Freitag, 31. Januar 2014

Frankenstein (1931) – UK-Import (Blu Ray)



Frankenstein (1931) – UK-Import mit dt. Ton (Blu Ray)

Story/Film (4,5 P):
Dass ich alten Klassikern auch mal gerne verbal vor den Koffer kacke, wenn sie es verdient haben, sollte hinlänglich bekannt seien. Im Fall Frankenstein ist dies jedoch ganz klar nicht von Nöten. Im Gegenteil. Frankenstein aus dem Jahre 1931 ist ein großartiger Horror-(Monster)-Klassiker in S/W.

Über 80 Jahre nachdem der Film veröffentlicht wurde, ist er selbstverständlich nicht mehr so schockierend, so furchteinflößend und spannend, aber an Stimmung, dem großartigen Flair und seiner sehr guten Gesamtheit hat er dennoch nichts eingebüßt.

Mary Shelly schuf mit Frankenstein ein zeitloses, literarisches Werk und in ihm ein zerrüttetes, menschliches Monster. Gespickt mit genialen, weltbekannten Dialogen & Kameraeinstellungen, sowie zwischenmenschlichem Drama und der Behandlung klassischer Themen, wie dem Frevel des Erschaffens künstlichen, menschlichen Lebens und dem Preis, den man dafür zahlen muss, ist und bleibt Frankenstein ein Meisterwerk des frühen Horror-Kinos und sollte unter Film- und Genrefans bekannt seien.

Dank eines fantastischen Setdesigns, generell sehr atmosphärischen Drehorten und einer passenden musikalischen Untermalung gelang es James Whale einen Film zu drehen, der auch heute noch in allen Belangen überzeugen kann. Dialoge, wie „It´s alive!“ sind mindestens so ikonisch und in die Geister der Menschen eingebrannt, wie Henry Frankenstein´s Labor, die Hand des Monsters, wie sie sich zu bewegen anfängt oder wie es in der Tür steht und voran wankt, der Showdown an der Mühle oder der Mob mit Fackeln und Mistgabeln.

Fazit: It´s alive!

Bild (4,5 P):
Bei diesem Klassiker hat sich Universal zum Glück Mühe gegeben und nicht die berühmte Filterkur angewandt. Frankenstein sieht auf BD sehr gut aus. Aber was heisst nun „sehr gut“ bei einem Film diesen Alters? Er sieht beispielsweise etwas besser aus als Metropolis (1927), deutlich besser als King Kong von 1933, aber nicht ganz so gut, wie Bride Of Frankenstein (1935).

Man muss selbstverständlich ein paar Abstriche machen, wenn es um entsprechend alte Filme geht. So kann es innerhalb der ersten paar Minuten dazu kommen, dass ganze Frames (Einzelbilder) fehlen, zwischenzeitlich das Filmkorn stärker wahrnehmbar wird, sich Fokusfehler einschleichen und bei einigen wenigen Aufblenden ein nicht überarbeitetes, nicht HD-würdiges Bild zu erkennen ist, welches jedoch auch gleich wieder verschwindet.

Abgesehen von diesen Momenten, die wirklich sehr gut zu verzeihen sind, liegt die Qualität auf einem gut bis öfters sehr guten Niveau. Besonders die hervorragende Durchzeichnung des Bildes fällt auf. Der Schwarzwert ist sehr gut und verschluckt keine Details, die Graustufen und das Weiss sind natürlich und ebenfalls sehr schön differenziert, so dass ein guter Kontrast zu Stande kommt.



Der Schärfegrad mag etwas schwankend seien und vielleicht im Gesamten „nur“ auf einem guten  Level liegen, kann aber in ein paar Momenten, zusammen mit einer ausgezeichneten Detailzeichnung für überraschend starke Bilder sorgen, wie man sie nicht erwartet hätte.

Das Bild wirkt stabil, Flackern wurde sehr gut im Zaun gehalten, Beschädigungen und Schmutzpartikel wurden hervorragend entfernt und man kann sagen, dass Frankenstein eine sehr hochwertige Restauration genossen hat.

Sound (Engl. MA-Audio) (3,5 P):
Der Mono-Track ist im Grunde genommen als (fast) gut zu betrachten. Die Dialoge mögen zwar öfters in ihrer Gesamtheit leicht übersteuern, für das Alter sind sie aber dennoch gut verständlich. Lediglich in zwei Szenen kam es mir so vor, als seien die Dialoge sehr weit entrückt gewesen und kaum verständlich.
Immer wieder fallen die gelungenen Effekte über die Front auf, die für eine gute Stimmung sorgen können. Es herrscht eine tolle Dynamik - man achte auf das Unwetter, welches tobt bevor das Monster zum Leben erweckt wird. Die Balance ist im Gesamten ebenfalls gelungen, leistet sich jedoch zwei, drei Abfälle und der Mono-Track kann überzeugen.

