Freitag, 11. Oktober 2013

The Walking Dead – Season 3 – US-Import (Blu Ray)



The Walking Dead – Season 3 – US-Import ohne dt. Ton (Blu Ray)

Region A Blu Ray - läuft nicht auf deutschen BD-Playern !!!

Story/Film (4 P):
Die dritte Staffel von The Walking Dead gefällt mir über weite Strecken besser, als die zweite. Das Pacing ist zackiger, das zwischenmenschliche Drama wird nicht zu Tode geritten oder dreht sich im Kreise und es gibt einfach mehr walking dead in The Walking Dead. Auch wenn der Eindruck entsteht, dass die meisten Effekte am Computer entstanden sind, wissen diese dennoch zu überzeugen. Vor allem für eine TV-Serie liegt hier abermals ein sehr hohes Produktionsniveau vor.

Des Weiteren fällt sehr positiv auf, dass die dritte Staffel einige neue Gesichter ins Spiel bringt, die allesamt einen bleibenden Eindruck hinterlassen und schauspielerisch vollends zu überzeugen wissen. Bis auf vielleicht Michonne. Anfangs kann Danai Gurira in der Rolle der Michone leider gar nicht begeistern. Beste Schauspielkunst à la Ryan Gosling mit genau einem Gesichtsausdruck (immer angepisst) scheint die Regieanweisung gewesen zu sein – Schauspielkunst der neuen Generation eben. Zum Glück taut die Figur und auch Danai Gurira zum Ende der Staffel hin auf und ein paar gelungene Charakterszenen gehen auch auf Michonne´s Konto.

Auch schreckt Season 3 nicht davor zurück zwei, drei etablierte Figuren blutig über den Jordan zu schicken und Charaktere, die gerade erst eingeführt wurden und den Eindruck hinterlassen haben länger dabei zu bleiben, ein paar wenige Episoden später ins Gras oder den Asphalt beissen zu lassen.

Leider wird in der Mitte der Staffel lindelof´sches Drehbuchschreiben praktiziert. Folgende Zeilen könnten als leichte SPOILER angesehen werden, daher WARNUNG. Dahingeschiedene Figuren werden plötzlich von einem „schwer traumatisierten“ Charakter gesehen. Einmal entsteht der Verdacht, dass der gute Kerl verrückt geworden ist und an Wahnvorstellungen leidet, an anderer Stelle vermutet der Zuschauer aber auch, dass die Erscheinung eine wichtige Nachricht hat und eine Hilfe in irgendeiner Weise darstellt. Weder das eine noch das andere wird in der Staffel wirklich ausgeführt und ob alles nur „Verarbeitung des Erlebten“ und/oder ein „unterbewusster Wunsch“ ist, bleibt ebenso fragwürdig, wie die ggfs. übernatürliche Hilfe. Ob ich es besser finden würde, wenn dieses Thema zum Abschluss gebracht wird oder gar nie wieder aufgegriffen wird, kann ich nicht sagen. Am besten man hätte mit so einem Kappes erst gar nicht angefangen. SPOILER ENDE.



Neben ein paar kleineren Logikfehlern, dem ein oder anderen fragwürdigen Verhalten und o.g. Kritikpunkten, die allesamt den Spaß nicht drastisch schmälern, splattert sich die dritte Staffel von The Walking Dead über seine 16 Episoden einem großartigen und extrem spannenden Staffelfinale entgegen, das Spaß auf mehr macht.

Fazit: Stimmungsvoll, brutal und blutig, sehr gute Effekte, liebenswerte und verabscheuungswürdige Figuren, die für tolles Konfliktpotential sorgen, eine etwas konstruierte Geschichte um zwei Parteien, die unterschiedlicher und gleichzeitig ähnlicher kaum seien könnten, Spannung, Zombies, Endzeit, Tod und Teufel, Hoffnung und Verzweiflung und ein paar kleinere Kritikpunkte machen Season 3 von The Walking Dead zu einer gelungenen Fortsetzung der Erfolgsserie, die sich treu bleibt und keine Gefangenen macht.

