Story/Film
(1 P):
“Violet & Daisy” ist ab und an “Violent & Crazy”,
die meiste Zeit jedoch “Why?What? & Lazy“. Nicht nur ist der Film lahm ohne
Ende und hat eine ähnliche Konsistenz, wie ein drei Tage alter Kaugummi von
unter der Schulbank, auch wissen die Schauspieler kaum zu überzeugen, fast alles
wirkt aufgesetzt, vieles ist überflüssig und fehl am Platze und einiges ist
schlicht und einfach bei seinen großen Vorbildern geklaut und das nicht gerade
gut.
Dass es sich bei Violet & Daisy um einen halben
Undergroundfilm handelt und er aufgrund dessen qualitative Einbußen technischer
Natur hinnehmen muss, soll dem Film nicht angelastet werden. Auch seine
Kammerspiel-Herangehens- und Erzählweise, sowie seine überschaubaren Settings
sind verkraftbar, allerdings weiss der Film nicht so recht was er im Endeffekt
seien möchte. Und da er sich nicht entscheiden kann greift er blind links in
alle nur erdenklichen Töpfe, panscht sich einen ab, tritt aber eigentlich nur
auf Stelle und kommt kaum bis gar nicht voran.
Nach einem zackigen und unterhaltsamen Start kommt der
Film kurz nach Eintreffen unser beiden wirklich blöden Killer-Trinchen schnell
zum Erliegen. Zunächst noch interessiert, lauscht der Zuschauer all den
aufgesetzten Dialogen und vermag vereinzelnd gut pointierte Konter und
schnippige Dialoge zu vernehmen. Nach der x-ten Wiederholung einfältiger
Charakterszenen und aufgesetzten Verzögerungen, die das Geschehen immer wieder
ausbremsen, stellt sich jedoch schnell Ernüchterung ein und ca. 90 Minuten
Lauflänge werden zur Zerreissprobe.
Was ich damit meine? Nun gut; ich will´s euch
verraten. ACHTUNG SPOILER.
Kommen wir zunächst zum Überflüssigen:
Ach… so viel könnte man nennen. Ich versuch mich kurz
zu fassen. Fangen wir bei Danny Trejo an. Keiner braucht ihn, sein Charakter ist
völlig überflüssig und seine eine Szene hätte niemand vermisst. Diese ist wie vieles im Film einfach nur da, damit
irgendetwas passiert, gelabert werden kann und ein Tarantino-ähnliches Feeling
aufkommt, welches leider nicht geschaffen wird, da die Dialoge allerhöchstens
Mittelmaß und viel zu verhalten sind. Die Frage was mit Violet´s Ex-Partnerin
passiert ist, soll den Zuschauer bei der Stange halten, der erfahrene und nicht
völligst verkalkte Zuschauer weiss jedoch direkt was gebacken ist. So steht
eine Frage im Raum, die eigentlich keine ist und deren Auflösung genau so überraschend
erscheint, wie fast alles im Film. Und wenn man näher drüber nachdenkt auch
keine Bedeutung hat, da weder entsprechende Rückblicke irgendeine Relevanz
für die erzählte Geschichte haben, diese sich nebenbei gesagt auch nicht
wiederholen oder der Eindruck entsteht, es könnte sich wiederholen, und somit
leider keinerlei Spannung generiert wird.
Des Weiteren ist die Anwesenheit des Charakters „Killer
No. 1“ ähnlich durchdacht. Hier tauche ich nicht weiter ab und erläuter wieso
dies der Fall. Nichts, aber auch rein gar nichts trägt dieser zur Story bei.
Weiterhin überflüssig sind praktisch alle Szenen, die
eine Charakterentwicklung von Violet vorgauckeln, da diese keine durchläuft. Somit
hätte der Film auch einfach „Daisy“ heissen können.
Und die Tatsache, dass beide Tanten Killerinnen sind
ist eigentlich auch überflüssig. Deswegen wird auch extrem wenig gekillt im
Film. Genauso gut hätten James Gandolfinis´ (R.I.P.) Figur und Daisy Nachbarn
seien können.
Also vergessen wir mal den ganzen Quark von Killern,
irgendwelchen Handlangern, Violet und und und… sondern konzentrieren wir uns
auf die beiden eigentlichen Hauptfiguren Daisy und der ältere, dicke Mann
(James Gandolfini). Hier bleibt nichts weiter übrig als ein langatmiges,
aufgesetztes und nicht sonderlich gut geschauspielertes (Ersatz-)Vater-(Ersatz-)Tochter-Drama
mit etwas „Verlust der Unschuld“- und „Erwachsenwerden und auf eigenen Beinen
stehen“-Thematik. Klasse… so viel Buhei um praktisch nichts oder zu mindestens
nichts Besonderes.
