Freitag, 28. November 2014

Drachenzähmen Leicht Gemacht 2 (Blu Ray)




Story/Film (3,5 P):
Gelungener, teils sehr schöner Film – für Klein und vor allem auch für Groß!
Teil 1 war zwar etwas frischer und in meinen Augen auch besser und runder erzählt, da die Schlüsselszenen in Bezug auf die (in der Tat vorliegenden) pädagogisch wertvollen Elemente den Film schön eingerahmt haben, aber Teil 2 kann trotz seines etwas holprigen Anfangs dennoch überzeugen. Größtenteils…

Was ich damit meine?

ACHTUNG SPOILER.

Die klassischen Coming-Of-Age Szenen zwischen Hick-Up und seinem Vater haben sich beim Erstlingswerk wie ein roter Faden durch den Film gezogen. Die damit verbundene Charakterzeichnung und deren Entwicklung schritt konstant voran und die Tatsache, dass Hick-Up Toothless zu Beginn so schwer verletzt, dass er ohne menschliche Hilfe eigentlich nicht mehr fliegen kann, Hick-Up zuletzt selbst einen Fuß verliert und ohne Hilfe von Toothless oder Anderer aufgeschmissen wäre, sind tolle, zwar keine neuen Motive, aber sie wurden in die Erzählstruktur sehr geschickt eingeflochten. Dass sich beide Figuren (Hick-Up und Toothless) wunderbar ergänzen und gegenseitig das Leben retten und trotz körperlicher Beeinträchtigung im Team unschlagbar sind, kristallisiert sich sehr schön über die gesamte Laufzeit heraus und ist zeitlos.

Teil 2 bietet so etwas nicht wirklich. Drachenzähmen Leicht Gemacht 2 hat zwar auch eine „unterschwellige“ Botschaft, jedoch ist diese klar politisch und somit für Kinder wahrscheinlich völlig belanglos und nicht ersichtlich. Auch wird dieses (ich will es eigentlich nicht Hauptthema nennen, denn dafür ist es dann doch zu nebensächlich und nicht wirklich konsequent abgehandelt) Thema eigentlich nur in der Mitte des Film einmal wirklich aufgegriffen und fast so schnell fallen gelassen, wie eine heisse Kartoffel. Es sei denn… gerade lasse ich den Film nochmal Revue passieren… das ständige Drängen von Hick-Up auf friedliche, verbale Verhandlungen mit dem Widersacher bekommt einen größeren Stellenwert eingeräumt. Dann sind die Äußerungen des Vaters, dass man mit diesem Individuum alles aber nicht verhandeln kann, natürlich aktuell politisch auch wieder extrem bedeutungsschwanger und die Tatsache, dass sich die gesamte, im Film neue Welt vereint und gemeinsam draufhaut, nochmals tiefgründiger als man es bei erster Betrachtung vermutet.
Dann wiederum ist es nun doch ein Hauptthema und kommt fast schon einer Hirnwäsche gleich, die bei den ganz jungen Zuschauern fruchten soll…?!?!?
… ich weiss nicht was ich davon halten soll, ob ich zu viel rein interpretiere oder all dies tatsächlich Absicht der Filmmacher war…!?!?!

Ich, für meinen Teil, werde nicht so warm mit diesem Werk. Ob angesprochene Aussagen in einen derartigen Film gehören lässt sich ausdiskutieren. Ich für meinen Teil hätte mir eine zeitlosere und klassischere Thematik gewünscht.

Oberflächlich betrachtet handelt der Film nun nicht mehr von Vater-Sohn, sondern von Mutter-Sohn und deren Bindung. Wer´s gerne so einfach mag wird wahrscheinlich mehr Spaß am Film haben, als manch andere…



SPOILER ENDE.

Wie dem auch sei. Drachenzähmen Leicht Gemacht 2 macht dennoch Spaß. Es wurden jede Menge neue und wirklich tolle Drachen geschaffen, die Chemie zwischen Hick-Up und Toothless ist nachwievor einmalig, die Actionsequenzen sind visuell beeindruckend, die Animationen atemberaubend  und mit dem Auftauchen einer sehr wichtigen Figur und dem Ableben eines anderen, etablierten Charakters schafft es der Film sogar stellenweise sehr emotional zu werden und zeichnet in diesen Momenten schöne, aber auch traurige Charakterszenen.

Die eigentliche Geschichte ist nicht besonders gut (auch keine Katastrophe) und der Subtext zum Teil fragwürdig.

Bild (5 P):
Referenz… bla bla bla… fantastische Farben… bla bla bla… ausgezeichneter Kontrast und tolle Tiefenwirkung….bla bla bla… perfekte Detailzeichnung und Schärfe… bla bla bla…

Hat jemand was anderes erwartet?!?!?

Sound (Engl. MA-Audio) (3,5 P):
Waaaaaaas?!?!?! Nur 3,5 Punkte. JA!

