Ich bin ja schon ein Hitchcock-Fan, aber Vertigo ist
ein überaus schwaches Filmchen. Keine Ahnung was so manch einer in diesem
langweiligen Stinker sieht und wieso er als einer der „besten Filme überhaupt“
gehandelt wird. Vertigo hat kaum etwas, das einen guten Hitchcock-Film
ausmacht.
Zwar hat der Film eine sehr gute Grundstory und bietet einen interessanten Ansatz, der Rest kann allerdings weder überzeugen, noch anderen Werken des Kultregisseurs das Wasser reichen.
Zwar hat der Film eine sehr gute Grundstory und bietet einen interessanten Ansatz, der Rest kann allerdings weder überzeugen, noch anderen Werken des Kultregisseurs das Wasser reichen.
Die ersten 30-40 Minuten ist der Zuschauer jedoch in der
Story regelrecht gefangen, er rätselt mit, stellt alles und jeden in Frage und
folgt den guten Dialogen und Zwischenmenschlichkeiten aufmerksam und
interessiert. Im Mittelteil verliert sich der Streifen allerdings eher in einem
schlichten und nicht sonderlich ansprechenden Liebesdrama, das mit einem großen
Wow-Moment abschließt.
Zu diesem Moment ist praktisch noch nicht wirklich viel passiert, James Stewart´s Nebenanbändelung Barbara Bel Geddes geht irgendwann, irgendwie komplett verloren, spielt keinerlei Bedeutung und man hätte guten Gewissens alle Szenen mit ihr herausschneiden können.
Zu diesem Moment ist praktisch noch nicht wirklich viel passiert, James Stewart´s Nebenanbändelung Barbara Bel Geddes geht irgendwann, irgendwie komplett verloren, spielt keinerlei Bedeutung und man hätte guten Gewissens alle Szenen mit ihr herausschneiden können.
All dies scheint dem Film
irgendwann auch aufgefallen zu seien und so wird nun, ca. 30 Minuten vor Ende,
der Hitchcock-typische Twist präsentiert. Zu blöde nur, dass somit der
Zuschauer die Auflösung kennt und nun noch eine gefühlte halbe Ewigkeit James
Stewart dabei zusehen darf, wie dieser sich komisch und unmöglich benimmt, als
Weirdo dasteht und nur sehr, sehr langsam aber unsicher der ganzen Sache auf
die Schliche kommt. Diese 30-minütige, gestreckte Filmfolter gipfelt sich dann
doch tatsächlich noch in einem so aufgesetzten Aha-Erlebnis und zelebriert dieses
mit so viel Tam-Tam, dass man sich fragen muss, ob Vertigo völlig vergessen
hat, dass er dem Zuschauer alles im Vorfeld bereits verraten hat. Man muss mit
dem Kopf schütteln.
Fazit: Extrem durchwachsenes Filmchen. Toller Anfang,
belangloser Mittelteil, beschämend schlechtes Ende und zwischendurch wenig
Hitchcock´sche Intelligenz in Form von falschen Fährten und Spielen mit dem
Zuschauer.
Bild (4 P):
Aufgerundete 4 Punkte.
Ähnlich wie der Film selbst baut das Bild im weiteren
Verlauf immer weiter ab. Wirklich katastrophal wird es nicht, abgesehen von
einer vollkommen aus dem Fokus geratenen und lang andauernden Nahaufnahmen gen
Ende, jedoch kann das nahezu referenzwürdige Niveau des Anfangs nicht
durchgehend gehalten werden.
Vertigo startet mit einer unglaublich guten
Detailzeichnung und hervorragenden Schärfe. Die kräftigen und gut
differenzierten Farben werden den gesamten Film über gehalten. Jedoch gibt es
zwei Szenen, die deutlich überbelichtet sind und es hier zu etwas schwankhaften
Farben und Detailverlust kommt. Das leichte, natürliche Filmkorn verhält sich
ruhig, drängt sich nicht in den Vordergrund und macht sich nie störend,
generell sowieso nur sehr selten bemerkbar.
Im weiteren Verlauf des Films schwächelt jedoch der
Schärfegrad und auch die Detailzeichnung nimmt leicht ab. Evtl. liegt es an
nicht immer optimalen Lichtbedingungen und vereinzelnden Fokusfehlern.
Hin und wieder entsteht auch der Eindruck, dass die
anfänglich ausgezeichnete Restauration nur halbherzig in der zweiten Hälfte
durchgezogen wurde. Der Schwarzwert weiss generell zu gefallen, erlaubt eine
perfekte Durchzeichnung zu Beginn der Films, verhindert diese zwar nicht im
späteren Verlauf, jedoch kann er nicht mehr so deutlich überzeugen und
erscheint hin und wieder etwas schwächer.
Sound (Engl. MA-Audio) (3,5 P):
Vertigo hat man einen 5.1-Upmix spendiert. Allzu
großen Gebrauch der rückwärtigen Kanäle macht der Sound zwar nicht, jedoch sind
die Momente in denen sich die Filmmusik ausbreitet durchaus gut gelungen und
erzeugen eine stimmige Raumfülle mit teils feinen Nuancen. Die meiste Zeit über
erweist sich der Upmix als frontlastig. Nicht weiter tragisch, denn die Front
wurde ebenfalls gut aufbereitet. Die Soundkulisse ist ansprechend, die
Dialogwiedergabe gut verständlich, leider treten zwischenzeitlich immer wieder
leichte Abfälle in der Gesamtlautstärke auf, was sich vor allem in schlechter
verständlichen Stimmen niederschlägt – es muss manuell angepasst werden.
Extras (3,5 P):
Die Dokumentation „Besessen von Vertigo: Hitchcocks
Meisterwerk zu neuem Leben erweckt“ (ca. 30 Minuten), sowie das Videofeature „Die
Komplizen: Hitchcocks Mitarbeiter“ (ca. 60 Minuten) sind an Bord dieser
Scheibe. Des Weiteren gibt´s noch ein kürzeres Interview „Hitchcock/Truffaut“
(ca. 15 Minuten), Kleinkram wie das alternative „Filmende für das Ausland“,
Fotoarchive, Trailer und einen Audiokommentar von William Friedkin.
1,5 von 5 - Story
4,0 von 5 - Bild
3,5 von 5 - Sound
3,5 von 5 - Extras
56% Gesamtwertung
Player:
Playstation 3
3,5 von 5 - Sound
3,5 von 5 - Extras
56% Gesamtwertung
Player:
Playstation 3
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Vertigo
Vertigo nur eine 1,5? Autsch! Wenn du RoboCop nicht fast so gerne mögen würdest wie ich, hätte ich fast gesagt: "Banause" ;)
AntwortenLöschenzum Glück alles nur "fast" ;-)
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