als bei Shootout) in deinem Bewertungssystem ausmacht.

    P.s. Bewertungen von Komödien sind bei dir eher Seltenheit, oder?

    MfG Brocken

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  2. Hi Brocken,

    erstmal danke für die obigen Zeilen. Freut mich, dass wir weistestgehend auf einem Nenner liegen.

    Wegen deiner Frage zum Unterschied zwischen 1 & 1,5 Punkten.
    1 Punkt ist ziemlich Kacke... so Kacke, dass es eine Beleidigung darstellt.
    1,5 Punkte sind zwar auch mistig und definitiv Kacke, aber es gibt ein paar gute Ansätze und passable Momente.
    2 Punkte sind schlecht, unterdurchschnittlich. Aber es gibt Dinge, die den Film so weit unterhaltsam gestalten, dass ich ihn nicht ausschalte.

    Die Machart, das Genre, die Umsetzung und vieles anderes spielen aber auch immer eine Rolle. Genau wie das ggbfs. verschenkte Potential, wenn ein großer Regisseur dahintersteckt. Eine billige Machart (z.B. Kamera) kann eine Wertung genauso beeinflussen, wie die Enttäuschung darüber, dass ein namhafter Regiesseur nur halbwegs brauchbare Ware abliefert; das wird härter abgestraft.

    Im Falle von Die Hard 5: Der Film ist zwar eine Enttäuschung und auch eine kleine/mittlere Beleidigung für die Old-School-Fans, aber als No-Name Action-Kracher wäre er noch ertragbar gewesen...

    Beste Grüße

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  3. MIR sei dieser Film wärmstens ans Herz gelegt! :D

    Ja, bei Shootout bin ich mit der üblichen (Fast-)Null-Erwartungshaltung in Sachen Sly Stallone rangegangen und wurde ganz und gar nicht enttäuscht. Was ich dann doch erwartet habe, war ein blanker Action-B-Moviestreifen wie man es aus den 90ern von Arnie, Van Damme und Co. gewohnt war. Und war das schlecht?
    Meiner Meinung nach hat so ein alter, vor blöden Sprüchen und aufgesetzter Coolness strotzender Actionstreifen mal wieder gefehlt. Kein großes Brimborium mit Special Effects en masse, keine krampfhaft auf supercool getrimmte Sprüche (, die dann entgegen dieses Films hier tatsächlich "cool" ankommen sollten), sondern einfach nur Hirn-Aus-Storyverläufe mit schicken Hau-Drauf-Sequenzen.

    Gerne nochmal!

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  4. @ Pats: Nichts für ungut. Schön das er dir gefallen hat, ich fand ihn Scheisse! Klar... irgendwo ein kleiner Pluspunkt, dass hier kein Möchtegern-Effektgewitter abgebrannt wurde, aber... so billig muss es nun auch wieder nicht sein.

    Extreme Hirn-Aus-Storyverläufe, wie bei Shooutout, und dazu ´ne miese Umsetzung und meiner Meinung nach "krampfhaft auf super cool getrimmte Sprüche", lassen einen Film ganz schnell, ganz schlecht dastehen.

    Wenn Action-Kino, dann bitte richtig à la Face Off (u.a. von Woo), The Rock, Replacement Killers, Rambo 1-4, diverse Arnie-Streifen aus den 80/90ern oder richtige Klassiker von Stallone (neben Rambo) oder Robocop, Total Recall (von Verhoeven), Bad Boys 1+2 oder oder oder... aber so etwas wie Shootout gewinnt wedern einen Blumentopf, noch wird sich Ende 2013 jemand an den Film erinnern.

    Beste Grüße

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