Story – Teil 1-3 – (5 P):
Ich könnte jetzt ellenlange Absätze schreiben und erläutern wieso die
„Der Pate“-Trilogie so genial ist. Auch könnte ich die fantastischen
Verknüpfungen aller Teile miteinander aufführen und veranschaulichen, wieso der
oft kritisierte dritte Teil den anderen in nichts nachsteht und (hier schließe
ich mich den Drehbuchautoren von „The Sopranos“ an) einfach nur mißverstanden
ist.
All dies werde ich nicht tun!
Ich werde dieses kurze Review schlicht und einfach damit beenden zu
sagen, dass The Godfather I-III DAS beste Gangster-Drama aller Zeiten ist. Die
drei Teile bilden zusammen ein Epos, wie man es in diesem Genre nirgends
anderswo findet und niemals wieder besser zu Gesicht bekommen wird. Alles ist
perfekt ineinander verwoben, das Settings und die unterschiedlichsten Epochen
sind genial eingefangen und in Szene gesetzt, dramaturgisch bekommt das
Publikum das beste vom Besten präsentiert und unzählige Sequenzen sind bereits
in die Filmgeschichte eingegangen und standen selbst Pate für diverse Tribute.
Zusammengeschweisst wird es durch eine unvergessliche und atemberaubende
Filmmusik, genau wie duch die fabelhaften Leistungen des gesamten Casts.
Kino- und Filmgeschichte in Reinkultur!
Bild – Teil 1 & 2 – (2,5 P):
Wenn ich nicht wüsste, dass vieles an der Be- und Ausleuchtung liegen
würde und das all dies gewollt war und die Restauration von Francis Ford Coppola
und dessen damaligem Kameramann überwacht wurde, würde ich eine
unterdurchschnittliche Bewertung geben.
Ja, das Bild sieht authentisch aus. Viel mehr Positives lässt jedoch
kaum berichten.
Der Schwarzwert ist alles andere als gut und tendiert zum großzügigen
Verschlucken ganzer Bildbereiche; besonders während Innenaufnahmen. Das
mittelstarke Filmkorn macht sich besonders in dunklen Szenen bemerkbar, tritt
öfters als störendes Rauschen in den Vordergrund und macht viele Details zu
nichte. Der Schärfegrad ist extrem schwankend und es schleichen sich sehr viele
Einstellungen ein, die nur minimal über DVD-Qualität liegen, aber niemals ein
wirklich gutes Niveau erreichen – auch nicht wenn man das Alter der Filme in
Betracht zieht. Die Farbgebung ist Stilmittel und bewusst so gewählt; es
dominiert eine dunkle und warme Farbpalette mit starken Braun- und Gelbtönen.
Dies in Kombination mit der gewählten Ausleuchtung führt in vielen Szenen zu
dem gewollten Look mit einem bewussten Detailverlust.
Es besteht kein Zweifel daran, dass man bei der Restauration dieser
Filme vor einem Mammutwerk stand und viel Arbeit investiert hat die Negative
möglichst gut aufzuarbeiten (dies zeigt eine Dokumentation bei den Extras),
aber dennoch ist das Ergebnis sehr ernüchternd.
Im Vergleich mit anderen Filmen, die ähnlich alt sind und ebenfalls auf
16mm gedreht wurden, muss sich Der Pate klar geschlagen geben. Insbesondere die
zum Teil auffallend schlechte Schärfe, trüben den Spaß.
Ich persönlich kann viel wegstecken. Filmkorn stört mich kaum, auch ein
schwankender oder schwacher Schwarzwert sind nicht das Ende eines Films oder
einer Blu Ray, aber ein Schärfegrad, der hinter realistischen Erwartungen
zurückbleibt, kann einem BD-Release schnell das Rückgrat brechen.
Dass The Godfather noch nie besser aussah mag sein, auch ist die Blu
Ray noch schaubar und hat ein paar schöne und hin und wieder gute Momente und
fängt den beabsichtigten, visuellen Stil gekonnt ein, aber von einem schönen
oder gar gelungenen Bild kann absolut nicht die Rede sein.
Bild – Teil 3 – (3,5 P):
Das Bild des dritten Teils ist deutlich besser, als das der beiden
Vorgänger. Vom generellen Stil (Farbgebung und Ausleuchtung) unterscheiden sich
der Film und die Blu Ray nicht, aber der Schärfegrad ist merkbar besser und
auch das Filmkorn hält sich bis auf ein paar wenige Ausnahmen im Hintergrund
auf. Hin und wieder erreicht die Blu Ray sogar gute bis sehr gute Momente und
das Bild erscheint leicht plastisch; hier sind ausschließlich ein paar
Nahaufnahmen gemeint.
Schade, dass die ersten beiden Teile nicht so ausgesehen haben.
Sound – Teil 1 (Engl. True HD) –
(3 P):
Solider 5.1-Upmix mit ein paar wenigen Surroundeffekten, aber dafür
einer guten Dialogwiedergabe und schöner Balance über die Front. Die Filmmusik
ist überraschend fein und präzise und kann sich den Umständen entsprechend gut
entfalten. Die wenigen Effekte über die rückwärtigen Kanäle dienen
ausschließlich dem Ambiente, können aber nur bedingt Räumlichkeit erzeugen.
Highlight des Mixes ist die Hinrichtungs-Szene durch zahlreiche
Tommy-Guns (Thompson Maschinengewehre). Diese ist beachtlich kräftig und sehr
präzise ausgefallen.
Für einen Film von nunmehr über 40 Jahren ist der Mix gelungen.
Der zweite und dritte Teil legen einen deutlichen, akustischen Sprung
nach vorne hin. Besonders die Surroundeffekte haben merkbar zugenommen und
können öfters eine erstaunlich gute Räumlichkeit, dank schöner
Umgebungsgeräusche erzeugen; insbesondere während Massenszenen. Aber auch ein
paar Actionsequenzen sind tonal super in Szene gesetzt und begeistern vollends (Huschrauber-Massen-Exekution
aus Teil 3 oder der versuchte Mordanschlag auf Michael Corleone in Teil 2, nach
der Feier zu Beginn des Films). Desweiteren kann man hin und wieder eine
gelungene Stereoseparation auf der Front verzeichnen.
Die Dialogwiedergabe ist identisch, wie bei Teil 1 und kann ab und zu
übersteuern, wenn sich lauthals unterhalten wird. Die Filmmusik erzeugt ein
sehr schönes und feines Klangspektrum und stellt abermals eine Steigerung zu
Teil 1 dar.
Extras – Teil 1-3 – (5 P):
Audiokommentar von Coppola zu allen drei Filmen, sowie eine Bonusdisc
mit unzähligen Videofeatures (teilweise in HD).
5,0 von 5 - Story
3,0 von 5 - Bild (aufgerundet)
5,0 von 5 - Extras
82% Gesamtwertung
Player:
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Der Pate –The Coppola Restoration
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