Des Weiteren muss man sagen ist ein ganz, ganz leichtes, aber nie störendes Rauschen wahrzunehmen und die Präzision hätte auch für einen 80-jährigen Film hin und wieder etwas besser, etwas sauberer seien können.




Extras (5 P):
2 Audiokommentare, einer von Filmhistoriker Rudy Behlmer und ein anderer von Sir Christopher Frayling, befinden sich auf der BD. Des Weiteren hat man folgende drei Videofeatures auf die die Blu Ray gepackt:

The Frankenstein Files: How Hollywood Made a Monster (ca. 45 Minuten)
Karloff: The Gentle Monster (ca. 40 Minuten)
Universal Horror (ca. 95 Minuten)

Letztere Doku geht neben Frankenstein auch auf alle anderen Monsterfilme aus der Blu Ray Kollektion ein.
Hinzu kommt eine ca. 9-minütige, sehr interessante Featurette über die Restaurationsarbeit von Universal. Im Nachherein fragt man sich, wieso Universal dann so viele Filme katastrophal mit Filtern kaputt reitet. 




Außerdem hat es ein 10-minütiger Kurzfilm, eine Parodie aus dem Jahre 1932 auf die Scheibe geschafft.
Neben einer Trailer Galerie der Frankenstein Fortsetzungen und einem Trivia Track, gibt es noch die Frankenstein Archive mit Postern und Fotos.


4,5 von 5 - Story   
4,5 von 5 - Bild 
3,5 von 5 - Sound
5,0 von 5 - Extras

87% Gesamtwertung

83% technische Umsetzung 

Player:
Playstation 3
 
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Frankenstein (1931) – UK-Import
aus der Universal Classic Monsters: Essential Collection

Donnerstag, 30. Januar 2014

Riddick (Blu Ray)




Story/Film (1,5 P):
Ich habe ja echt nichts Großartiges erwartet, auch hätte der Film nicht wirklich gut seien müssen, um zu unterhalten… aber dieses Vehikel ist nun wirklich eine halbe Katastrophe und bietet rein gar nichts Gutes.

Eine Story gibt es eigentlich nicht, aber dennoch ist das Storytelling, das Premise-Telling müde und einfallslos, die wenigen Dialoge hat man in den Riddick-Vorgängern gefühlte 50 Mal bereits gehört, die ersten 30 Minuten sind vollkommen überflüssig und mit viel, teilweise billigem Creature-CGI aufgepeppt, im Mittelteil wiederholt sich alles und die Hälfte des einstündigen Mittelteils wäre ebenfalls besser der Schere zum Opfer gefallen, im gesamten Film gibt es genau einen (!) coolen Kill, die Nebenfiguren (alle anderen) sind clichéhafte Abziehbildchen aus zig anderen Filmen, die Sideboobs von Katie Sackhoff können ebenfalls nicht begeistern und der Showdown ist nahezu identisch mit Pitch Black; nur dümmer!

Vielleicht ist die Kinoversion etwas zackiger und weniger träge, als die Extended Version, welche ich geschaut habe. Jedoch glaube ich kaum, dass sich der Film dadurch wesentlich steigert. Allerhöchstens sind hier 2 Punkte drin und Riddick ist und bleibt eine ziemliche Gurke im Sci-Fi-Action-Horror-Genre.

Und von dem lächerlichen Versuch den Film mit Pitch Plack und dem direkten Vorgänger zu verbinden, sprechen wir erst gar nicht…

Bild (5 P):
Aufgerundete 5 Punkte.
Im Gegensatz zum Film ist das Bild jedoch sehr gut geworden und die meiste Zeit über referenzwürdig.
Riddick ist vor allem während der letzten 30-40 Minuten ein sehr dunkler Film. Zum Glück ist der Schwarzwert sehr gut und erlaubt eine nahezu perfekte Durchzeichnung des Bildes. Nur gewollte Bildbereiche liegen im Pechschwarzen und trotz des extremen Dunklens bietet das Bild in dieser Zeit eine hervorragende Detailzeichnung und sehr gute Plastizität. Einziger Wermutstropfen sind die hin und wieder eintretenden leichten Fokusunschärfen, welche die ungeschönte Höchstwertung verhindern.

Abgesehen davon ist das Bild perfekt. Die Farben sind zwar nachkorrigiert, aber sehr gut differenziert und kräftig, der Kontrast ist stark, die Tiefenwirkung ausgezeichnet, das Bild ist „neumodisch“, erscheint aber dennoch filmisch und der Schärfe-, sowie der Feindetailgrad ist bis auf die leichten Fokusfehler ebenfalls perfekt.



Sound (Engl. MA-Audio) (5 P):
Aufgerundete 5 Punkte.
Hätte während des finalen Showdowns der Tiefenbass noch richtig kräftig zugeschlagen und die Couch zum Vibrieren gebracht, wären ungeschönte 5 Punkte drin gewesen. War leider nichts der Fall und so sind´s nur aufgerundete 5 Punkte.

