Dienstag, 25. Februar 2014

Shadow Dancer (Blu Ray)




Story/Film (1,5 P):
Wow! Was für eine trantütige Schnarchgranate, was für eine Schlaftablette der ereignislosen Art…

Shadow Dancer mag an sich ja ein recht ambitionierter Versuch gewesen seien und die ersten 10 Minuten waren durchaus sehr gut und spannend umgesetzt. Im weiteren Verlauf verliert der Film aber leider an Fahrt und an Können, das Skript wird vorhersehbar, die Dialoge werden langweilig, es passiert eigentlich nichts und wenn dann doch mal etwas passiert, ist´s entweder eine Abwandlung einer zuvor bereits gesehenen oder angedeuteten Szene oder schlicht und einfach dumm. Es ist kaum zu glauben, welch grobe Schnitzer sich der Film erlaubt oder offensichtliche Logikfehler aufgrund Unvermögens des Regisseurs oder des Cutters entstehen.

Ich spreche hier explizit von einer Szene. ACHTUNG SPOILER. Während eines Attentatsversuches, in den unsere Protagonisten verstrickt ist, kommen urplötzlich aus allen Ecken Polizisten gesprungen, Sirenen heulen auf und Einsatzwagen kommen angerast. Unsere zermürbte, knöcherne Jammer-Mama hüpft mir nichts dir nichts ins erstbeste offene Eigenheim der angrenzenden Nachbarschaft, dreht sich dreimal schwungvoll im Kreis, zieht den Schritt etwas an, hüpft weiter durch den Garten ihres unfreiwilligen Gastgebers (mittlerweile auch unmaskiert) und schreitet energischen Ganges gen Freiheit. Die Einsatzkräfte haben sich entmaterialisiert, zur Tea-Time in der schockierten Nachbarschaft eingemietet oder ziehen es vor durch Abwesenheit zu glänzen, was nach dem beherzten Einschreiten 5 Sekunden zuvor einfach völlig dämlich erscheint.
Und wie oft unsere Protagonisten sich mit den blödesten Ausreden der Welt aus der Schlinge ziehen kann, verstehe wer will. Die IRA wird´s auch nicht beantworten können... SPOILER ENDE.




Viel mehr gibt´s eigentlich auch gar nicht zu berichten. Das zwischenmenschliche Drama ist öde, das Skript langweilig, die gesamte Story und die Prämisse sind löchrig, wie ein Schweizer Käse und auch wenn schauspielerisch einiges Gutes geboten wird, stinkt Shadow Dancer doch ziemlich ab und darf weiterhin in den staubigen Schatten der Videothekenregale sein tänzelndes Dasein fristen, bis ein beherzter Bediensteter diese Gammel-Gurke artgerecht entsorgt.

Bild (2,5 P):
Auch beim Bild macht der Film seinem Namen alle Ehre. Vielleicht sollte man „shadow“ jedoch durch „grainy fog“ ersetzen, um den Tatsachen gerechter zu werden, denn nahezu ausnahmslos hat der Zuschauer das Gefühl durch eine trübe, leicht verkörnte Suppe zu blicken. Die Ausleuchtung ist einfach nur "komisch", die Farben wirken blass und das Bild im gesamten leicht überstrahlt, der Schärfegrad und die Detailzeichnung liegen nur auf einem soliden Level und Schwarzwert gleicht eher einem Grauwert. Auch in extremen Close-Ups oder hell erleuchteten Tageslichtszenen erklimmt das Bild dieser BD kein sehr gutes Niveau, erreicht allerhöchstens hier und da vereinzelnd gute Einstellungen und zu keiner Zeit herrscht auch nur ein Hauch an Plastizität.

Da es jedoch zu keiner Zeit zu drastisch unterdurchschnittlichen Einstellungen kommt und man immer noch von HD sprechen kann (nur eben keinem gelungenen), lassen sich noch gerade so 2,5 Punkte vergeben – akzeptabel bis hin und wieder solide, aber immer hässlich.



Sound (Engl. MA-Audio) (3,5 P):
Aufgerundete 3,5 Punkte.
Schon traurig, wenn eine geschönte 3,5 Punkte-Wertung im Soundbereich das Beste an einer Blu Ray ist…
Der 5.1-Mix von Shadow Dancer ist unspektakulär und auch für einen ruhigen Film zu keiner Zeit sehr gut. Während einzelner, kurzer Szenen erklimmt der Mix hin und wieder (und das ist sehr, sehr selten) ein gutes Niveau und präsentiert eine Hauch an Räumlichkeit und ein paar ganz wenige, subtile Umgebungsgeräusche, die meiste Zeit über jedoch kann er außer einer guten Balance, einer generellen Frontlastigkeit und einer guten, aber dennoch schwer verständlichen Dialogwiedergabe aufgrund des Akzents, nichts bieten.

Präzision und Dynamik sind zwar gegeben, aber der Mix hat kaum Passagen um dahingehend zu punkten und hinterlässt einen genauso öden Eindruck, wie der Film selbst und passt fast perfekt zum tristen und nebligen Bild.




Extras (1,5 P):
Audiokommentar mit Regisseur James Marsh und Autor Tom Bradby, Trailer und ein kurzes, blödes Making Of.



1,5 von 5 - Story   
2,5 von 5 - Bild 
3,5 von 5 - Sound
1,5 von 5 - Extras

43% Gesamtwertung

54% technische Umsetzung 

Player:
Playstation 3
 
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Shadow Dancer


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen