Story/Film (4,5 P):
Komplett in POV gedreht versetzt es
den Zuschauer in diesem Fall tatsächlich mitten ins Chaos. Wenn alles
durcheinander schreit, Massenpanik ausbricht, Brücken und Hochhäuser einstürzen
und die Kamera gen Himmel schielt um die schieren Ausmaße der Zerstörung und
das gigantische Ungetüm einzufangen, fühlt man sich einer Ameise sehr
verbunden.
Dank eines ohrenbetäubenden Sounds, der zwar nicht zu einem
Homevideo passt, aber eine brachiale Soundkulisse mit extremsten Bass in Petto
hat, die den Fußboden unter den Explosionen und der Arbeit des Subwoofers vibrieren
lässt, wird das Mittendrin-Gefühl abermals verstärkt. Die Abwesenheit irgendwelcher
Filmmusik verleiht dem Ganzen den notwendigen, authentischen Touch.
Schauspielerisch gibt sich der Film keine Blöße. Im
Gegenteil. Viele Charakterszenen sind sehr gut geschauspielert und geschickt in den
Erzählfluss integriert, die Emotionen werden perfekt weitergegeben und wirklich
alles an Cloverfield zieht den Zuschauer in seinen Bann und lässt ihn nicht
mehr los, bis nach ca. 75 Minuten (ohne Abspann) der Spuk vorbei ist.
P.S. Ein zweiter Teil soll mittlerweile in der Mache
sein…
Bild (3 P):
Komplett mit Handheld-Kamera gedreht und bewusst auf
Homevideo gemacht hat Cloverfield mit vielen Stilmitteln zu kämpfen, die dem
Film und der Stimmung zwar zuträglich, dem Sehvergnügen jedoch abträglich sind.
Einerseits ließe sich argumentieren, dass das Bild schlichtweg
perfekt ist, denn es sieht mit voller Absicht so aus und passt zum Stil des
Films; ist sozusagen der Stil des Films.
Andererseits wiederum…
…lässt sich sagen, dass das HD nie über billiges
Homevideo-Niveau herauskommt und viele Schwächen aufweist. Sei es ein zum Teil
stärkeres Rauschen in manchen dunklen Szenen, gewollte Unschärfen und
Fokusfehler, Kantenflimmern, leichte Stufenbildung im Farbbereich,
Detailverlust in dunklen Bildbereichen, ein mittelmäßiger Schwarzwert und und
und…
Lediglich Nahaufnahmen und stark ausgeleuchtete Einstellungen
und Sequenzen sind als objektiv gut zu betrachten, entsprechend scharf und
detailreich.
Sound (Engl. True HD) (4,5 P):
Bereits erwähnt, sage ich es an dieser Stelle
nochmals. Cloverfield hat extreme Subwoofereinsätze, die den Putz von den
Wänden rütteln und das Geschirr der Nachbarn in deren Vitrinen zum Klirren
bringen. Es donnert, es bombt, es dröhnt aus allen Rohren und bringt die Magengrube
zum Rumoren.
Im Gesamten lässt sich sagen, dass der Sound für ein
Homevideo zwar völligst übertrieben, jedoch Stilmittel ist, andererseits
allerdings auch typische Billig-Mikrofon-Merkmale aufweist. Ganz bewusst neigt
der Ton bei extremem Rumgeschreie dazu, leicht zu übersteuern. Auch der alles
vernichtende Bass dröhnt gerne mal etwas zu viel, als perfekt ausbalanciert zu
erscheinen. Personen und Gegenstände, die gegen das Mikro der Kamera stoßen und
entsprechende Klopfgeräusche verursachen, zählen ebenso zu diesen Stilmitteln,
wie eine authentische, nicht immer perfekt verständliche Dialogwiedergabe. Auch
in Punkto Dynamik ist der Sound nicht perfekt, erweckt öfters einen dumpfen
Eindruck und das Klangspektrum hätte an sich breiter seien können. Aber auch dies
sind Eigenschaften von Homevideos.
All dies ließe sich eventuell, ähnlich wie beim Bild negativ
bewerten, jedoch muss ich sagen, dass diese Stilmittel nicht wirklich störend
sind, eher subtil in Erscheinen treten, sich der Zuschauer explizit Gedanken
machen muss, damit er dies bewusst wahrnimmt, hierzu jedoch keinerlei Zeit hat.
Der Sound rockt, bietet ein paar fantastische
Stereoseparationen, passt im Grunde genommen perfekt zum Film und hält den Zuschauer
durchgehend gefesselt.
Extars (3 P):
Audiokommentar, ein ca. 30-minütiges Making Of, ein weiteres Feature mit knappen 25 Minuten über die Specialeffects, zwei, drei kürzere Videofeatures, vier Deleted Scenes, sowie zwei alternative Enden.
4,5 von 5 - Story
3,0 von 5 - Bild
4,5 von 5 - Sound
3,0 von 5 - Extras
78% Gesamtwertung
Player:
Playstation 3
4,5 von 5 - Sound
3,0 von 5 - Extras
78% Gesamtwertung
Player:
Playstation 3
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: Cloverfield
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