Montag, 23. Dezember 2013

Violet & Daisy (Blu Ray)




Story/Film (1 P):
“Violet & Daisy” ist ab und an “Violent & Crazy”, die meiste Zeit jedoch “Why?What? & Lazy“. Nicht nur ist der Film lahm ohne Ende und hat eine ähnliche Konsistenz, wie ein drei Tage alter Kaugummi von unter der Schulbank, auch wissen die Schauspieler kaum zu überzeugen, fast alles wirkt aufgesetzt, vieles ist überflüssig und fehl am Platze und einiges ist schlicht und einfach bei seinen großen Vorbildern geklaut und das nicht gerade gut.
Dass es sich bei Violet & Daisy um einen halben Undergroundfilm handelt und er aufgrund dessen qualitative Einbußen technischer Natur hinnehmen muss, soll dem Film nicht angelastet werden. Auch seine Kammerspiel-Herangehens- und Erzählweise, sowie seine überschaubaren Settings sind verkraftbar, allerdings weiss der Film nicht so recht was er im Endeffekt seien möchte. Und da er sich nicht entscheiden kann greift er blind links in alle nur erdenklichen Töpfe, panscht sich einen ab, tritt aber eigentlich nur auf Stelle und kommt kaum bis gar nicht voran.

Nach einem zackigen und unterhaltsamen Start kommt der Film kurz nach Eintreffen unser beiden wirklich blöden Killer-Trinchen schnell zum Erliegen. Zunächst noch interessiert, lauscht der Zuschauer all den aufgesetzten Dialogen und vermag vereinzelnd gut pointierte Konter und schnippige Dialoge zu vernehmen. Nach der x-ten Wiederholung einfältiger Charakterszenen und aufgesetzten Verzögerungen, die das Geschehen immer wieder ausbremsen, stellt sich jedoch schnell Ernüchterung ein und ca. 90 Minuten Lauflänge werden zur Zerreissprobe.

Was ich damit meine? Nun gut; ich will´s euch verraten. ACHTUNG SPOILER.

Kommen wir zunächst zum Überflüssigen:

Ach… so viel könnte man nennen. Ich versuch mich kurz zu fassen. Fangen wir bei Danny Trejo an. Keiner braucht ihn, sein Charakter ist völlig überflüssig und seine eine Szene hätte niemand vermisst. Diese ist wie vieles im Film einfach nur da, damit irgendetwas passiert, gelabert werden kann und ein Tarantino-ähnliches Feeling aufkommt, welches leider nicht geschaffen wird, da die Dialoge allerhöchstens Mittelmaß und viel zu verhalten sind. Die Frage was mit Violet´s Ex-Partnerin passiert ist, soll den Zuschauer bei der Stange halten, der erfahrene und nicht völligst verkalkte Zuschauer weiss jedoch direkt was gebacken ist. So steht eine Frage im Raum, die eigentlich keine ist und deren Auflösung genau so überraschend erscheint, wie fast alles im Film. Und wenn man näher drüber nachdenkt auch keine Bedeutung hat, da weder entsprechende Rückblicke irgendeine Relevanz für die erzählte Geschichte haben, diese sich nebenbei gesagt auch nicht wiederholen oder der Eindruck entsteht, es könnte sich wiederholen, und somit leider keinerlei Spannung generiert wird.

Des Weiteren ist die Anwesenheit des Charakters „Killer No. 1“ ähnlich durchdacht. Hier tauche ich nicht weiter ab und erläuter wieso dies der Fall. Nichts, aber auch rein gar nichts trägt dieser zur Story bei.
Weiterhin überflüssig sind praktisch alle Szenen, die eine Charakterentwicklung von Violet vorgauckeln, da diese keine durchläuft. Somit hätte der Film auch einfach „Daisy“ heissen können.
Und die Tatsache, dass beide Tanten Killerinnen sind ist eigentlich auch überflüssig. Deswegen wird auch extrem wenig gekillt im Film. Genauso gut hätten James Gandolfinis´ (R.I.P.) Figur und Daisy Nachbarn seien können.