Vorab muss ich erwähnen, dass meine persönliche Meinung, welche weiter unten steht noch unschöner ausfällt. Vielleicht liegt´s an der Tatsache, dass ich mehr oder minder zeitglich den UK-Import von Guardians Of The Galaxy gesehen habe (Review folgt) und dieser einen Sound zum Niederknien bietet, vielleicht aber auch einfach daran, dass der 7.1-Mix von How To Train Your Dragon 2 im Gesamten einfach wirklich nicht gut ist!?!?

Okay… die Dialogwiedergabe ist sehr kräftig und sehr gut verständlich. Sie steht aber leider auch etwas zu laut im Vordergrund – das ist Fakt.
Die Musikwiedergabe ist sehr fein, bietet ein tolles Klangspektrum und kann sich sehr schön räumlich entfalten. Leider ist die Musik aber auch schon das einzige was sich wirklich räumlich entfalten  kann, denn die Surroundeffekte sind weder sonderlich kreativ, noch deutlich oder ansprechend aggressiv herausgearbeitet (auch wenn es die Action fordert oder zulassen würde) und der Bass… sorry, aber hier muss ich fast laut lachen. Der Tiefenbass ist lächerlich. Ja, er ist vorhanden, aber so schwach auf der Brust, dass man Gefahr läuft die Nachbarn kommen sich bedanken und überreichen Blumen für die nette Geste den Subwoofer kastriert zu haben. Man bekommt zu keiner Zeit einen wirklich markerschütternden Einsatz des Basses geboten, völlig gleich wie rießig die Drachen auch sein mögen – sehr enttäuschend.

So bleibt als Fazit folgendes:
In Bezug auf seine Musik ist Drachenzähmen Leicht Gemacht 2 sehr fein, raumfüllend und erstklassig ausgestattet, die Dialogwiedergabe ist jedoch zu dominant und die Effekte nicht wirklich ansprechend und auch nicht sonderlich kreativ. Der Tiefenbass enttäuscht und die gesamte Dynamik des Sounds geht aufgrund eines kinderfreundlichen Abmischens an einigen Stellen verloren. 






Folgende Zeilen waren meine ursprünglichen und spiegeln eher meine subjektive, persönliche Meinung wieder (3 P):


Es tut mir leid, aber irgendwie greift eine auditive Weichspülmanier im Animationsfilm-Genre um sich. Es hat sich bereits bei Stinkern wie Despicable Me 2 und anderen Filmen angebahnt und befällt nun auch die Drachen-Spezies.
Der erste Teil (Drachenzähmen Leicht Gemacht) war eine Soundgranate der Superlative. Der Film bot Unmengen an tollen, präzisen, dynamischen und aggressiven Surroundeffekten, der Bass hat so brachial gen Ende zugehauen, dass man Angst haben musste plötzlich bei den Nachbarn ein Stockwerk tiefer zu sitzen, weil die Decke einkrachen könnte. Vorbei sind die Zeiten.

Der Sound ist keine wirkliche (objektive) Beleidigung (obwohl ich mich schon irgendwie verarscht fühle), aber er bietet keine, absolut keine wirklich nennenswerten Momente. Zu Beginn und fünf Minuten vor Ende, sowie zum Abspann vermag es der Mix zwar mit ein paar herausgearbeiteten Surroundelementen zu punkten und ein raumfüllendes Klangerlebnis zu zaubern, jedoch ist das ganz klar zu wenig. Der 7.1-Mix ist fast schon lächerlich unspektakulär, wirkt teilweise sogar über die Front gedrosselt und „beschnitten“ und bietet außer einer kräftigen und präzisen Dialogwiedergabe und feiner Musik eigentlich nichts Gutes.
Dynamik kommt nur leicht auf, alles wirkt sehr homogen und glattgebügelt, Surroundeffekte sind wie bereits gesagt unspektakulär, der Bass ist im Vergleich mit dem ersten Teil eine Beleidigung, alleine betrachtet aber auch nichts Besonderes und wenn man ehrlich ist, sind die Dialoge schon fast zu laut, wenn man die anderen Soundbestandteile wie Musik, Effekte und Dergleichen betrachtet.





Wer sich auf ein Effektgewitter wie beispielsweise beim ersten Thor, Findet Nemo und Guardians Of The Galaxy in 7.1 oder anderen Bombast-Zerstörungsorgien wie Peter Jackson´s King Kong  gefreut hat, wird bitter enttäuscht.

Sorry, ich bin deutlich besseres gewöhnt und kann die Lobeshymnen auf den Mix in keinsterweise nachvollziehen!

P.S. Dynamic Range Control oder ähnlicher Firlefanz sind bei mir grundsätzlich immer ausgeschaltet!

Extras (2 P):
Ein Kurzfilm „Dragons: Das Große Drachenrennen“ von ca. 26 Minuten Laufzeit in HD, Deleted Scenes, Bildergalerie, Trailer und ein paar sehr kurze, relativ gehaltlose Videofeatures oder Texttafeln. Infos zur Entstehung des Films in Form eines Making Ofs gibt es keine!



3,5 von 5 - Story   
5,0 von 5 - Bild 
3,5 von 5 - Sound
2,0 von 5 - Extras

76% Gesamtwertung

82% technische Umsetzung

Player:
Playstation 3
 
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Drachenzähmen Leicht Gemacht 2


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