Region A Blu Ray - läuft nicht auf deutschen BD-Playern !!
Da die Qatsi Trology völlig frei von Dialogen ist, sollte sie für
Jedermann/-frau verständlich sein.
Aber was ist die Qatsi Trilogy? Kurz und bündig würde ich die Filme als
eine Art Arthouse-Dokumentation mit frei interpretierbarem Subtext bezeichnen,
die eine einmalige Symbiose aus Bildkomposition, Musik und Schnitt eingehen und
den Betrachter schon fast in einen tranceähnlichen Zustand versetzen können
oder zu mindestens völlig vereinnahmen. Ein Rausch aus elektronischer Musik mit
allerlei Einflüssen, wie beispielsweise choralischen Gesängen und einmaligen
Bildern.
Hier der Trailer zum ersten Teil:
Koyaanisqatsi (5 P):
Auf Koyaanisqatsi treffen obige Zeilen uneingeschränkt zu. Der Film ist ein
Meisterwerk, wie es kein zweites gibt.
Vielmehr will ich eigentlich gar nicht schreiben. Auch die Frage worum der
Film handelt, kann nicht so einfach beantwortet werden. Selbst die Macher geben
nur vage Informationen und so werden von Betrachter zu Betrachter der Film und
seine Bedeutung anders ausgelegt. Manch Einer wird ihn unter Garantie auch
Scheisse finden.
Ich, für meinen Teil, fand ihn fantastisch. Das beste audiovisuelle
Erlebnis, das ich in letzter Zeit auf der großen Leinwand genießen durfte. So
gut, dass ich ihn gleich zwei Mal geschaut habe!
Powaqqatsi (4 P):
Der zweite Teil der Trilogie, der ebenfalls noch in den 80er Jahren
entstanden ist, ist eine gelungene Fortsetzung oder besser gesagt ein weiterer,
ähnlicher Film. Die Thematik und vor allem die Schauplätze haben sich jedoch
extrem gewandelt. Der Orient, Asien und Afrika stehen im Fokus und auch die
technische Umsetzung hat sich leicht gewandelt. Powaqqatsi scheint etwas
seichter, leichter und nicht ganz so kritisch zu sein; aber das mag auch nur
persönliches Empfinden sein.
Dieses persönliche Empfinden, sowie die Tatsache, dass der Teil nicht ganz
so viele spektakuläre Bilder besitzt wie sein Vorgänger und meines Erachtens
auch weniger technische Spielereien zum Einsatz kamen, um den Zuschauer zu
fesseln, sind Grund dafür, dass Powaqqatsi „nur“ 4 Punkte bekommt.
Das Zusammenspiel Musik, Schnitt und Bilder ist aber immer noch großartig.
Dahingehend hat sich nichts geändert.
Naqoyqatsi (2 P):
Reinster Mist, Dreck unterm Fingernagel!
So genial Koyaanisqatsi ist, so beschämend ist Naqoyqatsi. Es mag sein (und
hier bin ich mir sicher), dass der Film separat betrachtet, ohne die Kenntnis
der Vorgänger, nicht ganz so miserabel ist und ggfs. doch einen tieferen Sinn
hat. Daher bekommt er blind von mir 2 Punkte. Ich fand ihn dermaßen Scheisse
und enttäuschend, dass ich nach 30 Minuten abgebrochen habe.
Wieso?
Ganz einfach.
Die Bilder waren höchstens HD Ready, die 90er Jahre (obwohl in 2002
enstanden) CGI Animationen wären besser in ein billiges Musikvideo
eingeflossen, es gab fast ausschließlich Archivaufnahmen aus dem Fernsehen zu
Gesicht, alle Bilder waren farblich stark verfremdet und es herrschte
Kantenflimmern, Stufenbildung im Farbbereich, alles wirkte unscharf und um dem
ganzen Scheiss noch eine dampfende, goldbraune Kackkrone aufzusetzen, waren
fast alle Bilder in ihrem Seitenverhältnis leicht gestaucht.
Einen tieferen Sinn in all dem Murks konnte ich leider auch nicht erkennen.
Diesen gestehe ich dem Film aber dennoch in irgendeiner Weise zu, und auch nur
deshalb sind es noch 2 Pünktchen geworden. Ich persönlich gebe genau NULL.
Bild / Koyaanisqatsi (4,5 P):
Aufgerundete 4,5 Punkte.
Es ist ein tolles 80er Jahre Bild.
Es hat seine Schwächen, wie beispielsweise ein ganz leichtes vertikales
Streifenflimmern, das aber nur sehr selten vorkommt, der Schärfegrad erscheint
in den ersten 20 Minuten nicht ganz optimal ein paar Personen werden sich unter
Garantie auch an der schönen, natürlichen Kornstruktur stören, die zwar nie
störend wirkt oder sich in den Vordergrund drängt, aber hin und wieder etwas
stärker ausgeprägt erscheint, als man es heutzutage gewöhnt seien mag.
Die Farben sind natürlich, kräftig und kein Stück verblasst, der
Schwarzwert ist gelungen, der Kontrast durchaus sehr gut, die Detailzeichnung
mag etwas schwankend zwischen „gut“ und „sehr gut“/„fantastisch“ ausgefallen
sein und das gesamte Bild wirkt schlicht und einfach herrlich natürlich. Wie
Film eben – wie man es heutzutage leider vergeblich sucht.
Ich für meinen Teil war vom Bild angenehm überrascht und würde es besser
bewerten, als die obigen, nur aufgerundeten 4,5 Punkte.
Koch Media hat Koyaanisqatsi in Deutschland auf Blu Ray veröffentlicht. Das
diese VÖ nicht im Geringsten mit der Criterion Blu Ray mithalten kann, ist
nicht weiter verwunderlich.
