Mittwoch, 19. Dezember 2012

The Thing – Das Ding Aus Einer Anderen Welt (1982) (Blu Ray)



The Thing – Das Ding Aus Einer Anderen Welt (1982) (Blu Ray)

Story (5 P):
Bei einem seiner Lieblingsfilme objektiv zu bleiben, ist wahrscheinlich unmöglich und so werde ich mich eher auf die Technik konzentrieren, als auf den Film selbst.
Wieso ich The Thing zu meinen All-Time-Favorites zähle, möchte jedoch trotzdem in ein paar wenigen Sätzen erzählen.
Der Film versprüht eine einzigartige, beklemmende Atmosphäre. Die Spannungsschraube in Form von Paranoia wird von Minute zu Minute fester angezogen und perfekt von Ennio Morricone´s Musik begleitet. Die Effekte von Rob Bottin in Hilfsarbeit mit Stan Winston sind schlichtweg atemberaubend und das Beste was es damals zu sehen gab und diese können sich auch heute noch mit Allem messen, was in Richtung handwerkliche Puppeneffekte geht. Der Cast ist fantastisch und spielt sehr glaubwürdig. Außergewöhnlich ist die reine Männer Konstellation, in der es zwar die klassischen Charaktere mit dem ein oder anderen Cliché gibt, diese zu der Zeit, in der der Film enstanden ist allerdings sehr eigenständig waren und auch heute noch weniger stereotyp daherkommen, als 90% aller Figuren in den meisten Horrorfilmen. Desweitern kommt die Action nicht zu kurz, die Dialoge sind klasse, Logikfehler halten sich in Grenzen oder können durch Eigeninterpretation ausgeräumt werden, die Kameraarbeit und Szenenaufbauten sind genial und das Ende ist bitter böse.
Für mich ein rudum perfekter Creature-Horror-Film.

Bild (4 P):
Vorab möchte ich sagen, dass im internet das Gerücht umgeht, dass The Thing stark mit DNR bearbeitet und entsprechend weich gezeichnet wurde. Dies kann ich nicht bestätigen.
Ja, das Bild ist sehr sauber, bietet trotzdem ein ganz leichtes Filmkorn und zu keiner (!) Zeit wirken Gesichter wachsig, sondern immer sehr natürlich. In manchen Einstellungen gen Ende des Films wirken die Gesichter der weissen/kaukasischen Schauspieler etwas detailarm, dies liegt aber 100%ig an dem Make-Up, welches stark aufgetragen wurde, um die natürliche Gesichtsfarbe zu reduzieren – auf einer entsprechenden Leinwandgröße ist dies ohne Probleme zu sehen.
Texturen von Kleidungsstücken (Wollpullover, Armeehose, Lederjacke, Metalfässer, etc.) werden generell ansprechend wiedergegeben und dank eines guten Schwarzwertes und schönen Farben tritt öfters als erwartet eine solide bis gute Plastizität auf. Auch Gesichtsfalten, Haare und Poren sind in Nahaufnahmen schön zu erkennen.
In Bezug auf das DNR-Verfahren werden gerne Doppelkonturen als Beweismittel herangezogen. Auch The Thing ist von solchen Sachen nicht verschont, jedoch wirken die „Doppelkonturen“ auf mich eher wie Unschärfen, die besonders zum Bildrand hin auftreten und bei Cinemascope-Filmen zu dieser Zeit Gang und Gebe waren ; man nehme zum Bespiel die James Bond Filme aus den 70ern/80ern – dort sieht man es ebenfalls.
In dunklen Bereichen und/oder Szenen kann es hin und wieder zu mittlerem Detailverlust kommen, jedoch wirkt dies auf mich in 99% der Fällen als gewollt, um eben entsprechende Bereiche ins absolute Dunkel zu tauchen (wie z.B. beim Besuch des norwegischen Camps). In diesen Momenten fällt der Schärfegrad und die Detailzeichnung ab, liegt aber dennoch nie unter einem soliden Level.
Als Fazit lässt sich sagen, dass The Thing mit einem überraschend sauberen und stabilen Bild daherkommt, gute, teils kräftige Farben besitzt, schöne Texturen preisgibt, einen guten Schwarzwert besitzt und manchmal sogar etwas Tiefenwirkung entfalten kann, jedoch auch zu leichten Unschärfen am Bildrand tendiert, mittelstarken Detailverlust in ein paar dunklen Momenten aufweist und der Schärfegrad insgesamt besser hätte seien können.
Und wenn hier doch mit entsprechendem Tool gearbeitet wurde, ist die BD ein Paradebeispiel dafür, wie es geht und kein Vergleich mit Katastrophen Blu Rays à la Die Stunde Der Patrioten oder Predator.

Sound (Engl. MA-Audio) (3,5 P):
Die Stärke des Sounds ist ganz klar die fantastische Stereoseparation, sowie die Wiedergabe der Filmmusik. Ein paar Effekte verirren sich auch mal auf die rückwärtigen Kanäle, jedoch sind diese nicht wirklich der Rede wert. Der Sound ist dahingehend eher frontlastig, allerdings kommt es zum Ende auch mal zu einem dezenten Einsatz des Basses und die Wiedergabe der Stimmen und Dialoge kann als solide betrachtet werden – gelegentlich entsteht der Eindruck, dass diese etwas zu leise sind und an Präzision missen. Für einen Film aus dem Jahre 1982 und einen entsprechenden 5.1 Upmix handelt es sich aber um einen deutlich überdurchschnittlichen Sound. In Bezug auf die Filmmusik lässt sich sagen, dass diese gut differenziert und räumlich erklingt und ähnlich wie die frontlastigen Effekte eine super Aufteilung und Balance spendiert bekommen hat.
Man achte auf die Sequenz, in der der farbige Koch auf Rollschuhen unterwegs ist und das Radio den bedeutungsschwangeren Song spielt oder die Szene, in der MacReady versucht seinen Flammenwerfer zu starten, wenn beim Bluttest der erste entlarvt wird. In dieser Zeit ist besagte Stereoseparation und Balance schlichtweg genial.

Extras (4 P):
Die bekannten Extras von der DVD (zumindestens der UK-DVD). Soll heissen ein recht langes, sehr interessantes Making Of, Deleted Scenes, Audiokommentar, Art Gallery und und und.



5,0 von 5 - Story
4,0 von 5 - Bild 
3,5 von 5 - Sound
4,0 von 5 - Extras

Player:
Sony PlayStation 3

Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Das Ding Aus Einer Anderen Welt (1982)


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