Also vergessen wir mal den ganzen Quark von Killern, irgendwelchen Handlangern, Violet und und und… sondern konzentrieren wir uns auf die beiden eigentlichen Hauptfiguren Daisy und der ältere, dicke Mann (James Gandolfini). Hier bleibt nichts weiter übrig als ein langatmiges, aufgesetztes und nicht sonderlich gut geschauspielertes (Ersatz-)Vater-(Ersatz-)Tochter-Drama mit etwas „Verlust der Unschuld“- und „Erwachsenwerden und auf eigenen Beinen stehen“-Thematik. Klasse… so viel Buhei um praktisch nichts oder zu mindestens nichts Besonderes.

Während man bei Alexis Bledel wenigstens noch Emotionen wahrnimmt hat man bei Saoirse Ronan den Eindruck, das gute Kind hat Schauspielunterricht bei  Ryan Gosling genommen… eine halbe Katastrophe - ein bis maximal zwei Gesichtsausdrücke.

Das ist übrigends der zweite Gesichtsausdruck von dem ich gesprochen habe.


Kommen wir nun zum Aufgesetzten:

Die Dialoge fallen direkt mal ein. Neben ein paar ganz wenigen, gelungenen Momenten, entsteht der Eindruck man wollte auf Teufel komm raus Tarantino kopieren. Nur geklappt hat es nicht. Gelaber nur um des Laberns wegen kann nur einer gut und das ist sein Erfinder. Und wieso funktioniert es bei Tarantino? Ganz einfach. Weil Tarantino Charaktere erfindet, wie man sie bis dato noch nie gesehen hat, er diesen Dialoge in den Mund legt, die egal wie übertrieben und unrealistisch sie auch sind, schlicht und einfach Timing, Gespür und Einmaligkeit besitzen. All dies sucht man hier vergebens.

Und was sollte eigentlich die Szene mit den vier extrem uninspirierten Killern, der anderen Partei, deren Dasein neben ihrer totalen Überflüssigkeit auch kaum aufgesetzter hätte seien können…!?!? Abermals aus einem Tarantinofilm abgekupfert, mit Flashbacks versehen und coolen Sprüchen schneller abserviert, als eingeführt, wirkte all dies nur noch peinlich. 

Und wie ätzend der Running-Gag um die ständige Munitionsknappheit ist, erwähne ich nicht näher. Und dass der Film selbst in seinem gekünstelten Universum noch grundlegende Logikschwävhen hat, erläuter ich auch nicht näher.

So viel zum Überflüssigen und Aufgesetzten. Daraus besteht der Film zu 90%. Der Rest ist wie bereits geschrieben (Ersatz-)Vater-(Ersatz-)Tochter-Drama mit etwas „Verlust der Unschuld“- und „Erwachsenwerden und auf eigenen Beinen stehen“-Thematik zwischen zwei langweiligen Figuren und gelangweilter Darbietung.
SPOILER ENDE.



Wenn ich ein überdrehtes Killer-Drama mit Satire Anleihen und künstlichem Touch und wirklich guter Musikuntermalung sehen will, dann schaue ich Oliver Stone´s Natural Born Killers, wenn ich einen Tarantinofilm schauen will, dann schau ich evtl. auch Natural Born Killers oder eben einen „echten“ Tarantino, wenn ich ein emanzipiertes Frauen-„Gangster“-Drama sehen möchte, dann schaue ich „Thelma & Louise“, wenn ich Bonnie & Clyde schauen will, dann schaue ich Bonnie & Clyde und wenn ich ein Vater-Tochter-Drama und einen Film mit o.g. Thematik schauen will, dann schaue ich ganz bestimmt nicht „Violet & Daisy“.

P.S. Der angedeutete Werte- und Moralverfall und die damit verbundene Gesellschaftkritik geht leider im ganzen Kladderadatsch unter und man sollte nicht erst versuchen, dem Film dahingehend irgendeinen durchdachten Roten Faden zu attestieren.

P.P.S. Hohe Ambitionen, schlechte bis katastrophale Umsetzung... einfach blöde.

Bild (3 P):
Nein, meine lieben Damen und Herren… das Bild sieht nicht gut aus, es ist allerhöchstens akzeptabel und selbst hierfür musste es zum Ende hin kämpfen.

