Story/Film (3,5 P):
Ich hatte einen Heidenspaß.
The Wolf Of Wall Street ist zu skurril, zu abgedreht
und zu überdreht, als dass man keinen Spaß haben könnte…
Die Schauspieler verkörpern ihre "dezent" überzeichneten
Figuren mit viel zu viel Charme, als dass man sich nicht unterhalten fühlen
könnte…
Die Situationen rund um die zugekoksten Yuppie-Broker
der 80er und den, im Minutentakt verzapften Bullshit, sind zu unvorhersehbar
und zu bescheuert, als dass Langeweile aufkommen könnte…
Und die technische Umsetzung, die Kostüme und die
musikalische Untermalung passen einfach zu gut, als dass man daran Kritik üben
möchte…
Aber… die eigentliche Geschichte rund um Jordan Belfort,
dessen Werdegang, bzw. die klassische Story um Verführung, Hochmut, Fall und
Läuterung verläuft einfach viel zu unspektakulär und zu geradlinig, als dass
der Film diesbezüglich punkten kann. Auch funktionieren die dramatischen und
ernsten Szenen kaum bis gar nicht, da der Zuschauer den jungen, ehrlichen und
„unschuldigen“ Jordan Belfort ebenfalls kaum bis gar nicht zu Gesicht
bekommt und wenig Mitgefühl für diese und auch andere Personen entwickelt – es
steht der Spaß im Vordergrund; nicht die persönlichen Schicksale. The Wolf Of
Wall Street XXX ist zu 90% eine oben näher beschriebene (fast schon flache)
Komödie voller Spaß, einer Familienpackung blanker Brüste, mit satirischen
Anleihen auf die 80er Koks-Broker und auch auf den kapitalistischen Aktienhandel,
der wenig bis noch weniger Regeln folgt und Glückspiel und Anarchie
gleichkommt. Die Versuche ernsthaftes Drama zu zeichnen gehen in den Dialogen
mit extra viel Fuck & Co. schlicht und einfach unter und wirken bei Zeiten
etwas fehl am Platze.
Fazit: Kein wirkliches, neues Meisterwerk von
Scorsese, aber ein sehr unterhaltsamer und spaßiger Film.
Bild (4,5 P):
Aufgerundete 4,5 Punkte.
Aufgerundete 4,5 Punkte.
Gutes Bild mit sehr guten und hochwertigen Momenten,
jedoch auch ein paar Schwächen während Distanzshots. Damit ist gemeint, dass in
so manchen Aufnahmen (größtenteils während Distanzaufnahmen) auffällt, dass zum
Bildrand hin Unschärfen entstehen und das Bild entsprechend weich(er) wirkt.
Wirklich (!) störend empfinde ich so etwas nicht, jedoch sollte so etwas
(hinfällig des visuellen Stils) heutzutage nicht mehr vorkommen.
Abgesehen von diesen Momenten ist das Bild makellos.
Der Schwarzwert ist kräftig, aber gleichzeitig auch
gut differenziert, so dass kaum bis kein Detailverlust in dunklen Bildbereichen
entsteht. Da der Film größtenteils im Hellen spielt und der Schwarzwert, sowie
die Farben entsprechend stark sind, herrscht ein sehr guter Kontrast und eine
generell gut ausgeprägte Tiefenwirkung. Des Weiteren kann eine ganz leichte,
nie störende und eher minimal ausgeprägte Kornstruktur festgestellt werden, die
dem Bild sehr gut steht.
Sound (Engl. MA-Audio) (4 P):
Aufgerundete 4 Punkte.
Aufgerundete 4 Punkte.
Leider konnte mich der Sound nicht wirklich packen.
Die Dialoge sind sehr gut verständlich,
stilmittelbedingt kommt es bei Verwendung diverser Mikrofone durch die
Charaktere im Film gewollt zu leichten Übersteuerungen und einem leichten
Rauschen, aber der 5.1-Mix hat einfach zu wenig Surroundaktivität, zu wenig
Spielereien oder ein ausgeprägtes, breites Klangfeld zu bieten, als dass ich ihn
als wirklich gut und gelungen betrachten kann.
Einzig und allein die hin und wieder dynamisch und
kräftiger aufspielenden Musikstücke heben sich vom ansonsten vorherrschenden
Standardprogramm ab und bringen etwas Schwung in die Bude.
Extras (1,5 P):
Drei kurze Videofeatures, die auf ca. 40 Minuten bringen. Zwar ganz unterhaltsam, aber deutlich zu wenig!
Drei kurze Videofeatures, die auf ca. 40 Minuten bringen. Zwar ganz unterhaltsam, aber deutlich zu wenig!
3,5 von 5 - Story
4,5 von 5 - Bild
4,0 von 5 - Sound
1,5 von 5 - Extras
72% Gesamtwertung
76% technische Umsetzung
Player:
Playstation 3
4,0 von 5 - Sound
1,5 von 5 - Extras
72% Gesamtwertung
76% technische Umsetzung
Player:
Playstation 3
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: The Wolf Of Wall Street