Sonntag, 19. Mai 2013

Vampire Nation (Blu Ray)




Story/Film (3 P):
Vampire Nation hört auch auf den Namen Stake Land, besitzt jenachdem welche Version man besitzt ein schönes, billiges Cover und tut im Grunde alles um nicht gesehen zu werden. So was hat mich aber noch nie abgehalten…
In großer Vorfreude auf einen unterhaltsamen Trash-Stinker, wurde ich mit einem beinahe guten Film entlohnt… welch eine Enttäuschung…
Man könnte Stake Land als Mischung aus The Road und The Walking Dead beschreiben, anstelle von Zombies gibt´s dämonische Vampire und anstelle einer Vater-Sohn-Geschichte ist´s eher eine Unbekannter-Waise-Geschichte, die sich vor postapokalyptischer Ami-Outback-Kulisse zuträgt.

Diese ist für einen 650.000 Dollarfilm überraschend gut gestaltet und sorgt für eine gelungene Atmosphäre. Meistens tendiert die Kamera zwar dazu ihren Winkel so zu wählen, dass besonders in Siedlungen der Blick gen Boden gerichtet ist und somit auf aufwändige und ausufernde Kulissen oder Effektshots verzichtet werden konnte, der Stimmung ist dies aber nicht abträglich. Im Gegenteil, der Film bewahrt sich in diesen Momenten eine gewisse Intimität und setzt eher auf die Charaktere. Diese gehen durchaus in Ordnung, sind zwar nicht die aller neuesten und der myteriöse Mister etwas überzeichnet, im Gesamten aber okay und die Schauspieler legen eine ordentliche Leistung an den Tag.

Die Maskenarbeit muss sich ebenfalls nicht verstecken. Die Vampire-Dämonen-Zombies sehen gut aus, das Blut spritzt hin und wieder ordentlich, ein ausuferndes Gesplatter, wahre Metzelorgien oder extrem krasse Effekte dürfen aber nicht erwartet werden. Vampire Nation setzt, wie bereits gesagt auf Stimmung. Eine stark melancholisch depressive Musikuntermalung (allerdings etwas eintönig auf Dauer) und ein paar schöne ruhige Kameraeinstellungen und –fahrten sorgen für eben jenes Endzeitfeeling.

Die Story selbst jedoch fällt eher überschaubar aus und bietet die klassischen, sich immer wiederholenden Ideen. Eine Gruppe befindet sich auf der Flucht vor dem Bösen, sie reisen gen Norden zu einem neuen“ Eden“, da es dort kälter ist und die Kreaturen an diesem Ort angeblich nicht überleben können, unterwegs treffen sie auf Siedlungen Überlebender, ertauschen sich Gegenstände, gabeln Mitreisende auf und eine christlich-verrückte Sekte, die die Vampire als Sprachrohr Gottes verstehen, darf natürlich auch nicht fehlen.

Abgesehen davon und ein, zwei Szenen, die nicht so ganz überzeugen können und im Mittelteil für etwas Auf-Der-Stelle-Treten sorgen, kann Stake Land fast auf ganzer Linie überzeugen.
Vampire Nation ist ein gelungener Beitrag zum postapokalytischen Horror-Genre, dessen geringes Budget nicht ersichtlich ist, durch eine tolle, depressive Stimmung und gute Kameraarbeit bestechen kann und nicht den Weg aller „Billigproduktionen“ gehen wird, sondern sich aller Voraussicht nach seinen Platz gesichert hat und als kleines Underground-Juwel verstanden werden kann.

Bild (4,5 P):
Aufgerundete 4,5 Punkte.
Auf einer hochwertigen Red One Camera gedreht und dank eines Kameramanns, der mit dieser umzugehen und auch um deren Schwächen bei Nacht weiss, wurde hier ein wirklich hochwertiges Bild geschaffen. Meistens gut ausgeleuchtet sind selbst die nächtlichen Sequenzen schön anzusehen, nur leicht verrauscht (nicht störend) und der Detailverlust in diesen Momenten hält sich auch in Grenzen. Besonders während den Tageslichtszenen erweist sich das Bild als sehr hochwertig und bietet einige referenzwürdige Einstellungen mit guter Tiefenwirkung. Die Farben wirken natürlich (ab und zu aber bewusst kühler), der Schärfegrad ist sehr gut und fällt lediglich in ein paar dunklen Bereichen/Szenen etwas ab – die Feindetails stimmen ebenfalls.
Im Gesamten präsentiert sich die Blu Ray im Bildbereich wirklich stark und läst Stake Land sehr hochwertig erscheinen.

Sound (Engl. MA-Audio) (4 P):
Soundtechnisch kann sich die Blu Ray hören lassen. Ein Effektgewitter oder eine exzessive Ausnutzung der rückwärtigen Kanäle darf nicht erwartet werden. Der 5.1-Mix ist eher frontlastig, aber dafür kräftig, präzise und mit einer sehr feinen Musikwiedergabe ausgestattet, die sich hin und wieder auch über die hinteren Lautsprecher ausbreiten und den gesamten Raum füllen kann. Die Dialogwiedergabe ist okay, erschien mir jedoch etwas (!) unpräzise/unverständlich – das mag aber auch nur an den zum Teil starken Akzenten der Darsteller liegen.
Ich hätte mir ein paar deutlichere Surroundmomente gewünscht und etwas mehr Räumlichkeit hätte dem Film auch gut gestanden – dennoch ein guter Mix.

Extras (2 P):
Ein paar Webisodes, kurzes Behind The Scenes Feature und Kleinkram.

Wer Wert auf Extras legt kann zur US-Blu Ray greifen. Diese bietet u.a. zwei Audiokommentare und ein einstündiges Making Of, ist aber nur Code A und läuft somit nich auf europäischen Playern.


3,0 von 5 - Story 
4,5 von 5 - Bild 
4,0 von 5 - Sound
2,0 von 5 - Extras

70% Gesamtwertung

Player:
Sony PlayStation 3

Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Vampire Nation

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