Freitag, 2. August 2013

OZ, The Great And Powerful / Die fantastische Welt von Oz (Blu Ray)



Story/Film (2 P):
The Great And Powerful; so heisst es im Original. “Great“ wohl eher nur auf die Bildqualität bezogen und „Powerful“, wenn man den Sound berücksichtigt.
Sam Raimi liefert mit seinem neuesten Werk leider ein ziemlich langweiliges Effektspektakel ab, dass zwar hin und wieder die Handschrift des Regisseurs trägt und in diesen wenigen, kurzen Momenten auch gut ist, im Gesamten allerdings an seiner Oberflächlichkeit zu Grunde geht… daran konnte auch Bruce Campbell´s Gastauftritt nichts ändern.

Das größte Problem von Oz The Great And Powerful sind seine fehlbesetzten Parts. Nahezu jeder Charakter scheint aufgesetzt zu sein und die Schauspieler scheinen nicht so richtig zu wissen was sie tun sollen. Es ist ja nicht so, dass die Figuren eine ungemeine Tiefe besitzen oder oscarreife Darstellungen erfordern, jedoch bedarf es Gespür und einem gewissen Charisma, eben solche fiktiven, überzeichneten und in diesem Falle auch furchtbar flachen 08/15-Persönlichkeiten zu verkörpern. Weder Rachel Weisz, James Franco, noch Mila Kunis oder Michelle Williams besitzen dieses Gespür oder haben das passende Timing im Blut (zumindestens nicht in diesem Film), um die gelegentlichen, durchaus guten und witzigen Dialoge vorzutragen. Als Zuschauer merkt man, dass eben jene Szenen hätten gut werden können, an der Darbietung jedoch scheitern.

Hinzu kommt eine Märchenwelt, die zwar kunterbunt und schön designt ist, der es  jedoch an Details und Erklärungen mangelt, als dass man darin abtauchen könnte. Es fühlt sich alles zu oberflächlich und lieblos an. Ein paar übergroße Blumen und ein paar Kreaturen da, ein Schloss und ein kleines Dorf dort, ein paar Berge und ein Wasserfall hier und schon haben wir unsere „fantastische Welt von Oz“… das scheinen sich die Designer gedacht zu haben. Nach Filmen, wie Herr Der Ringe, Avatar & Star Wars muss man dahingehend etwas tiefer in den Kreativ-Pott greifen, um das Publikum zu fesseln. Ausnahme ist das Porzellanmädchen, welches das Highlight des Films ist.

Viele neumodische, aber dennoch Standard-Kamerafahrten aus Herr Der Ringe kopiert und Musik von Danny Elfman, der leider auch nichts Neues mehr schreibt, lullen den Betrachter ein und entlassen diesen nach über 2 Stunden müde und unbeeindruckt in Richtung Bett.

Fazit: Eher was für die ganz jungen Zuschauer, die sich von all den Farben, Figuren und Masken beeindrucken lassen.

P.S. Auch „Oz“ zählt leider zu dieser Art von Filmen, die es versuchen durch exzessiven Gebrauch von billigen 3D Pop-Out Effekten den Zuschauer zu unterhalten. Szenen, in denen ein paar Speere, Goldmünzen, beflügelte Affen und anderes Getier dem Betrachter ins Gesicht fliegen, nur damit dem Betrachter etwas ins Gesicht fliegt, sind so aufgesetzt und oberflächlich, wie der gesamte Film und können höchstens 3D Fetischisten, als wirkliche Filmfreunde begeistern. 
Und ja, das kann man auch schreiben und kritisieren, wenn man NUR in 2D geschaut hat; schließlich sind entsprechende Szenen und Einstellungen offensichtlich und es bedarf keiner 3D Technik, um zu erkennen um was es sich handelt.

Bild (5 P):
Aufgerundete 5 Punkte.
Kommen wir nun also zum Great in The Great And Powerful; das Bild.

Trotz kleinerer Mängel muss man dem Bild eine sehr hochwertige Qualität zusprechen, die über weite Strecken ungeschönte Referenzqualität hervorzaubert. Extrem kräftige, perfekt differenzierte Farben und ein sehr guter Schwarzwert sorgen für einen Bombenkontrast und sehr gute Tiefenwirkung. Es herrscht kein Rauschen, was so manchen Personen wahrscheinlich sehr gut gefällt, auf mich persönlich wirkt das Bild jedoch etwas zu künstlich, zu plastik-artig.

Der Schärfegrad, sowie die dazugehörige Detailzeichnung sind sehr gut, allerdings gibt es hin und wieder Momente, die ein paar minimal (!) weichere Einstellungen vorweisen. Auf mich hat es gewirkt, als ob die Effekte nicht immer 100%  ausgearbeitet waren oder ein zu glattes, weiches Design hatten. Außerdem fallen Weichzeichner in den Gesichtern des weiblichen Casts auf, was jedoch nicht an einer schlechten Überarbeitung, sondern einfach am visuellen Stil des Films liegt.

Sound (Engl. MA-Audio) (4,5 P):
Kommen wir nun also zum „Powerful“.

Der O-Ton liegt in einem 7.1-Mix vor, der sich nicht, wie so manch anderer, neuerer Mix seiner Zeit, versucht selbst zu zensieren und Klangspitzen absägt oder den Bass drosselt, wenn´s ans Eingemachte geht. Es geht ab, und zwar so richtig!

Die Effekte sind zahlreich, besitzen eine sehr gute Stereoseparation und Präzision, sind jedoch weniger abwechslungsreich, als ich es erwartet hatte. Der Bass schlägt öfters brachial zu oder wummert wohlig mit und erzeugt das notwendige Extra, um sich in der Nachbarschaft beliebt zu machen. Die Balance ist sehr gut, die Dialoge stets verständlich und wenn es drauf ankommt, vermag es der Sound den gesamten Raum zu füllen und eine tolle akustische Atmosphäre zu erschaffen.


Extras (3 P):
Ca. 70 Minuten an Extras, die einem relativ ausführlichen Making Of gleichkommen.


2,0 von 5 - Story   
5,0 von 5 - Bild 
4,5 von 5 - Sound
3,0 von 5 - Extras

69 % Gesamtwertung

Player:
Playstation 3
 
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Die fantastische Welt von Oz (2D)


2 Kommentare:

  1. den möchte ich mir auf alle fälle auch noch ansehen :)

    Wäre cool, wenn du unseren Filmblog mal besuchst:
    http://newworldofmovies.blogspot.de

    AntwortenLöschen
  2. werde gleich mal vorbeischauen. kann von OZ aber nur abraten!

    AntwortenLöschen