Story/Film (5 P):
Ein
moderner Klassiker und die Geburtsstunde des wohl kultigsten Auftragskillers
der Filmgeschichte,
Léon, sowie Jean Reno´s und Natalie Portman´s internationaler
Durchbruch.
Aus meiner Sicht gibt es an diesem Meisterwerk nichts auszusetzen. Im
Grunde genommen müsste man Loblieder auf diesen berauschenden Film singen,
dermaßen gut ist er geschrieben, in Szenen gesetzt, musikalisch untermalt und
geschnitten. 90ies Cinema at its best!
Das fantastische an Léon sind in allererster Linie die Charaktere,
allen voran dessen Hauptfiguren und ungleiches Paar, Léon (Jean Reno) und
Mathilda (Natalie Portman). Dicht gefolgt von Stansfield (Gary Oldman) und Tony
(Danny Aiello).
Die Charakterzeichnung und –entwicklung beider Protagonisten ist dank
superber Dialoge und tollen Schauspielleistungen glaubwürdig, emotional und
fesselt den Betrachter regelrecht vor die Leinwand. Die klassische Wandlung
eines leicht naiven und von der Außenwelt distanzierten, harten Typen mit
weichem Kern zu einer liebenswerten, tragischen Figur, die das Leben entdeckt
und emotional aufblüht, wird in Léon mal anders, in Form eines Auftragskillers
dargestellt. Perfekt ergänzt, durch die für ihr junges Alter zu aufgeklärte und
durch einen harten Schicksalsschlag gezeichnete Mathilda, geben sich beide
Charaktere Kraft und ein völlig neues Leben, welches keiner der beiden wohl für
möglich gehalten hätte.
So weit so gut. Es gibt ja noch Gary Oldman. Dieser verkörpert mal
wieder einen fantastisch bösen Fiesling, den man einfach lieb haben muss; nein,
hassen muss… aber doch irgendwie für seine herrlich schräge, bitterböse Art
gern hat… aber dennoch hasst… aber doch irgendwie…
Also… Konfliktpotential der Marke „Extra Böse“ ist garantiert. Für
Drama, Witz, herzhaftes Lachen, viel Charme und auch die ein oder andere Träne
zeichnet sich Léon, The Professional verantwortlich. Eingebettet in atemberaubende
Bildkompositionen, Kamerafahrten, Schnitte und eine geniale Filmmusik und
wunderschöne Songtitel, schuf Luc Besson 1994 eine tot-traurige Action-Ballade
mit einem Showdown, so dramatisch, so emotional, so großartig, so brachial,
dass dieser verdienter Maßen in die Filmgeschichte eingegangen ist.
P.S. Ich weiss, dass die Figur
des Léon in Besson´s Nikita vier Jahre zuvor bereits einen Auftritt hingelegt
hat. Dort hieß der Cleaner aber nicht Léon, sondern Victor, sah lediglich wie
Léon aus und starb sogar, wenn mich nicht alles täuscht. Nur für den Fall, dass
irgendjemand wegen des ersten Satzes direkt wieder klugscheissern wollte…
Bild (3 P):
Das Bild der Blu Ray ist leider enttäuschend, zwar immer noch
akzeptabel, schaubar und in wenigen Einstellungen auch wirklich gut, im
Gesamten aber nichts Besonderes und kann zu keiner Zeit wirklich brillieren.
Es treten Doppelkonturen und Unschärfen wegen dezenter Fischaugenlinse
am Bildrand auf, das Filmkorn drängt sich öfters etwas störend in den
Vordergrund, der Schärfegrad ist nur in hellen Einstellungen und Nahaufnahmen
gut und verliert die Detailzeichnung bei schummriger Beleuchtung, welche recht
häufig herrscht und die Farben wirken etwas zu warm. Der Schwarzwert ist satt,
verhält sich aber etwas wankelmütig und
sorgt in so manchem schattigen Bildbereich für flächendeckenden Detailverlust.
Die Durchzeichnung des Bildes geht noch in Ordnung, jedoch verhindert das
Filmorn dies hin und wieder. Der Kontrast ist passabel, wirkliche Tiefenwirkung
tritt jedoch kaum auf.
All das klingt katastrophal, es ist auch nicht wirklich schön
anzusehen, im Gesamten aber nicht so tragisch, dass man die Blu ray am liebsten
wegschmeissen würde. In hellen Szenen blüht die Qualität auf, passable bis gute
Nahaufnahmen gibt es recht viele und wirklich (!) schwache Momente halten sich
in Grenzen.
P. S. Wer die Scheibe noch nicht besitzt, genau wie ich keinerlei Wert auf
eine deutsche Tonspur legt und mit dem Gedanken spielt sich Léon auf Blu Ray
zuzulegen, sollte zum codefree US-Import greifen. Dieser scheint ein deutlich
besseres Bild zu besitzen und beinhaltet ebenfalls beide Fassungen des Films.
Ich werde mir diese Import Blu Ray höchstwahrscheinlich in naher
Zukunft zulegen und ein entsprechendes Review verfassen.
Sound (Engl. MA-Audio) (3,5 P):
Akustisch kann die Blu Ray trotz eines 7.1-Sounds nur bedingt
überzeugen und begeistern. Die Wiedergabe der Filmmusik und er Songtitel ist
sehr gut, bietet feine Details und kann einen raumfüllenden Klangteppich weben.
Alles andere ist aber leider nur solide, hin und wieder sogar etwas
enttäuschend. Die Dialoge sind leicht
schwankend. In ein paar wenigen Momenten entsteht sogar der Eindruck, dass
diese für einen Bruchteil einer Sekunde
auf dem vorderen linken Kanal beginnen und daraufhin sofort auf den Center
gelegt wurden – es klingt etwas komisch.
Die zahlreichen Schüsse und die große finale Explosion sind relativ
kraft- und drucklos und "dröhnen" öfters von hinten heran, obwohl das Geschehen
auf der Front beginnt.
Trotz der Mängel kann der Mix aufgrund seiner sehr schönen und
brillanten Filmmusik glänzen. Auch der Bass darf sich begleitend einbringen,
während den Actionpassagen ist dieser jedoch auffallend unpräzise und nicht
weiter der Rede wert.
Extras (1,5 P):
10 Jahre Retrospektive von knapp einer halben Stunde, sowie zwei kurze
Videofeatures zu Natalie Portman und Jean Reno. Und so etwas schimpft sich
„Ultimate Edition“…
5,0 von 5 - Story
3,0 von 5 - Bild
3,5 von 5 - Sound
1,5 von 5 - Extras
75% Gesamtwertung
Player:
Sony PlayStation 3
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Léon, The Professional - Ultimate Edition
3,0 von 5 - Bild
3,5 von 5 - Sound
1,5 von 5 - Extras
75% Gesamtwertung
Player:
Sony PlayStation 3
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Léon, The Professional - Ultimate Edition
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