Während man bei Alexis Bledel wenigstens noch
Emotionen wahrnimmt hat man bei Saoirse Ronan den Eindruck, das gute Kind hat
Schauspielunterricht bei Ryan Gosling
genommen… eine halbe Katastrophe - ein bis maximal zwei Gesichtsausdrücke.
Das ist übrigends der zweite Gesichtsausdruck von dem ich gesprochen habe. |
Kommen wir nun zum Aufgesetzten:
Die Dialoge fallen direkt mal ein. Neben ein paar ganz
wenigen, gelungenen Momenten, entsteht der Eindruck man wollte auf Teufel komm
raus Tarantino kopieren. Nur geklappt hat es nicht. Gelaber nur um des Laberns
wegen kann nur einer gut und das ist sein Erfinder. Und wieso funktioniert es
bei Tarantino? Ganz einfach. Weil Tarantino Charaktere erfindet, wie man sie
bis dato noch nie gesehen hat, er diesen Dialoge in den Mund legt, die egal wie
übertrieben und unrealistisch sie auch sind, schlicht und einfach Timing,
Gespür und Einmaligkeit besitzen. All dies sucht man hier vergebens.
Und was sollte eigentlich die Szene mit den vier
extrem uninspirierten Killern, der anderen Partei, deren Dasein neben ihrer
totalen Überflüssigkeit auch kaum aufgesetzter hätte seien können…!?!? Abermals
aus einem Tarantinofilm abgekupfert, mit Flashbacks versehen und coolen
Sprüchen schneller abserviert, als eingeführt, wirkte all dies nur noch
peinlich.
Und wie ätzend der Running-Gag um die ständige Munitionsknappheit ist, erwähne ich nicht näher. Und dass der Film selbst in seinem gekünstelten Universum noch grundlegende Logikschwävhen hat, erläuter ich auch nicht näher.
Und wie ätzend der Running-Gag um die ständige Munitionsknappheit ist, erwähne ich nicht näher. Und dass der Film selbst in seinem gekünstelten Universum noch grundlegende Logikschwävhen hat, erläuter ich auch nicht näher.
So viel zum Überflüssigen und Aufgesetzten. Daraus
besteht der Film zu 90%. Der Rest ist wie bereits geschrieben (Ersatz-)Vater-(Ersatz-)Tochter-Drama
mit etwas „Verlust der Unschuld“- und „Erwachsenwerden und auf eigenen Beinen
stehen“-Thematik zwischen zwei langweiligen Figuren und gelangweilter Darbietung.
SPOILER ENDE.
Wenn ich ein überdrehtes Killer-Drama mit Satire Anleihen
und künstlichem Touch und wirklich guter Musikuntermalung sehen will, dann
schaue ich Oliver Stone´s Natural Born Killers, wenn ich einen Tarantinofilm
schauen will, dann schau ich evtl. auch Natural Born Killers oder eben einen „echten“
Tarantino, wenn ich ein emanzipiertes Frauen-„Gangster“-Drama sehen möchte,
dann schaue ich „Thelma & Louise“, wenn ich Bonnie & Clyde schauen
will, dann schaue ich Bonnie & Clyde und wenn ich ein Vater-Tochter-Drama
und einen Film mit o.g. Thematik schauen will, dann schaue ich ganz bestimmt
nicht „Violet & Daisy“.
P.S. Der angedeutete Werte- und Moralverfall und die damit verbundene
Gesellschaftkritik geht leider im ganzen Kladderadatsch unter und man sollte
nicht erst versuchen, dem Film dahingehend irgendeinen durchdachten Roten Faden
zu attestieren.
P.P.S. Hohe Ambitionen, schlechte bis katastrophale Umsetzung... einfach blöde.
P.P.S. Hohe Ambitionen, schlechte bis katastrophale Umsetzung... einfach blöde.
Bild (3 P):
Nein, meine lieben Damen und Herren… das Bild sieht
nicht gut aus, es ist allerhöchstens akzeptabel und selbst hierfür musste es zum Ende hin
kämpfen.
Ich lass die Katze direkt aus dem Sack. Der leichte
(!), aber wahrnehmbare Einsatz von Anti-Rauschfiltern (vor allen in den letzten 30 Minuten) sorgt in dieser Zeit für minimal
verschwommene Bewegungen, ein paar dezente Doppelkonturen (kaum wahrnehmbar) und
vor allem in Halbdistanzaufnahmen für wachsige Konturen und detailarme Bilder,
die stellenweise nur knapp über DVD-Qualität liegen. Und dabei wäre der Einsatz
dieses Tools höchstwahrscheinlich vollkommen unnötig gewesen. Zwar herrscht ab
und zu ein leichtes Rauschen, jedoch stört es nicht, frisst keine Details und
es legt sich auch nicht wie ein Schleier über das Gezeigte.
