Story/Film (5 P):
Fazit: Evil Dead von 2013 ist genau das, was der Original The Evil Dead,
seiner Zeit in den 80ern war.
Das Remake hat alles (!) richtig gemacht – Punkt.
Es bedarf keines Ashs´. Niemand, außer Bruce Campbell wäre hier in
Frage gekommen die Figur zu spielen und so muss der logische Schritt gegangen
werden und die Figur „Ash“ darf nicht auftauchen. Außerdem war die Figur im Original
bei Weitem nicht so einmalig und wurde erst ab Teil 2 zum wohlverdienten Kultcharakter.
Es bedarf auch keines Bruce Campbells vor der Kamera, denn dann wäre ja
Ash wieder dabei. ABER... schaut den Abspann zu Ende. Wir Bruce Campbell Jünger
kommen doch noch auf unsere Kosten und wer weiss… ja, wer weiss… vielleicht
wird´s ja im nächsten Evil Dead…
Es bedarf auch keinerlei Witze oder Slapstik. Das Original hatte dies
auch nicht. Das fing erst mit The Evil Dead 2 an.
So viel dazu!
Ein paar Stimmen wurden laut, die sich über den ein oder anderen blassen
Charakter muckieren, die Story nicht ausreichend finden und der Meinung sind, dass
das Remake nur auf Gore und Gemetzel rumreitet. Okay… das mag eventuell zutreffen.
Aber ich frage mich, ob diese Personen das Original überhaupt schon einmal
gesehen haben.
Schauspielerisch gewinnt das Original nämlich bestimmt auch keinen
Blumentopf, die „alten“ fünf Freunde sind ebenfalls nicht sonderlich originell,
benehmen sich außergewöhnlich intelligent oder zitieren Goethe. Die Story ist
simpel und gesplattert wird für damalige Verhältnisse nicht zu knapp und äußerst
exzessiv.
Also… das Remake transportiert all das einfach ins 21. Jahrhundert,
baut die Story sogar noch etwas aus, macht dies durchaus geschickt und auch für
Kenner der alten Teile interessant, setzt in Bezug auf Gore und Gesplatter neue
Maßstäbe und schockiert, wie das Original zu seiner Zeit. Atmosphäre büßt der
Film dank seiner superben Kameraarbeit und stimmungsvollen Ausleuchtung zu
keiner Sekunde ein, Spannung ist definitiv vorhanden und wenn diese einfach nur
aus Schauder und Ekel vordem besteht, was dem nächsten armen Opfer alles
zustoßen könnte – es funktioniert.
Oben Geschriebenes soll nun nicht darauf hindeuten, dass alle Figuren
farblos sind. Nein! Jedoch dienen zwei der Charaktere in der Tat für nicht mehr,
als ein Opferlamm-Dasein. Schauspielerisch liegt alles im Grünen Bereich, Jane
Levy als Mia ist großartig, der Rest geht vollkommen in Ordnung und zum Ende wird
unter Garantie mitgefiebert.
Die technische Umsetzung ist perfekt, anders kann man es nicht
ausdrücken. Die Kameraarbeit und Ausleuchtung habe ich ja bereits erwähnt… die
Musikuntermalung ist nicht minder gelungen und die Effekte sind einfach nur
atemberaubend! Kein CGI – Oldschool geht´s hier zur Sache. Und wie es zur Sache
geht… Ich habe ja schon viel gesehen, aber mein lieber Scholli… Evil Dead
zeigt´s allen. Was hier an Blut, Körperteilen, Wunden, Goo´n´Guts zelebriert
und abgefeuert wird, läst Filme wie High Tension, Frontier(s), Inside u.v.m., wie
eine Rauferei unter alten Freunden aussehen. Dass es sich bei der Kinoversion
lediglich um die R-Rated Fassung des Films handelt, möchte man kaum glauben.
Die Unrated Version wird´s kaum brutaler, blutiger oder detaillierter aussehen
lassen – aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen…
Das Remake ist keine 1:1 Kopie. Das sollte noch erwähnt werden.
Es bedient sich selbstverständlich vieler Dinge. Die Grundstory und
Ausgangssituation ist dieselbe und vieles gleicht dem Erstlingswerk. Aber es
erweitert die Story an ein, zwei Stellen geschickt, bringt hier und da eine
nette Kleinigkeit neu dazu, scheut sich nicht eine „alte“ Idee oder Szene an
anderer Stelle leicht abgeändert einzubauen, greift auch mal in den Evil Dead 2
Pott und so zur Kettensäge und bricht im späten Mittelteil mit einer Sache (ich
spoiler bewusst nicht), die dazu dient den weiteren Verlauf auch für Kenner des
Originals nochmals interessanter, neu und spannender zu gestalten.
So hält Evil Dead das Pacing konstant hoch, zieht die Spannungsschraube
eindrucksvoll immer weiter an und gipfelt sich schließlich in einem Grande
Finale mit der Geschmacksrichtung „Extra, Extra, Extra Blutig“.
Genau so (!) soll ein Terror-Horror-Splatter Film und ein The Evil Dead
Remake aussehen und sich anfühlen.
Der vielleicht erste Film, der all seine reisserischen Sprüche und die
damit verbundenen Versprechungen auf dem Werbeplakat zu 100% einhält und
erfüllt.
Danke, Bruce!
Danke für das rewview. Hat mich letzlich dazu bewogen, ins Kino zu gehen.
AntwortenLöschenGruß
@hightower: Uuuuuuund...??? Fandest du ihn gut? Das würde mich jetzt brennend interessieren ;-) ?
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