Ich lass die Katze direkt aus dem Sack. Der leichte (!), aber wahrnehmbare Einsatz von Anti-Rauschfiltern (vor allen in den letzten 30 Minuten) sorgt in dieser Zeit für minimal verschwommene Bewegungen, ein paar dezente Doppelkonturen (kaum wahrnehmbar) und vor allem in Halbdistanzaufnahmen für wachsige Konturen und detailarme Bilder, die stellenweise nur knapp über DVD-Qualität liegen. Und dabei wäre der Einsatz dieses Tools höchstwahrscheinlich vollkommen unnötig gewesen. Zwar herrscht ab und zu ein leichtes Rauschen, jedoch stört es nicht, frisst keine Details und es legt sich auch nicht wie ein Schleier über das Gezeigte.

Neben dieser Schlampigkeit machen einige Aufnahmen in geschlossenen Räumen bei gesättigter Ausleuchtung einen etwas weicheren Eindruck, ein paar wenige Fokusfehler schleichen sich auch ein, der Schwarzwert hätte im GEsamten kräftiger seien können (geht aber in Ordnung) und der Schärfe-, sowie Detailgrad wissen eigentlich nur in Nahaufnahmen und gut ausgeleuchteten Einstellungen zu gefallen; können stellenweise aber durchaus begeistern.
Die Farben gehen allerdings in Ordnung, wissen in den hell ausgeleuchteten Szenen absolut zu überzeugen, verwischen jedoch minimal in schummriger Beleuchtung.
Hinzu kommt hin und wieder (nicht durchgehend) eine ganz leichte Froschaugenlinse, die noch ein paar dezente Bildrandunschärfen entstehen lässt und schon hat man sich ein Bild beinahe ruiniert.



Viele bis evtl. all diese Dinge sind nur leicht ausgeprägt und fallen dem ein oder anderen Betrachter wahrscheinlich gar nicht auf. Auf einer entsprechend großen Leinwand entpuppt sich das Bild allerdings sehr schnell als qualitativ wechselhaft - mal hervorragend, oft nur solide, stellenweise gut, die letzten 30 Minuten leider schon dezent minderwertig.

Sound (Engl. MA-Audio) (3 P):
Aufgerundete 3 Punkte.
Auch beim Sound kann die Blu Ray nicht überzeugen.
Es herrschen kaum Surroundeffekte, die Dynamik ist leider etwas schwach und die Dialoge hätten im Gesamten präziser seien können.

Es handelt sich hier um einen 5.1-Mix, der eigentlich nur über seine Front funktioniert. Die musikalische Untermalung ist nicht sonderlich druckvoll, spielt eigentlich nie raumfüllend auf, mag evtl. ein paar Feinheiten besitzen, schafft es aber nicht diese entsprechend zu präsentieren. Die wenigen Actionpassagen haben keinen richtigen Druck, Bass sucht man vergebens und die Schusseffekte klingen, wie aus dem Archiv einer günstigeren TV-Produktion.
Die Dialoge sind verständlich und gehen in Ordnung, allerdings hätte diese auch eine präzisere Abmischung und/oder stellenweise eine Nachvertonung benötigt um perfekt im Zentrum zu stehen.
Der gesamte Mix wirkt eher, wie ein Dolby Digital Mix einer neumodischen, kostenüberschaubaren TV-Produktion, wenn man es überspitzt ausdrücken möchte.

"Peng, peng, peng, peng, peng"... machten die Knallfrösche.


Extras (0,5 P):
Trailer, sonst nichts.

P.S. Es gibt ein Mediabook mit Extra-Disc.



1,0 von 5 - Story   
3,0 von 5 - Bild 
3,0 von 5 - Sound
0,5 von 5 - Extras

38% Gesamtwertung

53% technische Umsetzung
 

Player:
Playstation 3
 
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Violet & Daisy



Gewinnspiel:
Da mir diese Blu Ray praktisch in den Schoß gefallen ist und ich mir komischer Weise vorstellen kann, dass es irgendjemand da draußen gibt, dem der Film gefallen könnte, verlose/verschenke ich das ungute Dingen.
Da ich jedoch keiner unwissenden Seele weh tun, sondern halbwegs gewährleisten möchte, dass die Scheibe einem Fan in die Finger fällt, ist die Frage vielleicht etwas kniffelig.

Wie lautet die mehrfach preisgekrönte TV-Serie, die im Mafiamilieu angesiedelt ist und in der einer der vier Handlanger einen Restaurantbesitzer spielt?

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