Hier gibt es die Bildvergleiche:
Bild / Powaqqatsi (5 P):
Aufgerundete 5 Punkte.
Einzig und allein ein paar Einblendungen von TV-Spots und nicht weiter
nennenswerte, minimale und extrem selten vorkommende Fokusfehler, lassen die
Gesamtwertung auf „aufgerundete“ 5 Punkte abfallen.
Ansonsten präsentiert sich Powaqqatsi in einem tadellosen und einmaligen
Gewand.
Die Farben sind wie beim ersten Teil wunderbar natürlich und kräftig, der
Kontrast ist stark, der Schwarzwert sehr schön, die Detailzeichnung ist mehr
als nur gelungen (meistens atemberaubend) und die natürliche Kornstruktur ist
einfach nur wunderschön und in keinster Weise störend.
Koch Media hat Powaqqatsi in
Deutschland auf Blu Ray veröffentlicht. Das diese VÖ nicht im Geringsten mit
der Criterion Blu Ray mithalten kann, ist nicht weiter verwunderlich.
Hier gibt es die Bildvergleiche:
Bild / Naqoyqatsi (1,5 P):
Tja… Sorry! Aber so mistig, wie der Film, so mistig ist auch die
Bildqualität. Ich habe es beim Film selbst schon angekreidet, erwähne es an
dieser Stelle aber nochmals.
Die Bilder waren höchstens HD Ready (Upscale)… und es herrschte
Kantenflimmern, Stufenbildung im Farbbereich, alles wirkte unscharf und um dem
ganzen Scheiss noch eine dampfende, goldbraune Kackkrone aufzusetzen, waren
fast alle Bilder in ihrem Seitenverhältnis leicht gestaucht.
Das mag zwar alles so gewollt und von Criterion 1:1 umgesetzt sein, es
sieht aber dennoch fürchterlich aus.
So was braucht kein Mensch.
Sound (MA-Audio) (5 P):
Alle drei Teile präsentieren sich in einem akustischen 5.1-Gewand der
Superlative!
Die Musik strotzt nur so vor Feinheiten, die Aufsplittung der Front ist
genial, die Verwendung der rückwärtigen Kanäle verleiht dem Mix keine
gesteigerte Surroundaktivität, sondern eine unheimlich breitgefächerte
Raumfülle und die gesamte Balance ist über jeden Zweifel erhaben. Dynamik kommt
ebenfalls nicht zu kurz und selbst der Bass darf sich meisterhaft mit
einbringen.
Besonders Koyaanisqatsi hat nochmals leicht die Nase vorn. Oben genannte
Dinge gipfeln sich in rund zwanzig Minuten (ungefähr Minute 45 bis Minute 65),
in denen man als Zuschauer regelrecht in die Couch gepresst wird und einem
auditiven Orgasmus frönen darf.
Extras (4 P):
Jeder Teil der Trilogie hat eine gute Portion an Extras spendiert bekommen.
Als da wären:
Koyaanisqatsi
Essence of Life. Eine Dokumentation über die Entstehung des Films (26 min,
1080i).
Ron Fricke. Ein Interview mit dem Kameramann (17 min, 1080p).
Privacy Campaign. Acht TV-Spots aus dem Jahre 1974. Ein früher Projekt von
Regisseur Reggio.
Original Visual Concept. Ein kurzes Videointerview mit dem Regisseur (5
min, 1080p).
1977 Demo Version. Drei Demoversionen basierend auf einem 16mm Workprint
aus dem Jahre 1977 von Koyaanisqatsi. Einmal eine stumme Fassung (ca. 40 Minuten) und zwei Teile einer
vertonten Version, sowie ein Vorwort.
Trailer (3 min, 1080p).
Powaqqatsi
Impact of Progress. Eine Diskussion zwischen Regisseur und Composer Philip
Glass (20 min, 1080i).
Inspiration and Ideas. Ein Interview mit Regisseur Godfrey Reggio über
dessen Einflüsse (19 min, 1080p).
Trailer (3 min, 1080p).
"The Qatsi Trilogy". Ein TV Programm aus dem Jahre 1989 (19 min,
1080i).
Anima Mundi. Ein toller Kurzfilm, eine Tierdoku von Godfrey Reggio mit
Musikuntermalung von Philip Glass (ohne Dialoge) aus dem Jahre 1992 (30 min,
1080p).
Naqoyqatsi
Afterword by the Director. Ein Nachwort von Godfrey Reggio (17 min, 1080p).
Trailer (2 min, 1080i).
Philip Glass and Yo-Yo Ma. Eine Diskussion zwischen dem Komponisten Philip Glass und dem
Cellisten Yo-Yo Ma (8 min, 1080i).
Panel Discussion. Eine Diskussion zwischen Godfrey Reggio, Philip Glass und dem Cutter Jon Kane. (55
min, 1080i).
The Making of "Naqoyqatsi" (5 min, 1080i).
Und abschließend befindet sich noch ein 36 Seiten starkes Booklet mit Scott
Macdonald's Essay "Celebration and Warning", John Rockwell's Essay
"Counterpoint and Harmony" und Bill McKibben's Essay "Geologic
Scale and Human Scale" mit an Bord dieser Trilogie.
3,7 von 5 - Story
3,6 von 5 - Bild
5,0 von 5 - Sound
4,0 von 5 - Extras
79% Gesamtwertung
84% technische Umsetzung
Player:
Panasonic DMP-BD 605
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: The Qatsi Trilogy – Koyaanisqatsi / Powaqqatsi / Naqoyqatsi – US-Import – Criterion Collection
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