Ansonsten gibt´s nichts zu meckern. Die Dialogwiedergabe ist kräftig und präzise, allerdings machen die extrem testosterongeschwängerten Kehlkopfstimmen die ein oder Passage etwas schwer verständlich.
Besonders gut gefallen die zahlreichen und teilweise auch einfallsreichen Surroundeffekte, die besonders in der zweiten Hälfte zunehmen und während des Finales abermals qualitativ, wie auch quantitativ zulegen. Seien es „subtile“, feine Umgebungsgeräusche, eine räumlich aufspielende Musik oder aber die ausgezeichnet herausgearbeiteten Geräusche, der Kreaturen, die um und über das Gebäude kraxeln, es klingt fantastisch. Mit vielen Stereoseparationen ausgestattet erscheint der 5.1-Mix sehr lebendig und ist im Grunde das einzig unterhaltsame am gesamten Film.
Die Balance passt, die Dynamik ist ebenfalls gut, jedoch hätte der Tiefenbass ruhig etwas brachialer gen Ende zulangen dürfen.




Extras (3 P):
Neben der Kinoversion ist auch die Extended Unrated Version in HD auf der BD vertreten. Des Rest der Extras ist eher überschaubar und uninteressant. Und so hat man noch drei, vier kürzere (5- bis 10-minütige) Videofeatures und ein paar Trailer auf die BD gepackt, um tatsächliche Extras vorzugauckeln.



1,5 von 5 - Story   
5,0 von 5 - Bild 
5,0 von 5 - Sound
3,0 von 5 - Extras

66% Gesamtwertung

92% technische Umsetzung 

Player:
Playstation 3
 
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Riddick


Mittwoch, 29. Januar 2014

Man Of Tai Chi (Film)






Story/Film (3 P):
Man Of Tai Chi ist Keanu Reeves´ Regiedebut oder zu mindestens bin ich der Meinung, dass es das ist. Und was soll man sagen… er hat eine ordentliche Leistung abgelegt. Eigentlich sogar eine gute, denn außer des Standard-Skriptes kann man nicht viel an diesem Martial-Arts-Actioner aussetzen. Und dies bringt auch schon ohne große Umschweife direkt zur Story. Illegale Untergrundkämpfe auf Leben und Tod, eine reiche Gesellschaft, die sich daran ergötzt, die Polizei, die hinter dem oberbösen Schurken (Keanu Reeves) hinterher ist, ein Kämpfer, der vom Weg abkommt, ein alter Meister und jede Menge auf die Fresse – das kennt man doch zu Genüge, gewinnt unter Garantie nicht den Innovationspreis 2013/14 und dient als Aufhänger für beeindruckende Fights. Fights, die jedoch nur mit einem Fuß in der Realität stehen, mit dem anderen machen was sie wollen.

Keanu Reeves, als oberster Bösewicht der bösen Schurken darf im Endfight ebenfalls zeigen, dass er nicht alles aus seiner Matrix-Zeit verlernt hat und schlägt sich überraschend gut. Alle anderen Kämpfe liegen jedoch vom Können deutlich über dem Finale. 
Um nochmals kurz auf die Geschichte zurück zu kommen… kennt jemand Star Wars??? Blöde Frage, so gut wie jeder kennt Star Wars. Man Of Tai Chi ist die Martial Arts Variante. Es gibt Darth Vader und den Emperor in einer Person, Keanu Reeves, Luke Skywalker ist Tiger Hu Chen, Prinzessin Leia ist Karen Mok, Obi Wan Kenobi wird gespielt von Hai Yu, C3PO ist modernisiert als cooler Chinese mit Kamera dargestellt und diverse Dialoge ähneln doch sehr der Weltraumsaga. Macht nichts!




Der Rest passt. Die Action ist knackig inszeniert, die Schnitte sitzen, die Darsteller machen eine gute Figur, Drama ist in Form von „Verlust der Unschuld, Hochmut, Fall & Läuterung“ gegeben, die Bilder sind teilweise sehr schön eingefangen, dass Setdesign ist Eyecandy und der Film weiss durchgehend zu unterhalten.

Fazit: Nichts Besonderes, aber im Gesamten durchaus gelungen und für Freunde des Genres ganz klar zu empfehlen. 

P.S. Ein kleines Tribut an Neo aus der Matrix Trilogie in Form eines typischen Moves, ausgeführt von Tiger Hu Chen ist selbstverständlich auch eingebaut worden. Die verdrehte Rollensituation und Keanu Reeves´ Blick machen diese Homage zu einer kleinen, aber sehr guten Szene.

P.P.S. Hat zwar nichts mit diesem Film zu tun, aber was soll´s? Nächsten Monat wird ein Review zu der amerikanischen (auch auf deutschen Playern spielbaren) Blu Ray von Tom Yum Goong/The Protector folgen. Diese beinhaltet neben der geschnittenen R-Rated Version nämlich auch die thailändische Langfassung mit engl. UTs, was wohl viele nicht wissen/wussten. Ich selbst bin auf die Info auch erst vor Kurzem gestoßen.