Story/Film (3,5 P):
Meuterei Auf Der Bounty mit Marlon Brando ist ein Remake des
gleichnamigen S/W-Films aus dem Jahre 1935.
Es handelt sich um einen epischen Abenteuerfilm mit tollen Charakteren,
fantastischen Aufnahmen und sehr guter Tricktechnik. Die Musik ist klassisch,
bombastisch und in der bester „Ben-Hur & Lawrence Of Arabia Tradition“, das
Drama ist ähnlich, das Pacing und Storytelling trotz 3 Stunden Lauflänge aber
kurzweiliger und knackiger, als zuvor genannte Werke.
Dank entsprechend guter Figuren, schöner Charakterzeichnung und der allesbeherrschenden,
authentischen Naturgewalt, die eindrucksvoll eingefangen wurde, herrscht ein durchgehend
glaubwürdiges Konfliktpotential, das Mutiny On The Bounty zu einem zeitlosen
Klassiker macht.
Die naiven und zum Teil arg kitschigen Szenen auf Tahiti, die zwar
einen expliziten Kontrast zu der harten, alltäglichen Seemannsarbeit darstellen
sollen, um diese abermals zu unterstreichen, sind leider oft unfreiwillig
komisch. Pausenlos feiernde, durch die Bank weg äußerst ansehnliche
Eingeborene, die ihre Frauen liebend gerne den Besucher zwecks
24-Stunden-Paarung zur Verfügung stellen und säuerlich reagieren, wenn ein
Offizier seinem Lümmel nicht zum Einsatz bringen darf, wirken so fehl am Platze
wie eine Renée Zellweger an der Stange im Striplokal, so dass man heutzutage
nur noch mit dem Kopf schütteln kann und lachen muss.
Nimmt man diese Szenen aber einfach hin, schreibt sie unter dem Deckmäntelchender
60er ab und hat seinen Spaß damit, wird man gut unterhalten.
Wie es nicht anders zu erwarten war, spitzt sich das Drama zum Ende des
Films immer weiter zu, es kommt zur allesentscheidenden Meuterei und Mutiny On
The Bounty endet in einem etwas untypischen, aber sehr guten Ende.
P.S. Man muss leichte Abstriche in Bezug auf die in den 60er Jahren
öfters vorherrschende, theatralische Schauspielkunst und das Vortragen der
Dialoge machen, wie man es auch aus Ben Hur & Co. kennt. Marlon Brando
stolziert ähnlich wie Charlton Heston oder Peter O´Toole übers Vordeck und seine,
nennen wir es mal gewöhnungsbedürftige Stimme, sind… tja, gewöhnungsbedürftig.
In meinen Augen aber nicht dermaßen übertrieben, wie eben seine Kollegen aus
Ben Hur und Lawrence Of Arabia und gut auszuhalten.
Bild (1 P):
Meuterei im Wachsfigurenkabinett von Mme „Doppèl Conture“ sollte diese
Blu Ray Veröffentlichung eigentlich heissen. Ich habe nicht den blassesten
Schimmer, wie irgendjemand mit zwei halbwegs funktionierenden Augen das Bild
als akzeptabel oder gar gut bewerten kann. Es ist eine Unverschämtheit! Für
Besitzer mittelmäßiger und mittelgroßer Flachbildschirme evtl. noch zu
ertragen, für Beamerbesitzer aber eine unzumutbare Sauerei!
Die Farben sind zu kräftig, besonders das Rot verleiht den meisten
Gesichtern eine unnatürliche Farbe, der Schwarzwert ist zwar satt, aber
vernichtet in dunklen Szenen noch das letzte Quäntchen an Details, die im
Vorfeld schon von einer ungesunden Familienportion Weichzeichner zu nichte
gemacht wurden. Zu keiner Zeit wirkt das Bild scharf oder bietet eine gelungene
Detailzeichnung. Gute Momente sucht man vergebens, genau wie eine natürliche
Kornstruktur. Diese wurde rigoros ausgemerzt und ist dafür einigen
unverkennbaren Doppelkonturen gewichen.
Es ist HD – ja. Jedoch eins, dass Puristen das kalte Kotzen bereiten
wird und keinem normalen Menschen gefallen dürfte.
Das Bild wurde zu Tode bearbeitet und ist keinen Cent mehr wert!
Hände weg!!!
Sound (Engl. MA-Audio) (2,5 P):
Beim Sound geht´s zu, wie auf hoher See – schwankend und einige könnten
kotzen.
Der 5.1-Mix hat seine Momente, das lässt sich nicht leugnen. Die Filmmusik
vermag es hin und wieder schön fein, räumlich und kräftig aufzuspielen. Diese
Momente machen Freude, sind aber rar gesät. Trotz einiger Surroundeffekte, die
für eine leichte Räumlichkeit sorgen muss der Gesamtsound als frontlastig
betrachtet werden. Positiv zu verzeichnen ist ein tiefer Bass, der während der
tosenden See zum Einsatz kommt und etwas Naturgewalt vermitteln kann. Leider
sind alle effeklastigen Szenen sehr unpräzise und meistens auffallend dumpf.
Das Negativste ist jedoch die unausgewogene Balance. Das macht sich
besonders schlimm in der Dialogwiedergabe bemerkbar und verhilft dieser zu
teils extrem dumpfen und die Ferne gerückten Momenten, die zwar nicht Überhand
nehmen, aber deutlich wahrnehmbar und störend auffallen.
Im Gesamten ist der Mix sehr wechselhaft. Von leicht räumlich mit toller
Musikwiedergabe, zu extrem dumpf, frontlastig, leise und schwach auf der Brust.
Extras (3 P):
Fünf Videofeatures (insgesamt ca. 90 Minuten), die einem ausführlichen
Making Of gleichkommen, Trailer und den Flashbacks „Epilogue“ und „Prologue“.
3,5 von 5 - Story
1,0 von 5 - Bild
2,5 von 5 - Sound
3,0 von 5 - Extras
50% Gesamtwertung
Player:
Playstation 3
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Meuterei Auf Der Bounty
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