P.S. Wieso ist es eigentlich ausgerechnet der Sheriff, der Einzige weit und breit der an einer Waffe wirklich ausgebildet wurde, der die 45er so behindert cool „gangster-nigga“-stylish mit dem Lauf nach unten hält, wenn er auf sein Gegenüber anlegt? Will er dem Widersacher und/oder Zombie in den Fuß schießen? Sorry… aber das sieht schlicht und einfach lächerlich aus.

Bild (3,5 P):
Im Grunde genommen ist die Bildqualität identisch mit der der ersten beiden Staffeln. Review zur Staffel 1 & 2 findet ihr hier.



Obwohl das Bild vielen nicht gut gefallen hat, muss ich sagen, dass es sehr atmosphärisch ist und zur Grundstimmung der Serie passt. Einzig das hin und wieder stärkere und bei Zeiten auch unruhige Rauschen lässt sich als richtiger Negativpunkt werten. Wieder gutgemacht wurde dies jedoch durch den generell guten bis sehr guten Schärfegrad und die ansprechende Detailzeichnung, die besonders in den zahlreichen Nahaufnahmen glänzen konnte.

In der dritten Staffel gibt es leider deutlich weniger gute bis sehr gute Einstellungen. Eine spürbar schlechtere Fokusarbeit sorgt neben einem leichten, aber wahrnehmbaren Rausch-Schleier öfters für auffallend weichere und detailarme Momente. In der zweiten Hälfte und besonders in hellen Einstellungen kann das Bild aber vollends überzeugen. Der Farbtonus ist immer noch kühl gehalten und untersaturiert, passt aber perfekt zur Stimmung von The Wallking Dead.

Fazit: Leider kein wirklich gutes Bild, dafür aber stimmungsvoll. Die zweite Hälfte macht einen besseren Eindruck, als die erste, in der es öfters zu Detailarmut und stärkerem Rauschen kommt.


Sound (Engl. MA-Audio) (4,5 P):
Genau wie bei der zweiten Staffel liegt der O-Ton im 7.1 vor – die deutsche VÖ wird wohl leider wieder nur 5.1 bieten, weshalb ich zum US-Import gegriffen habe.

Beim Sound bekommt man hier eine der zweiten Staffel sehr ähnliche Qualität geboten. Review zur Staffel 2 findet ihr hier.



Auch wenn der Ton über weite Strecken frontlastig erscheint, hat dieser aber eine sehr gute Stereoseparation und astreine Dialogwiedergabe zu bieten. Und wenn er will, dann kann er auch… und zwar gewaltig zulangen und dem Zuschauer/Zuhörer ein Effekt-Krawall-Brett vor den Kopf stoßen, wie diverse Planken den armen Zombies durch die Köpfe gestoßen werden. Diverse Schüsse und andere Gefechte (vor allem zum Staffelfinale) sind herrlich präzise und knackig, der Hall in den Katakomben und Gängen des Gefängnisses ist dezent, aber gelungen und die vermehrte Verwendung von Songtiteln innerhalb der letzten Minuten einiger Episoden ist wunderbar räumlich und sehr schön ausbalanciert.

Extras (3 P):
5 Audiokommentare, 8 Videofeaturettes, die insgesamt ca. 1 Stunde Lauflänge auf die Uhr bringen und diverse Produktionsaspekte und Charaktere näher beleuchten (u.a. die Effekte), sowie ca. 13 Minuten an Deleted Scenes. Es gibt eine Blu Ray auf denen sich die Extras befinden.

Das Steelbook sieht zwar nett aus, ist aber kein vollwertiges Steelbook. Es handelt sich eher um ein "billiges" Plastik-Inlay, dass von einer Steelbook-Ummantelung umschlossen wird. Der Verschluss ist nicht der allerbeste und wenig durchdacht, so dass etwas Geduld aufgebracht werden muss. Aufgrund einer nicht 100%ig perfekten Verarbeitung kann es zu nervigem Handgemenge kommen.


4,0 von 5 - Story 
3,5 von 5 - Bild 
4,5 von 5 - Sound
3,0 von 5 - Extras

77% Gesamtwertung

Player:
Panasonic DMP-BD 605

Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: The Walking Dead – Season 3 – US-Import (Steelbook)


1 Kommentar:

  1. Oh ja, auf die DVD warte ich nun schon seit Monaten :-) Endlich alle Szenen und nicht so'n geschnittener Sch... immer ;-)

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