Neben dieser Schlampigkeit machen einige Aufnahmen in
geschlossenen Räumen bei gesättigter Ausleuchtung einen etwas weicheren
Eindruck, ein paar wenige Fokusfehler schleichen sich auch ein, der Schwarzwert
hätte im GEsamten kräftiger seien können (geht aber in Ordnung) und der Schärfe-, sowie Detailgrad wissen
eigentlich nur in Nahaufnahmen und gut ausgeleuchteten Einstellungen zu gefallen; können stellenweise aber durchaus
begeistern.
Die Farben gehen allerdings in Ordnung, wissen in den
hell ausgeleuchteten Szenen absolut zu überzeugen, verwischen jedoch minimal in
schummriger Beleuchtung.
Hinzu kommt hin und wieder (nicht durchgehend) eine ganz leichte Froschaugenlinse, die noch
ein paar dezente Bildrandunschärfen entstehen lässt und schon hat man sich ein Bild beinahe ruiniert.
Viele bis evtl. all diese Dinge sind nur leicht
ausgeprägt und fallen dem ein oder anderen Betrachter wahrscheinlich gar nicht
auf. Auf einer entsprechend großen Leinwand entpuppt sich das Bild allerdings
sehr schnell als qualitativ wechselhaft - mal hervorragend, oft nur solide, stellenweise gut, die letzten 30 Minuten leider schon dezent minderwertig.
Sound (Engl. MA-Audio) (3 P):
Aufgerundete 3 Punkte.
Auch beim Sound kann die Blu Ray nicht überzeugen.
Es herrschen kaum Surroundeffekte, die Dynamik ist
leider etwas schwach und die Dialoge hätten im Gesamten präziser seien
können.
Es handelt sich hier um einen 5.1-Mix, der eigentlich
nur über seine Front funktioniert. Die musikalische Untermalung ist nicht
sonderlich druckvoll, spielt eigentlich nie raumfüllend auf, mag evtl. ein paar
Feinheiten besitzen, schafft es aber nicht diese entsprechend zu präsentieren. Die
wenigen Actionpassagen haben keinen richtigen Druck, Bass sucht man vergebens
und die Schusseffekte klingen, wie aus dem Archiv einer günstigeren
TV-Produktion.
Die Dialoge sind verständlich und gehen in Ordnung,
allerdings hätte diese auch eine präzisere Abmischung und/oder stellenweise
eine Nachvertonung benötigt um perfekt im Zentrum zu stehen.
Der gesamte Mix wirkt eher, wie ein Dolby Digital Mix
einer neumodischen, kostenüberschaubaren TV-Produktion, wenn man es überspitzt
ausdrücken möchte.
"Peng, peng, peng, peng, peng"... machten die Knallfrösche. |
Extras (0,5 P):
Trailer, sonst nichts.
P.S. Es gibt ein Mediabook mit Extra-Disc.
1,0 von 5 - Story
3,0 von 5 - Bild
3,0 von 5 - Sound
0,5 von 5 - Extras
38% Gesamtwertung
53% technische Umsetzung
Player:
Playstation 3
3,0 von 5 - Sound
0,5 von 5 - Extras
38% Gesamtwertung
53% technische Umsetzung
Player:
Playstation 3
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Violet & Daisy
Gewinnspiel:
Da mir diese Blu Ray praktisch in den Schoß gefallen
ist und ich mir komischer Weise vorstellen kann, dass es irgendjemand da
draußen gibt, dem der Film gefallen könnte, verlose/verschenke ich das ungute
Dingen.
Da ich jedoch keiner unwissenden Seele weh tun,
sondern halbwegs gewährleisten möchte, dass die Scheibe einem Fan in die Finger
fällt, ist die Frage vielleicht etwas kniffelig.
Wie lautet die mehrfach preisgekrönte TV-Serie, die im
Mafiamilieu angesiedelt ist und in der einer der vier Handlanger einen
Restaurantbesitzer spielt?
Sei der/die Erste mit der richtigen Antwort und du
bekommst die neuwertige Blu Ray zugeschickt. Versandt wird weltweit. Teilnehmen
können nur Follower des Blogs oder Leser/Follower via Google+, Twitter oder
Blogconnect.
Die geposteten Antworten werden chronologisch freigegeben,
bis ein Gewinner feststeht. Der Gewinner wird von mir via Kommentar
aufgefordert seine Adresse zu posten, welche selbstverständlich daraufhin NICHT
veröffentlicht wird. Der Versand erfolgt schnellst möglich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen